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Grüne Männchen
Autor: Garrick Andersson
Autor: Seeta Yadeel

„Das Orion-Syndikat?“, fragte Ebbersmann skeptisch nach. „Woher wollen Sie das denn wissen?“, hakte er daher nochmals bei Lankitek nach. „Wenn ich es Ihnen doch sage, Captain. Es war ganz eindeutig ein Orioner an dem Überfall beteiligt. Die grünen Männchen sind ja nun wirklich auffällig genug.“

Ebbersmann dachte kurz über die Information nach und wollte gerade einwenden, daß ein einzelner Orioner allenfalls ein Hinweis auf das Orion-Syndikat sein konnte, als er von seiner Nummer Eins davon abgehalten wurde. „Sir, wir haben bei den Koordinaten des Außenteams von Mr. Said ein Shuttle geortet. Da die Signale von Lieutenant Said und und Ensign Ayadi von den Sensoren verschwunden sind, gehen wir davon aus, daß sie an Bord des Shuttles gebeamt wurden“, erläuterte der Erste Offizier. Ebbersmann nickte grimmig. „Das paßt zu dem, was Ensign Lankitek mir gerade berichtet hat. Behalten Sie das Shuttle im Auge, ich bin auf dem Weg auf die Brücke“, wies er an, dann winkte er, bereits im Hinausgehen, Lankitek ihm zu folgen.


„Haben Sie das Shuttle noch?“, wollte Benjamin wissen, während er über die Brücke zu seinem Sitz hinüber ging. „Ja, Sir“, meinte Garrick. „Es hat sich kurz nachdem wir unser Gespräch beendet hatten in Bewegung gesetzt und ist nur kurz danach in das Gebiet eingeflogen, in dem Lieutenant Black auf die unbekannten Angreifer getroffen war“, meinte er. „Das müssen Mitglieder des Orion-Syndikats gewesen sein“, meinte Lankitek, der hinter den beiden im erhöhten hinteren Bereich der Brücke stehengeblieben war. „Orion-Syndikat?“, fragte Garrick verwundert nach, nachdem er sich zu dem Mann hinter ihm herumgedreht hatte. „Saids Team wurde angegriffen. Einer der Angreifer war ein Orioner“, erklärte Ebbersmann.

Garrick wiegte seinen Kopf nachdenklich hin- und her. „Weit hergeholt, aber nicht unmöglich. Was sollte das Syndikat hier wollen?“, warf er in den Raum. Inzwischen waren beide Offiziere wieder aufgestanden und hatten sich zu Lankitek herumgedreht. „Sie haben Angehörige eines Berberstammes, auf den wir getroffen waren entführt und es war die Rede von Sklaven“, erklärte Lankitek. Nun war es an Ebbersmann abwägend mit dem Kopf hin- und herzuwackeln. „Können Sie mir inzwischen etwas mehr über das Gebiet sagen?“, fragte Ebbersmann, an Dr. Lazarus gewandt. Der kauzige Tev'Mekianer nickte. „Commander Yadeel hat die Modifikationen vor einigen Minuten online gebracht“, erklärte er. „Wie praktisch“, meinte Garrick und trat dann gemeinsam mit dem Captain neben den Chefwissenschaftler der Katana. Auf seinem Display befand sich die schematische Darstellung einer Höhle.

„Wie es aussieht, befindet sich unter dem Lager, das Lieutenant Black fand, eine recht große Höhle. Sie ist natürlichen Ursprungs, der Zugang allerdings wurde künstlich angelegt. Nach den Sensoren“ - an dieser Stelle erschienen zahlreiche rote Punkte auf der Darstellung - „befinden sich etwa 80 Personen in der Höhle.“, gab Lazarus an. „Vermutlich die Gefangenen“, mutmaßte Lankitek, der ebenfalls zu den drei anderen getreten war. Allgemeines Nicken antwortete ihm.

„Was machen unsere Leute?“, wollte Ebbersmann wissen. Die Ansicht änderte sich und Lazarus deutete auf zwei weitere Punkte.“Sie sind hier. Ihre Lebenszeichen sind stabil.“, antwortete Lazarus. Manoel kam ebenfalls herüber. „Können wir sie erfassen?“, schlug er vor. Lazarus nickte. „Kein Problem“, lautete die Antwort. Fragende Blicke ruhten auf Ebbersmann. Der schüttelte den Kopf. „Derzeit besteht noch kein Grund dazu. Bisher weiß anscheinend noch niemand, daß wir hier sind. Ich möchte diesen Vorteil nicht aufgeben, indem ich unsere Leute mitten aus der Höhle beame. Behalten Sie die Situation weiter im Auge. Ich bespreche mich in der Zwischenzeit mit Starfleet Security. Sie haben die Brücke, Mr. Andersson“, ordnete Ebbersmann an, dann verließ er die kleine Versammlung mit Kurs auf seinen Bereitschaftsraum.


Rüde wurden Lieutenant Said und Fähnrich Ayadi von einem ihrer Entführer aus dem Shuttle gestoßen. Nach der wüstenartigen Hitze, die sie noch vor kurzem umgeben hatte, wirkte die eisige Kälte, in die sie nun hinausstolperten, wie ein Schock. Die meisten ihrer Mitgefangenen schrien erschrocken und verwirrt auf, als sie in den hohen Schnee treten mussten. Basi konnte es ihnen nicht verdenken – vermutlich hatte noch niemand von ihnen je eine Schneeflocke gesehen, von einer geschlossenen Schneedecke ganz zu schweigen. Verängstigt tappten und schlitterten die Gefangenen von ihren Entführern gnadenlos vorwärts getrieben durch die Kälte. Auch Mokhtar war froh, als sie schließlich den Eingang einer unterirdischen Höhle erreichten. Zwar war die Luft dort unten feucht und stickig, aber immerhin erheblich wärmer, als der ruppige Wind, der außerhalb wehte.

