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Log 219

From PathfinderWiki

Pläne
Autor: Lew Sulik
Autor: Seeta Yadeel

"Logbucheintrag USS Katana, Sternzeit 62115.9, Captain Andersson. Wir haben die Ferengicrew des Handelskreuzers Plagg auf einem Außenhandelsposten der Ferengi Allianz abgesetzt, wobei wir dankend die finanzielle Belohnung abgelehnt haben. Die ganze Sache hat sich als ein sehr absurder Streit zwischen dem Daimond und seinem Cheftechniker erwiesen. Weil der Daimond die angeblich versprochene Provision nicht ausgezahlt hatte, sabotierte der Cheftechniker den Antrieb auf sehr drastische Weise. Wie auch immer, es ist jetzt das Problem der Ferengi-Allianz und soll uns nicht länger stören. Uns hat das Ganze zumindest unverhofft einen Vorwand geliefert uns unverdächtig dem Ferengiraum zu nähern. Nach Studium der Sternenkarten und interstellarer Verträge haben wir herausgefunden, dass das Zielsystem des Mondes nicht im anerkannten Gebiet der Ferengi Allianz liegt. Auch wenn diese das Sonnensystem offiziell beanspruchen, es liegt knapp außerhalb der interstellar anerkannten Grenzen. Das gibt uns einen gewissen zusätzlichen Spielraum für unsere Mission, auch wenn wir uns dank dieser rechtlichen Grauzone immer noch auf sehr dünnem Eis bewegen. Eine derartige Operation so nah an an den Grenzen birgt im Fall der Fälle immer gewisse Risiken in sich. Offiziell sind wir ohnehin immer noch auf einer Suchmission nach einer verschollenen Forschungssonde. Inoffiziell aber trainiert das Elite Force Team mit den vorhandenen Bauplänen auf dem Holodeck den Einsatz. Allerdings beraten wir immer noch nach der besten Strategie uns unbemerkt dem Sternensystem und dem besagten Mond zu nähern. Da gibt es noch einiges zu berücksichtigen, von den unbekannten Faktoren ganz zu schweigen. Logbucheintrag Ende."


Einige Wochen zuvor in einer Arrestzelle auf der Gemini-Station

"Alter Schalter... ist mir langweilig...", seufzte Lew vor sich hin, als er rücklings auf seiner Pritsche lag und ebenso gelangweilt wie unaufmerksam einen Text auf seinem PADD herab scrollte. Obwohl die Arrestzelle der Gemini-Station um einiges geräumiger und sogar vergleichsweise komfortabel eingerichtet war zu denen auf der Katana, so musste man als Insasse auch hier gegen die triste Monotonie des Gefängnisalltags ankämpfen. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit blieben dazu nicht viele Optionen übrig und so hatten beide sich einen ganzen Stapel zum Lesen mit genommen. Mark hatte sich für einige althergebrachte Bücher aus Papier entschieden, Lew ganz wie gewohnt für ein PADD und einige dazu passende Speicherchips. Irgendwie mussten sie die zwei Wochen des Arrests überbrücken, der dazu nötig war um für den Erfolg dieser Finte den Anschein nach außen zu wahren. Schließlich konnte der Schmugglerring seine Informanten überall haben, sogar hier Bereich der stationsinternen Sicherheitsabteilung. So waren die beiden Piloten wie so oft zwischen den wenigen Freigängen auf ihre Zelle beschränkt und versuchten sich die Zeit mit Lesen zu vertreiben. Mark saß aufrecht auf seiner Liege und las aufmerksam in einem seiner Bücher, er hatte Lews Klage offenbar nicht wahrgenommen. Doch dem Wing Commander gingen ganz andere Dinge durch den Kopf, so dass er sich nicht auf den Text konzentrieren konnte. Um das Thema irgendwie anzuschneiden, dass ihn quälte, versuchte er – erfolglos – wie ganz nebenbei eine unverfängliche Höflichkeitsfrage zu stellen:"Sag mal Mark... wie läuft's eigentlich gerade bei dir und Tessa...?"

Dieses mal schaute Mark tatsächlich von seinem Buch auf, jedoch ohne das Buch in seinen Händen sinken zu lassen. Nach einer kurzen Pause, in der er sich wohl eine geeignete Antwort gesucht hatte, entgegnete er schließlich:"Wieder besser. Wir haben uns ausgesprochen." Er hielt das Thema damit beendet und wandte sich seinem Buch zu, doch Lew richtete sich ein Stück von seiner Liegepritsche auf in dem er sich mit den Ellenbogen abstützte. Also ob ihm schon allein das Wort fremd erschien, fragte er verwundert:"Wie, ausgesprochen?"

Nun lies Mark das Buch tatsächlich auf seinen Schoß sinken, nicht jedoch ohne die aktuelle Stelle mit einem Lesezeichen zu markieren. Irgendwie ahnte er schon, dass sich daraus eine etwas ausführlichere Diskussion ergeben würde. Auf die Frage seines Vorgesetzten aber eben auch Kumpels, erklärte er:"Ja. Ausgesprochen. Über alles. Der Stress durch den Job. Den Ärger, die Sauferei. Die Sache mit der Kampfdroge. Emotionalen Ballast den ich noch aus der Vergangenheit mit mir herum schleppe und..." er brach ab und machte eine ausladende Geste in der Zelle, mit der Lew verstehen konnte, was er in Wirklichkeit meinte:"...die ganze Sache hier..."

