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Revision as of 20:45, 14 August 2018 by Admin (talk | contribs)
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Mit harten Bandagen
Autor: Tomm Lucas
Autor: Lew Sulik

Die USS Katana und die Pegasus, die beide die Spitze der Formation bildeten, steuerten fast Synchron auf die entgegenkommende Galactica zu. Im Rücken der beiden Führungsschiffe folgten die neue zugeteilte USS Colombo sowie ein Teil des alten Verbandes. Die USS Brotherhood sowie die beiden Schiffe der Bradbury-Klasse USS Kosciuszko und die USS La Fayette hatten sich nicht nur im Kampf gegen die Zylonen bewährt und als Robust erwiesen, sie transportierten auch jeweils ein Squadron an Attack Fightern des vorübergehend gebildeten Wing A. Den Abschluss der Formation bildeten die Schiffe der Saber-Klasse, USS Stormbringer und USS Panther. Der Rest des ehemaligen Verbandes war einem neuen Kontingent zugeteilt worden, der vorläufig den Ausgang des Wurmlochs bewachte, bis die neue Station auf dem Planeten aufgebaut werden und Verstärkung eintreffen konnte. An Bord des Flagschiffes hatte Tomm Dienst an der Navkonsole. Seitdem sie wenige Handbreit von Deep Space Nine entfernt gewesen waren, hatte der Kadett die Nase gestrichen voll. Die Katana hatte eine dreifache Firewall für alle Systeme erhalten. Leider war der Erfinder des Systems wohl der Meinung, daß Navkonsolen eine große Gefahr für das Schiff darstellen konnten. Schließlich konnte man mit ihnen doch tatsächlich Richtung und Geschwindigkeit ändern! Er war bei der Installation und der Erprobung nicht dabeigewesen, da er auf Deep Space Nine die Gelegenheit bekommen hatte, seine schriftliche Sternenflottenprüfung zu absolvieren. Das Ergebnis hatte er natürlich noch nicht, denn korrigiert wurden die Examen auf der Erde. Schon beim Abdockmanöver hatte Tomm die Katana vor Überraschung fast wieder zerlegt. Und auch der navigatorisch schwierige Austritt aus dem Wurmloch – in Formation natürlich – machte ihm keine Freude. Er gab eine kleine Kurskorrektur von wenigen Zehntel Grad ein. “Wollen Sie wirklich den Kurs ändern?” Tomm bestätigte die Abfrage des Computers mit der nagelneuen Taste, neben der “Bestätigen” stand und die er wohl seit DS9 am häufigsten nutzen mußte. “Der Kurs wird jetzt um 0,4 Grad geändert. Bitte bestätigen Sie die Richtigkeit der Angabe!” Nein! Jetzt mußte die Korrektur größer ausfallen. Tomm fluchte laut und korrigierte die Angaben. Dieses Mal berechnete er die Zeit ein, die er zur Bestätigung der nun ständig wiederkehrenden drei Abfragen brauchte. “Wer hat sich dieses pissige Scheißsystem ausgedacht?”, fluchte Tomm leise, aber nicht leise genug vor sich hin, was ihm einen vorwurfsvollen Blick der neuen Captain einbrachte. Im Verlauf der Tage auf DS9 hatte er einige Male über Captain Geodis nachgedacht und war zu dem Schluß gekommen, daß er ihr eine faire Chance geben wollte. Es war nicht fair von ihm gewesen, sie schon von vorneherein zu beurteilen. Das taten zwar auch die anderen, aber Tomm hatte sich entschlossen, nicht weiter ihrem schlechten Beispiel zu folgen. Während der Reparaturen hatte er auch Eragon kennengelernt, ihren Sohn. Er hatte interessiert zugeschaut, wie Tomm an einem Interface auf dem Maschinendeck gearbeitet hatte. Nicht, daß Eragon davon Ahnung gehabt hätte, er war auch erst neun. Aber doch sah er Tomm einige Zeit espannt zu und so waren sie ins Gespräch gekommen. Tomm fand den jungen Halbvulkanier symphatisch und er hatte ihm auch von der Schlägerei erzählt und dem Grund dafür. Das hatte Tomm schließlich zum nachdenken gebracht. “Sorry, Captain, aber wenn wir damit in einen Kampf kommen, kann ich für nichts garantieren!” Schon seit Tagen hatte Tomm versucht, die neuen Sicherheitseinstellungen von der Navkonsole aus zu umgehen. Bisher war er erfolglos gewesen. Wenigstens war das System so sicher wie ihr Untergang in der nächsten Schlacht. Einige Zeit später hatte der junge Kadett es geschafft, die Katana in Position zu bringen. Vor ihnen, aus dem Nebel, tauchte die Galactica wie ein Geisterschiff auf, sich dunkel von der blaßgrauen Färbung des Nebels abhebend. Mystisch beleuchteten einige der entstehenden Sterne im Hintergrund die Silhouette.


