Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Formicula

From PathfinderWiki

Formicula
Autor: Seeta Yadeel, Garrick Andersson
Nach einer Idee von: Garrick Andersson
Unter Mitwirkung von: Seeta Yadeel
Sternzeit: 64048.33
Datum: 18.1.2387,15:22


Gemächlich bewegte sich das Shuttle Darling durch das All. Garrick Andersson und Seeta Yadeel kehrten von einer Konferenz und Falincor III zurück. Auf dem ersten Stück des Rückflugs hatte das Paar noch lebhaft über einige der dort vorgestellten technischen Neuerungen diskutiert, doch inzwischen war Ruhe auf der Darling eingekehrt. Während Seeta das Shuttle zurück zur Katana steuerte hatte der Captain eine Ausgabe des "Engineer Today" vor sich ausgebreitet. Schmunzelnd hatte er sich seiner Frau gebeugt, als sie gemeint hatte: "Du weisst doch, dass ich nicht mehr mit Dir fliege", denn so blieb dem vielbeschäftigten Dänen ausnahmsweise Zeit in Ruhe in seiner Lieblingszeitschrift zu stöbern. Zu Hause an der Bord der Katana mußte er die Zeitschrift immer zwischen seine Aufgaben als Captain, Vater und Ehemann stopfen. Etwa auf halbem Weg zwischen Falincor III und dem mit der Katana abgesprochenen Rendezvous-Punkt wurde die angenehme Stille von dem lauten Piepsen der Wissenschaftsskonsole unterbrochen. Der Däne legte die Zeitung beiseite und sah seine Chefingenieurin fragend an. Die warf einen Blick auf die lärmende Konsole und sagte dann: "Wir haben eine Chronitonquelle auf den Sensoren." Einen Moment später fügte sie, stirnrunzelnd hinzu: "Und sie scheint uns zu folgen."

Auf Garricks Gesicht trat ein irritierter Ausdruck. "Was? Wo denn?", wollte er wissen, während der bereits näher an die Konsole rückte, um selber einen Blick darauf zu werfen. Nun trat ein Stirnrunzeln hinzu. "Führ eine Spektralanalyse durch", wies er seine Frau an. Die nickte nur und machte sich an die gewünschte Analyse, während der Captain im Sitz neben ihr zusehend versteifte. Seeta warf ihrem Mann einen Blick zu, dessen Augen immer größer wurden, während er die Analyseergebnisse auf ihrer Konsole betrachtete. "Was?", wollte sie wissen, als ihm ein "Scheisse", entwich. "Was ist?", bohrte sie nach, als er zunächst die Antwort schuldig blieb.

Stattdessen wies er nun in einer Heftigkeit, die sie von ihm kaum kannte an: "Roter Alarm! Schilde! Ausweichmanöver Epsilon 11!" Fast augenblicklich röhrte der rote Alarm durch das Runabout. Während der Captain sich der taktischen Konsole zuwandte tauchte das Runabout scharf nach backbord ab." "Was denn nun?", wollte Seeta erneut wissen, während sie mit den wissenschaftlichen Sensoren bereits nach einem Versteck für das kleine Runabout suchte. Einige Augenblicke später stellte sie fest: "Unzählige Systeme im Universum, und wenn man mal dringend eins braucht, dann ist keins da!" Sie warf einen kurzen Blick herüber auf das versteinerte Gesicht ihres Mannes. "Ich rufe die Katana", war alles, was er antwortete.

"Shuttle Darling an USS Katana", sagte Garrick, doch alles, was ihm antwortete, war Rauschen. "Vermutlich ein Störsender. Ich habe die Darling vor unserem Abflug selber gecheckt. Sie war in Tip Top Verfassung", sagte die Ingenieurin. Er nickte. "Vermutlich." Sie warf einen weiteren Blick auf die wissenschaftliche Konsole. "Die Quelle der Strahlung folgt uns", gab sie dann an. Er wurde blass. "Wie weit noch bis zum Rendezvous-Punkt?", war seine nächste Frage. Sie antwortete ungenauen, aber dennoch zutreffendend: "Zu weit", was ihm ein "Verdammt, verdammt, verdammt!", entlockte. "Worum geht's überhaupt?", wollte sie dann von ihm wissen.

