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Latest revision as of 20:50, 14 August 2018
Verdächtige Spuren
Autor: Manoel Ramirez
Autor: Lew Sulik
„Computerlogbuch der USS Katana, Captain Ebbersmann; Sternzeit 59.535,2; Die Reparaturen an unserem Schiff sind abgeschlossen und haben das Reparaturdock bereits verlassen. Derzeit sind wir an Sternenbasis 8 im Erdorbit angedockt und erhalten Nachschub und Verstärkung. Sobald wir wieder auf Sollstärke sind werden wir zu unserer neuen Mission aufbrechen. Doch trotz der Eskalation des Krieges und den beunruhigenden Nachrichten von der Front werden wir nicht auf einen Kriegseinsatz geschickt. Unser Besucher Professor Jorgos Kleanthes wird uns auf diese Mission begleiten und uns über die Hintergründe unserer neuen Aufgabe unterrichten. Benjamin Ebbersmann. Ende.“
Gemeinsam mit Professor Kleanthes betrat Captain Benjamin Ebbersmann den Besprechungsraum, in dem die versammelte Führungscrew bereits wartete. Mit langsamen, aber festen Schritten ging Benjamin den Tisch zum Kopfende entlang und bedachte jeden seiner Leute mit einem aufmerksamen Blick. Auch wenn seine Offiziere bemüht waren, nach außen Ruhe und Professionalität auszustrahlen, merkte Benjamin ihnen noch die physischen und psychischen Belastungen des letzten Kampfeinsatzes an. Nach so einem Einsatz wie dem letzten war es auch nach einigen Wochen Pause nicht einfach, wieder zur Tagesordnung überzugehen.
Nachdem sich auch der Professor gesetzt hatte, begann Benjamin das Missionsbriefing mit einer knappen Begrüßung. Eine gegenseitige Vorstellung des Besuchers und seines Stabes war nicht mehr notwendig, war der Professor der Moskauer Universität doch bereits im Transporterraum standesgemäß von der Führungscrew begrüßt worden. Während er eine Sternenkarte auf dem großen Wandschirm hinter sich aktivierte, erklärte Captain Ebbersmann: „Das Sperrgebiet 5X-456 im Föderationsgebiet liegt unweit der Neutralen Zone und dem Grenzgebiet zum klingonischen Reich. Mit der Eskalation des Krieges und der Verlagerung der Gefechtszonen wird das Sperrgebiet zu einem strategisch interessanten Punkt.“
Benjamin machte eine kurze Pause und wagte einen flüchtigen Blick in die Gesichter seiner Führungscrew. Doch durch die jahrelange Disziplin und Erfahrung war ihnen auch nun in Anbetracht der zu erahnenden Mission kaum etwas anzumerken. Lediglich die Konzentration und Aufmerksamkeit schien angesichts der Erwähnung des Krieges zu steigen. Wieder fuhr er fort: „Vor wenigen Tagen wurden durch Langstreckensensoren der Sternenflotte Warpsignaturen entdeckt, die in das System führen. Abgesehen davon, dass es sich um ein Sperrgebiet handelt, ist dies in Anbetracht der derzeitigen Lage mehr als Besorgnis erregend. Darum wurden wir damit beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen und die Lage im Sperrgebiet zu erkunden.“
Damit beendete Ebbersmann auch schon seine Ausführungen und wandte sich an Professor Kleanthes: „Das Sperrgebiet bildet im wesentlichen das Temaled-System. Professor Kleanthes wird uns über die Besonderheiten des Systems mehr berichten.“