Eigentlich war die Galactica nicht für derartige Veranstaltungen gerüstet, aber William Adama hatte sich nicht dazu bereiterklärt, auf die Katana zu kommen. Seine Ablehnung der Einladung war zweifelsfrei gewesen. Kirall Medion hatte den ersten Kompromiß eingehen müssen, bevor die Verhandlungen überhaupt begonnen hatten. Man hatte sich darauf verständigt, die Verhandlungen im kleinen Kreis zu beginnen, nicht nur ein Tribut an den Ort, da auf der Galactica kein größerer Konferenzraum verfügbar war. Es war außerdem ein Wunsch von Lee Adama gewesen, der die Störrigkeit seines Vaters wohl gut kannte. Ein fünfeckiger Tisch stand in der Mitte des kleinen Raumes. Fünf gleich lange Seiten, deren Enden mit Linien miteinander verbunden waren und die den Tisch in elf unterschiedliche Flächen teilten. Die Flächen, die eine der fünf Tischseiten als Kante besaßen, waren schiefergrau. Alle anderen Flächen hatten eine deutlich dunklere Färbung, jedoch keine die gleiche wie die andere. Ein Pentagramm, deren Mitte eine verkleinerte, umgekehrte Abbildung des Tisches hätte sein können, an dem sie saßen. Hätte es einen Symbolologen unter den Teilnehmern gegeben, hätte derjenige vielleicht die Bedeutung des Tisches erkannt, so aber war es für alle nur eine Verzierung. An einer Seite saß Kirall Medion, der Unterhändler der Föderation. Neben ihm zur Rechten Captain Natall Geodis. Die Basisseite des Fünfecks bleibt leer, so daß gegenüber Admiral Adama und sein Sohn Platz finden, letzterer somit neben Natall Geodis. Waren die Verhandlungen mit Lee Adama angenehm, offen und einfach, stellte der Admiral einen echten Brocken Arbeit dar. Kirall merkte schnell, daß Adama nicht so recht an das glaubte, was die Föderation ihm anbot. Er hielt es vielleicht für einen Schwindel. “Wer sagt mir, daß diese Karten stimmen? Wir könnten Monate lang suchen und dann erkennen, daß wir reingelegt wurden. Ich will die Erde sehen, bevor ich irgendwas zusage!” Seit einer knappen Stunde schon drehten sich die Verhandlungen im Kreis. Im Prinzip konnte man nichtmal sagen, daß es überhaupt auch nur den kleinsten Fortschritt gegeben hatte, dachte Natall. Wenn das so weiterging, würden sie in zwei Jahrhunderten noch hier sitzen. Sie dachte an all die anderen Sachen, die zu tun waren. An das Gespräch mit Eragons Lehrerin und Lincoln und schließlich an Eragon selbst. Sie hatte ihm Arrest aufgebrummt. Aber war das wirklich nötig gewesen? Mühsam zwang sie ihre Gedanken zurück zur Verhandlung. “Auch Bilder reichen mir nicht. Bringen sie mich zur Erde und ich werde ihnen Glauben schenken.” Mittlerweile redete auch Lee Adama auf seinen Vater ein, der sich nicht an den Gedanken gewöhnen wollte, daß die Mythen wahr sein sollten.


Mit Warp 3 und mit seinem Wingman auf seiner rechten Seite steuerte Lieutenant Sulik seinen Attack Fighter durch den Raum des neuen, unbekannten Universums. Während die Katana und ihr Verband nahe dem Wurmloch mit der Pegasus und der Galactica verblieben, hatte man die Attack Fighter der Föderation auf Patrouillenflüge geschickt. Wegen ihrer höheren Geschwindigkeit durch den Warpantrieb hatten die Attack Fighter eine größere Reichweite als die Viper der hiesigen Menschen und konnten so das Gebiet um die Schiffe weiträumiger absichern. In den letzten Wochen auf Deep Space Nine hatte Lew die Zeit genützt um die Piloten seines Wings weiter für einen Einsatz gegen die Zylonenjäger zu trainieren. Gemeinsam mit den Piloten der Pegasus hatten sie nahe der Raumstation Manöver durchgeführt um bessere Strategien gegen die feindlichen Jäger zu entwickeln. Dank der Arbeit von Dalen Lazarus waren die Spitfire nun auch besser geschützt. Gegen die Naniten waren nun auch die Attack Fighter mit Retroviren gewappnet und für den Fall der Fälle mit zwei Firewalls gerüstet. Langsam drehte die Zweier-Formation nach Steuerbord ab um sich noch weiter von ihrem Ausgangspunkt zu entfernen und die vorherbestimmte Route abzufliegen. Sie näherten sich gerade der Hälfte der Strecke, als die Scanner etwas registrierten. Nachdem er kurz einige Befehle eingegeben hatte, bestätigte ihm die Anzeige dass sich eine große Anzahl an Zylonenjägern näherte. "Rot-1 an Rot-2. Ich habe Feindsichtung auf 56-78-23.", meldete Lew an seinen Wingman, der daraufhin sofort antwortete: "Rot-2 an Rot-1. Bestätigt. Achzig Flugobjekte." Lew öffnete einen Kanal zur Flugkontrolle der Katana und gab ohne umschweife durch: "Rot-1 an Flight Control. Feindsichtung auf 56-78-23. Achzig Zylonenjänger nähern auf direktem Kurs auf die Katana und die Begleitschiffe zu."