Seine Antwort bestand in einer weiteren, verkniffenen Anweisung. "Maximum Warp!", forderte er. Sie beschleunigte wunschgemäß und warf ihrem Mann, den sie so in all den Jahren noch nicht erlebt hatte einen Blick zu. Inzwischen war er kalkweiss. Dann erinnerte sie sich, wann sie ihn in einem ähnlichen Zustand erlebt hatte - als er ihr von der Zerstörung der Endeavour erzählt hatte. "Die Fremden, die die Endeavour zerstört haben?", mutmaßte sie dann, was ihr ein Nicken ihres Mannes einbrachte.

Seeta wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Sensoren zu. Der Abstand zu der Strahlungsquelle verringerte sich trotz Maximum-Warp weiter stetig. "Ich kann ein wenig mehr rausholen, wenn ich den Antrieb überlaste", meinte sie, während sie dies bereits tat. Das Runabout beschleunigte noch ein wenig mehr. Ein Blick auf die Sensoren bestätigte ihr aber das, was sie bereits vermutet hatte. "Sie kommen immer noch näher. Ich kann es jetzt auf den Schirm legen", sagte sie. Nach einem Nicken ihres Mannes erschien das Bild eines Raumers, den sie noch nie zuvor gesehen hatte auf dem Monitor des Runabouts. Ihr Mann wurde bleich. "Sieht dem, der die Endeavour zerstört hat extrem ähnlich, könnte aber noch eine Nummer größer sein", sagte er. Sie sah besorgt zu ihm herüber. "Das ist jetzt der falsche Zeitpunkt in Panik zu verfallen", sagte sie, was er nickend bestätigte.

Ein Piepser der taktischen Konsole lenkte die Aufmerksamkeit des Paares auf diese. "Sie haben die Waffen aktiviert", konstatierte Garrick das, was sie beide dort sahen. Kurz darauf zuckten die ersten Schüsse durchs All. Während sie ihr bestes tat, den Schüssen auszuweichen, erwiderte er das Feuer. "Die müssen eine Schwachstelle haben", rief sie. Er guckte grimmig. "Keine offensichtliche. Damals hat die Feuerkraft der Endeavour nur gerade so ausgereicht. Zusammen mit einer riesigen Portion Glück im Unglück."

"Wir sind wendiger als die", meinte sie, während sie bereits auf dem Warptransfer fiel. "Gute Idee", antwortete er. Das fremde Schiff verlangsamte ebenfalls auf Warp, war durch das Manöver nun aber kurz vor ihnen. Garrick erwiderte das Feuer, während Seeta das Runabout wendete und die Flucht in die entgegengesetzte Richtung aufnahm. Auf dem Monitor war zu sehen, dass die Schüsse des Runabouts zwar trafen, die Schilder aber nichtmal zum flackern brachten. Das selbe galt leider nicht für die Schilde des Runabouts, das bei jedem Treffer heftig durchgeschüttelt wurde. "Warnung! Schilde bei 20%", verkündete der Bordcomputer nach einem weiteren Treffer. "Vielleicht, wenn wir näher dran sind!", meinte Seeta, die einsah, dass die vorige Taktik nicht zur Lösung des Problems führte. Sie wendete die Darling und flog nun genau auf den fremden Raumer zu. Bevor die Fremden allzu viel Zeit gehabt hatten sich auf die Kamikaze-Aktion der Chefingenieurin einzustellen befand sich das Runabout unter dem Bauch des fremden Raumschiffes. Der nächste Schuß verfehlte die Darling. "Ha!", entfuhr es der Zanderianerin, ihr Mann kommentierte: "Gutes Manöver!"

Der fremde Raumer begann nun einen wilden Flug mit Drehungen und Loopings um wieder in eine Schußposition zu gelangen, Seeta blieb jedoch verbissen unter dem Bauch des Schiffes. Garrick nutzte die Feuerpause um den technischen Status des Runabouts abzufragen. "Wir haben ein weiteres Problem", bemerkte er. Seine Frau warf ihm lediglich einen fragenden Blick zu. "Wir haben ein Plasmakühlleck am Warpkern. Einer von uns beiden wird sich darum kümmern müssen, klärte er sie auf. "Das ist mein Metier", antwortete sie und transferierte die Steuerkontrollen auf seine Konsole. Dann griff sie nach ihrem Engineering-Kit und verließ die Pilotenkanzel. Wer wußte, was aus der Darling wurde, wenn sie ihren Mann an den Warpkern ließ?


