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Abschiede

From PathfinderWiki

Abschiede
Autor: Ariell Needa
Anfangssternzeit: 54153,0
Endsternzeit: 54865.0
Anfangsdatum: 25.02.2377 (20:16 Uhr)
Enddatum: 26.04.2377 (17:27 Uhr)


Needa stand schnaufend in der Mitte des Basketballfeldes und fixierte den roten Ring knapp zwei Meter über dem Boden.

Zwischen ihren Handflächen hielt sie den orangefarbenen Ball wie einen Schild vor sich. Kleine Schweißperlen bahnten sich einen Weg aus ihrem Haaransatz, hinunter zum Rücken ihrer Nase um schließlich unentwegt von ihrer Nasenspitze zu tropfen.

“Es ist meine Entscheidung Ariell!“

„Eine verdammt blöde!“

Ohne Vorwarnung gab sie der Spannung in ihrem Körper nach, löste blitzschnell ihren sicheren Stand und schoss auf ihr Ziel zu. Im Lauf wich sie einem imaginären Gegner aus, machte drei letzte Schritte und legte den Ball aus der Luft in den Korb.

2 Punkte! Hier steht sie: Ariell ‚Air’ Needa. Gestern noch in der Task Force auf Romulus, heute schon wieder in der San Fransisco Bay, eingeflogen, direkt aus der Hölle, um das Spiel ihres Lebens zu bestreiten. Sehen Sie und lernen..


“... Bedingt durch die planetaren Verhältnisse auf Remus, mussten sich die damaligen Romulaner auf die Nachtseite des Planeten zurückziehen. Dies hatte zur Folge, dass sich im Laufe der Zeit die komplette Physiologie der auf Remus lebenden Romulaner umstellte, wodurch sie zu Remanern wurden: fledermausartige Lebewesen, die in der Dunkelheit sehr gut sehen können, jedoch empfindlich auf normales Licht reagieren.“

„Fledermäuse? Mich erinnern die eher an Nosferatu.“ Needa hatte sich in ihrem Stuhl unauffällig zu Summers rübergelehnt und dachte laut, als sie Lazarus Ausführungen folgte.

Der Mann war ein Genie auf sämtlichen Gebieten, wie der erste Offizier feststellen musste. Während sie selbst immer mit dem Problem haderte, dass sie sich alles noch so Unwichtige aufschreiben musste, um es nicht nach zwei Tagen wieder zu vergessen, hatte Dalen sämtlichen Stoff über Exobiologie, kulturelle Hintergründe und Geschichte innerhalb weniger Tage perfekt aufgesogen und behielt ihn für Jahre abrufbereit.

Obwohl sich Needa bei dieser Rasse nicht ganz sicher war. Die schattenhaften Remaner wirkten eher wie ein aus einem Horrorfilm entsprungenen Alptraum, den man schnell wieder vergessen wollte.

Neben dem ersten Offizier regte sich Summers mit einem leichten Grinsen. “Ja, wir kämpfen ab sofort gegen Geister, Dämonen und Vampire.“

„Die heilige Inquisition, Rächer von Witwen und Waisen, Exorzisten im Dienste der Föderation.“

Fast hätten die beiden angefangen zu kichern. Nach den nervenaufreibenden Einsätzen auf dem Asgardplaneten war nahezu die gesamte Besatzung erleichtert, für kurze Zeit an den Task-Force Einsätzen der Sternenflotte teil zu nehmen, die, so hoffte jeder, wesentlich leichter zu bewältigen waren, als kampflustige und machthungrige Systemlords.

Außerdem fand Needa die Vorstellung des zweiten Offiziers in Kardinalskutte zu und zu amüsant.

“Von den Romulaner werden sie zur Minenarbeit auf Remus gezwungen und wie Sklaven behandelt. Im Dominion-Krieg erwiesen sich die Remaner jedoch als exzellente Krieger - darunter Shinzon, der sich dadurch viel Einfluss auf Romulus verschaffen konnte.“

„Bis zu dem Zeitpunkt, wo er den gesamten Senat auslöschte und auf Picard und seine Crew stieß.“ Bemerkte Jade Thunders.

Lazarus nickte.

“Shinzon nutze die Scimita, ein Prototyp, der mit einem Talleongenerator ausgestattet war, um die Erde zu vernichten. Jedenfalls war das sein anfänglicher Plan, bevor er durch die Enterprise daran gehindert wurde. „Na da lobe ich mir doch die guten alten Sovereigns.“ Schmunzelte Summers.

“Sie sollten bedenken Mr. Summers,“ Arven lehnte sich in ihrem Sessel vor und faltete die Hände auf dem Tisch vor sich. „dass dies kaum möglich gewesen wäre, ohne ein Bündnis mit den Romulanern, die Picard und seiner Mannschaft unerwartet Hilfe anboten.“

Auf der Stirn des Captains hatten sich leichte Sorgenfalten gebildet, und Ariell konnte nicht ergründen, ob diese aus dem Stress der vergangenen Wochen resultierten, oder aus der Aussicht auf die bevorstehende Mission.

