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Im Alleingang
Autor: Manoel Ramirez

„Das Gas dürfte jetzt gewirkt haben“, erläuterte das MHN. „Also dann los“, sagte die Chefingenieurin und wandte sich zur Tür. „Stopp“, fuhr Alex Black dazwischen. Yadeel fuhr herum: „Was ist?“ „Wir wissen nicht, wie viele Spitzohren wir tatsächlich erwischt haben – und insbesondere nicht, wie viele eben nicht. Und leider können wir das von hier aus auch nicht herausfinden. Daher schlage ich vor, dass wir uns aufteilen: Sie nehmen den Weg durch die Jefferiesröhren, ich versuche es durch die Flure. Falls eine von uns entdeckt wird, hat die andere praktisch freie Bahn, da die verbliebenen Romulaner nur nach einem einzelnen Störenfried suchen werden. Auch wenn unser Ziel nur ein Deck tiefer liegt, sollten wir keine unnötigen Risiken eingehen.“ „Wo wir gerade bei unnötigen Risiken sind...“, warf das MHN ein, „... - Sie sollten mich deaktivieren und sperren.“ Auf die fragenden Blicke der beiden Frauen fuhr der Doktor fort: „Die verbliebenen Eindringlinge könnten auf die Idee kommen, ihre Freunde mit meiner Hilfe aufzuwecken. Aufgrund meiner Programmierung wäre ich gezwungen, sie dabei zu unterstützen. Ich bezweifle allerdings, dass das im Interesse des Schiffs wäre.“ „Das tue ich ebenfalls“, bestätigte Yadeel. „Computer, MHN deaktivieren und Zugriff sperren. Codierung Yadeel-Gamma-Theta-7-3-Iota.“ Der Doktor nickte den beiden Offizieren zu, bevor seine Konturen verschwammen und er verschwand. „Jetzt aber wirklich.“ Mit diesen Worten drehte sich Seeta zur Wand, in der die Jefferiesröhre begann. Hinter ihr verschloss die EliteForce-Chefin die Röhre wieder. Mit gezückter Waffe betätigte Alex den Türöffnungsmechanismus und horchte. Da sich auf dem Gang offenbar nichts rührte, lugte sie erst vorsichtig hervor und schlich dann rasch zum Turbolift. Als sich die die Türen schlossen, atmete sie auf und befahl: „Deck 10.“ Kaum nach ihr traf auch Yadeel im Transporterraum ein. Doch bevor eine der beiden etwas sagen konnte, erklang Jamals Stimme aus dem Interkom: „An den glücklichen Sternenflottensaboteur: Hier spricht Centurio Jamal. Ich gratuliere zu Ihren bisherigen Erfolgen. Aber leider haben Sie mich verpasst.“ Die beiden Frauen tauschten einen unmissverständlichen Blick aus, eine Mischung aus Wut und Frust. Jamal redete süffisant weiter: „Bis hierher hatten Sie ein wahrhaft unverschämtes Glück. Sogar meine Leute haben Sie außer Gefecht gesetzt. Aber wie es der Sternenflotte so häufig passiert, haben Sie Ihr Hauptziel verfehlt.“ Nach der für romulanische Offiziere typischen dramatischen Pause fügte er hinzu: „Und jetzt sollten Sie besser aufgeben, wenn Sie Ihren Captain lebend wiedersehen wollen. Wo immer Sie sind, Sie haben genau fünf Minuten, um mich auf der Brücke zu treffen. Anderenfalls sehe ich mich gezwungen, meine Geisel hinzurichten.“ Sofort sprang Yadeel an die Transporterkonsole. Nachdem sie ein paar Knöpfe gedrückt hatte, schlug sie frustriert mit der Faust dagegen: „Verdammt! Die beiden stehen zu nahe beieinander. Ich kann kein Signal isolieren.“ „Dann haben wir keine Wahl. Ich werde zur Brücke gehen.“ Black wischte jegliche Proteste seitens der Chefingenieurin mit einer Handbewegung weg. „Jamal weiß, dass Sie hinuntergebeamt wurden. Wenn jetzt plötzlich die einzige Zanderianerin an Bord zurückkehrt, wird er mit Sicherheit misstrauisch.“ „Also sollen wir einfach aufgeben?“, fragte Yadeel verdutzt. „Nicht ganz...“


