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Unter Feinden
Autor: Alexandra Black

„Schöne Scheiße!“, fluchte Lew zum wiederholten Male. Er rutschte den Hang, den er soeben hinaufzukommen versuchte, rückwärts wieder hinunter. „Hör endlich auf zu zappeln, Charlie.“ Der Techniker stöhnte unter seinem schmerzenden Knöchel auf. Offensichtlich war es den Romulanern herzlich egal gewesen, wo auf diesem Planeten die Katana-Crew materialisierte. Man mochte nicht ausschließen, dass hier und da versehentlich jemand mitten in den Weiten des Ozeans gelandet war, der vermutlich 98% des Planeten bedeckte. Zumindest hatte man sie nicht zu einem einzelnen Punkt auf einer Insel gebeamt. Charlie Brooker war am Rande eines von feuchtem Laub bedeckten Abhangs materialisiert und abgerutscht. Und bei dem Versuch wieder nach oben zu klettern, war er umgeknickt und hatte sich scheinbar den Fuß verstaucht. „Halt jetzt einfach mal still, sonst krieg ich Dich da nie rauf“, grummelte Lew. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. Für ihn allein, wäre der steile, rutschige Hang nur eine kleine Hürde, doch mit dem verletzten Charlie auf sich gestützt, war es eine echte Herausfoderung. Der nächste Versuch scheiterte etwa auf halber Höhe, der darauffolgende noch eher. „Das nützt doch nichts…“, seufzte Charlie. „Geh halt allein und schau, ob Du was findest, was mir hier raus helfen kann…“ „Kommt gar nicht in Frage.“, entgegnete Lew entschieden. „Seile wachsen hier nicht auf den Bäumen wohingegen ich keinen Plan habe, was für Tiere es hier gibt… Ich lass Dich auf keinen Fall alleine!“ Er zerrte Charlie wieder auf die Füße und schleppte ihn ein paar Schritte den Hang hoch.

Manõel Ramirez’ Stimme war wie eine Erlösung: „Alles in Ordnung da unten?“ Wie als Antwort, dass dem nicht so sei, rutschten Lew und Charlie gleich wieder nach unten, wo der Techniker leise vor sich hin schimpfte, was verdächtig nach ‚alter Dickkopf’ klang.

Anschließend dauerte es keine fünf Minuten, bis Ramirez und Sulik den Verletzten mit gemeinsamen Kräften nach oben gebracht hatten. Wie sich herausstellte, war Ramirez gerade dabei gewesen, die Insel zu durchkämmen und alle Crewkollegen, die er dabei traf zu einem Treffpunkt zu bringen, damit man sich dort einen besseren Überblick verschaffen konnte. Ihm folgte bereits ein knappes Dutzend Leute, darunter auch Samantha Black. Dankbar nicht einfach nur hinterher laufen zu können, wandte sie sich an Charlie Brooker, um sich dessen Verletzung anzusehen. Er hatte kaum registriert, wer sich da neben ihn hockte, als sie ihm auch schon vorsichtig den Schuh ausgezogen hatte. Doch erst als sie erklärte „Keine Sorge, ich bin Ärztin.“ sah er sie misstrauisch an. Auch Lew hatte es mitbekommen und warf Ramirez einen fragenden Blick zu. „Ich bin nicht Alex.“, meinte Sam dann erklärend. „Hat sie was auf den Kopf bekommen?“, fragte Lew leise. „Nein. Sie ist nicht Alexandra Black.“, antwortete Ramirez laut. „Ich bin ihre Schwester – Samantha.“, sie klang ein wenig genervt, scheinbar hatte sie das schon mehrfach erklären müssen. Sie war noch nicht lange an Bord gewesen und kaum jemand hatte etwas von dem unplanmäßigen Gast gewusst. Alex hatte ein kleines Treffen mit dem EliteForce-Team am Abend geplant und ein weiteres zum Mittagessen des kommenden Tages mit Dalen Lazarus, der Samantha bereits kannte. Doch zu keinem dieser Treffen war es gekommen.