„Danke Captain.“, entgegnete der Professor, der bis dahin scheinbar teilnahmslos im Sessel gesessen hatte und sich nun aufrichtete, um sich über die Tischkante zu beugen. Mit leicht hektischer, aber begeisterter Stimme erzählte der Professor: „Zu Sternzeit 4842,6 entdeckte die USS Enterprise unter Captain Kirk auf dem Planeten Amerind ein Naturvolk vom nordamerikanischen Kontinent der Erde, das noch auf traditionelle Weise lebte. Es stellte sich heraus, dass eine unbekannte Rasse Außerirdischer diese Indianer ohne deren Wissen auf diesem Planeten angesiedelt hatte.“ Nach einer Atempause, die der Professor offensichtlich benötigte, um seine Gedanken noch einmal zu sammeln und zu sortieren, führte er weiter aus: „Nach dieser Entdeckung wurden auf einigen weiteren Planeten Naturvölker von verschiedenen Ursprungsplaneten entdeckt. Viele dieser Völker und ihrer Lebensarten galten bis dahin als ausgestorben, und darum werden die unbekannten Außerirdischen innerhalb wissenschaftlicher Kreise auch als ‚Bewahrer’ bezeichnet. Über diese Bewahrer und ihre Beweggründe herrscht auch heute noch völlige Unkenntnis.“
Der Professor machte eine Pause und schaute sich in der Runde der Offiziere um, als wolle er sich vergewissern, dass ihm noch alle folgen konnten. Nun begannen die Augen des Professors zu leuchten, und begeistert erklärte er: „Zu diesen Bewahrer-Planeten zählt auch Temaled-IV, auf dem ebenfalls Naturvölker von der Erde entdeckt wurden. Es ist eine geradezu phantastische Auswahl an verschiedenen Erdenvölkern. Verschiedene Indianer- und Inuitstämme des amerikanischen Kontinents. Auch Naturvölker Europas, Asiens und Australiens sowie eine große Anzahl Inselbewohner aus dem Pazifik und dem Indischen Ozean. Kurz nach dieser Entdeckung vor rund 120 Jahren wurde mit der Erforschung dieser Völker über die üblichen getarnten Beobachtungssysteme begonnen. Besonders interessant waren nicht nur die Erkenntnisse auf ethnologischem und soziologischem Gebiet, sondern auch für die Biologie und der Zoologie. Der gesamte Planet wurde offenbar durch Terraforming bewohnbar gemacht und neben den Menschen auch das gesamte Ökosystem mit Tieren und Pflanzen der Erde angesiedelt.“
Während der vergangenen Ausführung hatte Jorgos Kleanthes' Gesicht zu strahlen begonnen. Man hatte ihm die Begeisterung ansehen können. Doch nun wurde seine Miene wieder ernster, und auch seine Stimme nahm wieder einen sachlicheren Ton an: „Vor 30 Jahren wurde die Forschung auf Temaled-IV eingestellt, die Forschungsstationen entfernt und das gesamte Sonnensystem zum Sperrgebiet erklärt, um die Völker durch mögliche Einflüsse durch die nahe gelegene Raumhandelsroute zu schützen. Seither hat sich, soweit wir wissen, kein Föderationsschiff in dieses System begeben.“
Captain Ebbersmann gestattete seiner Crew einen kurzen Moment, um die Informationen zu verarbeiten, bevor er fort fuhr: „Die aufgezeichneten Warpsignaturen lassen sich zwar keiner bestimmten Schiffsklasse zuordnen, weisen jedoch auf Föderationstechnologie hin. Sie sind keinesfalls romulanischen Ursprungs.“
„Ich nehme an, dass derzeit keine Sternenflottenschiffe vermisst werden? Auch nicht vom Geheimdienst?“, erkundigte sich Ramirez.
„Sehr richtig“, nickte der Captain. „Unsere Schiffe können es nicht sein. Und die Handelskapitäne achten die Grenzen des Sperrgebiets. Sie hätten auch durch eine Verletzung selbiger keine Vorteile, eher im Gegenteil. In diesem Bereich selbst kann man keinen Handel treiben, und jenseits davon liegt die Neutrale Zone.“
„Wer könnte diese Spuren sonst verursacht haben?“, stellte Andersson die nahe liegende Frage.