Die Gruppe wurde ein Stück in die Höhle hineingeführt, bis sie schließlich vor einem Kraftfeld Halt machen musste. Einer der Entführer zückte ein Gerät, das die beiden Sternenflottenoffiziere entfernt an einen Tricorder erinnerte und deaktivierte die schimmernde Energiebarriere. Dies wurde mit erneutem verängstigten und verwirrten Gemurmel der Gefangenen quittiert. Mokhtar fragte sich ernsthaft, wieviel Schaden wohl durch die Einmischung der Fremden entstanden sein mochte und noch entstehen würde, sollten die Verschleppten befreit und zu Ihresgleichen zurückgebracht werden. Wie sollten sie die wundersamen, ihnen magisch anmutenden Erlebnisse erklären? Doch dem Lieutenant blieb nicht viel Zeit, weiter über derartige Konsequenzen nachzudenken, denn er wurde wie seine Begleiter wieder unsanft vorwärts gestoßen. Flackernd und knisternd baute sich hinter ihnen das Kraftfeld wieder auf. Said drehte sich jedoch nicht um, denn er hatte nun entdeckt, dass seine Gruppe nicht die ersten Neuankömmlinge in dieser Höhle waren. Im fahlen Halbdunkel konnte er eine Vielzahl an Menschen ausmachen, die auf dem Boden hockten oder lagen oder sich an die Wände lehnten. Kaum einer sprach und kaum einer nahm die Ankunft weiterer Gefangener zur Kenntnis. Der Lieutenant ließ seinen Blick unauffällig schweifen und obwohl er aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse nicht in jeder Richtung die Wände der Höhle ausmachen konnte, schätzte er doch, dass sie sich nicht viel weiter ausdehnte, als er momentan überblicken konnte. Er überschlug kurz die Zahl der Anwesenden und kam zu dem Schluss, dass die Kapazität ihrer Unterkunft langsam erschöpft zu sein schien. Er entdeckte eine kleine Nische, die etwas abseits gelegen war und bedeutete Fähnrich Ayadi unauffällig, ihn dorthin zu begleiten.

Nachdem sich die beiden Offiziere gesetzt hatten, begannen sie leise flüsternd, sich zu beraten. „Ich vermute, wir sind in einem Durchgangslager“, begann Mokhtar. Basi nickte: „Das denke ich auch. Und mir scheint, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern wird, bis man uns fortbringen wird, Sir. Meinen Sie, Lankitek hat es zurück auf die Katana geschafft?“ Der Lieutenant runzelte unbehaglich die Stirn. „Ich weiß es nicht“, musste er zugeben, „ich wurde bereits fortgebeamt, bevor ich sehen konnte, ob er entkommen konnte oder nicht. Aber da er uns hier keine Gesellschaft leistet, sollten wir einfach das Beste hoffen. Allerdings sind die Orioner dann nun gewarnt, denn falls er von unseren Leuten hochgebeamt wurde, werden sie das mit Sicherheit bemerkt haben.“ Fähnrich Ayadi dachte darüber nach und spekulierte dann: „Oder sie denken, dass er auf eines ihre Shuttle gebeamt wurde.“ Diese Vorstellung entlockte ihr ein leichtes Grinsen. „Wäre möglich“, stimmte Mokhtar ihr zu – und musste ebenfalls schmunzeln. Er hatte noch nicht oft ein Außenteam geleitet und auch, wenn es nur noch aus ihm selbst und einer weiteren Person bestand, war er froh, dass sie beide den Mut nicht sinken ließen. Er fuhr fort: „Ich vermute, das ist auch der Grund, weshalb man uns noch nicht an Bord gebeamt hat. Captain Ebbersmann möchte sicherlich unsere Anwesenheit hier nicht verraten.“


Besagter Captain Ebbersmann hatte soeben seinen Bericht beendet. Admiral Walker von Starfleet Security hatte ihm aufmerksam zugehört. „Wenn Sie Recht haben, Captain, und das Syndikat dort Entführung und Sklavenhandel in großem Stil betreibt, ist das ein ernstzunehmender Verstoß gegen Föderationsrecht.“ Er bedachte kurz die Möglichkeiten, die sich ihm und der Katana nun boten. „Sie sagen, Ihren gefangen genommenen Crewmitgliedern geht es gut?“ vergewisserte er sich. Benjamin nickte: „Ihre Lebenszeichen sind stabil und wir haben einen Transferfokus auf sie gerichtet. Im Moment können wir sie jederzeit hochbeamen. Allerdings haben wir keine Kommunikationsmöglichkeit.“ Der Admiral nickte und traf dann seine Entscheidung: „Diese Verbrechen sind zu ungeheuerlich, als dass wir das Syndikat damit durchkommen lassen könnten. Ich teile Ihre Auffassung, dass die Gefangenen in naher Zukunft von dem Planeten fortgebracht werden. Wenn es soweit ist, möchte ich, dass Sie mit der Katana die Verfolgung aufnehmen. Wir müssen wissen, wohin man die Entführten bringt, wenn wir eine Chance haben wollen, diesen Sumpf trocken zu legen.“ Ebbersmann nickte. „Verstanden. Aber ich hätte meine Leute gerne irgendwann zurück, Sir.“ Walker nickte: „Ich schätze, dann sollten Sie jemanden aus Ihrer Crew auswählen, der einen guten Interessenten für Sklaven abgeben würde.“ Benjamin legte den Kopf leicht schräg: „Ich soll meine eigenen Leute zurückkaufen?!“ Der Admiral nickte: „Ich sehe keine andere Möglichkeit, unauffällig an die Hintermänner heran zu kommen.“