Auf der Katana hatten Seeta Yadeel und Alexandra Black derweil ihr vorläufiges Ziel erreicht. Das Quartier der Chefingenieurin. Während Black die Tür umständlich manuell hinter ihnen wieder schloss, um die Romulaner nicht unnötig auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen, strebte die Zanderianerin den Nebenraum an. Natürlich war es ihr primäres Ziel von hier aus, etwas gegen die Romulaner ausrichten zu können – mit technischen Hilfsmitteln und Tricks. Aber nichtsdestotrotz führte der erste Weg sie zu ihrem bewährten Minbari-Kampfstab. Eine zuverlässige Waffe, mit der sie blind umzugehen wusste, war schließlich in dieser Situation äußerst wertvoll. Alex nahm es zufrieden zur Kenntnis. Bei den regelmäßigen Trainingsstunden hatte sie mehr als einmal gesehen, wie effektiv Seeta den Kampfstab einzusetzen wusste.

Danach galt die Aufmerksamkeit der Zanderianerin einem Stapel PADDs. Zum ersten Mal erwiesen sich die kleinen Diskussionen die sie regelmäßig mit Garrick geführt hatte, als wirklich nützlich – Nur deswegen hatte sie diese Kopien dienstlicher Unterlagen mit in ihr Quartier genommen. Sie musste nicht lange suchen, dann konnte sie der EliteForce-Leaderin eine schematische Darstellung der Katana zeigen. „Also“, begann Seeta „ich kann von hier aus nahezu alle Computer-Operationen durchführen, die Sie wollen. Mit etwas Glück, werden die Romulaner nicht einmal bemerken, dass es sich dabei um Manipulationen handelt, sondern alles nur für kleinere Fehlfunktionen halten… aber um wirklich etwas zu bewirken, müsste ich zumindest in den sekundären Maschinenraum. Von dort aus, könnten wir einfach alles steuern und den Romulanern wirkliche Steine in den Weg legen…“ Alex nickte. „Ja ich weiß. Aber bevor wir da hin können, müssen wir erst einmal die Steine in unserem Weg loswerden. Und das klappt am besten mit kleinen, gezielten Stichen.“ Ihr Blick schweifte zum Fenster. Noch befand das Schiff sich im Orbit des wasserbedeckten Planeten, doch es war nur eine Frage der Zeit, ehe die Katana einen neuen Kurs aufnehmen würde, der vermutlich geradewegs nach Romulus führte. „Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass das Schiff sich zu weit von diesem System entfernt!“, erklärte Alex. Aber das wusste die Chefingenieurin auch so. Sollte es ihnen tatsächlich gelingen das Schiff zurück zu erobern, war es immer noch unmöglich es mit nur zwei – den Captain mitgerechnet drei – Leuten zu führen und gegebenenfalls gegen den getarnten Warbird zu verteidigen. Dieser war sicherlich noch nicht allzu weit weg und konnte vermutlich jederzeit romulanische Verstärkung auf die Katana entsenden.


Captain Ebbersmann sah dem Romulaner grimmig hinterher, als dieser die Sicherheitszentrale verließ. Nur zwei seiner Wachhunde hatten sich hier aufgestellt, um ihn zu beaufsichtigen. Jamals Arroganz und Überheblichkeit waren kaum auszuhalten. Zumindest fragte Ebbersmann sich, ob der Centurion tatsächlich an seine eigene Güte glaubte, oder ob er ihn damit verhöhnen wollte. „Bedenken Sie“, hatte Jamal gesagt, bevor er gegangen war, „wie freundlich es von uns ist, Ihnen allen die Möglichkeit des Überlebens zu geben. Jeder Gruppe auf dem Planeten steht medizinisches Personal zur Seite. Und genau genommen haben wir nicht einem von Ihnen auch nur ein Haar gekrümmt – Sie sollten dankbar sein.“ Ebbersmann wurde übel. Was nützte schon alles medizinische Personal, wenn seine Crew auf kleinen Inseln gefangen war – ohne jegliche Hilfsmittel, ohne Lebensmittel und obendrein ohne Aussicht darauf dort jemals gefunden zu werden! Irgendwie hatte er sich seinen weiteren Werdegang auf der Katana etwas anders vorgestellt…