„Genau das sollen wir herausfinden“, antwortete Ebbersmann. „Wir starten in zwei Stunden. Dr. Lazarus, Commander Yadeel, sehen Sie sich die Sensoraufzeichnungen genauer an. Vielleicht können wir die möglichen Quellen zumindest etwas eingrenzen. Aufgrund der Nähe des Systems zur Neutralen Zone können wir momentan nichts ausschließen. Möglicherweise haben gar die Romulaner dort in den letzten Jahren praktisch direkt vor unserer Haustür einen Außenposten errichtet. Mr. Ramirez, sobald wir die Sensorgrenze des Sperrgebiets erreichen, gehen Sie auf Gelben Alarm. Und für alle gilt, dass dieser Auftrag bis auf weiteres der höchsten Geheimhaltungspflicht unterliegt. Vor der Ankunft im Temaled-System verlässt nichts, was hier gesagt wurde, diesen Raum.“
„Auf ein Viertel Impuls drosseln!“, befahl Captain Ebbersmann als sich die USS Katana dem Temaled-System näherte. Auf dem großen Hauptschirm waren bereits zwei der äußeren Planeten des Sonnensystems zu erkennen und auch die Temaled-Sonne hob sich bereits als großer leuchtender Punkt vor dem Hintergrund des Alls deutlich ab. An seine Offiziere gerichtet gab er seine weiteren Instruktionen: „Starterlaubnis für die Fighter-Staffel.“
Nach einer knappen Bestätigung leitete der Ensign an der Flight-Control den Befehl an die Staffel weiter. Auf der Anzeige an seiner Armlehne konnte Captain Ebbersmann ablesen, dass die Jägerstaffel ihren Hangar verließ. Kurz darauf meldete Lieutenant Commander Ramirez: „Gruppe A der Fighter nimmt die Formationspositon ein. Gruppe B begibt sich auf Warteposition für die Aufklärungsflüge.“ „Sensornetzwerk mit Gruppe A der Fighter aufgebaut!“, verkündete Dalen Lazarus von seiner Wissenschaftsstation dem die Steuerung des eingerichteten Sensorsystems oblag. Commander Ramirez fügte hinzu: „Aktiviere das Scanmuster. Suchmuster Delta-1“
„Ausgezeichnet“, kommentierte der Captain die Meldungen mit einem Kopfnicken. Er hatte dem Plan seines taktischen Offiziers zu gestimmt gemeinsam mit den Attackfightern in einem Formationsflug in das Sonnensystem einzutreten. Die Attackfighter waren dafür mit zusätzlichen Sensorpacks ausgerüstet worden um deren Scanleistung zu optimieren. Somit konnten die Sensoren der Katana mit den Sensorsystemen von vier der Fighter gekoppelt werden während der Rest der Staffel im weiteren Umfeld selbstständig auf Aufklärungsflüge ging. Neben einem vergrößerten Scangebiet bot dieses Vorgehen auch eine erhöhte Sicherheit durch einsatzbereite Attackfighter bei einem unerwarteten Überraschungsangriff durch etwaige feindliche Kräfte.
„Auf halben Impuls beschleunigen. Kurs auf das Zentrum des Systems nehmen. Gruppe A soll weiterhin in Formation bleiben. Gruppe B soll die Suchmuster an unseren Flanken abfliegen.“, befahl Benjamin nun und leitete damit den eigentlichen Beginn ihrer Mission ein. Noch bevor die zuständigen Offiziere diesen Befehl bestätigen und die ihnen dabei obliegenden Aufgaben auszuführen konnten fügte der Captain hinzu: „Auf gelben Alarm gehen.“
Nach dreimaligen aufheulen verstummte das Warnsignal und lediglich das langsame Blinken der gelben Signalleuchten blieb noch als visuelles Zeichen für den angeordneten Alarmzustand. Auf der Brücke herrschte unter dem geschäftigen Treiben der Crew abgesehen von den üblichen Geräuschen der Systeme absolute Stille. Professionell und diszipliniert ging die Brückencrew ihrer Aufgaben nach. Ohne besondere Vorkommnisse die einer Meldung von Seiten der Mannschaft für den Captain bedurft hätten vergingen die Minuten während das Schiff mit seinem Geleit das Temaled-System zielstrebig durchquerte. Als die Katana den fünften Planeten des Systems passierte und auf dem Hauptschirm bereits Temaled IV zu erkennen war, meldete Manoel Ramirez von seiner Station: „Die Scanner registrieren Rückstände von ionisiertes Gas im Orbit von Temaled IV.“
„Möglicherweise Rückstände eines Impulsantriebs?“, wollte der hellhörig gewordene erste Offizier unverzüglich wissen. Der Wissenschaftsoffizier Lazarus gab neue Befehle auf seiner Konsole ein um dann das Ergebnis des Scanprogramms bekannt zu geben: „Das ist nicht eindeutig zu ermitteln. Genauere Ergebnisse erhalten wir nur mit den Nahbereichsscannern.“ „Wir behalten den Kurs zunächst bei. Suchmuster weiterhin einhalten.“, befahl Captain Ebbersmann und gab als Reaktion auf die Entdeckung eine neue Anweisung: „Schicken sie zwei der Attackfighter von Gruppe B zum Planeten Temaled-IV. Sie sollen die Plasmaspur genauer scannen und den Orbit erkunden.“
