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Wechselspiel
Autor: Garrick Andersson
Autor: Seeta Yadeel

„Es ist schön, daß ich ein Stück mit Euch mitfliegen kann“, meinte Sam, während sie nach einem Hörnchen auf dem Tisch griff. Ihre Zwillingsschwester nickte zustimmend und schob sich einen weiteren Bissen ihres mit Erdbeermarmelade beschmierten Brötchens in den Mund. Es war ein glücklicher Zufall, daß der Abflug der Katana gen Gemini-Station mit der bevorstehenden inter-spezies medizinischen Konferenz auf Adraxia zusammenfiel. Von Gemini-Station aus würde Sam ein Shuttle nach Adraxia nehmen, wo sie an der Konferenz teilnehmen würde. Gerade als Alex mit ihrer Schwester über das geplante Abendprogramm sprechen wollte, wurde sie rüde vom roten Alarm unterbrochen. Wortlos ließ sie ihr Brötchen auf den Teller sinken und ging hinüber zu der Lade, in der sie ihren Phaser aufbewahrte. Während sie die Waffe herausnahm aktivierte sich das schiffsweite Kommunikationssystem.

„Ebbersmann an alle. Eindringlingsalarm auf den Decks 6, 9, 13, 19, 20, 23 und 24. Bemannen Sie Ihre Stationen“, war der Captain zu vernehmen. Alex drehte sich nochmal kurz um und sah ihre Schwester an. „Bleib hier, verlaß das Quartier nicht. Ich verschließe die Tür von außen“, sagte sie, dann war sie zur Tür hinaus verschwunden und auf dem Weg zur Zentrale des Elite-Force-Teams.


„Was geht dort vor, Mr. Ramirez?“, wollte Benjamin Ebbersmann von seinem Sicherheitschef wissen, der bereits vier Trupps seines Teams auf die entsprechenden Decks beordert hatte. Der Spanier mußte seinem Captain einen Moment die Antwort schuldig bleiben, dann erhielt er jedoch eine erste Rückmeldung von dem von Antja Eijsselburg geleiteten Team, das sich auf Deck 23 an den vom Hauptrechner gemeldeten Koordinaten umgesehen hatte.

„Wir haben offensichtlich Romulaner an Bord. Sie haben einen Teil der Subprozessoren zerstört, die zu den Phaserbänken gehören. Mein Team hat einen Eindringling aus einem Dreierteam kampfunfähig machen können. Die anderen beiden Romulaner sind entkommen. Lieutenant Black meldet, daß sie ebenfalls mit ihren Teams unterwegs ist“, gab er die Meldungen aus der Sicherheitszentrale an seinen Captain weiter.


„Ich will jeden dieser Eindringlinge in einer Arrestzelle...“, ordnete Benjamin gerade an, als er von einem Flackern auf dem Hauptschirm, welches das Streifenmuster der Sterne überlagerte, unterbrochen wurde. Unmittelbar voraus enttarnte sich nun ein romulanischer Warbird. „Captain, sechs Warbirds haben sich soeben rings um uns enttarnt und uns mit ihren Waffen erfasst!“ rief Marina DeSoto aus. „Phaser und Torpedos auf den Warbird voraus ausrichten! Rufen Sie das Schiff!“ - „Zielerfassung für die Waffen nicht möglich, Captain!“ meldete Manoel nur Sekunden später, „Die zerstörten Prozessoren haben unsere Waffensysteme komplett lahmgelegt!“

„Dømme...“, entfuhr es Garrick. „Vielleicht sollten wir Steine ausgeben, mit denen wir nach ihnen werfen können!“ fluchte er hingebungsvoll. Bevor Benjamin noch etwas erwidern konnte, flackerte etwa drei Meter frontal vor ihm die Luft. Schnell wurde ein weiterer Romulaner sichtbar, der eine Waffe mitten auf seine Brust gerichtet hielt.

„Übergeben Sie das Kommando, Captain Ebbersmann. Im Namen des romulanischen Sternenimperiums beschlagnahme ich ihr Schiff“, brachte sein Gegenüber eine ungeheure Forderung vor.

Mit der einem Sicherheitschef eigenen Reaktionsfähigkeit zog Manoel seinen Phaser und richtete ihn auf den Romulaner, der seinen Captain bedrohte. „Runter mit dem Phaser!“ ertönte jedoch im gleichen Augenblick eine Stimme direkt hinter ihm. Der Spanier brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass er hier offenbar nicht gewinnen konnte.

Garrick war aufgesprungen. Sein Blick flog über die Brücke und er wägte im Geiste schnell seine Chance ab, den Romulaner schräg vor ihm zu überwältigen. Der XO stürmte vor und warf den Romulaner zu Boden, dessen Disruptor in hohem Bogen durch den Kontrollraum segelte. Manoel nutzte die kurze Ablenkung, ließ sich fallen und hebelte den Romulaner, der sich hinter ihm befand, mit seinen Beinen aus. „Sicherheit! Wir haben Eindringlinge auf der Brücke!“ rief Ebbersmann. Je zwei weitere Romulaner enttarnten sich und überwältigten den XO und den Sicherheitschef.