Jetzt sprang Lew komplett von seiner liegenden Position auf und saß mit vornüber gestrecktem Oberkörper auf seiner Pritsche mit einem entsetzten Blick zu Mark:"Du hast ihr... davon... erzählt? Von allem, wirklich allem?" "Ja, das habe ich. Es war für uns beide wichtig und befreiend" "Kurwa mac!", fluchte Lew in seiner Muttersprache vor sich hin und ließ sein Gesicht in die Hände sinken:"Ich kann es nicht fassen... du musst verrückt sein!" "Was denn?", wollte Mark wissen verwundert wissen. Lew schaute wieder auf, während er versuchte es so unauffällig wie möglich zu erklären, fürchtete er doch unbekannte Mithörer:"Von der ganzen Sache? Wirklich allem? Wenn sich das rum sprich, dann sind wir dran! Dann sind zwei Wochen Sterneinflottenkerker das geringste Problem! Mit so was spaßt man nicht!"

"Jetzt mach dir keine Sorgen! Ich vertraue Tessa. Sie wird niemandem etwas erzählen!", versuchte de Boer den aufgebrachten Geschwader Piloten zu beruhigen. Doch dieser beruhigte sich nicht, vergrub jedoch verzweifelt seine Gesicht ein weiteres Mal in seinen aufgestützten Händen:"Klar... als ob Weiber jemals etwas für sich behalten könnten..." "Was zum Teufel ist jetzt dein verdammtes Problem?", entfuhr es nun Mark ungehalten.

"Mein Problem?", schaute Lew wieder auf und winkte fast gehässig lächelnd ab:"Mein Problem ist im Vergleich zu deinem fast ein Witz..." "Was soll das nun wieder?" "Junge, du hast einer Frau dein Herz ausgeschüttet? So was rächt sich immer!" "Was faselst du da für einen ausgemachten Unsinn?" "Mark... Tessa schickt dich in absehbarer Zeit in die Wüste!", verkündete Lew überzeugt und lehnte sich wieder zurück um sich mit dem Rücken an der kalten Wand aufzustützen. Es schien fast so, als ob ihn diese vermeintliche Erkenntnis sogar freute und ohne auf Widerworte zu warten fügte er auch gleich eine Erklärung an seiner Behauptung an:"Du hast gegenüber Tessa Schwäche gezeigt. Jetzt bist du uninteressant für sie, weil sie dich für ein emotionalen Schwächling hält!" "Du willst mir etwas über Frauen erzählen? Ausgerechnet DU?"

"Glaub mir, so wird es kommen.", blieb der Spitfire-Pilot beharrlich bei seiner Aussage und um seinem Gegenüber keine Zeit für einen Widerspruch zu lassen, klagte er diesen noch zusätzlich an:"Aber nicht nur dass du dir deine eigene Grube gegraben hast, mich hast du auch noch in den Abgrund mit gezerrt... über Tessa weiß jetzt auch Natalie alles... eine schöne Suppe die du mir hier eingebrockt hast!" "Das ist alles was dir dazu einfällt? Wirklich?", war nun die anklagende Beschwerde von de Boer an Sulik:"Du baust Mist und jetzt bin ich schuld dass Natalie davon erfährt?" "Ach, wenn es nur das wäre... aber du heulst gegenüber Tessa wegen.... wegen dieser Sache hier herum wie ein kleines Schulkind. Was glaubst du etwa, was jetzt Natalie von mir denkt?", führte Lew seine Stehgreiftheorie näher aus. Doch Mark lies das nicht auf sich sitzen:"Du glaubst also, wenn man als Mann gegenüber seiner Frau Gefühle zugibt, dann ist man ein emotionales Weichei?"

"Nicht ich glaube das. Sondern die Frauen sehen das so. So läuft es nun mal.", verteidigte sich Lew ohne echte Beweise anführen zu können. Sein Freund konnte es indes nicht fassen:"Selbst in meiner Zeit hättest du nach so einer Aussage als unglaublicher Chauvinist gegolten!" "Ach hör mir doch auf. Emanzipation und Gleichberechtigung hin oder her! In Beziehungsdingen läuft es zwischen Mann und Frau immer noch so wie vor 200.000 Jahren. Da erzählt mir keiner was!", blieb Lew stur bei seiner Ansicht und rückte nicht davon ab. Nun war es aber Mark, der sein Gegenüber anklagend anschaute:"Und wie weit bist du mit dieser Einstellung gekommen? Schau dich doch an, du und Natalie?" "Hey. Der aktuelle Streit mit ihr liegt liegt an dieser.... ganze Sache!", rechtfertigte sich Lew:"Da kann ich doch nichts dafür!"