Auf der Brücke hatte gerade Commander Toreen das Kommando, da der Captain derzeit gerade an den Verhandlungen mit den Menschen dieses neuen Universums teilnahm. Die Meldung über die Feindsichtung, die der junge Offizier an der Flug Kontrolle für die Attack Fighter durchgegeben hatte, lies in schnell, aber professionell handeln: "Informieren sie den Captain. Meldung an sämtliche Schiffe des Verbandes weiter geben. Informieren sie auch die Pegasus und die Galactica." Der COM-Offizer hatte gerade damit begonnen, die Befehle des Commanders auszuführen, als Toreen Akida sich an den Offizier an der Flug Kontrolle wandte: "Geben sie dem Squadron bescheid, sich auf die Beta-2 Linie zurückzuziehen und auf Verstärkung durch zwei Squadrons zu warten. Geben sie den anderen Attack Fightern Befehl, weiter auf Patrouille zu bleiben um die Flanken zu sichern." Wieder wurde sein Befehl ohne zögern und mit gekonnter Professionalität ausgeführt, als er sich wieder an den COM-Offizier wandte: "Melden sie der Pegasus, dass sich zwei unserer Squadrons auf der Beta-2 Linie sammeln und auf die Verstärkung durch Viper warten um die Gegenoffensive einzuleiten."


An Bord der Galactica jaulte der Alarm. Die Crew begab sich auf die Kampfstationen, Admiral Adama und sein Sohn gingen zur Brücke. Natall wollte ihnen folgen. “Sie beide bleiben hier!”, wies er die Föderationsleute schroff an. Außer einem giftigen Blick konnte Captain Geodis dem Admiral nicht einmal mehr etwas entgegnen, so schnell war die Tür hinter ihm geschlossen. Seufzend nahm sie wieder Platz. “Soviel zum Thema Verbündete. Das ist wohl noch ein weiter Weg.” Und daß, obwohl sie schon einmal der Galactica und der Pegasus geholfen hatten. Kirall Medion nickte nur nachdenklich. Er war mit seinem weiteren Vorgehen in den Verhandlungen beschäftigt.


Lew und Ian scherten mit ihren Attack Fightern in die bereits versammelte Formation der beiden Squadrons ein. Wie von ihm bereits befohlen, hatten sie die Angriffsformation Omega-7 eingenommen und sich in zweier Gruppen aufgeteilt. An seinen Cockpitanzeigen erkannte er, dass sich in ihrem Rücken bereits mehrere Gruppen an Vipern näherten. Die Anzeigen zeigten jedoch auch an, dass sich die feindlichen Jäger unaufhaltsam näherten. Als die Viper endlich die nötige Distanz erreicht hatten, um den Gegenangriff zu beginnen, gab er durch einen Kanal durch: "Rot-1 an Vipern. Offensivplan B-3." Kaum hatte er von dem anführenden Piloten der Vipern die Bestätigung erhalten, gab Lew an seine beiden Squadrons den Befehl zum Angriff. Mit Warp 1 schossen die Spitfire mitten in den Pulk der Zylonen und lösten so ihre Formation auf. Daraufhin drosselten die Piloten der Föderation die Geschwindigkeit und begannen mit kleinen um einzelne Gruppen der Zylonen immer weiter vom Hauptfeld abzudrängen. Als Lew erkannte, dass sie im Pulk der Zylonen genug Chaos angerichtet hatten, meldete er an die Viperpiloten: "Die Toaster sind reif" Er hatte den Satz noch nicht einmal zu Ende gesprochen, da begannen die Piloten der Pegasus mit dem eigentlichen Gegenangriff. Eine Formation nach der anderen Schoss auf die abgedrängten Grüppchen der Zyolenenjäger zu und verwickelten sie in Gefechte. Die Zylonen, die nun jegliche Organisation in ihrem Angriff verloren hatten, stellten nun leichtere Ziele als sonst dar.