“Was wird nun unsere Aufgabe in der Task Force betreffen?“ meldete sich Jade Thunders zu Wort, das eigentliche Thema dieser Sitzung wieder aufgreifend. “Wir sind kein Schiff der Task Force, weder im diplomatischen, noch im taktischen Sinne. Für Verhandlungen besitzen wir zu viele Offensivwaffen, geschweige denn, dass wir niemanden des diplomatischen Corps an Bord haben.“

Aller Augen richteten sich auf Dr. Lazarus, in Erwartung seiner weiteren Ausführungen.

“Die Föderation ist sehr an diplomatischen Beziehungen mit den Romulanern interessiert. Man schließt eine Aufnahme in die Föderation nicht aus.“

„Auch wenn ich nicht unbedingt Feuer und Flamme bei diesem Gedanken bin, aber was ist unsere Aufgabe bei dieser Angelegenheit? Sollte nicht die Crew der Enterprise an den Verhandlungen teilnehmen, wenn sie schon einmal in diesen Konflikt verwickelt waren?“ Seeta Yadeel, die bisher geschwiegen und lediglich wenige Blicke mit Jade gewechselt hatte, wurde ungeduldig. Ihr persönlich wäre es lieber gewesen, die Missionen auf Babylon 5 fortzusetzen, anstatt sich für mehrere Monate aus diesem Quadranten zu verabschieden. Ungeachtet der technischen Möglichkeiten und der ‚Alienvielfalt’ die sich dort boten, fühlte sie sich auch ein Stück weit näher an ihrer Heimat. Wie viel hätte sie dort noch erfahren und lernen können? Es gab so vieles zu entdecken und zu erforschen, dass sie ihr Bedauern über den unerwarteten Abzug durch die Sternenflotte kaum verbergen konnte.

„Man fürchtet, Captain Picard sei persönlich zu sehr involviert, da es sich bei Shinzon um einen Klon seiner eigenen Person handelte. Die Romulaner könnten ihn als zu subjektiv ansehen, da während dieser Konflikte quasi sein ‚Sohn’ starb. Nicht zuletzt durch die Schuld der Romulaner.“

An Dalens statt antwortete Arven selbst. Nicht ohne den letzten Hauch von Spott aus ihrer Stimme verbannen zu können.

Tallia kannte Jean-Luc Picard persönlich. Er wahr ihr sowohl ein Mentor als auch väterlicher Freund gewesen, bevor sie den Dienst auf der Katana angetreten hatte.

Nie hätte sie auch nur im Geringsten an der Aufrichtigkeit des Captains gezweifelt. Doch in Zeiten wie diesen, wo sich die Mitglieder der Föderation untereinander nicht grün waren, kam das kleinste Anzeichen von Instabilität einer Panikwelle gleich, die es zu unterdrücken galt.

Die Föderation leidet an Paranoia, hatte Arven einmal zu Needa gesagt, kurz bevor sich die Fronten des Domanionkrieges geöffnet hatten.

Wie recht sie damit behalten sollte und welche Ausmaße dies hatte, stellte sich erst jetzt wirklich heraus.

Ein kurzer Moment der Stille folgte, bevor Dr. Lazarus zum Kernpunkt kam. “Unsere Aufgabe besteht lediglich darin die Verhandlungen und den Aufbau eines neuen Senats zu überwachen.“

„Sollte das nicht in den Händen der Romulaner selbst liegen? Sie sind bisher auch ein unabhängiges System gewesen. Warum sollte man jetzt auf unsere Unterstützung bauen, wo sie es bisher nicht taten?“ Ebenso wie für den Rest der Crew klang es auch für Livia MacGregor zu schön um wirklich der Realität zu entsprechen.

“Das ist richtig, aber die Föderation möchte sichergehen, dass die Romulaner im Bezug auf Remus die ethischen und moralischen Gesichtpunkte nicht vergessen.“ Gab Dalen zu.

“Man möchte einen zweiten Shinzon verhindern.“ Murmelte Summers in seinen nicht vorhandenen Bart und Lazarus nickte zustimmend.

“Die Romulaner könnten einen wichtiger Pfeiler in der Föderation werden. Ein Pfeiler, den man aber erst dann zulassen und als ‚tragend’ betrachten kann, wenn ihre Gesinnung völkerrechtlich einwandfrei ist.“

„Auf wie viel Gegenwehr in diesem Punkt müssen wir denn gefasst sein?“ Die Counselor gab sich weiterhin skeptisch „Ich meine, man kann keine Wunder erwarten, geschweige denn können wir welche zaubern. Wenn der Wiederstand in der Bevölkerung so groß ist, dass es aussichtslos wäre, die Remaner zu integrieren, was sollen wir dann machen?“

„Das wird nicht passieren. Jedenfalls sind die Aussichten auf diese negative Bilanz sehr gering. Remus ist die zweite wichtige Zentralwelt des romulanischen Imperiums. Abgesehen von dem stellaren Phänomen, das eine Seite des Planeten in ständige Dunkelheit taucht, gibt es auf Remus große Delitiumvorkommen, auf welche die Romulaner nur schwer verzichten können. Und die Gefahr eines Krieges bildet selbst für das Imperium ein zu großes Risiko, dessen Ausmaße auf lange Sicht nicht abzusehen sind. Weder für das romulanische Imperium, noch für die Föderation.“

„Wir spielen also Polizei.“ Fasste Jade die Missionsziele zusammen.