Nun stand Mark zum ersten mal seit diesem Gespräch auf und ging demonstrativer Aggressivität auf Lew zu, der aus einem intuitiven Reflex heraus ebenfalls aufstand. Der Azrael-Pilot ging ganz nah an ihn heran und schaute Lew mit festem und bestimmten Blick in die Augen:"Erinnerst du dich an meine Worte, dass ich dir Schmerzen bereite, wenn du Natalie verletzt?" "Ja, aber was hat das damit...." "Der einzige Grund, warum ich dieses Versprechen noch nicht eingelöst habe ist, dass die Umstände zur Eskalation führten.", unterbrach er sofort jeglichen Widerspruch und fügte warnend hinzu:"Aber wehe du biegst das nicht alles wieder gerade und entschuldigst dich bei Natalie, wenn das alles hier alles wieder vorbei ist! Dann lasse ich keine mildernde Umstände mehr gelten!"

Ohne dass beide noch ein Wort sprachen, kehrte Mark de Boer zu seiner Liege zurück und griff wieder nach seinem Buch. Lew Sulik dagegen blieb noch eine Weile stehen und schaute seinen schweigenden Kumpel entgeistert an. Er begriff nicht, warum dieser so unglaublich aus der Haut fahren konnte, wenn es um solche Dinge ging. Irgendwann aber legte sich Lew seinerseits auf seine Pritsche und scrollte wieder gelangweilt und unaufmerksam durch den Text seines PADDs. Die Zelle wurde ein weiteres Mal wieder viel zu klein für die beiden.


Garrick trat durch die Türen seines Quartiers. In einer Ecke des Wohnzimmers saß seine Frau auf dem Boden. Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter, hatte sie ihren Kopf über etwas geneigt, das sich bei genauerem Ansehen als ein Puzzle entpuppte. Liebevoll betrachtete er die beiden Haarschöpfe, der eine schwarz, der andere braun. Luma war so sehr in das Zusammensetzen eines grauen Hasens aus vier Teilen vertieft, dass sie ihn kaum bemerkte, seine Frau schenkte ihm aber ein Lächeln und gab ihm einen Kuss, als er sich mit auf der Spieldecke niederließ.

"Seit wann bist Du schon hier?", wollte er von ihr wissen. "Seit ein paar Minuten erst. Ich habe den Maschinenraum ungefähr eine halbe Stunde vor Schichtende an Maggie übergeben, weil ich noch einen Termin für einen Check-Up in der Krankenstation hatte", erklärte sie ihm. Sein Blick wanderte an ihrem Körper herunter. "Und?", wollte er dann wissen. Sie schwieg, hatte dann aber Probleme, das Strahlen aus ihrem Gesicht zu verbannen. Sie drehte sich etwas, legte ihre Arme um seinen Hals und meinte dann:"So wie es aussieht, Sir, werden Sie in gut vier Monaten einen neuen Dienstplan für den Maschinenraum brauchen, weil die Chefingenieurin dann auf Anweisung des Chefarztes für einige Wochen beurlaubt sein wird." Auf sein Gesicht stahl sich ein leichtes Lächeln, das immer breiter wurde bis es quasi sein ganzes Gesicht ausfüllte." Er erinnerte sich noch gut an den Tag, an dem ihm klar geworden war, dass es ihm nichts ausmachen würde, mit ihr an der Besatzung für eine Nova zu arbeiten. "Und es ist alles okay?", fragte er dann nach. Sie nickte. "Ja, soweit Dr. Tyrant das beurteilen konnte, ist alles in Ordnung. Auf Grund der Umstände der ersten sechs Monate der vorherigen Schwangerschaft hat er natürlich keine Vergleichswerte, aber es sieht alles gut aus", gab sie weiter, was Dr. Tyrone, wie er insgeheim gerufen wurde ihr erklärt hatte. "Fein!", sagte er und drückte sie dann an sich. Eine vorübergehende Umstellung im Dienstplan war ein kleiner Preis dafür, dass Luma Erika in etwa einem halben Jahr einen Bruder oder eine Schwester bekommen würde.


"Wie ist der Status der Tarnvorrichtung?", wollte Captain Andersson wissen, in dem er in die Runde seiner Führungscrew samt Geheimdienstvertretung fragte, sich aber inhaltlich genau genommen nur an seine Chefingenieurin richtete. Diese gab ohne Umschweife bekannt:"Die Anlage ist einsatzbereit. Das Hüllengitternetz wurde im Reparaturdock vollständig wieder hergestellt. Auch ohne bisherigen Testlauf kann von einer hundertprozentigen Einsatzfähigkeit gesprochen werden."

"Es gibt jedoch mögliche rechtliche Einwände zu berücksichtigen, Captain", warf der Commander Randon ein und wurde somit seiner Pflicht als erster Offizier gerecht. Er gab dem Captain und der restlichen Crew zu bedenken:"Der Waffenstillstand mit den Romulanern und die laufenden Friedensverhandlungen. Sollte der Einsatz der Tarntechnologie in dieser Mission in irgendeiner Form bekannt werden, könnte dies zu diplomatischen Schwierigkeiten führen und den Friedensabschluss gefährden."