Nach dem obligatorischen Bestätigung der Befehle breitete sich wieder geschäftige Stille auf der Brücke aus bis nach mehren Minuten der Ensign an der Flight-Control bekannt gab: „Rot-1 und Rot-2 sind im Orbit um Temaled-IV eingetroffen. Ich leite Telemetrie ihrer Scans an die taktische und an die wissenschaftliche Station weiter.“ Wieder folgten einige Sekunden der Stille bis Dalen Lazarus seine gezogenen Schlüsse aus den Scans der beiden Attackfighter dem Captain mitteilte: „Die begrenzt lokale Konzentration und Anordnung des ionisierten Gases lassen auf einen Impulsantrieb als Quelle schließen.“ Nun übernahm Manoel Ramirez die Interpretation der Daten: „Es lässt sich eine Spur in die äußeren Bereiche des Sonnensystems verfolgen. Aufgrund der Zerfallsrate und Dichte muss vor mindestens 52 Stunden ein kleineres Raumschiff in die Umlaufbahn des Planeten eingetreten sein.“ „Wenn die Spur hin zum Planeten führt, wo ist dann dieses Raumschiff?“, hakte der erste Offizier skeptisch nach und auch der Captain wollte wissen: „Haben die Attackfighter kein Raumschiff im Orbit entdeckt?“ „Bei dem Raumschiff könnte es sich um ein Schiff in Shuttle oder Runabout gehandelt haben.“, meinte Commander Ramirez und setzte nach: „Wenn es in die Atmosphäre von Temaled IV eingetreten ist können wir seine Spur nicht mehr weiter verfolgen.“
„Gut. Dann schauen wir uns das genauer an. Wir ändern den Kurs auf Temaled IV.“, befahl nun Captain Ebbersmann um den neuen Erkenntnissen gerecht zu werden. Um die weitere Erkundung des Sonnensystems dennoch parallel weiterführen zu können wies er an: „Wir lösen die Formation auf. Die gesamte Fighterstaffel soll auf Aufklärungsmission durch das System. Wählen sie dazu ein geeignetes Suchmuster aus Commander Ramirez. Lieutenant Commander Lazarus entsenden sie zusätzlich Sonden.“ An den Ensign, dem die Kommunikation mit dem Fighter-Squadron oblag, gerichtet befahl der Captain: „Koordinieren sie gemeinsam mit Commander Ramirez das Suchmuster für die Staffeln. Lieutenant Sulik soll sich alle fünfzehn Minuten bei Ihnen melden und einen Statusbericht abliefern.“
„Standardorbit einnehmen.“, befahl Captain Ebbersmann als sich die Katana nach einiger Zeit dem Planeten näherte. Auch wenn er von Professor Kleanthes und in den Sternenflottenarchiven bereits davon erfahren hatte war er beim Anblick des blauen Planeten erstaunt wie sehr die Konturen der Kontinente mit denen der Erde übereinstimmten. Selbst ohne die wissenschaftlichen Ergebnisse der Moskauer Universität zu diesem Planeten, es war augenfällig, dass hier nicht rein Zufällig eine fast perfekte Kopie der Erde entstanden war.
Sich wieder zur Disziplin zwingend schüttelte Benjamin seine abschweifenden Gedanken von sich und konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Er stand von seinem Kapitänssessel auf und wies Mister Lazarus und Mister Ramirez an: „Kompletter Oberflächenscan des Planeten. Achten sie auf ungewöhnliche Energiesignaturen oder andere Auffälligkeiten.“
„Aye Captain.“, bestätigten Lieutenant Commander Ramirez und Lieutenant Commander Lazarus beinahe gleichzeitig und der Wissenschaftsoffizier fügte noch hinzu: „Die komplette Abtastung des Planeten wird voraussichtlich acht Stunden in Anspruch nehmen. Wenn wir den Scanmodus jedoch mit vier Sonden und zwei Attackfightern kombinieren können wir die Zeit auf vier Stunden reduzieren.“ „Gut. Dann machen sie das.“, bestätigte Benjamin und an den Ensign an der Flight-Control mit den Squadron: „Kommandieren sie die beiden Azrael-Fighter für diesen Scanmodus ab.“