“Während der Senatseinführung.“ Bestätigte Dalen.

In den Gesichtern der versammelten Führungsoffiziere spiegelten sich Zweifel und Misstrauen wieder. Die Runde schwieg und bereitete sich innerlich darauf vor mehrere nervtötende Wochen auf der ‚anderen Seite’ der neutralen Zone zu verbringen. Vom Regen in die Traufe.

Tallia Arven brach als Erste wieder das Schweigen.

“So verlockend es auch sein mag sich in den nächsten Tagen auf eine langwierige Diskussion der Relativität von Moral intelligenter Lebewesen einzulassen, so ist das sicher nicht der richtige Zeitpunkt.“ Dann wandte sie sich direkt an Summers und Thunders.

“Mr. Summers, Sie werden Ihr Vorgehen mit dem Sicherheitsinspektor von Rath'leih´fi absprechen. Sein Name ist Letant. Es ist unabdingbar, dass die Sicherheit bei der Senatseinführung zu hundert Prozent gewährleistet ist.“ Der Captain lehnte sich in seinem Sessel noch ein Stück weiter vor, so als wolle sie gewährleisten, dass man sie keineswegs missverstand.

“Lieutenant Thunders, ich erwarte von Ihnen und Ihren Leuten höchste Konzentration und Disziplin. Die politische Lage auf Romulus ist nicht die beste und es wird sicherlich nicht leicht werden. Nicht alle wollen ein festes Bündnis mit der Föderation und schon gar nicht mit den Remanern gleichgestellt werden.

Die Details für die Einführung finden Sie im Computer. Ich erwarte, dass Sie mit Ihnen vertraut sind, wenn wir dort ankommen.“

„Natürlich, Captain.“ Antworteten beide gleichzeitig, als sich der Captain erhob und die Sitzung damit offiziell auflöste.

“Ausgezeichnet, wegtreten.“


“Man nimmt unsere Drohungen ernst, nicht aber unsere Beweggründe.“ Je’tran hatte seine Hände auf dem Rücken gefaltet und starrte wie gebannt aus dem Fenster. Kretall, die nur wenige Meter inter ihm in einem der Sessel saß konnte sehen, wie sich seine Kiefermuskeln in ständiger Anspannung bewegten. Kein gutes Zeichen, wie sie fand.

Der Stress unter welchem Je’tran stand wuchs mit jeder verstreichenden Stunde und das hatte zur Folge, dass er irgendwann begann Fehler zu machen. Schon jetzt fehlte ihm jede Objektivität zum Geschehen und die Tatsache, dass sich ein Föderationsschiff auf dem Weg nach Romulus befand machte das ganze nicht einfacher.

“Der neue Senat wird sich unseren Wünschen Beugen, ob er will, oder nicht. Bisher hatten wir immer die Macht im Imperium und etwas anderes wird das Volk nicht akzeptieren. Die Romulaner werden nicht einfach zusehen, wie sich die Föderation des Imperiums bemächtigt. Es wird kämpfen!“

Wie aufs Stichwort drehte Je’tran sich herum. Die Abzeichen auf seiner Uniform glitzerten kurz im einfallenden Sonnenlicht und brachen sich in dem pechschwarzen Haar.

“Nein Kretall, wir stehen näher am Abgrund, als bisher. Wir sind schon einen Schritt weiter.“

„Niemals!“ stieß der Subcommander hervor und schlug mit der Faust bestätigend auf die Armlehne des Sessels. „Niemals, solange noch ein Funken Leben in meinem Leib ist.“

„Man könnte uns dafür hinrichten.“

“Ich habe schon Schlimmerem in die Augen gesehen. Sie sollen sich nur zeigen, damit ich mich ihrer entledigen kann.“


“Wenn ich das gewusst hätte...“

„Hätten Sie einen Bikini angezogen?“ Andreas lächelte anzüglich in Richtung Jade Thunders, ohne jedoch seinen Charme zu verlieren.

“Hätte ich eine Sonnenbrille aufgesetzt, natürlich!“

„Ja, natürlich.“ Ein breites Lächeln huschte über Jades Gesicht, als sie sich zusammen mit dem Sicherheitschef die Stufen zum Senatsgebäude hochschoben.

Die Hauptstadt Romulus glich einem Paradies. Endlose Arkaden und Grünflächen zogen sich durch die reich verzierten Straßen von Rath'leih´fi, gesäumt von schmuckvollen kulturellen Einrichtungen und kleinen architektonischen Wunderwerken.

