Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Log 240

From PathfinderWiki
Revision as of 13:36, 17 June 2018 by Admin (talk | contribs) (1 revision imported)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)

Der Spuk von Rosenheim
Autor: Kova

Computerlogbuch der Katana Captain Andersson Sternzeit: 63099,4 :

"Hinter mir liegen die merkwürdigsten Tage, die ich jemals auf der Katana erlebt habe. Da ich während dieser Tage nichts und niemandem trauen konnte, vor allem unserer Technik nicht liegt mein letzter Logbuch Eintrag schon mehrere Tage zurück. Während dieser Tage habe ich stattdessen handschriftlich meine Erlebnisse und die meiner Crewmitglieder notiert und gebe nun die seltsamen Vorkommnisse wieder, die unser Schiff heimsuchten..."


Nach dem die Katana höchstselbst den Überfall auf Gemini Station abgewehrt hatte, sah das Sternenflottenkommando vorerst davon ab, die Katana mit den kniffligsten Aufträgen zu betrauen. Stattdessen hatte die Crew endlich mal wieder die Möglichkeit, ausgiebig zu forschen, was vor allem für den Ersten Offizier des Raumschiffes eine Belohnung für die erlittenen Strapazen bedeutete. Während er sich mit Dr. Lazarus und den Wissenschaftlern aus der Crew ganz einem Sternensystem in der Nähe des Planeten Dozaria widmen konnten kehrte für den Rest der Besatzung der Alltag zurück, was jedoch für jeden etwas anderes hieß. Für Garrick und Seeta verhießen der gute Zustand der Katana und die ereignislos verstreichenden Wochen Zeit für die Familie, die das Paar auch bitter nötig hatte. Dr. Maddigan lebte sich prima auf dem ihm so vertrautem Schiff ein. Kova drillte seine Sicherheitscrew mit der gewohnten vulkanischen Unnachgiebigkeit, wobei er ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung von Lieutenant Maturin legte, auf den er im Zuge der Gemini Krise aufmerksam geworden war. Der Betazoid Mischling faszinierte ihn, vor allem seine empathischen Fähigkeiten, die sich bestimmt als nützlich erweisen würden. Mark und Lew nutzten die Zeit nicht etwa für Kneipentouren, sondern arbeiteten, von den zurückliegenden Erlebnissen geprägt an einem Holodeckroman, dessen Protagonisten sich durch einen Gebäudekomplex schlagen mussten, der von Terroristen besetzt worden war.


Alles in allem war die Katana also ein glückliches Schiff, mit sich selbst und ihrem Forschungsauftrag völlig beschäftigt, als die ersten Phänomene auftraten. Garrick saß in seinem Bereitschaftsraum und nahm sich gerade den Berichten an, die seinen Schreibtisch überhäuften. Mindestens ein Drittel ist sicherlich von Kova, dachte er mit einem inneren Lächeln, denn der Vulkanier war so auf Formalien bedacht, dass er seinen Captain stets mit Berichten überschwemmte und gleichzeitig die praktische Unzulänglichkeit der angewandten Sternenflottenvorschriften erwies. Guten Mutes nahm er das nächste PADD vom Stapel, eine Anfrage von Lieutenant Bruckner die für ein Experiment um 3:00 Uhr nachts einen bedeutenden Teil der Energie, die die Katana produzierte benötigte. Lässt sich bestimmt machen, dachte sich Garrick und legte das PADD auf die Seite, um es später dem Offizier der Nachtschicht zu überreichen. Der nächste Bericht kam von Lieutenant Kincaid, er musste relativ zügig verfasst worden sein, denn der sonst übliche Weg wäre eine Mitteilung des Chefingenieurs, also von Seeta persönlich gewesen. In förmlicher Sprache fragte sie an, ob sie das interne Kommunikationssystem für etwa eine Stunde abschalten dürfte, da es fehlerhaft arbeite. Bei solch eine Mitteilung juckte es Garrick immer in den Fingern selbst Hand anzulegen, schließlich war er selbst mit Leib und Seele Ingenieur gewesen bevor er in die Kommando Abteilung versetzt worden war. Doch als Captain durfte er natürlich nicht, denn es musste so aussehen, als ob er seinen Untergebenen nicht trauen würde. Also beließ er es dabei, über den Fall zu grübeln. Noch nie hatte er persönlich Probleme mit dem Kommunikationssystem gehabt, es wies auf einen Fehler im Computer hin, doch so genau konnte man das natürlich nicht sagen. Jedenfalls wollte er Lieutenant Kincaid sofort grünes Licht geben, denn diese Sache duldete keinen Aufschub. Gedankenverloren aktivierte er seinen Kommunikator und rief sie: „Captain Andersson an Lieutenant Kincaid.“ Die Antwort blieb aus. Fast musste Garrick laut auflachen. Natürlich, wenn das Kommunikationssystem defekt war konnte er natürlich keine Antwort erwarten. „Captain Andersson?“, fragte plötzlich eine ungläubige Stimme. „Ja?“, fragte Garrick auf einmal doch zweifelnd zurück. „Wer spricht da?“ „Lieutenant de Boer, Sir“ „So so, Lieutenant. Lassen sie sich nicht stören, wie es aussieht, hat die interne Kommunikation bei uns ein paar Macken aber ich denke unsere Technik Abteilung wird das Problem in Windeseile lösen. Andersson Ende.“ „Na gut, dann sag ich es ihr halt persönlich“, murmelte Garrick vor sich hin und ging.