Dann wandte sich der Captain Professor Kleanthes zu, der bisher schweigend den Ereignissen auf der Brücke beigewohnt hatte mit einer ersten Frage: „Gibt es auf dem Planeten irgendwelche größere Städte, irgendwelche Hochkulturen die wir bei unseren Scan berücksichtigen müssen um die Daten richtig zu interpretieren?“ „Nein Captain.“, antwortete der Professor kopfschüttelnd: „Größere Siedlungen gibt es auf dem Planeten nicht. Bei den menschlichen Bewohnern handelt es sich allesamt um Naturvölker. Beim aller größten Teil handelt es um nomadische Jäger und Sammler. In wenigen Fällen gibt es erste sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter. Aber Hochkulturen mit größeren Siedlungen oder gar Städten haben sich noch nicht entwickelt.“ „Gut. Dann müsste uns die Energiesignatur eines Shuttles auffallen.“, kommentierte Captain Ebbersmann und ging in Richtung seines Bereitschaftsraumes: „Nummer eins, sie haben die Brücke.“
Nach den vier Stunden des aufwendigen Oberflächen Scans saßen die Führungsoffiziere gemeinsam mit Professor Kleanthes im Besprechungsraum um die Ergebnisse des Scans zu sichten. Die Jägerstaffel hatte ihr Suchmuster durch das Sonnensystem bereits ohne besondere Vorkommnisse und ohne ungewöhnliche Entdeckungen beendet und so saß auch Lieutenant Sulik mit am Tisch. Lieutenant Ramirez tätigte eine Taste auf dem Besprechungstisch und auf dem Wandschirm war eine rotierende dreidimensionale Abbildung von Temaled IV zu sehen. Auf einigen Punkten der grafisch abgebildeten Kontinente waren rote Punkte zu erkennen auf die der Sicherheitsoffizier augenblicklich einging: „Zunächst haben unsere Scans keine ungewöhnlichen Werte ergeben. Erst als wir die Scans auf die eindeutig bewohnten Gebiete konzentrierten und die Parameter bezüglich besonderer Parameter immer mehr einengten haben wir zehn Stellen mit außergewöhnlichen Energiewerten entdeckt.“ Nun übernahm der Wissenschaftsoffizier Dalen Lazarus den Vortrag und führte weiter aus: „An den hier rot markierten fünf Orten haben besondere Energiespitzen unterhalb der Oberfläche registriert. Aufgrund der Beschaffenheit des Untergrunds und der Distanz konnten wir diese Energiespitzen nicht eindeutig identifizieren. Möglicherweise sind einige davon natürlichen Ursprungs. Allerdings ist die hohe Anzahl derartig besonderer Energiewerte auffällig und verdächtig.“
„Nun.“, kommentierte Captain Benjamin Ebbersmann: „Dann sollten wir uns diese Stellen genauer ansehen. Commander Andersson. Bereiten sie in Absprache mit Professor Kleanthes mehrere Außenteams zu diesen Stellen vor.“
„Schnee…ich hasse Schnee! Es gibt nur eins, was ich noch mehr hasse als Schnee, und das ist Eis! Habe ich das schon erwähnt?“, beschwerte sich Ensign Lankitek, als er sich in den Thermoanzug zwängte. Während Ensign Lichers den Anzug mit der Tarnvorrichtung über seine Winterkleidung zog, antworte er genervt: „Ja, ich glaube schon mindestens zehn mal.“
Ohne auf die Antwort von seinem Kollegen einzugehen, sprach Lankitek weiter, als er den Reißverschluss des Overalls zuzog: „Ich bin Domalide…unsere Heimat ist ein Wüstenplanet. Ich ertrage keine Kälte! Wieso hat man ausgerechnet mich für die Mission zu diesen blöden Eskimos ausgewählt?“
„Deine Heimat ist ein Wüstenplanet?“, fragte Lichers mehr rhetorisch und wollte dann wissen: „Dann ist bei euch Wasser doch sicher sehr kostbar.“
„Ja…natürlich.“, antwortete Lankitek verwirrt, dem der Sinn dieser Frage entging. Lichers zuckte mit den Schultern und meinte sarkastisch: „Na siehst du. Schnee und Eis ist auch H20, nur in einem anderen Aggregatzustand. Du gehst also in ein reiches Land…“ „Aber es ist kalt!“, beschwerte sich der Domalide weiter: „Warum bin ich nicht in der Gruppe die in eine der Wüsten nachforscht?“
„Keine Ahnung. Frag doch Masters, ob du mit einem von denen tauschen kannst.“, meinte Lichers beiläufig, als er die Ausrüstung an seinem Tarnanzug überprüfte. Die Technik war kompliziert und ausgefeilt, aber schon lange erprobt und hatte sich stets als sehr zuverlässig erwiesen. Sobald sein Träger den Helm aufgezogen und den Anzug hermetisch abgeschlossen hatte, so wurde er für Außenstehende unsichtbar; und nur wer den gleichen Anzug trug, konnte ihn durch das spezielle Helmvisier sehen. Sämtliche Ausrüstung für eine Außenmission war in den Anzug integriert. Am linken Unterarm war ein Tricorder angebracht und am rechten ein Phaser für Notfälle; der Helm enthielt eine Reihe weiterer Specials wie ein Fernsicht- und ein Nachtsichtgerät.