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Der Feind meines Freundes
Autor: Tannier
Anfangssternzeit: 56007.63
Anfangsdatum: 03.01.2379 (18:51 Uhr)
Enddatum: 03.01.2379 (20:01 Uhr)

„Los, los, los!“ hallte der Schrei Djingos durch den Gang der Katana und 3 Mitglieder des Elite Force Teams stürmten aus ihren Deckungen, rannten den Gang entlang...vorwärts zur nächsten Nische in den Gängen des 4 Decks...sie nutzten jede Möglichkeit, jede noch so kleine Kante um dahinter Deckung vor dem feindlichen Phaserfeuer zu finden. An ihnen vorbei rauschten gelbe Phaserstrahlen, es war das Sperrfeuer von Djingo und Vabande...

„Tannier an Delta Leader, wie ist ihr Status?“ Erklang rauschend und knisternd Tanniers ruhige, aber dennoch autoritäre Stimme aus Djingos Kommunikator...“Zwei Verwundete, wir haben sie bereits in die Krankenstation gebeamt und...“ Seine Stimme klang brüchig...“Rubinstein...ist gefallen...es war ein Hinterhalt auf Deck 4, kurz vor dem Holodeck, wir drängen den Feind zurück und rücken vor...“ Neben Djingos Stimme konnte Tannier noch wildes Geschrei und Phaserfeuer wahrnehmen...

„Ok...Team Alpha ist ein Deck weiter oben, ich splitte das Team und schicke ihnen Verstärkung, sie können die Eindringlinge dann in die Zange nehmen...Tannier Ende...“

Djingo nickte nur und schon erklang Vabandes Kommando zum weiteren Vorrücken...

Kurz darauf meldete Djingo die Sicherung des gesamten Decks...nur leider sah es nicht überall auf der Katana derartig gut aus...Team Beta war der schieren zahlenmäßigen Überlegenheit der feindlichen Truppen nicht gewachsen und mussten sich Minute für Minute zurückziehen, jedoch nicht ohne die eine oder andere Überraschung zu hinterlassen, welche den Raschen Vormarsch der Fremden empfindlich bremste und Zeit brachte, wertvolle Zeit...

Tannier lauschte dem weiteren Funkverkehr und hörte wie sich in den Stimmen seiner Leute langsam Verzweiflung einschlich, als zwei weitere Landungsschiffe des unbekannten Feindes eintrafen...

Team Ceta war derweil vernichtend geschlagen...3verloren und 4 verwundet, die letzten 3 Teammitglieder unter der Führung von T’Clea versuchten derweil eine strategisch wichtige Stellung zu verteidigen, doch schon bald würden sie gezwungen sein sich zurückzuziehen...

Auch die Transporter funktionierten mittlerweile nicht mehr...Ein denkbar schlechter Moment...


Mit voller Wucht prallte Lea gegen die Tür, doch die Schwere Metalltür bewegte sich nicht einen Millimeter von der Stelle. Ächzend vor Schmerz, welcher wie wild in ihrer Schulter pulsierte und sich langsam auf ihren ganzen Körper ausbreitete, sank sie zu Boden. Ihre Augen glitzerten feucht und Tränen sammelten sich in ihnen, als Lea noch einmal das kleine Zimmer musterte...Zimmer?...Eher eine Zelle...

Sie hatte sich geschworen nicht zu weinen und sie schluckte das üble Gefühl herunter, konzentrierte sich und nach einer Weile verschwanden auch die Tränen aus ihren Augen, jedoch konnte sie nicht verhindern, das ihr eine einzige kleine, salzige Träne ihre Wange hinunter rann und eine heiße brennende Spur auf ihrer Haut hinterließ, bis sie schließlich auf ihren Lippen zum Stehen kam. Schon nach kurzer Zeit klärte sich ihr Blick wieder auf und neben der langsam wachsenden Verzweiflung, stand auch wieder der alte Tatendrang in ihren Augen und sie suchte das Zimmer weiter ab...Irgendeine Schwachstelle musste es doch geben...und tatsächlich fand sie nach kurzer Zeit, etwas, was sie vorher übersehen hatte...es war ungefähr in 2 Metern Höhe in die Wand ein gelassen...ein kleines siegessicheres Lächeln lag auf ihren Lippen...