Benjamin sah sich auf seiner Brücke um. Er schätzte, daß sich inzwischen 10 Romulaner darauf befanden. Er fragte sich, welche Systeme neben den Waffen sie wohl noch sabotiert hatten. Die Türen des Turbolifts öffneten sich und die ersten Sicherheitsoffiziere stürmten auf die Brücke. Zeitgleich materialisierten mehr und mehr Romulaner auf der Brücke. „Sir, wir haben weitere Eindringlinge im gesamten Schiff. Chief Brooker meldet, daß sich die Hangartüren nicht öffnen lassen. Die Fliegerstaffel kann nicht starten“, rief Marina DeSoto über den Lärm hinweg.

In Ebbersmanns Kopf ratterte es. Die Katana verfügte weder über Waffen, noch über Schilde. Es gab keine Möglichkeit, sich gegen die Warbirds zur Wehr zu setzen. Es war eine Kleinigkeit, sich auszurechnen, daß das Entern der Katana gelingen würde, denn immerhin sah man sich einer Übermacht von 1:6 gegenüber. Offensichtlich wollte das Imperium die Katana haben, aus welchem Grunde auch immer. Er traf eine schwere Entscheidung. Keinesfalls durfte das Schiff dem Feind in die Hände fallen, nicht nach den jüngsten Ereignissen bei Klackon.

„Computer, Selbstzerstörung initiieren. Autorisation Ebbersmann pi pi gamma epsilon drei“, wies er an. Die Eingabe wurde mit einem knappen Piepsen beantwortet. Dann teilte der Hauptrechner im durch den Sprachprozessor mit: „Selbstzerstörung nicht verfügbar.“ Ebbersmann hätte laut schreien mögen. Er hatte gerade herausgefunden, welches weitere System die Romulaner sabotiert hatten.

In der Zwischenzeit hatten die Eindringlinge die Oberhand auf der Brücke gewonnen. Der Romulaner, der ihn zu Anfang angesprochen hatte wischte sich grünliches Blut aus dem Mundwinkel, hob seinen Disruptor auf und trat erneut vor Ebbersmann. „Übergeben Sie das Schiff, wenn Sie nicht wollen, daß ihre Crew stirbt“, verlangte er und richtete seinen Disruptor ohne mit der Wimper zu zucken auf Tomm Lucas.

Ebbersmann schloß die Augen. Er konnte das Schiff nicht zerstören. Es gab keinen Grund die Crew zu opfern, wenn er die Kontrolle über das Schiff sowieso nicht behalten konnte. Er nickte kurz, dann aktivierte er seinen Kommunikator.

„Hier spricht der Captain. Ich bin gezwungen das Schiff zu übergeben. Bleiben Sie ruhig und leisten Sie keinen Widerstand“, wies er an, obwohl alles in ihm dagegen rebellierte. Er öffnete die Augen wieder und sah in das zufriedene Gesicht seines Gegenübers. „Eine weise Entscheidung, Captain Ebbersmann“, sagte der Romulaner, der sich bisher noch nicht vorgestellt hatte, dann aktivierte er seinen eigenen Kommunikator. „Jamar an alle. Bringen Sie alle in ihre Quartiere. Die Crew steht unter Hausarrest“, wies er an.


Alex ließ sich unwillig von einem der Romulaner in ihr Quartier schieben. Sie sah sich im Raum um, konnte Sam jedoch nirgends entdecken. Bevor sie irgendwas fragen konnte, hatte sich die Tür bereits hinter ihr geschlossen. Sie konnte hören, wie die Verriegelung griff. Es schmeckte ihr überhaupt nicht, daß die Romulaner jetzt die Kontrolle über die Katana hatten. Wer wußte schon, was ihr Plan war und wie es weitergehen sollte?

Indessen lugte ihre Zwillingsschwester vorsichtig um die Ecke aus dem Schlafbereich der Kabine. Sie hatte sich nach dort zurückgezogen, als die Ansage von Ebbersmann über die Schiffskommunikation gekommen war. Alex war ungemein erleichtert Sam wohlauf zu sehen. Sie haßte es, daß ihre Schwester jetzt mit in der Bredouille war, nur weil sie an Bord des Schiffes reiste, auf dem ihre Schwester Dienst tat.

„Was passiert jetzt, Alex?“, wollte die dann auch gleich von ihr wissen. Die Angesprochene konnte nur ihre Schultern heben. „Ich weiß nicht so genau, Sam. Ebbersmann hat befohlen, daß wir uns still verhalten, und genau das werden wir jetzt tun“, meinte sie.

Mit einem besorgten Blick nahm sie zur Kenntnis, daß der Warbird, den sie von hier aus sehen konnte sich gerade wieder tarnte und die Katana kurz darauf eine Wende vollführte und dann auf Warp sprang. Sie hatte das ungute Gefühl, daß die Katana gerade Kurs auf Romulus aufgenommen hatte.