“Vielleicht sind sie doch nicht so schlecht, wie wir annehmen? Vielleicht meinen sie es wirklich ernst, und wir haben einen neuen Bündnispartner in der Föderation. Was man alles mit der Tarntechnologie anstellen könnte...“

„Lieutenant Commander Summers, Lieutenant Thunders?“

Abrupt hielt Jade in ihrem Wunschdenken innen, als sie die volltönende und arrogante Stimme Letants hinter sich hörte.

Beide Sternenflottenoffiziere drehten sich um und begrüßten den Sicherheitsinspektor in Föderationsmanier.

“Ich freue mich, Sie beide hier auf Romulus willkommen heißen zu dürfen. Ihnen gefällt unsere Hauptstadt?“

„Sehr sogar.“ Musste Jade zugeben.

Letant entblößte sorgfältig gepflegte Zähne, als er lächelte. Überhaupt war alles an ihm sorgfältig gepflegt. Von seinem perfekten Haarschnitt, über seine perfekt geschnittene Uniform, bis zu seinen perfekt geputzten Schuhen. Alles passte zusammen. Er war aalglatt.

“Möglicherweise möchten Sie einmal das Theater besuchen? Die romulanischen Schauspieler sind ausgezeichnet.“

Die Einladung ging mehr in Jades als in Andreas Richtung und ließ gewisse Zweideutigkeiten kaum verborgen. Letant gab sich alle Mühe charmant zu sein. Lag es nun an der allgemeinen Situation, oder einfach nur an Jade, Andreas hielt ihn für einen Schleimer.

Jade hingegen legte ein neutrales und schwer lesbares Gesicht auf. Konnte dieser Affe noch so charmant sein, sie hatte hier zu arbeiten.

“Vielleicht möchten Sie uns zunächst die Senatsräume zeigen?“

Der Romulaner nickt leicht und bedeutete den Sternenflottenoffizieren ihm zu folgen.

“ Seit dem vorletzten Bürgerkrieg befindet sich der Sitz der romulanischen Regierung, in Dartha, dem an der M'reth See gelegenen Teil der Stadt. Bis auf den dritten Tag der romulanischen Woche, versammeln sich die "Erisu", die Senatoren, im Hohen Senat, dem "D'Eris", bzw. dem "Unteren Senat", dem "N'Eris"

Gemeinsam betraten sie den Sitzungssaal, ein weiteres prunkvolles Gebäude, dem es nicht am romulanischen Geist für Macht und Überlegenheit mangelte. Im Gegensatz dazu wirkte das Capitol der Föderation wie ein spartanisch eingerichtetes Wohnzimmer.

Mit großer Zufriedenheit beobachtete Letant die heimliche Bewunderung in den Augen der Katana Offiziere.

“Es gibt fünf Ministerien, die sog. „Säulen des Imperiums“, auf denen das Staatsministerium, das CAN, im Romulanischen Caerihan genannt, ruht und mit deren Hilfe es den Telain Deridex Rihannsu, das Romulanische Imperium, verwaltet.“ Fuhr Letant in aller Seelenruhe fort.

“ MIN - Ministerium für Innere Angelegenheiten, MEX - Ministerium für Äußere Angelegenheiten, MSI - Ministerium für Supervision und Information, STS - Sicherheitskomitee des Tal Shiar, RWC - Romulanischer Kriegs...“

Es piepste kurz, als Jade ihren Tricorder aus der Halterung an ihrer Hüfte löste und öffnete. Mit einem kritischen Blick scannte sie die Umgebung.

Letant, der in seinen Ausführungen gestoppt hatte, zog die Augenbrauen kurz zusammen, um diese sofort wieder zu entspannen und sein bisheriges maskenhaftes Lächeln wieder aufsetzte.

“Ich glaube nicht, dass das nötig ist Miss Thunders.“

„Mehr noch, ich möchte jedem Kontrollpunkt und jeder Streife, die Sie eingerichtet haben, einen meiner Leute zuweisen.“ Schaltete sich Summers ein. Letants Lächeln verschwand endgültig.

“Das wird zweifellos helfen die Fanatiker abzuschrecken.“ Murmelte der Sicherheitsinspekteur.

“Ich versichere Ihnen, wir haben den Senat seit der Wahl viermal täglich gescannt und durchsuchen lassen.“

Auf Jades Anzeige veränderten sich verschiedene Werte und sie begann zu stutzen. Summers, der sich in der Zwischenzeit neben sie gestellt hatte betrachtete ebenfalls die Daten.

“Und der Senat wird rund um die Uhr überwacht. Glauben Sie mir, es besteht absolut keine Möglichkeit, hier etwas hineinzuschmuggeln, ohne dass ich...“ “Es gibt hier einen Sprengsatz.“ Sagte Thunders trocken und bewegte sich auf dessen Versteck zu.

“Was?“

„Unter der Tribüne.“ Bestätigte Summers Jades Befund und ging an der besagten Stelle in die Hocke.

“Unmöglich. Unsere letzte Überprüfung war erst vor einer Stunde.“ Händeringend verharrte Letant neben Jade und betrachtete ebenfalls den Tricorder.