Atrin stocherte gelangweilt und auch leicht gefrustet in seinem Essen herum und warf immer wieder kurze Blicke zur Tür und auch wenn er es sich nicht eingestehen würde, wünschte er sich Rahel würde zurückkehren...sie war schließlich der erste Mensch auf der Katana, mit dem er gesprochen hatte und sie wirkte sehr nett...Er schaute sich um...ansonsten war das Diners leer...

Nach einiger Zeit, in welchen er seinen Gedanken nachhing, kam Christian an seinen Tisch, hielt einen Teller Matarna- Maden in den Händen und grinste ihn frech an. Atrin dankte ihm mit einem müden Lächelnd und blickte noch einmal wehmütig zur Tür.

„Ja Ja, die Frauen...“sagte Christian noch immer grinsend.

„Was? Nein! Es...sie ist nur die erste Person, die ich hier kennen gelernt habe und...“ Er stoppte und fühlte sich irgendwie ertappt, obwohl er nicht wusste warum. Er strafte das Hologramm mit einem Blick, der dem seines Vaters in nichts nachstand. Christian kannte den Blick schon von Dalen nur zu gut und zog es vor den jungen Tev’ Mekianer allein zu lassen, jedoch nicht ohne einen abschließenden Kommentar und einer neuerliches feistes Grinsen.

„Also wenn es dir nur darum geht Menschen kennen zulernen, stellst du dich gar nicht mal so dumm an...“ Und ohne eine Antwort von Atrin abzuwarten, verschwand er wieder hinter dem Tresen um Gläser zu putzen...

Wer hat den denn so frech programmiert? Fragte sich Atrin kopfschüttelnd, bevor er sich wieder seinen Maden widmete und genüsslich zu Essen begann...Krankenstation...das würde er sich merken...


„Djingo! Hinter dir!“ schrie Vabande, doch es war schon zu späte, ein roter Phaserstrahl zischte durch den notbeleuchteten Gang der Katana und Ensign Djingo brach stöhnend vor Schmerz zusammen, als sich der Strahl durch seinen Anzug und in sein Fleisch brannte...

Genau in diesem Moment erloschen sämtliche Lichter und ein helles kurzes Blitzen erhellte den Raum, so das man für Sekunden geblendet war, ehe das wohlbekannte Gitter des Holodecks zu sehen war.

Die Mitglieder des Elite Force Teams, nahmen ihre Helme ab und verschwitzte, schwer atmende Gesichter kamen zum Vorschein, während Tannier in den Raum kam und seine Leute vor ihm Aufstellung nahmen.

„Wie sie sicherlich gemerkt haben, war dieses Szenario so ausgelegt, dass sie nicht gewinnen konnten um ihre Reaktionsfähigkeit und ihr strategisches Denkvermögen auch unter enormen Belastungen zu testen und obwohl die Katana nun sicherlich gefallen wäre, bin ich mit ihren Leistungen sehr zufrieden, vor allem Team Beta hat mit innovativen Ideen wertvolle Zeit für uns gewonnen...Wir sind hier in absolut fremden Gebiet, ohne jegliche Unterstützung und somit müssen wir auch mit einem zahlenmäßig überlegenem Feind rechnen...“ Er nickte und lächelte leicht...“Sie haben gute Arbeit geleistet. Spätestens morgen stehen die Einzelbeurteilungen dieses Trainings fest, das Video dieser Trainingseinheit ist wie üblich in den Datenbanken des Elite Force Teams gespeichert und ich rate ihnen sehr es zu studieren...Wir sehen uns morgen...“ Er nickte noch einmal und diesmal war es das Zeichen zur Beendigung des Trainings. Normalerweise blieb Tannier länger um sich den einen oder anderen noch zu einem Einzelgespräch zu holen und um selbst etwas zu trainieren, aber heute hatte er etwas wichtigeres vor...