Während Seeta in der Stille ihres Quartiers alle nötigen Vorbereitungen am Computer traf, war auch Alexandra nicht untätig. Sie war in das gegenüberliegende Quartier gegangen, von wo aus sie in das verzweigte Jefferiesröhrensystem des Schiffes zurückkehren konnte. Einige Male hatte sie ihren bevorzugten Weg ändern müssen, weil hier und da Kraftfelder aktiv waren. Doch inzwischen war sie auf der Krankenstation angekommen. Im Behandlungsbereich waren zwei Romulaner scheinbar gerade dabei eine Bestandsaufnahme zu machen. Einmal mehr war Alex dankbar, eine Ärztin zur Schwester zu haben, die sie früher beim Lernen abgehört hatte. Das richtige Hypospray zu finden, war also eine leichte Übung. Möglicherweise, merkte eine sehr leise Stimme in Alex’ Gewissen an, ist es doch ein bisschen unfair, die beiden so hinterrücks zu überfallen. Immerhin hatten die beiden überhaupt keine Chance sich zu wehren. Auf der anderen Seite, das hielt eine wesentlich lautere Stimme dagegen, sind die Romulaner die Eindringlinge hier und Du solltest eigentlich aufrecht durch die Tür auf die Krankenstation gehen können und Dich nicht gegen Invasoren wehren müssen. Keine Frage, welche Stimme sich durchsetzte.

Als die beiden Romulaner bewusstlos vor ihr lagen, durchsuchte die EliteForce-Leaderin sie rasch nach Waffen und nahm diese an sich. Dann versteckte sie sich im Nebenraum, falls vorzeitig noch weitere ungebetene Gäste auf der Krankenstation erscheinen würden. Diese Sorge stellte sich jedoch als unbegründet heraus. Nur wenige Minuten später flackerte das Licht, bis es für fünf – vielleicht zehn Sekunden - vollkommen verlosch. Das ganze begleitet von dem Geräusch herunterfahrender Systeme. Zwar sprangen die Sekundärsysteme augenblicklich darauf an, aber mehr hatte es nicht gebraucht, einen ungewöhnlichen Energieanstieg zu verstecken und zudem auf das Fallbacksystem der Sicherheitsberechtigungen zuzugreifen. Zumindest war es so geplant gewesen und Alex hoffte, dass alles so geklappt hatte. „Computer: Tür verriegeln – Sicherheitsblockade, Genehmigung Black – Sierra – Alpha – 2 – Romeo – Alpha.“ Sie wartete kurz, bis die Anweisung mit einem Piepton bestätigt wurde, dann fuhr sie fort: „Computer, MHN aktivieren.“ „Bitte nennen Sie die Art, des medizinischen Notfalls.“ Mitten in der Krankenstation erschien das Hologramm und sah sich suchend um.


„Was zum…“, setzte die Romulanerin, die die Ops besetzt hatte an und verstummte ob dem energischen Befehl ihres Vorgesetzten, der sie aufforderte, ihre Berichte sachlicher zu formulieren. Nicht dass sie vorgehabt hätte, zu berichten. Vielmehr musste sie sich selbst erst einmal einen Überblick, verschaffen. Sie hatte sich zwar lange auf diese Mission vorbereitet, aber dennoch unterschied sich die Bedienung der Sternenflotten-Systeme von den romulanischen erheblich. „Im Maschinenraum wurde soeben ein Diagnoseprogramm gestartet.“, deutete sie die Anzeigen. Fast zeitgleich wurde dem Centurion dasselbe noch einmal vom Maschinenraum gemeldet. „Es scheint ein automatisches Standardprogramm zu sein. Es zieht aber ziemlich viel Energie ab…“ „Dann beenden Sie es!“, orderte Jamal und sah die Angelegenheit als erledigt an. Vielleicht lag es daran, dass der Ingenieur aus dem Maschinenraum so zaghaft antwortete: „Das haben wir bereits versucht, Sir, aber es wird ein Abbruch-Code verlangt und die entsprechenden Programme greifen nicht...“ Jamal brauste auf. „Wie lange haben wir uns auf diese Mission vorbereitet!? Alles haben wir studiert und ausgekundschaftet und dann bekomme ich derart unfähiges Personal! Es ist mir gleich, was sie mit diesem blöden Diagnoseprogramm machen, nur bekommen sie das unter Kontrolle! Brücke Ende!“, keifte er. Seit Ebbersmann das Kommando übergeben hatte, war der Centurion noch schlechter gelaunt, als vorher. Zwar war er natürlich erfreut, dass der Widerstand der Crew so erfreulich gering ausgefallen war, doch konnte er sich so nicht mehr hinter etwaigen ungeplanten Zwischenfällen verstecken, die den engen Zeitplan in Verzug brachten. Wenn seine Leute nun Probleme mit den Systemen hatten, dann würde man das letztlich ihm anlasten. Und das passte ihm verständlicherweise gar nicht. In diesem Fall, so sagte er sich schließlich, lohnte es sich jedoch nicht, alles noch mehr zu verzögern, indem er sich mit einem albernen automatischen Diagnoseprogramm herumärgerte.


