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Sabotage
Autor: Lew Sulik

In den Farben eines Regenbogens fluktuierend sank die Sonne tiefer um langsam aber unaufhaltsam hinter dem Horizont zu verschwinden. Mit dem Fortschreiten der Dämmerung schien sich auch die Geräuschkulisse auf der Insel zu ändern. Der Wind ebbte zu einer lauen Brise ab und selbst die Wellen am Strand schienen leiser und gemächlicher den flachen Stand hinauf zu kriechen. Auch die Geräusche der Tiere, die Tagsüber die Luft erfüllt hatten, wichen nun anderen, ebenso fremden tierischen Lauten.

Lieutenant Commander Ramirez stand am Strand, knapp vor der Grenze an welcher die Wellen ihren Aufstieg beendeten und wieder in das Meer zurückgezogen wurden. Manoel starrte angestrengt auf den Horizont, hoffend irgendetwas zu entdecken, das ihn und seiner Gruppe irgendwie weiter helfen konnte. Hinter sich hörte er die Stim­men derjenigen, die weiter oben am Strand, dort wo der Wald begann, weiter das notdürftige Lager einrichteten. In diesem Punkt hatten sie bereits einige Fortschritte gemacht und ein paar kleine Hütten errichten können, welche mit ein wenig Glück und gutem Willen vor Wind und Regen schützen sollten. Von ihrem Lager trug ihm der Wind Rauch zum Strand hin zu. Offenbar hatten sie nun auch Feuer. Möglicherweise konnten sie auch bald über primitive Waffen zur Jagd verfügen. Gerade die Piloten die es in seine Gruppe verschlagen hatte, waren von Ramirez für solche Aufgaben eingeteilt worden, da deren regelmäßiges Überle­benstraining noch nicht lange zurück lag und wesentlich weiter ging als die eines üb­lichen Besatzungsmitgliedes.

Seine Gedanken drifteten ab von der harten Realität und den noch anstehenden Aufgaben die es zu bewältigen galt um das Überleben der Gruppe zu sichern. Nach­denklich sinnierte er darüber nach, auf welchen steinzeitlichen Status sie so ganz ohne Technik zurück geworfen worden waren. Die Katana war mit ihren Entführern sicher schon Lichtjahre entfernt und Hoffnung auf Rettung bestand in absehbarer Zeit nicht. Sie mussten sich also auf einen langen und harten Überlebenskampf einrichten, ganz ohne moderne Technik. Ganz zu schweigen von seiner schweren Aufgabe, trotz allem Moral und Disziplin aufrecht zu erhalten. Dazu war es notwendig jedem eine sinnvolle Aufgabe zu geben, um Grübeleien erst gar nicht zu zulassen. Vor allem sollte er aber selbst nicht zu sehr ins Grübeln kommen und vor seinen Leuten Zuversicht und Tatkraft ausstrahlen.

Während er noch über die Umstände nachdachte, hörte er wie sich ihm zwei Personen vom Lager her näherten und dicht hinter ihm stehen blieben. Ramirez drehte sich zu den Ankömmlingen herum und sah Lieutenant Sulik und Lieutenant Lanzinger von der wissenschaftlichen Abteilung. Mit dem Daumen hinter sich zeigend, erstattete der Pilot ohne allen Sternenflottenformalitäten Bericht: „Wie sie wollten waren wir oben auf dem Felsen in der Mitte der Insel und haben uns in der Gegend mal umgeschaut. Lanziger meint, dass unsere Insel der Kern eines großflächigen Atolls ist. Rund rum um diese Insel erkennt man kleinere Inseln und Eilande. Ansonsten nur Wasser und nichts besonders auffälliges.“ Der Pilot hatte noch nie großen Wert auf die Sternenflotten-Etikette gelegt, war sich Ramirez bewusst. Doch dem Sicherheitsoffizier waren in der derzeitigen Situation die Formalitäten ohnehin nicht besonders wichtig, solange Moral und ein Mindestmass an Disziplin bestehen blieb. Wenn er aber übertrieben auf die Protokolle bestehen würde, hätte das vermutlich eher den gegenteiligen Effekt. Darum sah er wohlwollend über Suliks Art hinweg. Denn seine Aufgabe erfüllte er bisher trotzdem gewissenhaft und gründlich.