"Die aktuellen Waffenstillstandsbedingungen sehen bisher jedoch kein Verbot der Tarntechnologie für die Sternenflotte vor.", gab der Captain seinem eigenen ersten Offizier Wiederworte, womit er formal auch völlig recht hatte. Die vorläufigen Vereinbarungen sahen im Wesentlichen nur vor, dass die beiden feindlichen Truppen für die Zeit der Friedensverhandlungen in ihren jeweiligen Ausgangsstellungen hinter der neutralen Zone zu verbleiben hatten. Auch wenn die gegenseitigen Bedingungen des Waffenstillstandes noch diverse weitere Punkte beinhalteten, die Tarntechnologie der jeweilige Kontrahenten war davon nicht betroffen.

Doch Karl Theodor Randon lies sich in seinen Anmahnungen nicht beirren:"Das ist zwar richtig, aber das zweite Moratorium zum Vertrag von Algeron schränkt die Einsatzmöglichkeiten der Tarnung für die Captains stärker ein um mögliche Provokationen zu vermeiden." "Das betrifft aber lediglich die unmittelbaren Grenzgebiete entlang der neutralen Zone.", hielt Garrick Andersson weiterhin dagegen, schränkte dann seine ursprüngliche Aussage jedoch wieder etwas ein:"Aber es stimmt, dass die Statuten dieses Moratoriums für Gebiete außerhalb dieses sehr eng begrenzten Korridors eher unspezifisch definiert sind."

Garrick führte seine Überlegungen nach einer kurzen Pause für seine Führungscrew etwas weiter aus:"Ein Einsatz der Tarntechnologie in der unmittelbaren Nähe der Ferengi Allianz wird sich kaum auf die Friedensverhandlung mit den Romulanern auswirken. Aber sollte diese Mission irgendwie scheitern, könnten sich diplomatische Differenzen mit den Ferengi ergeben und dann stehen wir als eigenmächtig handelnde Sternenflotteneinheit in der Verantwortung. Das Moratorium könnte dann vom Oberkommando zu unseren Ungunsten ausgelegt werden... Wenn andererseits alles Reibungslos funktioniert gilt: Wo kein Kläger, da kein Richter."

"Die Beantragung einer offiziellen Genehmigung wird die Geheimhaltung unserer Mission erst Recht gefährden", meldete sich nun zum ersten mal Alexandra Black zu Wort, die diese Debatte um interstellares Völker- und Kriegsrecht bisher eher besorgt als interessiert verfolgt hatte. Garrick Andersson stimmte der Elite-Force Leiterin zu und meinte deshalb:"Letztlich ist dieses Moratorium reine Interpretationssache. In diesem Fall muss ich als Captain möglicherweise auf eigene Verantwortung entscheiden. Ohne getarntes Schiff kommen wir einfach nicht unbemerkt an den Mond heran."

Der Verbindungsoffizier zum Geheimdienst hatte bisher zu allen juristischen Erwägungen geschwiegen, sah jetzt jedoch endlich seine Chance gekommen um die Lösung zu präsentieren:"Wenn wir diese Mission zu einer Mission des Geheimdienstes unter meiner Leitung machen, sind diese Überlegungen für uns obsolet. Die Verantwortung liegt dann allein bei mir und dem Geheimdienst." "Nein danke!", gebot Garrick mit erhobener Hand Toreen Akida augenblicklich und sehr energisch Einhalt. Er hatte nicht vergessen, was dies bei der letzten verdeckten Mission für die Crew und insbesondere für seine eigene Frau bedeutet hatte. Ein zweites Mal konnte er darauf verzichten, dass dieser zwielichtige Geheimdienstagent sein Schiff übernahm und weiß Gott was mit der Crew anstellte. Garrick wollte unter allen Umständen Herr seines Schiffes und dieser Mission bleiben, weshalb er etwas weniger drastisch aber immer noch sehr bestimmt anfügte:"Das wird sicher nicht notwendig sein, Lieutenant Toreen."

"Im Moratorium werden die Einschränkungen allerdings nur für Schiffe mit einer registrierten Masse ab 100.000 metrischen Tonnen definiert.", war es völlig unverhofft Lieutenant Commander Kova, der einen neuen Aspekt in die Sache einbrachte und damit gleichzeitig und unerwartet die noch anstehende taktische Frage löste. Etwas umständlich, da ihm gerade die gängigen menschliche Metaphern fehlten, erklärte er:"Dadurch besteht eine formal-juristisch undefinierte Bedeutungsinterpretation in Bezug auf Kleinstschiffe wie Shuttles und Runabouts, welche überwiegend mit 500 bis maximal 1000 metrische Tonnen registriert sind."

"Das wäre natürlich die Lösung. In vielerlei Hinsicht.", griff Randon den Faden sofort auf, den der Sicherheitschef so eben ausgelegt hatte. Etwas salopp formuliert aber messerscharf durchdacht entwickelte er Kovas Idee weiter:"Während die Katana ein Ablenkungsmanöver für mögliche neugierige Beobachter vollführt, wird ein modifiziertes Runabouts abgesetzt, das dann getarnt samt Elite Force Team an Bord den Mond anfliegt. Die Regelungen der Sternenflotte bleiben unberührt und interstellares Recht greift in dem engumgrenzten Einsatzbereich nicht."