„Sie wissen aber schon, dass diese Schubladen für Leichen gedacht sind?“, fragte das MHN mürrisch und verschloss das zweite Fach, in dem jetzt ein bewusstloser Romulaner lag. Alex antwortete nicht darauf. Natürlich war ihr das bewusst, aber allein deswegen würde sie niemanden töten. Der Schwerpunkt ihrer Ausbildung hatte nicht auf Tötungsarten gelegen, auch wenn es Situationen gab, wie die im Transporterraum, die einem keinen anderen Ausweg ließen. Es war der Lieutenant nur zu bewusst, wie ekelerregend die Aktion auf die junge Technikerin gewirkt haben musste. Auf der anderen Seite hatte sie schlicht keine andere Wahl gehabt. Der Korridor rund um den Transporterraum hatte nur so vor Romulanern gewimmelt und das geringste Kampfgeräusch hätte deren Aufmerksamkeit auf sie gelenkt. Mit gemischten Gefühlen bemerkte sie, dass dies eigentlich das erste Mal überhaupt war, dass sie in diesem Universum jemanden getötet hatte. Ganz anders als während ihrer Zeit im Stargate-Universum, wo sie nur zu schnell und auf äußerst schmerzhafte Weise gelernt hatte, dass es sich rächte, einen Jaffa nur auszuschalten und nicht zu töten. Sie wischte diese Gedanken bei Seite und richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf die aktuelle Situation. „Doktor – wir dachten uns, die einfachste Möglichkeit, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen, wäre die, ein betäubendes Gas im Schiff frei zu setzen. Am besten wäre natürlich etwas, was nur Romulaner betrifft, oder auch etwas, wogegen Sie mir etwas mitgeben können, das die Wirkung neutralisiert...“ Der holografische Arzt hob beschwichtigend eine Hand. „Langsam. Also erstens ist mir kein Betäubungsmittel bekannt, dass sich nur auf die romulanische Physis auswirkt; zweitens sollten wir ein Mittel an Bord haben, dass sich für Ihr Vorhaben eignet, glaube ich nicht, dass es für das ganze Schiff ausreicht und drittens ist das sicherste Gegenmittel gegen solche Stoffe immer noch, sie nicht einzuatmen. Wie wollen Sie so ein Gas überhaupt verteilen. Die Belüftungsanlagen...“ Nun war es an Alex den Doc zu unterbrechen. „Hören Sie – das Belüftungssystem soll nicht Ihre Sorge sein. Es wäre eine meiner Fragen gewesen, ob wir ein geeignetes Betäubungsmittel an Bord haben und ob es genug ist, um in gasförmigem Zustand das ganze Schiff damit zu fluten.“


Gollwyn Maddigan sah missbilligend den toten Körper des Romulaners vor sich. Es bedurfte wirklich keiner großen medizinischen Kenntnisse um das zu erkennen. Doch so sehr er diesem Volk gerade die Pest an den Hals wünschte, so verachtete er doch Blacks Vorgehensweise. „Ich glaube nicht, dass sie das getan hätte, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte.“ Counselor Silverdale war an seiner Seite aufgetaucht und schien seinen Unmut zu spüren. „Ich hatte bereits mehrmals die Gelegenheit mich mit Lieutenant Black eingehend zu unterhalten und ich kann Ihnen versichern, dass sie nicht das ist, was sie einen 'Killer' nennen – auch wenn sie es sicherlich sein könnte...“ Maddigan schnaubte nur und warf einen Blick auf die abseits stehende Menge von Katana-Crewmitgliedern und Zivilisten, unter denen sich auch seine Kinder befanden. Einige Sicherheitler hatten eine provisorische Barrikade aufgebaut, um die Sicht von der Menge auf den leblosen Körper zu verhindern. Irgendetwas schien die Aufmerksamkeit der Gruppe nun auf sich zu ziehen. Er folgte der allgemeinen Blickrichtung, bis auch er entdeckte, was das neue Zentrum des Interesses war. Keine zwanzig Meter vom Strand entfernt, ruderte jemand wild mit den Armen. Der neue Fighter-Pilot de Boer war aber bereits dort, um der jungen Frau zu helfen.