“Der Sprengsatz ist subtypischer Bauart, wie sie im letzten Krieg gegen die Kresari eingesetzt wurden.“ Beantwortete sie die Frage des Romulaners. Und zu Summers: „Hinter der Hauptverkleidung.“

“Wie konnten wir das nur übersehen?“

Letant kniete sich neben Summers und half diesem die Verkleidung der Tribüne zu entfernen. Hinter dem Sonnenfarbenen Metall kam ein kleiner eckiger Kasten zum Vorschein, der mit verschiedenen Drähten und Leuchtdioden versehen war.

“Der Sprengsatz ist so gebaut, dass er Sensorabtastungen widersteht.“

Der Sicherheitschef der Katana musterte die blinkende Bombe kritisch und wischte sich die Hände an der Hose ab.

“Wie haben Sie ihn dann entdecken können?“

„Drücken Sie auf den grauen Stift um ihn zu deaktivieren.“

Bewusst ignorierte Jade den Romulaner und wandte sich statt dessen an Summers, der vorsichtig ihrer Anweisung folgte.

Ein kurzer greller Lichtblitz zuckte auf, vor dem sowohl Andreas als auch Letant zurückschreckten.

“Der Trick ist neu.“ Bemerkte Jade, die ihren Tricorder zuklappte und ebenfalls in die Hocke ging, um sich das zurückgeblieben Häuflein Asche genauer anzusehen. Letant wich platzmachend zur Seite, in seinem perfekten Gesicht Wut und Enttäuschung deutlich wiederspiegelnd.

“Recht praktisch für die Person, die ihn versteckt hat. Jetzt haben wir kein Beweismittel, bis auf ihre Tricorderanzeigen.“

Den Ärger Letants übergehend, setzte Jade jetzt zu einer Erklärung an.

“Um Ihre Frage von vorhin zu beantworten: Die Sternenflotte wurde als Gegenleistung für die Vermittlung der Föderation in dem Konflikt mit einer Methode versorgt, solche Sprengsätze aufzuspüren.“

„Wie angenehm.“

“Notwendig. Um den Kriegserfolg zu finanzieren, haben die Subytt die Pläne für diese Sprengsätze an ferengische Waffenhändler verkauft, die überall im Quadranten damit herumspielten.“ Sie deutete auf die Asche. „Und anscheinend haben sie den Selbstzerstörungsmechanismus hinzugefügt, dessen zeugen wir gerade wurden.“

„Phantastisch. Also, mal ganz abgesehen von der Selbstzerstörung.“


“Hast du schon mal an einer Senatseinführung teilgenommen?“

„Warst du jemals Task Force Mitglied?“ Tallia sah von ihrem Padd auf und blickte in Needas Augen.

“Hätte ja sein können.“

Seit gut zwei Stunden saßen die beiden ranghöchsten Frauen im Konferenzraum und gingen das Programm, die Sicherheitsmaßnahmen, Mitgliederlisten und Gebäudegrundrisse durch.

Needa hatte bereits nach einer halben Stunde die Lust verlassen, und auch Tallia quälte sich nur noch mit wenig Ehrgeiz durch die Arbeit. Die Daten und Sammlungen der Romulaner, über das ach so herrliche romulanische Imperium, mit seiner ach so herrlichen Politik, schien kein Ende nehmen zu wollen. “Wenn ich mich recht an deinen Lebenslauf erinnere, dann warst du Attaché im diplomatischen Corps.“

„Ja, schon, aber während meiner Zeit bei Kirall Medion ist weder auf Cardassia, noch auf Bajor je ein Senat eingeführt worden.“ Gab Ariell zu bedenken.

“ Also, wenn du schon keiner Einführung beigewohnt hast, wie könnte dann ich?“ wollte der Captain jetzt wissen. Doch Needa hob abwehrend ihre Hände und lehnte sich in ihrem Sessel zurück.

“Schon gut, schon gut, ich habe ja nur gefragt. Kommt nicht wieder vor.“

Noch bevor es Tallia gelang darauf etwas zu erwidern, unterbrach der Kommunikator piepsend das Gespräch.

“Summers an Captain Arven.“

“Sprechen Sie Summers.” Bestätigte diese.

“Captain, wir haben in der Senatshalle der Romulaner einen Subyttschen Sprengsatz gefunden und deaktiviert.“

Captain und erster Offizier tauschten einen besorgten Blick.

“Bringen Sie ihn zusammen mit Lieutenant Thunders an Bord, damit Dr. Lazarus ihn untersuchen kann.“

„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein, Sir. Der Sprengsatz verfügte über einen Selbstzerstörungsmechanismus.“

Das unbehagliche Gefühl, welches sich bei Tallia zu beginn dieser Mission eingestellt hatte, schwoll von einem unterschwelligen Pochen hinter ihrer Stirn zu einem beherrschenden Hämmern an.

Ein Gegner den wir nicht sehen!

“Thunders soll ihre Truppen verstärken, wie besprochen. Ich erwarte Sie an Bord zurück, in einer Stunde. Tallia Ende.“

Wieder sahen sich Captain und erster Offizier besorgt an.