"Was schätzen Sie, Lieutenant Commander Yadeel. Kann die Tarntechnologie auf ein Runabout übertragen werden?", fragte Garrick seine Frau mehr des Protokolls wegen, denn innerlich kannte er die Antwort als alter Techniker bereits. Seetas Antwort kam prompt:"Es wird einiges an Aufwand bedeuten, das Runabout so umzurüsten, dass es die Anlage aufnehmen kann. Außerdem muss das Hüllengitternetz völlig neue konfiguriert und die Tarnanlage muss stark gedrosselt werden, da es für ein Schiff der Danube-Klasse ziemlich überdimensioniert ist. Aber die Machbarkeit steht außer Frage und Zeit haben wir Momentan ausreichend zur Verfügung."

"Sehr gut.", kommentierte der Captain diese Einschätzung entschloss sich auf dieser Arbeitsbasis seine Befehle auszugeben:"Commander Randon. Arbeiten Sie einen taktischen Plan für dieses Manöver aus und beraten sie sich dabei mit Lieutenant Commander Yadeel und Lieutenant Commander Black." "Eine Sache noch, Sir.", wandte nun doch die Letztgenannte ein und die Elite Force Offizierin äußerte Ihre eigenen Bedenken:"Wir trainieren den Einsatz im Gebäude bisher lediglich anhand der Geheimdienstinformationen von Lieutenant Toreen...", sie bedachte den Geheimdienstmann bei diesen Worten mit einem skeptischen Gesichtsausdruck, "...was sich aber außerhalb der Mauern dieser großen Villa befindet wissen wir nur sehr ungenau. Quasi ab dem Garten der weitläufigen Anlage ist der ganze Mond sowie das gesamte Sonnensystem unbekanntes Terrain.", auch wenn alle ahnten worauf sie hinaus wollte, sie führte ihre Argumentation schlüssig zu Ende:"Dieser Ferengi ist schließlich ein Waffenhändler und ohne weitere Informationen laufen wir Gefahr blind in das sprichwörtliche Minenfeld zu rennen..."

"Das stimmt so nicht. Wir haben gewisse Informationen und Daten zu den Anlagen auf dem Mond selbst.", widersprach Toreen Akida, weniger belehrend als auf seine Reputation bedacht. Aber es half nichts, die EF-Leiterin lies von ihren Vorwürfen nicht ab:"Im Gegensatz zu den Daten über das innere des Gebäudes sind alle anderen Informationen fast 10 Jahre alt. Damit können wir unmöglich arbeiten und einen sicheren Plan ausarbeiten."

"Das zu erwartende Risiko einer Entdeckung einer Sonde ist allerdings zu hoch. Durch die Telemetrieübertragungen sind die meisten Sonden selbst für passive Sensoren leicht aufzuspüren. Auch bei programmierten Sonden mit deaktiviertem Emitter ist die Entdeckungswahrscheinlichkeit bei einem direkten Kontakt unverhältnismäßig hoch.", erwiderte Kova die indirekt formulierte Forderung nach einer Erkundung des Raumgebiets und präsentierte daraufhin seine Schlussfolgerungen:"Die Logik lässt damit nur ein vorsichtiges heranrücken mit dem Runabout zu. Ich glaube die richtige menschliche Metapher ist das sogenannte 'vorsichtige Herantasten'."

Nun war es an Captain Andersson, der eine unkonventionelle Idee zur Sprache brachte:"Und wenn wir stattdessen vorher einen getarnten Attack Fighter in das System als Späher schicken?" "Die Zeit reicht sicher nicht aus, die Anlage zu erst in einem und dann dem anderen Shuttle zu installieren. Außerdem ist die Anlage zu groß für einen Attack Fighter vom Typ Spitfire oder Azrael.", versetzte Seeta der Idee ihres Mannes einen ersten Dämpfer, doch dieser gab sich nicht so schnell geschlagen:"Was ist mit dem Back-Up System der Tarntechnologie?" "Das Back-Up-System ist eigentlich nur ein der ersten Anlage nachgeschaltetes zweites Aggregat, das im Falle eines Ausfalls der ersteren das gleiche Hüllenstrukturnetz nutzt.", erklärte die Chefingenieurin eigentlich nur für die anderen Führungsoffiziere, weniger für ihren in Technologie bewanderten Ehemann:"Aber es es basiert auf einem völlig anderen physikalischen Effekt. Das Schiff wird nicht unsichtbar, es wird lediglich gegenüber Lang- und Mittelstreckensensoren verdeckt. Es ist nur dafür gedacht beim Ausfall der meisten Primärsysteme einen verdeckten Rückzug gegenüber dem Feind antreten zu können."