Tief war das Wasser an dieser Stelle nicht, aber offenbar so sehr von Algen verwachsen, dass Natalie sich darin verfangen hatte. „Die haben Dich ins Wasser gebeamt?“, rief Mark fassungslos und zog die Technikerin auf die Beine. „Nein, ich bin dadrüben am Strand materialisiert, aber eine Welle hat mich umgehauen. Hab nicht viel gesehen und...“ „... ein Veilchen haben sie Dir auch verpasst!“, grollte der Pilot und zerrte Natalie einigermaßen hinter sich her. Doch so gerne sie die Schuld dafür auch den Romulanern zugeschoben hätte, meinte sie dann: „Das waren nicht die Romulaner...“ Mark sah sie misstrauisch an. „Klar, was kommt als nächstes? Dass Du die Kellertreppe runtergefallen bist?“ „Es war Lieutenant Black.“, klagte Natalie. „Sie hat mich für einen Romulaner gehalten...“ Inzwischen waren Andersson und Maddigan heran gekommen und hatten gerade noch das Ende des Dialogs mitbekommen. Die Skepsis des Arztes hatte sich keineswegs verringert. „Waren Sie bis gerade oben?“, stellte Andersson die Frage, die ihn für den Moment viel brennender interessierte. Immerhin schien Ensign Bardal keine weiteren Beschwerden zu haben. Sie nickte. „Und sie waren bei Lieutenant Black?“, hakte Maddigan kurz nach, ließ ihr aber keine Zeit zu antworten sondern meinte sarkastisch: „Dann hätten sie sie vielleicht dazu überreden sollen, etwas Hilfreiches herunter zu schicken. Ein Medikit zum Beispiel, Tricorder, meinetwegen auch einen Phaser... stattdessen schickt sie uns Leichen...“ Natalie sah ihn entgeistert an. „Er hat ein Medikit in seiner Tasche – und außerdem ein kleines Werkzeugset... haben Sie ihn denn nicht durchsucht?“ Mark musterte die Technikerin von der Seite. War das die gleiche Natalie, die gewöhnlich nicht von ihren Basteleien loszureißen war, die gerade wie selbstverständlich davon sprach, Tote nach Werkzeug zu durchsuchen? „Die Verpackung wäre aber nicht nötig gewesen.“, schnaubte der Schiffsarzt und kehrte zu dem Leichnam zurück. „Kommen Sie mit mir.“, meinte Silverdale sanft und nahm Bardal damit zur Seite.


Was das MHN Alex zu zeigen hatte, war nicht wirklich viel. Betäubungsmittel waren an sich genug da, aber in ein gasförmiges Gemisch umgewandelt, wäre die Dichte so gering, dass man kaum etwas damit ausrichten konnte. „Zumindest wenn es im ganzen Schiff verteilt werden soll“, schloss der Arzt seinen Bericht. „Ich könnte Ihnen einzelne Behälter anfertigen, die für einen Raum ausreichen. Einen großen Raum.“ Black legte die Stirn in nachdenkliche Falten. „Ja, bereiten Sie das vor. Ich werde mich mal beraten. Falls jemand versucht hereinzukommen...“ „... deaktiviere ich mich. Selbstverständlich.“ Und mit diesen Worten machte das Hologramm sich an die Arbeit, während Alex wieder in den inzwischen so vertrauten Jefferiesröhren verschwand.

Seeta lächelte sie bei ihrer Rückkehr grimmig an, wissend dass das Diagnoseprogramm, welches sie angestoßen hatte, den Romulanern noch viel Ärger bereiten konnte. Der nächste Stich würde jedenfalls nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dafür sorgte die Zanderianerin mit einem weiteren Tastendruck. Anschließend nahm sie begierig alles auf, was Alex zu berichten wusste. Dann grübelten sie über dem Problem, dass das Betäubungsmittel nicht reichen würde. „Meinen Sie, Sie können das Belüftungssystem Abteilungs-getrennt schalten?“, fragte Black. Seeta zuckte die Schultern und überlegte. „Für die Brücke lässt es sich auf jeden Fall einzeln schalten.“ Sie zog ein paar Schiffspläne zu Rate, dann breitete sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „... und für den Maschinenraum. Und genau da müssen wir hin.“