“Wir haben ein Problem.“ Stellte Arven bedauernd fest.

Needa nickte. „Und ich fürchte, dass es noch wesentlich schlimmer kommen wird.“ Für beide Frauen war unschwer zu erkennen, dass ihre Aufgabe in der Task Force noch erheblich mehr Stolpersteine beinhaltete, als bereits angenommen.

Als die Katana ihre Befehle erhielt, war in einer Sonderabhandlung eine Zusammenfassung aller bisheriger Aggressoren, Zwischenfälle und Widerstände beigefügt worden. Eine Art politischer Zusammenschau, die jeder der Führungsoffiziere auf die herrschende Situation vorbereiten sollte.

Von rebellierenden Gruppen, über politische Köpfe, alles war zu finden, und trotzdem schien die Lage auf Romulus stabiler zu sein, als eigentlich angenommen.

Bis auf...

“Tallia, weißt du, was mich schon die ganze Zeit beschäftigt.“

Arven zog eine Augenbraue hoch.

“Wenn die politische Lage auf Romulus so im Umbruch ist, dass das gesamte System betroffen ist, was macht eigentlich der...“

„Tal’Shiar?“ beendete der Captain Ariells Frage.


“Diese verfluchten Sternenflottenoffiziere!“ Kretalls gesichtsfarben wechselte in sekundenschnelle von einem hellen Alabaster in ein dunkles Grün.

“Vergiss sie, Kretall. Vergiss am Besten diese ganze Sache, es wird zur riskant.“

„Vergessen? Bist du verrückt, Je’tran?“

Unwillen und Trotz brodelten im Inneren des Subcommander. Sie selbst hatte so viel für das Imperium gegeben. Loyalität und Ehre waren nicht nur hole Worte, die sie dahin sagte. Sie bedeuten den romulanischen Glauben, symbolisierten alles, was sie selbst ausmachte.

“Wir müssen jetzt etwas unternehmen, so lange sich der Senat sicher fühlt.“ Kretalls Augen nahmen einen glasigen, visionären Ausdruck an und ihre Züge glätteten sich zu einem kalten Lächeln.

“Wir müssen verhindern, dass die Sternenflotte uns weiter ins Handwerk pfuscht. Und ich weiß auch schon wie.“

Die gesamte Gestallt von Kretall glich einem Eisblock.

“Wir setzten das Chova ein.“

„Kretall, das kann unmöglich dein Ernst sein.“ Je’tran, dessen Schläfen bereits zu ergrauen begannen nährte sich dem Subcommander. Er war der Versuchung nahe, seine einstige Schülerin an den Schultern zu packen und wach zu rütteln. Doch er widerstand dem Drang.

“Besser können wir uns die Sternenflotte nicht vom Hals Schaffen und uns gleichzeitig an ihr rächen.“

„So kalt könntest nicht mal du sein Kretall. Wir haben der Sternenflotte viel zu verdanken, du solltest das nicht vergessen.“

„Ich sehe nur dass, was sie uns antut, und das ist mehr, als ich oder irgendjemand sonst hier ertragen könnte!“


Dunkelheit. Ein seltsames Flimmern vor den geschlossenen Augen. Jade griff unter ihren Kopf, fuhr mit den Fingerspitzen den Nacken bis zu den Schulterblättern hinab.

Der Schmerz ließ ein kleines bisschen nach. Nicht viel, aber genug, um die Augen zu öffnen.

Am Horizont erstreckte sich der herannahende Abendhimmel über Romulus. Eine leichte Brise strich über ihren Rücken und der Boden, der sich rau an ihren Körper drückte war noch warm von der Nachmittagssonne.

“Ich habe versucht Sie vor den Dächern zu warnen Lieutenant. Man kann wirklich leicht stolpern und hinunterfallen.“

Jemand griff von hinten unter ihre Arme und zog sie sanft wieder auf die Beine, einen Arm um ihre Hüfte gelegt, damit sie genug Zeit hatte wieder das Gleichgewicht zu finden.

“Was ist passiert?“ Jade konnte am anderen Ende des Daches zwei Leute der Elite Force Einheit ausmachen, die ihnen den Rücken zugewandt hatten und die Straße beobachteten welche sich zu ihren Füßen erstreckte.

Erst jetzt bemerkte sie den Romulaner, der sie immer noch festhielt. Letant!

“Was soll das heißen, was ist passiert?"

"Sie sind gestolpert – nehme ich an.“

Rückartig, aber immer noch benommen, löste Jade den griff des Sicherheitsinspekteurs, lehnte sich statt dessen an eine hüfthohe Brüstung und schnappte kurz nach Luft. War sie mit dem Kopf angestoßen? Hatte sie tatsächlich einen Moment lang nicht aufgepasst?

“Ja. Ja, natürlich. Entschuldigen Sie Letant.“

„Keine Ursache, Lieutenant.“ Der Romulaner sah sie nachdenklich und mit einer gewissen Besorgnis an.