Währenddessen hatte Kova gerade seine Meditation beendet. Da er noch etwas Zeit hatte bis seine Brückenschicht begann widmete er sich einem seiner wenigen Hobby´s. Er nahm seine Violine aus ihrem Kasten und befahl dem Computer Mozarts 3. Violinenkonzert beginnend mit dem 3. Satz zu spielen. Fröhlich plätscherten die Töne vor sich hin, einen lebhaften Klangteppich ausbreitend. Kova stand mitten im Zimmer, Noten benötigte er keine denn er kannte das Stück auswendig. Auch wenn er nicht emotional die Lebensfreude dieses Stückes verarbeiten konnte, Vulkanier besaßen doch ihren ganz eigenen Sinn für Schönheit und Kova schätzte dieses Stück über alle Maßen. Und nicht zuletzt war dieses Stück kein Anlass für die Nachbarn des Sicherheitschefs, sich bei ihm zu beschweren, denn schon oft hatte er sich den Vorwurf anhören müssen, seine Musik sei düster und schwermütig. Als er etwa bei der Häfte des Stückes angelangt war, brach die Musik auf einmal ab. Stattdessen meldete sich die Stimme des Computers: „Es ist Sternzeit 63079,28“ Verwundert starrte Kova in die Luft. Dann besann er sich. „Computer, wer gab den Befehl die Zeit abzufragen?“ „Negativ“, gab der Computer zurück. Unbeeindruckt brach Kova das Violinenkonzert ab und öffnete eine Leitung zum Maschinenraum. Vielmehr versuchte er es, denn die Leitung blieb tot. Auch von diesem Umstand unbeeindruckt fütterte er seine Katze Fellchen (zu einem kreativeren Namen hatte sich der Vulkanier nicht durchringen können), zog eine neue Uniform an und verließ seine Kabine um im Maschinenraum Bericht zu erstatten.


Ebenfalls während Garrick sich auf dem Weg zu Lieutenant Kincaid befand puzzelte Seeta mit ihrer Tochter Luma Erika. Es war ein großes, farbenprächtiges Puzzle das in seiner vollen Größe die berühmte USS Enterprise unter dem Kommando von Captain James T. Kirk in einem kosmischen Nebel zeigte. Plötzlich hörte Seeta ein Geräusch. Sie meinte den Replikator zu hören, kurz darauf ertönte ein Plätschern. Verwundert stand sie vom Boden auf, auf dem das fast vollendete Puzzle lag und ging einen Raum weiter, aus dem sie die Geräusche gehört hatte. Und dort traf sie fast der Schlag. Der Replikator replizierte unablässig Tassen voll mit Kaffe und die Ablage hatte sich nun schon so gefüllt, dass die ersten Tassen umstürzten und ihr Inhalt sich in den Raum ergoss. Mit einem Fluch auf den Lippen stürzte Seeta hin zu dem Replikator um ihn einer näheren Untersuchung zu unterziehen. Zuerst tippte sie auf der Konsole verschiedene Befehle ein, doch es schien vergebens. Und so hastete sie zurück, um ihren Werkzeug Koffer zu holen. Doch ausgerechnet in diesem Moment stellte der Replikator sein merkwürdiges Verhalten ein. Nur das Tröpfeln des Kaffees war noch zu hören. Verwundert starrte sie das Gerät an, dann zückte sie einen Tricorder und scannte ihn ausgiebig. Alles schien in Ordnung zu sein. Sie scannte den Replikator nochmal um eindeutig sicher zu gehen, aber das Ergebnis war das Selbe. Es musste also ein Problem mit dem Computer vorliegen, anders konnte sie es sich nicht erklären. Es konnte sogar ein schwerwiegendes sein. Sie verlor also keine Zeit, ein Babysitter war in Windeseile organisiert, denn die Anderssons waren es gewohnt, dass der ein oder andere Notfall sich einstellte.