„Also, was haben wir?“, erkundigte sich Ramirez. Lanziger resümierte: „Fisher und Miller haben ein paar Früchte gefunden, die an Kürbisse erinnern. Carson, Latok und Fuller haben etwa ein Dutzend Fische gefangen. Große, barschähnliche Exemplare. Und Lieutenant Sulik hat tatsächlich gemeinsam mit Hunlid drei Tiere erlegt, die am ehesten mit Wildschweinen zu vergleichen sind. Laut Tricorder ist alles genießbar.“ „Das klingt doch nach einer guten Grundlage für ein Festmahl.“ Zum ersten Mal, seitdem sie hier ausgesetzt worden waren, glaubte Lanziger im Gesicht des Spaniers die Spur eines erleichterten Lächelns zu erkennen. Die romulanische Leiche hatten sie mithilfe der Phaser verbrannt, um keine Spuren auf diesem Planeten zu hinterlassen. So ungewohnt die Umgebung auch war und so locker Ramirez auch die Regeln handhabte, die Sternenflottendirektiven galten nach wie vor. Die Nahrungsaufnahme war notwendig, so dass hier ein Eingriff unvermeidlich war. Aber selbst hier hatte der Spanier darauf hingewiesen, dass man nur das absolut nötigste sammelte und jagte, um die natürliche Ordnung dieser Insel nicht nachhaltig zu stören. Ramirez Gesichtsausdruck war wieder versteinert. „Beunruhigt Sie etwas ,Sir?“, erkundigte sich der Geologe. Der Sicherheitschef seufzte: „Seitdem unser spitzohriger Freitag hier angekommen ist, haben wir nichts mehr von Lieutenant Black oder der Katana gehört. Sie ist gut, aber ich weiß nicht, wie sie es alleine mit einer kompletten Romulanercrew aufnehmen will.“ „Sie wird es schaffen. Und selbst wenn nicht: Sie haben sich um Wichtigeres zu kümmern.“ „So?“ Ramirez sah den kleineren Mann fragend an. „Die Leute hier brauchen Sie. Sie sind der ranghöchste Offizier hier unten. Die Crew erwartet Zuversicht, und Sie wissen das auch.“ „Sagen Sie, wann haben Sie Counselor Silverdales Posten übernommen?“ Lanziger schmunzelte: „Als Sie jemanden dafür brauchten. Und jetzt kommen Sie. Vielleicht benötigt Dr. Black noch zwei Küchenhelfer.“


Die Tür des Turbolifts öffnete sich zischend. Mit erhobenen Händen trat Alex daraus hervor. Sie blickte Jamal, der den Captain eng am Hals umklammert hielt, direkt in die Augen. „Wer sind Sie?“, fragte der Centurio. „Lieutenant Alexandra Black, Leiterin des EliteForce Squadrons der Katana. Sternenflottendienstnummer 23875903.“ „Das ist unmöglich. Lieutenant Black wurde zum Planeten gebeamt.“ „Das war meine Zwillingsschwester Samantha, die gerade erst zu Besuch an Bord gekommen war. Checken Sie meine Personalakte, das sollte kein Problem darstellen.“ Der Romulaner überlegte einen Moment, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Dann sagte er: „Nein, das werden Sie tun. Gehen Sie dort rüber.“ Mit dem Kopf deutete er auf eine der Alex am nächsten gelegenen Konsolen. Die junge Frau leistete Folge, ließ dabei aber ihr Gegenüber keine Sekunde aus den Augen. Sie fixierte ihn geradezu, während sie langsam herantrat und die Personalakten aufrief. „Hier, sehen Sie selbst“, meinte sie nach wenigen Sekunden. „Treten Sie von der Konsole zurück“, entgegnete Jamal barsch. Während Alex sich langsam entfernte, näherte sich der Romulaner, der Ebbersmann immer noch fest im Griff hatte. „Legen Sie sich auf den Boden, Hände bleiben über dem Kopf“, wies er Alex an. Jamal sah erfreut zu, wie die Menschenfrau gehorchte. Offensichtlich fühlte er sich vollkommen als Herr der Lage. Als er sich nun zu der Konsole drehte, änderte sich diese Einschätzung jedoch schlagartig. Alex warf ein kleines Gerät, offenbar ein Transportverstärker, auf den Captain und schrie nur: „Jetzt!“, woraufhin Ebbersmann dematerialisierte. Der erschrockene Romulaner gab einen Schuss in den Materiestrom ab. Black vermochte nicht zu sagen, ob er getroffen hatte; aber das war jetzt auch nicht wichtig. Sie warf sich vor die Taktikkonsole und vernahm nur Bruchteile von Sekunden später das erlösende Summen des Transporterstrahls, als Yadeel den Romulaner in die Zelle beamte.