“Das passiert auf den Dächern alle Tage, keine große Sache.“


Andreas wischte sich kurz über die Stirn. Sein Verstand arbeitete wie wild, seine Augen fixierten die von Jade. Dann preschte er unerwartet nach vorne griff nach ihrem Rechten Arm und...

...Jade nutze die Hebelbewegung zu ihrem eigenen Vorteil, stemmte sich gegen Summers und warf diesen auf den Rücken. Andreas, der seiner Niederlage bereits ins Auge sah, machte noch einen kläglichen Versuch sich abzurollen, verfing sich dabei aber in Jades herumwirbelndem linken Arm und stolperte endgültig zu Boden. Jade, die ebenfalls nicht mit diesem Schlag gerechnet hatte verdrehte ungünstig ihre eigene Haltung, machte einen großen Ausfallschritt nach vorn und landete schließlich unsanft auf Summers.

“Autsch!“ Andreas rappelte sich langsam und vorsichtig wieder auf, der verdutzen Jade auf die Beine helfend.

“Mir scheint, ich brauche heute ständig Hilfe um wieder auf die Beine zu kommen.“

Der Sicherheitschef lächelte. „Na ja, vorher reißen Sie ja noch den einen oder anderen mit sich.“

Freundschaftlich klopfte er ihr auf die Schulter.

“Meiner Meinung nach schreit das nach einem erfrischendem Drink im Diners.“

Doch Jade schüttelte abwehrend den Kopf.

“Die Lage auf Romulus erfordert meine ganze Konzentration. Captain Arven hatte recht, die nächsten Tage werden nicht leicht, und ich habe bei meinen Leuten Doppelschichten angeordnet. Dem kann ich mich selbst kaum entziehen.“

“Natürlich.“ Bedauerlich wie Andreas fand. Er selbst hätte jetzt nichts gegen einen kühlen Captain’s Coke gehabt. Aber allein verließ auch ihn die Lust. Und Jade hatte mit dem was sie sagte recht. Sie mussten ausgeschlafen und wach sein um dass hier sicher über die Bühne bringen zu können.


War es ein Traum?

Andreas fuhr aus seinen Kissen hoch und schlug die Decke zur Seite.

“Computer, Wie spät ist es?“

"Es ist 03.32 Schiffszeit.“

Der Sicherheitschef schüttelte den Kopf und wischte sich durch die Augen, um den Schlaf und die letzten Überbleibsel seines Horrortrips zu vertreiben.

“Oh Mann.“

Wie hinter einem schwer durchdringbaren Schleier wabberten die Erinnerungen an den Traum wieder an die Oberfläche. Das Letzte mal hatte er diese Bilder vor drei Jahren gesehen.

Als Terry neben ihm, von einer Entladung getroffen, einfach in sich zusammen gesunken war. Er würde das nie vergessen, diese leeren Augen und das verklingende Röcheln, dass sich ihr entrang, kurz bevor sie regungslos auf dem Boden liegen geblieben war.

Müde kniff Andreas die Augen zusammen und schob diese Bilder zurück in eine dunkle Ecke seiner Erinnerungen, dort wo sie jahrelang verborgen geblieben waren.

“Computer, Licht“ befahl er und stand entschlossen auf. Schlafen würde er ja doch nicht mehr können, also konnte er sich genau so gut auf der Brücke nützlich machen.


“Heute Abend findet das Essen anlässlich der Senatseinführung statt. Ursprünglich war Diskretion gefragt, doch angesichts der jüngsten Ereignisse haben die Romulaner größeren Sicherheitsmaßnahmen zugestimmt.“

Wie befohlen hatten sich alle Sicherheitsteams um 05.30 in Frachtraum 12/3 zur Besprechung eingefunden.

15 Männer und Frauen, die sich darauf vorbereiteten heute Abend ihr Leben für den romulanischen Senat aufs Spiel zu setzten. Manch einer von ihnen fand es absurd, sich für ein Volk zu opfern, dass einem seit Generationen feindlich gesonnen war. Andere wiederum hielten es für sinnlos bei einem solchen Hauruck-Unternehmen überhaupt beteiligt zu sein und wieder andere fanden sich komplett fehl am Platz.

Es war ihnen an den Gesichtern abzulesen, wie sie fühlten und dachten. Niemand wollte wirklich da runter und keinem behagte der Gedanke wirklich in die Höhle des Löwen vor zudringen.

Lt. Commander Summers verstand seine Leute nur zu gut. Er selbst war von der Mission nicht überzeugt.

“Es gibt drei Zugänge zum Speisesaal. Wong, Murphy, Mel, die übernehmen Sie.“ Menschen sind zerbrechliche Geschöpfe.

“Lincoln, T’Mor, Addison, Sie halten in der Küche wache. Sorgen Sie dafür, dass alle Lebensmittel sorgfältig gescannt werden.“

Trotzdem war es lange her, dass er von Terry geträumt hatte – Und der Traum ist noch nie so lebhaft gewesen.

“Die Umgebung des Gebäudes überwacht Lieutenant Thunders mit der Elite Force.“ Warum ruft mein Unterbewusstsein ausgerechnet jetzt diese Erinnerungen in mir wach?