Die drei Offiziere trafen zeitlich nur knapp versetzt ein, aber doch später als sie dachten. Der Maschinenraum war nicht gerade überfüllt, aber es liefen dort doch eine Menge Leute herum, die dort eigentlich nichts verloren hatten und der Lärmpegel war trotzdem enorm. „Captain auf dem Deck“, rief ein Fähnrich mit angestrengter Stimme. Sofort verstummte die Menge. „Meine Damen und Herren, unsere Abteilung für Technik nimmt sich ihren Sorgen mit Sicherheit gerne an, wenn sie sie nur ihre Arbeit machen lassen. Sie verlassen also jetzt bitte unverzüglich den Maschinenraum!“, befahl Garrick mit der ihm ganz eigenen Autorität. „Auch sie Mr. Kova“, setzte er hinzu, als sein Blick auf den Sicherheitschef fiel. Dieser fing an zu protestieren, doch heute machte Garrick mit ihm kurzen Prozess. „Ich kenne die Vorschriften Mr. Kova und sie haben ihre Pflicht erfüllt, aber wir kennen die Probleme denke ich sehr genau, auch ohne ihren detaillierten Bericht.“ Nachdem der Maschinenraum sich endlich geleert hatte, wandte sich Garrick an Lieutenant Kincaid. „Ursprünglich wollten sie also das Kommunikationssystem abschalten?“ „Ja, Sir. Aber wie es aussieht, handelt es sich um ein allgemeines Computerproblem. Wir sind uns nicht sicher, woran es liegt. Zuerst funktionierte nur die Kommunikation nicht, aber mittlerweile spielen sämtliche Systeme verrückt. Die Replikatoren, die Turbolifte und am absolut häufigsten: Der Computer sagt ohne Aufforderung die Zeit an. Mit einem so merkwürdigen Defekt wurden wir bisher noch nie konfrontiert, Sir.“ „Ich nehme an, sie haben bereits eine Selbstdiagnose durchgeführt?“, fragte Seeta. „Jawohl, Sir.“ „Nun, dann lasse ich sie hier besser allein. Sie haben die Erlaubnis, alle erforderlichen Maßnahmen durchzuführen“, unterbrach Garrick die beiden Frauen. „Erstatten sie mir bitte sobald wie möglich Bericht.“ Kincaid salutierte, während Seeta nur nickte, dann wandte sich Garrick ab und ließ sie ihre Arbeit tun, den sehnlichen Drang, helfen zu wollen beharrlich unterdrückend.

Sofort begann Seeta, Arbeiten zu dirigieren. „Mr. Harder, Ms. McGowan, bitte untersuchen sie die Bioneuralen Schaltkreise, Mr. Luthar, sie scannen auf eine eventuelle subnukleonische Strahlung. Ms. Kincaid, sie kommen mit mir. Die nächsten beiden Stunden krochen die beiden Frauen entweder durch Jefferies Röhren oder standen heftig diskutierend an verschiedenen Konsolen, mal an der einen, mal an der anderen Stelle Hand anlegend. Doch ohne Erfolg. „Das ist einfach unmöglich“, stöhnte Kincaid. „Abwarten“, entgegnete Seeta. „Noch haben wir nicht alle Ursachen ausschließen können. Und ich gebe erst auf, wenn wir den Auslöser des Problems gefunden haben“. Da plötzlich meldete sich Garrick über das Intercom System: „Gute Arbeit da unten.“ Verwirrt sahen sich die beiden Frauen an. „Öhm.. Hallo?“, fragte er, weil er keine Antwort bekam. „Das Intercom funktioniert wieder?“, antwortete Seeta mit schwacher Stimme. „Anscheinend“, gab Garrick zurück. „Warum, stimmt denn noch etwas damit nicht?“ „Wir haben bis zuletzt keinen Fehler finden können, der Computer hat die ganze Zeit einwandfrei gearbeitet, die Schaltkreise waren in Ordnung, wir haben absolut nichts gefunden. Aber wir hätten auf irgendetwas stoßen müssen, wir brauchen eine Erklärung schon allein deswegen, um eine Wiederholung dieses Vorfalls verhindern zu können.“ „Naja, so lang unser Bordcomputer nicht mehr macht, als uns einmal zu oft die Zeit anzusagen können wir beruhigt sein, denke ich. So schwerwiegend kann das Problem nicht gewesen sein.“ „Hoffentlich behältst du Recht“, antwortete Seeta düster, bevor sie sich wieder auf die Suche begab. Doch der Captain sollte kein Recht behalten, im Gegenteil. Mit diesen harmlosen Aussetzern begann er, der „Spuk von Rosenheim“.