„Ja Sir.“, brachte sich nun der Geologe Lanziger in den Bericht ein: „So gesehen be­finden wir uns noch in einer glücklichen Lage. Unsere Insel bietet zumindest eine Höhle mit einem kleinen Süßwasserreservoir und der große Felsen, der das Zentrum unserer Insel bildet, besteht aus vulkanischem Obsidiangestein, das zur Produktion primitiver Messer und Speerspitzen geeignet ist.“ >>Steinzeit<<, schoss es Ramirez schlagartig wieder durch den Kopf. Doch wenn seine Leute einen solchen Erfindungsreichtum zeigten, durften sie berechtigte Hoff­nung auf ein längerfristiges Überleben hegen. Wieder drehte er sich zur See um und lies seinen Blick über die Atolle in unmittelbarer Nähe und am Horizont schweifen. Auch wenn er selbst kaum daran glaubte, fragte er die beiden: „Gab es irgendwelche Anzeichen, dass sich auf den anderen Inseln weitere Crewmitglieder befinden?“

„Nein, aber wir könnten das noch herausfinden in dem wir heute Nacht an unserem Strand große Feuer entzünden.“, entgegnete der Pilot auf diese Frage: „Wenn dort noch Leute von uns sind, werden sie darauf sicher reagieren. Dann können wir immer noch überlegen, wie wir darüber kommen.“

„Ein Versuch ist es wert.“, meinte Ramirez um dem gleich noch anzufügen: „Auch wenn ich mir sicher bin, dass die Romulaner unsere Crew über den ganzen Planeten verteilt haben um jede Kontaktaufnahme unter einander von vornherein zu unterbin­den.“ „Wichtig ist dass wir uns jetzt erst einmal hier auf das Überleben einrichten.“, fuhr Ramirez fort und wandte sich nun dem Lager auf der kleinen Anhöhe des Strandes zu. Er betrachtete die hektische Betriebsamkeit seiner Leute zwischen den Hütten und den kleinen Feuerplätzen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, und das war er stets und gnadenlos, dann bildete das Lager einen ziemlich erbärmlichen Anblick. Nicht dass er deswegen gleich alle Hoffnung fahren ließe, aber es verdeutlichte ihm ein weiteres Mal welch harter Kampf auf sie in dieser Natur bevorstand. Aber als ranghöchster und verantwortlicher Offizier durfte er sich seine Sorgen nicht anmerken lassen. Mit einem zuversichtlichen Gesichtsausdruck und entschlossener Stimme meinte er zu Sulik und Lanziger: „Wir haben ein Dach über dem Kopf, wir haben Feuer und wir haben Trinkwasser. Als nächstes steht die Frage nach Nahrungsmitteln an. Am besten wir versammeln uns wieder alle und beraten über die weiteren Schritte.“

Lew Sulik vergrub seine Hände in die Hosentaschen seines Pilotenoveralls und meinte mit einem Schulterzucken: „Also wie ich das sehe, haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder wir warten auf Freitag oder wir starten eine nette kleine Beach-Party.“ Ein Lächeln umspielte die Mundwinkel des Leiters der Sicherheitsabteilung. Momentan konnte der Humor des Suqadron Leaders aufbauen wirken. Doch dieser Sarkasmus konnte ab einem bestimmten Punkt die Moral auch zum Kippen bringen. Ramirez nahm sich vor, den Piloten zu einem Gespräch zur Seite zunehmen, sollte dessen Humor allzu schwarz und sarkastisch werden. Der Sicherheitsoffizier wollte gerade etwas entgegnen, da vernahm er neben sich ein vertrautes Summen. Die drei Offiziere schauten zur Seite und sahen, wie ein auf dem Rücken liegender Romulaner auf dem Strand rematerialisiert wurde. Von der unerwarteten Situation fast über­fordert, schauten die drei lange fassungslos auf den reglosen Romulaner vor sich. Lew Sulik war der erste der seine Sprache wieder fand: „Freitag, nehme ich an.“

„Ob Freitag oder nicht, er sieht ziemlich tot aus“, entgegnete Ramirez als er sich ne­ben den Romulaner kniete. Seine beiden Offiziere taten es ihm gleich und begannen mit der Untersuchung der Leiche. Lew lächelte verächtlich beim Anblick des toten Feindes: „Entweder der Mist Kerl ist wirklich tot, oder er hat einen verdammt guten Schlaf.“