Er machte sich sofort auf zu seinem Quartier und saß unschlüssig vor dem verzierten, mit Minbari Runen versehenen Kästchen, welches er in seinem Gepäck gefunden hatte.. und welches von Delenn stammte und welches er nicht vor dem heutigen Tag öffnen durfte, wie die beigelegte Karte sagte.

Doch nun war es an der Zeit und er öffnete das Päckchen...was er sah schnürte ihm den Atem ab...Das Triluminarium...jenes allerheiligste Relikt seines Volkes, von dem es nur noch 3 Stück gab und welches Valen, der größte Prophet der Minbari, ihnen vor 1000 Jahren überließ, kurz nach dem letzten großen Krieg gegen die Finsternis...

Anbei lag ein Zettel...

„Sim’wa ah’shlect...ich weiß, du hättest es niemals angenommen, deswegen musste ich es dir auf diesem Wege überlassen, Lennier hat es für mich in deinen Sachen hinterlegt. Es soll dir Tost und Inspiration spenden und dir ein Gefühl von Heimat vermitteln, aber dies ist nicht der einzige Grund, warum ich es dir mitgeben musste. Man hat dir auch eine Aufgabe übertragen. Seit dem Krieg gegen die Menschen wissen wir, dass manche Minbari Seelen in Menschen wiedergeboren werden und der graue Rat hat dir aufgetragen auch die anderen Menschen und Wesen mit dem Triluminarium zu scannen, die du auf deiner Reise triffst. Wir müssen wissen ob auch Völker aus anderen Universen Minbari Seelen in sich tragen...

Niese’shlect sim’wa...Delenn“

Fast schon andächtig streckte er die Hand nach dem metallenen Dreieck aus, welches mit drei Bändern an den Ecken befestigt in einem weiteren diesmal kristallenen Dreieck hing. Die Metallplatte begann zu leuchten, als Tanniers Hand sich ihr näherte...und plötzlich zerriss ein Funkspruch die andächtige Stille...

„Summers an Lt. Tannier...kommen sie sofort auf die Brücke“

„Verstanden...“ antwortete er klanglos und beobachtete noch eine Weile das heilige Relikt, bevor er es sicher verstaute und sich auf den weg zur Brücke machte...


„Zoomen sie näher heran...“erklang Ariells Stimme und auf ihr Geheiß wurde das Bild des Fremden Schiffes vergrößert...Alle auf der Brücke starten das Fremde Objekt an...

„Was sagen die Sensoren?“ fragte Andreas und blickte in Richtung Ops...

Ensign de Sato betätigte einige Knöpfe und kurz darauf erhob sich ihre Stimme...

„Es ist ein Schiff völlig unbekannter Herkunft...es ist bewaffnet mit Partikelwaffen...und scheint in der Bauklasse einem Angriffsjäger am Ähnlichsten...es scheint einer Föderation oder einer ähnlichen interstellaren Allianz anzugehören, da das Schiff ähnlich unserem gekennzeichnet ist...“ Erzählte die junge Ensign...

Andreas und Ariell tauschten kurze Blicke aus...und betrachteten wieder das fremde Schiff, welches sie noch nicht entdeckt zu haben schien...

„Ariell an Mrs. Velain, bitte kommen sie sofort zur Brücke, wir benötigen ihre Hilfe...“

„Hier Velain, ich mache mich sofort auf den Weg...“


Nach einer kurzen Weile erreichte sie zusammen mit Tannier die Brücke, Tannier verbeugte sich kurz und ging anschließend an seine Station, rief noch einmal die Sensordaten des Schiffes und studierte sie...

„Können sie uns sagen um was für ein Schiff es sich hier handelt Mrs. Velain?“ fragte Ariell und die Blicke von Needa und Summers ruhten auf Zhabia...sogar Kell Widars onyxhafte Augen ruhten auf der Delvianerin und in ihnen schien ein Funke von Interesse zu keimen, soweit man das bei einem Asgard überhaupt behaupten konnte...