Von der Brücke der Galactica verfolgte Admiral Adama das Gefecht. Diese Föderationspiloten waren ausgesprochen gut und ihre Technik der eigenen wohl auch um einiges überlegen. Warum wollte die Föderation sie überhaupt als Verbündete haben? Was konnten sie ihnen geben? Auf der anderen Seite konnte ein solches Abkommen vielleicht wirklich für beide Seiten Erfolg bringen. Aber war er deswegen bereit, dieses Risiko einzugehen? Schon immer hatten sie für ihr Überleben gekämpft. Sie kannten es nicht anders. Sie konnten es auch in der Zukunft. Nein, er würde hart bleiben. Sollten sie ihm diese Erde zeigen, dann konnte man weiterreden.


In einer gleißenden Explosion löste sich einer weiterer Zylonenjäger auf und Lew drehte ab um sich ein neues Ziel aus den versprengten Einheiten des Gegners zu suchen. Den Schüssen aus den Phaserkanonen hielten diese kleinen Jäger nicht aus, dennoch waren sie Aufgrund ihrer hohen Wendigkeit auch für die Spitfire ein sehr zäher Gegner. Aus seinem Cockpit erkannt er, wie eine Vipern einen Toaster direkt hinter sich kleben hatte. Der Pilot der Viper vollführte einige waghalsige Flugmanöver, die das kleine Flugobjekt an die Grenzen seiner Belastung bringen musste. Lew hätte zuvor nie angenommen, dass eine Viper solchen Belastungen überhaupt standhalten konnte. Doch all die Bemühungen des Piloten reichten nicht aus, der Zylonenjäger hing hartnäckig hinter seinem Ziel und versuchte eine ideale Schusspositon einnehmen zu können. Schnell drehte Lew ab und steuerte auf den feindlichen Jäger zu und setzte sich nun seinerseits direkt hinten ihn. Mit nur wenigen Schüssen aus den Phasern gelang es Lew den Zylonenjäger zu beschädigen, der daraufhin zu trudeln begann und in die Tiefe es Alls abschmierte. Nun, als er näher an der Viper war, konnte er die Markierungen erkennen und sehen, dass es sich um Cat handelte. Eine der Piloten der Pegeasus, mit denen sein Wing im Quarks gefeiert hatte: "Lew and Cat. Du schuldest mir was." "Vielleicht ein Toastbrot?", gellte es aus dem Funkkanal zurück. Cat steuerte ihre Viper wieder zurück in Richtung des Hauptfeldes und schoss dabei Haarscharf an Lews Maschine vorbei. Wütend brüllte Lew: "Verdammt noch mal. Zerkratz mir ja nicht den Lack!"


Die Reihen der Feinde lichteten sich. Es war wirklich erstaunlich, wie die Fremden die Zylonen mit ihrer Technik aufrieben und so die Vipern immer wieder zum Abschuß kamen. Die Zylonenjägern kamen weder der Galactica, noch der Pegasus oder dem Föderationsverband zu nahe. Die Piloten in den Jägern leisteten eine meisterhafte Arbeit! Seine störrische Haltung war ein paar Mal gebröckelt, als einer der Fremden einer Viper aus der Patsche half. Aber sie war nur gebröckelt, er war noch lange nicht bereit, nachzugeben. Trotzdem sollte er nun, als auch der letzte Zylone da draußen vernichtet war, wieder zum Konferenzraum zurückgehen. Gerade wollte er mit Lee zusammen die Brücke verlassen, als die Meldung eintraf. “Admiral! Wir scannen weitere feindliche Kräfte." Die fast unglaubliche Zahl von neun hundert Zylonenjägern und acht Basissterne näherten sich ihrer Position. Selbst mit der Verstärkung durch die Schiffe der Föderation hatten sie nicht den Hauch einer Chance gegen diese Übermacht. Der Feind hatte offensichtlich die Truppen auf der Jagd nach den letzten verbliebenen Menschen verstärkt. Ohne zu zögern reagierte Adama: "Geben sie Befehl, dass sich die Vipern auf die Alpha-Linie zurück ziehen sollen. Schicken sie weitere Verstärkungen an Vipern zur Alpha Linie. Benachrichtigen sie auch die Katana davon. Wir müssen uns zurückziehen und die Vipern müssen zusammen mit den Jägern der Föderation unseren Rückzug decken. Und sorgen sie dafür, daß unsere Gäste auf die Brücke kommen.”