„Die Frage ist doch, wer hat ihn her geschickt und wozu?“, merkte Lanzinger an, als sie den reglosen Körper weiter begutachteten. An Brust und Bauch des romulanischen Offiziers wölbte sich in ungewöhnlichen Formen die Uniform. Lew öffnete die Uniformjacke des Toten worauf ein Tricorder, ein paar kleine Handphaser, ein großes Medikit und ein Werkzeugkasten hervor purzelten. Ein Ausdruck der Überraschung und Freude zeichnete sich auf den Gesichtern der drei Offiziere ab, die die Gerät­schaften inspizierten. Ramirez nahm den Tricorder in die Hand und kommentierte: „Damit ist die Frage, welche Lebensmittel hier für uns giftig sind und welche nicht, erst einmal gelöst.“ Ramirez übergab die Gegenstände Lanziger mit der Aufgabe die Gerätschaften an bestimmte Personen mit einer klaren Arbeitsanweisung zu verteilen. Doch das selt­same Ereignis lockte bereits die anderen Gruppenmitglieder vom Lager hinunter zum Strand, wo sie sich um den Toten und die Offiziere scharten. Manoel entdeckte an der Uniform eine Schrift und las laut die Nachricht darauf vor: „Hilfe Unterwegs. A.B.“

„Die Katana ist also doch noch in der Umlaufbahn.“, folgerte Ramirez und wandte sich an seine Leute, die sich nun alle um sie herum versammelt hatten: „Lieutenant Black ist an Bord der Katana und arbeitet daran, das Schiff zurück zu erobern. Vielleicht kommen wir doch bald wieder nachhause.“

Ausrufe der Freude und Erleichterung waren die Reaktion auf diese Nachricht. Einige der Crewmitglieder umarmten sich vor Freude oder führten Freudentänze auf. Andere wiederum verharrten völlig regungslos und still, während sie rangen ihre Tränen zu unterdrücken. Bisher hatten sie durch ihre Aufgaben und die unmittelbarsten Dringlichkeiten kaum gewagt über ihre Situation nachzudenken, doch stets hatte eine ungewissen Angst und Befürchtungen über ihnen geschwebt. Nun brachte dieser kleine Hoffnungsfunke etwas in ihnen zum Bersten und jeder reagierte gemäß seines Charakters anders darauf.

„Momentan können wir nicht viel mehr tun als abzuwarten. Wir müssen uns also weiterhin auf unsere Aufgaben hier vor Ort konzentrieren. Gehen sie also alle zurück an ihre Arbeit.“, erklärte Ramirez nach einer gebührenden Pause für die Gefühlsaus­brüche seiner Leute. Dieser kleine, wenn auch unbestimmte Hoffnungsschimmer hatte seinen Leuten neue Lebensmut und Überlebenswillen eingeflösst. Wenn sie nur nicht enttäuscht wurde. Das hätte unter Umständen fatale Auswirkungen, weshalb er sie wieder mit ihren Aufgaben betrauen musste. Daraufhin wandten sich die Leute wieder ab, immer noch gut gelaunt und voller Hoff­nung, begaben sie sich wie befohlen wieder an ihre vorherigen Tätigkeiten. Nur Ra­mirez und Lew blieben zurück und standen etwas ratlos vor dem toten Romulaner. Der Sicherheitsoffizier deutete auf den Toten und fragte: „Und was machen wir jetzt mit dem da?“ „Gleich aufessen. Bei dem Klima bleibt er nicht lange frisch.“, war die lakonische Antwort des Piloten, der verächtlich mit dem Fuß gegen den toten Körper trat.


Nervös wie ein wildes Tier auf der Brücke auf und ablaufend, fluchte Jamal wütend vor sich hin. Wie es seiner Rasse eigen war neigte auch er zu plötzlichen Stim­mungsschwankungen und Wutausbrüchen. Diesmal hatte er auch allen Grund dazu. Sie hatten mit der Katana nach einem kurzen Flug wieder in die Umlaufbahn des Planeten zurückkehren müssen, weil das mysteriöse Diagnose Programm immer mehr Ressourcen des Computersystems beanspruchte und nun auch stetig mehr Energie von anderen Systemen abzog. Der romulanische Befehlshaber des kleinen Enterkommandos raste vor Wut wie eine Bestie aus den tiefen der romulanischen Wüsten. Er war wütend auf seine Vorgesetzte die ihm wenig Spielraum für diese Mission gelassen hatten und auf seine Un­tergebenen, die trotz intensiver Vorbereitung offenbar doch nicht mit der sternenflot­ten Technik umgehen konnten. Sie waren mit dem gesamten Zeitplan deutlich in Verzug. Längst hätten sie auf dem Weg in das romulanische Imperium sein müssen. Noch herrschte ein unsicherer Waffenstillstand zwischen dem Imperium und der Föderation, da letztere trotz des Vorfalls bei Klackhon alle diplomatischen Möglichkeiten zog, den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Doch sobald bekannt würde, dass die Katana gekapert wurde, konnte auch die Föderation auf eine Vergeltung nicht mehr verzichten. Wenn der Krieg ausbrach musste Jamal mit der Katana aus dem Föderationsraum sein, denn alleine würden sie keine Chance mitten im Feindesgebiet haben. Jamal war nur Erfüllungsgehilfe eines Planes seiner Vorgesetzten und nicht in die Hintergründe und genauen Absichten dieser Aktion eingeweiht. Er hatte dem Impe­rium zu dienen und dafür nur soviel zu Wissen wie es für seine Aufgabe notwendig war. Doch er war klug genug um mit Sicherheit zu ahnen, dass seine Vorgesetzten es neben der modernen Sternenflotten Technik auch auf die zahlreichen Informationen über die Paralleluniversen in der Datenbank der Katana abgesehen hatten. Und als Soldat wusste er nur zu gut, dass selbst die Sternenflotte bereit war die Katana zu zerstören bevor sie mit ihrer kostbaren Fracht in die Hände ihres größten Feindes viel. Auch wenn als Soldat für sein Imperium zu kämpfen und notfalls auch zu sterben hatte, er konnte seinen nah geglaubten Triumph nicht so einfach aufgeben. Zornig schlug er auf eine Konsole ein und schrie „DAS IST SABOTAGE!“, und verlies dann mit energischen Schritten die Brücke in Richtung der Gefängniszelle.