"Okay, sei vorsichtig!", rief Garrick seiner Frau noch hinterher, bevor die Navigationskontrollen übernahm und versuchte, dem erratischen Kurs der Fremden so gut es ging zu folgen und die Darling weiterhin unter dem Bauch des fremden Schiffes außerhalb der Waffenreichweite zu halten. Seeta hatte unterdessen ein kleines Werkzeugköfferchen hervorgeholt und sich an die Reparatur des Warpkerns gemacht. Während sie daran arbeitete, das Plasmaleck zu flicken, schimpfte sie zwischendrin laut auf zanderianisch vor sich hin. Die Laune der Chefingenieurin wurde auch nicht besser, als der Computer in einer weiteren Warnung verkündete, dass der Warpkern in 10 Minuten überladen werde.

Der Captain navigierte so gut er konnte und konnte sogar noch ein paar Schuss auf das gegnerische Schiff anbringen, als die Fremden ihrerseits einen weiteren Treffer landeten. Seeta wurde von dem Beschuss zu Boden geworfen und rappelte sich langsam wieder auf, während der Computer meldete, dass die Schilde nunmehr ausgefallen seien. Unverdrossen beendete die Zanderianerin jedoch die Reparatur und rannte anschließend schnell wieder nach vorne in den Cockpit-Bereich des Runabouts. "So, das wars!", rief sie atemlos, "Loch ist dicht, der Kern stabil." Irgendwie hatte die Ingenieurin eine Reaktion ihres Lulatsches auf diese gute Nachricht erwartet, doch eine Antwort blieb aus. Ein schneller Blick durch das Cockpit zeigte ihr, dass das Flugdeck verlassen war. "Was zum Geier?", entfuhr es ihr, bevor sie sich an den Bordcomputer wandte: "Computer, befindet sich Captain Andersson noch an Bord?" Der Computer bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen, als er mit einem emotionslosen "Negativ." antwortete.

Seeta atmete einmal tief durch und nahm dann erst einmal wieder im Pilotensitz Platz. Der fremde Raumer hatte seinen Zick-Zack-Kurs aufgegeben und verharrte nun an seiner Position. Seeta aktivierte ihren Kommunikator und versuchte, ihren Mann zu rufen: "Yadeel an Andersson!" Nur Stille antwortete ihr. "Computer, wo befindet sich Captain Andersson?", verlangte sie dann vom Bordcomputer zu erfahren. "Diese Information ist nicht verfügbar.", antwortete der Computer. Die Gedanken der Ingenieurin rasten. Was hatte Garrick ihr seinerzeit über die Begegnung der Endeavour mit diesen Fremden erzählt? Sie versuchte, sich alle Einzelheiten ins Gedächtnis zu rufen, die Teil der Erzählung ihres Mannes gewesen waren. Dann scannte sie das fremde Schiff und suchte nach menschlichen Lebenszeichen an Bord, doch die Sensoren der Darling schienen nicht in der Lage zu sein, die Hülle des Raumers zu durchdringen. "Grmpf...", grummelte Seeta und flog erneut unter den Bauch des Schiffes, als dieses auf einmal seinen Kurs in die Richtung änderte, aus der die Darling zuvor gekommen war. Seeta wies den Computer an, einen Verfolgungskurs zu setzen, während sie eine taktische Analyse des Schiffes durchführte. Eine kleine geschwächte Stelle in den Schilden des Schiffes wurde angezeigt. Ohne zu Zögern eröffnete die Zanderianerin erneut das Feuer auf genau diese Schwachstelle. Umgehend nahm der Gegner seinen Zick-Zack-Kurs wieder auf und schoss zurück.

Sekunden später meldete die Kom-Konsole eine eingehende Nachricht. Seeta öffnete den Kanal und hörte: "Ziehen Sie sich zurück oder werden Sie zerstört! Dies ist die letzte Warnung!" - "Ihr habt da was, das mir gehört!", rief sie bissig zurück. Die Antwort der Fremden bestand in einem weiteren Schuss auf die Darling, doch Seeta gab nicht auf. Die taktischen Sensoren zeigten ihr, dass ihr Beschuss offenbar ausreichend Wirkung gehabt hatte, dass sie mit der Darling durch die geschwächten Schilde fliegen und an einer Andockschleuse andocken konnte. Geschickt manövrierte die Ingenieurin das kleine Schiff an die Schleuse und dockte es schließlich erfolgreich an. Während sie sich mit grimmiger Entschlossenheit ein Phasergewehr, einen Handphaser, Tricorder, Messer und Werkzeugkoffer organisierte, intensivierte der Raumer seinen Zick-Zack-Kurs, um zu versuchen das kleine Shuttle abzuschütteln. Doch die Andockklammern hielten. Mit einem triumphierenden Lachen auf den Lippen bereitete sich Seeta darauf vor, das fremde Schiff zu entern.