"Das dürfte allerdings für einen kurzen Vorbeiflug am System und einen kurzen Scan genügen.", war es wieder der erste Offizier, der eine sich darbietende Idee aufgriff und weiter dachte. Mit seinem theoretisches Hintergrundwissen in Strategie und Taktik formte er einen groben Plan:"Wenn der äußere Bereich des Sonnensystem sicher ist, kann der Jäger vielleicht sogar für einen kurzen Flug in großer Distanz am Mond vorbei in das System eindringen! Danach kehrt das Schiff zurück und die Scandaten werden auf der Katana ausgewertet. Unter Einhaltung einer Funkstille und dem großräumigen Ausweichen irgendwelcher Raumschiffe oder Stationen sollte das Flugobjekt unentdeckt bleiben."

"Halten sie das für machbar, Lieutenant Paice?", wollte Captain Andersson vom vorübergehenden Leiter des Geschwaders wissen, der den verhinderten Lew Sulik vertrat und bisher eher unbeteiligt der Besprechung beigewohnt hatte. Seine Reaktion kam etwas verzögert, als hätte er überhaupt nicht damit gerechnet in dieser Beratung noch angesprochen zu werden:"Ja klar. Kein Thema. Aber nur bei einer niedrigen Annäherungsgeschwindigkeit. Bei Überlicht fliegt man zu schnell in einen Scanbereich rein und kann nicht mehr ausweichen. Alles hängt von der Aufmerksamkeit und der Reaktionsfähigkeit des Piloten ab." "Bleibt noch die Frage der technischen Machbarkeit.", schloss wiederum der XO das Thema ab. Die Chefingenieurin wollte sich in diesem Fall nicht festlegen und gab daher nur eine Einschätzung ab, wenn auch eine durch langjährige Erfahrung sehr fundierte Einschätzung:"Das Zweitaggregat kann von der Größe her sicher in eine der beiden Jägertypen installiert werden.", schränkte jedoch ein:"Aber die Hüllenstrukturgitter der Attack Fighter sind völlig anderer Art. Möglicherweise muss ein zusätzliches, neues Hüllenstrukturnetz installiert werden. Die Kompatibilität mit dem andersartigen Bordcomputer muss auch erst geprüft werden." Abschließend sagte sie:"Dies und einige andere notwendigen Modifikationen wirken sich sicher auf die Flugeigenschaften aus. Ob diese danach überhaupt noch Einsatzfähig sind, muss ich erst mit den Technikern des Geschwaders abklären."

"Nun, dann haben wir einen groben Plan.", schloss der Captain die Beratung ab und gab seine abschließenden Befehle:"Commander Randon. Klären sie zusammen mit den jeweiligen Abteilungsleitern die Machbarkeit dieses Plans. Bei einer positiven Einschätzung arbeiten sie gemeinsam die Details aus klären die Chancen in den Computersimulationen. In vierundzwanzig Stunden möchte ich von Ihnen einen ersten Zwischenbericht. Das wäre für heute alles."


Einige Wochen zuvor im Zivilkomplex auf Gemini IV

"Sie antwortet immer noch nicht...", beschwerte sich Lew Sulik mit erkennbarem Frust. Dann kippte er den Rest des Whiskey runter und spülte mit einem großen Schluck vom Irish Stout nach. Er und Mark waren nun erst seit einer Stunde auf freiem Fuß und hatten beschlossen Ihre neue Freiheit in einer der Kneipen im Zivilkomplex zu feiern. Allerdings hatte Lew den eindeutig schnelleren Zug an diesem frühen Nachmittag und Mark trank wesentlich gemütlicher. Er zuckte mit den Schultern auf die Sorgen seines Kumpels:"Du musst ihr eben noch Zeit geben?"

"Zeit?", schaute der derzeit vom Dienst suspendierte Geschwaderführer auf:"Wieviel Zeit um Himmelswillen will Sie dennoch? Keine Antwort bekomm' ich von Ihr. Weder auf die Subraum-Briefe, noch auf die Subbraum-Anrufe. Nichts. Seit ich aus dem Quartier geflogen bin, total Funkstille. Was soll das? Will die mich mürbe machen?"