„Fertig. Alles bereit.“, verkündete Seeta Yadeel, als sie aus der kleinen Luke zu den Jefferiesröhren kroch. Die kleinen Modifikationen in den Lebenshaltungssystemen der Katana hatte sie schnell und problemlos umgesetzt. Sie schritt an die Konsole heran, an der Alexandra Black dem MHN assistierte um den medizinischen Teil ihres Planes umzusetzen. Die Zanderianerin schaute den beiden über die Schultern und fragte in einem Tonfall, der Ungeduld verriet: „Sind sie soweit?“ „Einen Moment.“, war die barsche antwort des holographischen Doktors, der für ein Stück Technik entschieden zuviel Programme mit menschlichen Emotionen aufwies. Während er mit den Gasbehältern hantierte, Phiolen und seltsame Geräte an die medizinische Konsole anschloss, raunte er: „Wenn sie mir schon eine Aufgabe geben, die wie ich meine, entgegen meinen hypokritischen Eid verstößt, dann geben sie mir wenigstens die Zeit meine Aufgabe sorgfältig zu erledigen!“

„Zeit, Doktor, ist etwas was wir nicht im Überfluss besitzen.“, war die nicht weniger energische Antwort der Cheftechnikerin der Katana: „Mein Diagnose Programm wird die Romulaner zwar eine ganze Weile beschäftigen. Aber es wird sie nicht ewig auf­halten. Früher oder später werden sie herausfinden, dass hinter der Sache jemand steckt. Bis dahin müssen wir unser Ziel erreicht haben! Machen sie also schneller, oder wir werden hier bald ungebetenen Besuch bekommen!“

Das MHN enthielt sich einer Entgegnung und arbeitete weiter an seiner Konsole und gab nur ab und an einige Anweisung an seine Assistentin Black. Nach weiteren fünf Minuten verkündete er: „Bitte sehr, meine Damen, das Gasgemisch ist fertig. Es wird reichen alle Personen auf der Brücke und im Maschinenraum für mindestens drei Stunden einer völligen Betäubung zu zuzuführen. Es wir circa fünf Minuten dauern bis sämtliche Personen restlos betäubt sind.“, er deutete auf eine Taste mit der Konsole: „Hiermit können sie das Gas in die Belüftungsanlagen einleiten. Alles Weitere ist ihre Aufgabe.“

„Danke.“, gab Seeta knapp von sich und wies Alex, während sie sich an eine Konsole begab mit der sie sich Zugriff auf die Schiffssysteme verschafft hatte: „Auf meinen Befehl hin, leiten sie das Gas in die Systeme. Sobald es wirkt, machen wir uns auf den Weg zum Transporterraum und beamen das Pack in die Zellen. Dann befreien wir befreien den Captain und holen uns unser Schiff zurück.“