Schneller als erwartet fiel die Katana unter Warp und trat in ein System ein. Schnell blieben zwei äußere Planeten zurück, dann wurde ein bläulich schimmernder Planet sichtbar. Es handelte sich offensichtlich nicht um Romulus. Es handelte sich um einen Planeten der Klasse O, einen Wasserplaneten. Nur hier und dort waren vereinzelte große Inseln zu erkennen, als die Katana in den Orbit des Planeten einschwenkte. Alex fragte sich, was sie hier wohl sollte.

Die Frage, die sie sich im Stillen gestellt hatte, wurde ihr vom Kommunikationskanal des Schiffes beantwortet. Die Stimme des kommandoführenden Romulaners verlangte: „Machen Sie sich bereit von Bord zu gehen.“

Alex Blick flog wieder zu dem Planeten vor ihrem Fenster. Die Romulaner wollten die Crew hier aussetzen, soviel war gerade klar geworden. Sie mußte etwas unternehmen. Nur was, das wollte ihr überhaupt nicht einfallen. Ihr Blick wanderte zum X-ten Mal an den Wänden ihres Quartiers entlang und blieb schließlich an einer unscheinbaren Vertiefung hängen. Sie schnellte aus ihrem Sessel hinüber zu der Wand, stellte einen Stuhl unter die Stelle, an der die Vertiefung saß und kletterte hinauf. Eilig inspizierte sie die Stelle und erkannte bald, daß sich hier die Abdeckung eines kleinen Verschlußmechanismus gelöst hatte. Nun nahm sie die Wand genauer unter die Lupe. Mit den Händen fuhr sie vorsichtig daran entlang, immer von Sam mit Argusaugen beobachtet. Schließlich stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Verkleidung des oberen Teils der Wand ließ sich lösen.

„Ich brauche ein Werkzeug, schnell. Vielleicht können wir doch noch irgendetwas ausrichten!“, bat sie ihre Schwester, die ihr schließlich eines der Buttermesser vom Abendbrottisch brachte. Geschickte setzte Alex das improvisierte Werkzeug an den entsprechenden Stellen an und legte so die übrigen Verschlüsse frei. Mit der Spitze des Messer drehte sie die Schrauben heraus, die die Platte gehalten hatten. Zum Vorschein kam das Ende einer der zahlreichen Jeffries-Röhren, welche die Katana wie ein Kanalnetz durchzogen.

Die Elite-Force-Soldatin zog sich am Rand der Öffnung hoch und schließlich hinein. Dummerweise kannte sie sich in den Innereien des Schiffes nicht so gut aus wie die Chefingenieurin, aber hiermit sollte es ihr möglich sein irgendwas zu erreichen. „Wir hauen hier ab!“, rief sie ihrer Schwester zu, und robbte weiter vor.

Sam kletterte ebenfalls auf den Stuhl, um es ihrer Zwillingsschwester gleich zu tun, als sie Stimmen auf dem Flur hörte. Sie warf einen Blick in die Jeffries-Röhre, in der Alex sich bereits weiter voranarbeitete. „Du mußt alleine gehen, es kommt jemand“, rief sie ihrer Schwester leise hinterher, dann schloß sie die Verkleidung wieder und stellte den Stuhl an seinen Platz zurück. Gerade noch rechtzeitig setzte sie sich mit dem Buttermesser in der Hand an den Tisch. Die Tür öffnete sich und Sams Herz klopfte bis zum Hals, daß der Romulaner, der zur Tür hereintrat, nicht das zweite Gedeck auf dem Tisch bemerkte.

„Lieutenant Black?“, fragte er sie. Sam nickte. Wenn Alex irgendeine Chance haben wollte etwas zu erreichen, dann durfte nicht auffallen, daß sie fehlte. Und das sollte gelingen, wenn sie sich als Alex ausgab. „Kommen Sie mit“, wurde sie wenig freundlich aufgefordert. Mit einem Kloß im Hals und einem unguten Gefühl folgte sie dem Romulaner aus dem Quartier.


Alex schob sich weiter durch die Jeffries-Röhre. Sie hatte durch die Wandverkleidung gehört, wie Sam sich für sie selber ausgegeben hatte. Kluges Mädchen. Sie hatte genau erkannt, wie sie am besten helfen konnte.

In ihrem Kopf legte sie sich Taktiken zurecht, wie sie die Katana zurückerobern konnte. Wenn sie mehr Zeit und Hilfe gehabt hätte, dann hätte sie sicherlich ihre Leute befreien und mit ihrer Hilfe die Katana wieder übernehmen können.

An Kreuzung B 7 bog sie ab. Die Romulaner hatten inzwischen sicherlich damit begonnen, die Crew zu evakuieren. Wenn sie einen freien Transporter fand, dann konnte sie diesen mit der Energiezelle ihres Phasers koppeln, so daß sie in der Lage war, jemanden aus der Crew zurück an Bord zu holen. Sie brauchte Hilfe, wenn sie das Ding durchziehen wollte. Sie brauchte jemanden, der mit dem Schiff vertraut war. Jemanden, der in der Lage war sie vor den Sensoren zu verstecken. Jemanden, der in der Lage war, Sensoren und Kommunikation anzuzapfen, denn sie brauchte alle Informationen, die sie kriegen konnte, bevor sie handeln konnte. Sie brauchte Seeta Yadeel.