"Sag mal Lew, hattest du vorher schon mal eine Beziehung?", wollte der ebenfalls suspendierte Staffelführer wissen und nahm einen Schluck von seinem Bier. Etwas konstatiert über diese seltsame Frage brauchte Lew eine Weile bis er antwortete:"Na klar. Jede Menge!" "Nicht diese Sorte von...'Beziehung'. Ich meine, eine ernsthafte, feste Beziehung.", erklärte Mark etwas genervt von dem Beziehungsverständnis seines Vorgesetzten und Kollegen. Man konnte es Lew direkt an der Stirn und den Augen ablesen, dass er ehrlich ernsthaft nachdachte bevor er erwiderte:"Äh ja,ich glaube damals in Schule..." "Ich hätte nicht fragen sollen...", winkte de Boer verzweifelt ab und lies das Thema unter den Tisch fallen,da ihm derzeit nicht nach so einer Diskussion war. Eine Weile tranken Sie schweigend weiter unbeobachteten das Kommen und Gehen in der Kneipe, bis plötzlich völlig unerwartet, wie aus dem Nichts, Viviane auftauchte. Sie ging ein Stück um den Tisch herum, hinter Mark vorbei, wobei sie ihre Hand zweifelsfrei eindeutig über dessen Rücken streifen lies:"Hallo meine Herren. Ich hatte sie schon vermisst. Feiern sie ihre neue Freiheit?" "Das scheint sich ja schnell herum gesprochen zu haben...", kommentierte Mark und ignorierte ihre offensichtlichen Avancen und Viviane entgegnete:"Nun, hier bleibt nichts lange geheim..." "Na dann brauchen wir wenigstens nichts zu erklären...", kommentierte Lew trocken und schaute fast eifersüchtig auf Mark. Die geheimnisvolle Frau säuselte mit fast zuckersüßer Stimme:"Jetzt wo sie quasi... frei gestellt sind... hätten Sie da vielleicht Interesse an einem... Ferienjob?" "Und um was für eine Art Job handelt es sich dabei?", wollte Mark direkt und ohne Umschweife wissen. Nun setzte sich Viviane auf den freien Stuhl, sie lehnte sich etwas nach vorne und meinte mit gedämpfter Stimme:"Für das was sie ausgebildet worden sind. Als Piloten.", sie lehnte sich etwas zurück und warf dann fast wie beiläufig hinterher:"Für einen etwas heiklen Transport."


"Aber mit dem neuralen Interphase können die Azrael-Piloten viel schneller reagieren als Spitfire-Piloten.", widersprach Kjetil Skorgan, der derzeit seinen Staffelführer de Boer vertrat. Doch der ebenfalls als Ersatz eingesetzte Geschwaderführer schränkte ein:"Da hast du ja recht. Aber die Azraels sind im Vergleich zu den Spitfires weniger wendig und die zusätzliche Masse durch das Tarnaggregat schränkt die Manövrierfähigkeit noch mehr ein." "Mit genügend Training lässt sich die zusätzliche Masse ausgleichen." "Nicht aber die grundsätzlich niedrigere Wendigkeit" "Bleibt immer noch der Vorteil der schnelleren Reaktionsfähigkeit." "Das interaktive Helmvisier der Spitfire erhöht auch die Reaktionsmöglichkeiten des Piloten." "Aber noch lange nicht so wie eine Neuralverbindung zwischen Piloten und Maschine!"

"Jungs, ich will ja eure Fachsimpelei ungern unterbrechen...", brachte sich nun der Cheftechniker Brooker in die Diskussion ein, der zusammen mit dem Rest des Geschwaders und des Technikerteams bisher schweigend dem Diskurs der beiden Interimsvorgesetzten zugehört hatte. Er deutete auf Natalie Bardal, der Expertin für die Azrael Jäger und meinte:"Wir haben uns mit der Chefingenieurin bereits zusammengesetzt und uns die Spezifikationen für die Tarntechnik angeschaut." "Die enzymgebundene Duraniumhülle der Azaels macht einem Modifikation mit einer zusätzlichen Hüllensturkturgitter fast unmöglich, zumindest extrem Aufwendig.", übernahm Natalie Bardal fast nahtlos und dann war es wieder Charlie Brooker, der ergänzte:"Die Frage, welcher Fightertyp umgebaut werden soll, beantwortet sich damit von selbst. Die Zeit reicht nicht auf gut Glück an einer Azrael herum zu pfuschen. Außerdem habe ich keine Lust Überstanden zu machen."

"Aber Zeit und Lust um an einer Spitfire herum zu pfuschen?", fragte Kjetil sarkastisch und Charlie tat so, als ob er den Sarkasmus überhört hätte. Er buxierte den Zahnstocher von einem Mundwinkel in den anderen und entgegnete knapp und monoton:"Genau!"


In der Shuttlebay 1 hatte man weiträumigen Platz für das Runabout Rhine geschaffen, um ungehindert die Modifikationen vornehmen zu können. In einigem Abstand dazu hatte man auch eine Spitfire platziert, die von der Shuttlebay 2 verlegt worden war um an beiden Shuttles parallel die Umbauten vornehmen zu können. Während noch ein mehr oder weniger organisiertes Chaos herrschte in dem die Techniker-Crew des Schiffes und das Techniker-Team des Geschwader noch die ersten Vorbereitungen trafen, stand Chief Petty Officer Charlie Brooker in einigem Abstand vor den beiden Fluggeräten und betrachtete diese stirnrunzelnt und kaute auf seinem stets präsenten Zahnstocher herum. Dann trat die Chefingenieurin des Schiffes an ihn heran und unterbrach ihn in seinen Gedanken:"Tja Charlie, dann wollen wir mal?"