Der Verzweiflung nahe und mit seinen Emotionen ringend, saß Captain Ebbersmann in der Zelle. Noch grübelte er darüber nach wie er sich den Umstand zunutzen machen konnte, dass Centurion Jamal in seiner Überheblichkeit keinen Wachposten vor seiner Zelle zurück gelassen hatte. Doch all seine Ideen scheiterten an dem simplen Umstand der energetischen Barriere, welche seine Zelle unüberwindbar für ihn machte. Der Captain hatte sich gerade auf seine kleine Pritsche gelegt, um zum ungezählten Male seine Situation zu durchdenken, da hörte er wie sich die Türen zum Gang hin öffneten. Er neigte den Kopf zu Seite und sah Jamal, sichtlich vor Wut kochend, mit gezücktem Disruptor vor seiner Zelle stehen. Der Captain der Katana richtete sich auf seinem Liegeplatz auf und harrte der Dinge die ihm bevor stehen sollten. Mit einem Knopfdruck deaktivierte Jamal das Energieschild und richtete die Waffe auf den sternenflotten Offizier: „Was geht hier vor? Wer sabotiert die Technik an Bord meines Schiffes und wo ist er zu finden?“

„Centurion, ich weiß nicht wovon sie sprechen.“, gab Ebbersmann zurück und staunte nicht schlecht über die Worte seines Entführers. Was immer vorgehen mochte, er wusste es nicht. Doch irgendwie nährten die Sätze des Romulaners seine Hoffnungen, doch noch das Schiff und die Crew zu retten. Wütend machte ihn aber, wie Jamal die Katana als sein persönliches Schiff bezeichnet hatte. Mag es auch in dessen Händen sein, es blieb Ebbersmanns Schiff. Doch Jamal war mit der Antwort nicht zufrieden und erklärte in einem unmissver­ständlichen Ton: „Eigentlich hatte ich sie als persönliche Trophäe meinem Admiral übergeben wollen. Sie könnten uns sicher auch noch nützlich sein, auf Romulus. Doch ich schwöre ihnen, wenn sie mir nicht sofort sagen wie die Saboteure vorgehen und wo ich sie finde, ich werde sie auf der Stelle töten.“

„Und ich versichere ihnen, dass mir nicht bekannt ist, was sie meinen. Mir ist nicht bekannt was auf MEINEM Schiff vorgeht, man pflegt mich leider nicht zu informie­ren.“, war die süffisante Antwort des Captains, der trotz der Gefahr und des auf ihn gerichteten Distruptors die offensichtliche Hilflosigkeit seines Gegenübers genoss. Er fügte hinzu: „Aber wenn sie mich jetzt töten, kann ich ihnen leider überhaupt nicht mehr helfen.“

Im Gesicht des Romulaners war zu erkennen wie weiterer Zorn in ihm keimte. Auch wenn er sich nichts anmerken lies, Ebbersmann fürchtete den Moment in dem der Centurion seine Fassung verlieren würde und ihn ohne Überlegung tötete. Doch Jamal konnte sich nach einigen Sekunden beherrschen. An seinen Augen war abzulesen, wie er seine Optionen abwog. Dann lies er den Captain wissen: „Gut, dann werde ich sie informieren, Captain. Außer Dienst, wie ich anmerken muss! Vor Kurzem wurde ein technisches Diagnoseprogramm aktiviert das Computerressourcen und Energie abzieht, so dass wir nicht in der Lage sind unser Ziel anzusteuern. Dies ist jedoch ganz bestimmt kein Zufall. Sagen sie mir also, wie dieses Programm deaktiviert werden kann und wo ich die Urheber finden werde!“

„Das kann ich so nicht ohne weiteres sagen.“, Captain Ebbersmann ahnte zwar wer dahinter steckte und vermutete die ungefähren Hintergründe dieser Umstände, be­gann aber nun um einen hohen Einsatz zu pokern: „Dazu müsste ich an einer Konsole die genauen Daten betrachten.“

„Nun, dann kommen sie mit mir zum Maschinenraum und dort beheben sie das Problem, oder sie werden sterben!“, verkündete Jamal mit einem ernsten Tonfall und aktivierte seinen Kommunikator: „Centurion Jamal an Brücke. Sofort zwei Posten zu mir, die mich und unseren geschätzten Gast zum Maschinenraum eskortieren wer­den.“

Jamal wartete auf die obligatorische Bestätigung seiner Untergebenen, doch die Antwort blieb aus. „Jamal an Brücke, sofort melden.“, Doch wieder lies die Brücke nichts von sich hören. „Jamal an das gesamte Kommando. Sofortige Lagemeldung!“. Aber auch diesmal war aus dem Kommunikationskanal nur Schweigen zu vernehmen. Mit einer ruckartigen Bewegung schritt Jamal auf Ebbersmann zu, packte ihm am Kragen und riss ihn zu sich hoch, während er seinen Disruptor an die Schläfe des Captain presste. Die Augen des Romulaners funkelten vor unermesslichen Zorn: „Sie werden mit mir zur Brücke gehen. Wenn ihr kleiner Saboteur uns noch mehr Scherereien bereitet, werde ich sie auf der Stelle töten!“