Zhabia warf einen Blick auf das Schiff und erstarrte beinahe...“Peacekeeper...“ flüsterte sie beinahe entsetzt...Sie waren eigentlich noch weit vom Raum der Peacekeeper entfernt, eigentlich dürfte ein so kleines Schiff sich hier nicht aufhalten...das hieße, dass es irgendwo sicherlich ein noch größeres geben würde...vielleicht sogar ein Außenposten...aber wie war das möglich...die Peacekeeper waren nie bis Delvan vorgedrungen...aber dieses war eindeutig eines ihrer Schiffe...Entsetzen breitete sich in ihr aus...was wenn es den Peacekeepern gelungen war ihr Territorium auszudehnen...womöglich bis nach Delvan...

„Peacekeeper?“ wiederholte Andreas fragend und eine seiner Augenbrauen stieg langsam in die Höhe... Er schaute zur ebenso verdutzten Ariell, bevor sich die Blicke wieder brennend auf Zhabia richteten...welche langsam aus ihrer Starre erwachte...

„Die...Die Peacekeeper sind eine sehr aggressive Vereinigung, wir sollten ihnen besser aus dem Weg gehen, sie wären nicht erfreut uns in ihrem Gebiet zu sehen...“ sagte die Delvianerin und starrte immer noch auf den Bildschirm...

„Captain, ich versetze das Team in Bereitschaft und empfehle den gelben Alarm auszulösen...“ wandte sich nun Tannier an Ariell, welche im leicht zunickte...“Tun sie das Lt.“ Antwortete sie...


Kurze Zeit später eilte das Elite Force Team in die Besprechungsräume und wurde in die Situation eingewiesen...das Blinklicht des gelben Alarms leuchtete in sämtlichen Gängen und Quartieren auf und versetzte die Crew in nervöse Angespanntheit...


“Hat uns das fremde Schiff bereits entdeckt?“ fragte Andreas an Marina de Sato gerichtete, welche die Ops inne hatte...

„Das lässt sich leider nicht genau sagen, ich vermute jedoch, das die Sensoreffizienz dieses kleinen Schiffes nicht ausreicht um uns aus dieser Entfernung zu orten...

„Gut, dann fliegen sie einen Kurs, der uns um das kleine Schiff herum führt, aber in ausreichendem Abstand, wir wollen doch niemanden erschrecken und scannen sie nach weiteren Schiffen...“ befahl Needa und de Sato nickte...“Aye Aye Ma’am“


Ein Lüftungsschacht...er war klein und sicherlich würde sie sich kaum hindurchzwängen können, aber es war derzeit ihre beste Chance hier...nun, wo auch immer hier war...herauszukommen...Sie stand auf und schob den kleinen Stuhl an eine Wand, rückte dann das Reisebett unter den Lüftungsschacht und stellte nun den Stuhl auf das Bett...Es war eine ziemlich wackelige Angelegenheit, doch Lea hatte keine Zeit sich Gedanken über die Sicherheit ihres Bauwerkes zu machen...

Sie fasste noch einmal ihren Mut zusammen und erklomm dann diese improvisierte Leiter...Zu ihrer eigenen Überraschung ließ sich das Gitter des Lüftungsschachtes ganz einfach von Hand öffnen...Irgendwann muss ich ja auch mal Glück haben...dachte sie sich legte das Gitter leise beiseite...Ein letztes Mal schielte sie zur Tür, denn sie wusste, dass Wärter oder sonstige Wachmänner die Angewohnheit hatten immer im ungünstigsten Moment zu kommen...und dieser war nun mal der Jetzige...doch es blieb alles ruhig...totenstill nahezu...

Langsam schob Lea ihren Körper in den Lüftungsschacht...es war eng und schon nach ein paar Metern fühlte sie wie die Kraft langsam aus ihrem Körper wich, die aufgeriebenen Körperstellen schmerzten ihr und sie hatte schon eine Ewigkeit nichts mehr gegessen...aber sie musste durchhalten...sie musste einfach...