"Hm-Hm.", entgegnete der Cheftechniker des Geschwaders zunächst noch etwas geistesabwesend bevor er eine ausführlichere Antwort parat hatte:"Muss ja! Bleibt ja nix anderes übrig." "Das klingt aber nicht so optimistisch wie noch bei der Besprechung?", reagierte Seeta Yadeel nun besorgt auf die seltsame Stimmung des Chiefpetty Officers. Dieser schüttelte dann aber verneinend den Kopf:"Nein nein, das ist es nicht was mir Sorgen macht. Die Modifikationen bekommen wir schon irgendwie hin.", er machte eine Pause und seufzte dann:"Lew wird später aber bestimmt ganz schön sauer sein, dass ich ungefragt seine Maschine ausgewählt habe." "Warum nimmst du dann keine andere oder eine der Reservemaschinen.", wollte Seeta erstaunt wissen und betrachtete den Jäger mit der feuerroten Aufschrift unter dem Cockpit 'No Fear'. Charlie nickte vielsagend mit dem Kopf und erklärte dann:"Erstens ist die Maschine am Besten in Schuss und es ist eine Art Tradition im A-20 geworden dass bei Sondermissionen das Fluggerät vom Staffelführer genommen wird." "Wo liegt dann das Problem?" "Weil dieses Mal ausnahmsweise nicht der Staffelführer drin sitzt..." "Ist technisch gesehen gerade nicht Ian Paice vorübergehend der Squadron Leader?" "Ja schon, aber wenn wir das so deutlich eingestehen flippt Lew erst Recht aus..."

Seeta musste nun lauthals Lachen:"Meine Güte. Du hast Probleme...und ich dachte schon es wäre etwas ernsthaftes..." "Was gibt es ernsthafteres als ein schlecht gelaunter Lew?", gab Charlie völlig trocken von sich und wieder begegnete Seeta dies mit einem lächeln:"Dann sind die Umbauten das kleinste Problem..."

Schweigend nickte Brooker zunächst ergänzte dann aber:"Auf der Artiks-3 hatten wir mal einen Prototypen, eine Weiterentwicklung der Danube-Klasse. War als reines taktisches Shuttle konstruiert und die Möglichkeit einer Tarnung hatte man insgeheim auch schon eingeplant. Ein verfluchtes Mistding. Ein totaler Schuss in den Ofen." "Na du machst mir Hoffnungen, Charlie..." "Nein, das wollte ich damit nicht sagen.", grummelte Charlie vor sich hin, dann schaute er zu Seeta und mit einem Augenzwinkern meinte er:"Ich wollt' nur klar stellen: Ich weiß zwar auch nicht genau, wie man das beim Runabout mit der Tarnung am besten anstellt. Aber wie man es jedenfalls nicht macht, das weiß ich jetzt. Wenn du also Fragen hast..." Wieder musste die Zanderianierin lachen und dann rieb Sie sich die Hände:"Danke. Dann wollen wir mal an die Arbeit.


Wenige Wochen zuvor in den Badlands

"Ein etwas heikler Transport?", schrie Mark mit unverkennbar sarkastischem Tonfall gegen die Geräuschkulisse von explodierenden Konsolen und berstenden Leitungen an, als er versuchte den Kurs zu halten. Eine Antwort dauerte, denn Lew war an seinem Co-Piloten-Platz damit beschäftigt ein ausfallendes System nachdem anderen notdürftig wieder in Gang zu setzen. Darum ergänzte Mark einfach um seinem Unmut Luft machen zu können:"Tausend Liter hoch verdichtetes Melithium-Harz durch die Badlands fliegen.... was für eine hirnverbrannte Idee!" Immer noch blieb eine Antwort aus und de Boer schimpfte weiter:"Ich traue diesem Juri nicht, dass er die Sicherungssysteme der Behälter richtig programmiert hat!"

"Jetzt krieg die wieder ein, Mensch!", schnauzte ihn völlig unerwartet Lew an, der in einer kurzen Pause von seiner Konsole aufschaute und meinte:"Alles halb so schlimm!" "ALLES HALB SO SCHLIMM? Weißt du eigentlich wie hochexplosiv das Zeug in einem falsch programmierten Tank ist?" "Ja. Aber dazu muss der Tank erst einmal gefüllt sein.", entgegnete Lew völlig gelassen als er sich wieder seiner Konsole zu wandte. Mark begriff nicht:"Was?" "Während du mit Flirten mit dieser Vivane beschäftigt warst habe ich kurz vor dem Abflug unauffällig die Tanks gescannt.", erklärte nun Lew ohne von seiner Tätigkeit auf der Konsole aufzuschauen:"Die Tanks sind alle nur mit hochverdichtetem Helium gefüllt." Weil er durch den sie umgebenden Krach ausnahmsweise nicht abgehört wähnte, sprach er offen wenn auch leiser als eigentlich geboten: "Ich flieg' doch nicht so einfach mit Melithium-Harz durch die Gegend. Erst recht nicht,wenn man mir das Zielgebiet erst unterwegs nennt... Das Ganze hier ist nur ein Fake um uns zu testen." "UND DAS SAGST DU MIR ERST JETZT?" Nun schaute Lew wieder auf zu Mark und meinte mit einem bösen Lächeln:"Weil ich genau dieses Gesicht sehen wollte..." Mark verschlug es die Sprache, was Lew die Zeit gab ihn anzuweisen:"Jetzt konzentrier' dich, wir nähern uns dem Treffpunkt."