“Linzer und Horowitz, Sie patrouillieren im Inneren, durchforsten das Gebäude und halten mit allen Kontakt. Ich werde ständig an der Seite Senator Perells sein. Noch Fragen?“

Terry, die am Ende der Gruppierung stand und ihn jetzt freundlich anlächelte, machte einen kleinen Schritt vorwärts. Andreas erstarrte, als er sie sah.

“Ja Sir, was ist mit der Polizei von Romulus? Werden wir wieder mit ihr zusammenarbeiten?“ Horowitz Worte hallten durch die Frachtkammer, aller Augen ruhten erwartungsvoll auf Summers, doch der Sicherheitschef hörte weder die Frage des Ensign, noch das leise Gemurmel der übrigen. Was hatte Terry hier verloren?

Nein. Das ist unmöglich. Terry Damiano ist vor drei Jahren gestorben. Sie starb als Mitglied eines Einsatzteams, dass unter meinem Kommando stand “Lieutenant Commander?“ Horowitz’ Stimme schwoll leicht an.

Ich habe schon vor Jahren ihren Tod akzeptiert. Warum sucht mich ihr Schatten gerade jetzt heim?

“Lieutenant Commander Summers, alles in Ordnung?“

Der Fähnrich berührte Summers kurz am Arm, so dass dieser die Augen von Terry wandte. Dann war sie wieder verschwunden.

“Mir geht’s gut.“

„Sind Sie sicher, Sir?“

“Ich sagte, es geht mir gut.“ Versicherte Andreas. „Um Ihre Frage zu beantworten. Commander Letants Offiziere werden dem Essen gemeinschaftlich beiwohnen und auch auf Patrouille gehen, um Sie und Fähnrich Linzer zu unterstützen.“ Er sah den Rest der Gruppe an. „Wenn es sonst keine Fragen mehr gibt können Sie wegtreten.“


“Was ist das?“

Arven hatte sich gegen Mitternacht ihre übrigengebliebene Papierarbeit geschnappt und kurzerhand ihren Arbeitsplatz ins Diners verlegt. In Ihrem Bereitschaftsraum war ihr die Luft zu stickig geworden und neben dem ganzen grau in grau, das bei ihrer derzeitigen pessimistischen Lage herrschte, brauchte sie ein wenig Farbe in ihrer Umgebung. Die eingeführten Doppelschichten hatten den angenehmen Nebeneffekt, dass selbst um diese Zeit im Diners ein reger Betrieb herrschte. Und anfänglich hatte der Captain befürchtet keinen Tisch zu bekommen.

Wie lange sie jetzt vor einem der Großen Fenster saß und weiter den Protokollen nachging, wusste sie nicht, aber Needas Erscheinungsbild ließ vermuten, dass es sich um die frühen Morgenstunden handeln musste. Denn sowohl Haare als auch Uniform saßen ungewöhnlich schief an dem ersten Offizier.

“Das ist der neue Dienstplan.“ Beantwortet Ariell Tallias Frage, als sie ihr das Padd rüberschob.

“Ich denke, dass wir so Summers Ausfall gut ausgleichen können. Obwohl es mir nicht wirklich behagt, meinen Sicherheitschef aus dem aktiven Dienst zu nehmen.“ „Er hat es so gewollt und ich kann ihn sehr gut verstehen.“

Im vorbeigehen bestellte der Captain eine große Tasse schwarzen Kaffees bei einer der Bedienungen. An Schlaf war jetzt auch nicht mehr zu denken.

“Ja, natürlich, verstehen kann ich ihn auch, aber vielleicht liegt’s auch einfach nur am Stress? Wir sind alle ein bisschen überspannt. Ich meine, dass es ganz natürlich ist zwischendurch Tagträume zu haben.“

Tallia lacht. „Ariell, dass du in einem ständigen Tagtraum lebst mag ja normal sein, aber dass mein Sicherheitschef eindeutige Halluzinationen hat beunruhig mich dann doch, zumal er nicht der einzige ist.“

Needa grinste breit. „War ja klar. Wie dem auch sei, ich hab’s ausgeglichen und die entsprechenden Schichten mit Lieutenant Thunders abgesprochen.“

Du bist ein guter erster Offizier.“ Spöttelte der Captain unter einem zweideutigen Lächeln.


“Ich bin für 19:00 Uhr eingeteilt. Commander Needa scheint sich an Summers Dienstplan zu halten.“

„Logisch, es wäre auch zu umständlich wieder alles umzuschmeißen.“

Am Nebentisch saß der größte Teil des Sicherheitsstabes und ging die Geschehnisse des Tages durch. Wer nicht zum Dienst auf Romulus eingeteilt war, versuchte hier zu entspannen. Nicht nur dem Captain war nach Gesellschaft. Besonders, da sich der Ausfall des Sicherheitschefs bereits rumgesprochen hatte.

“An Stelle von Summers geht jetzt der Commander mit auf den Planeten, zusammen mit Thunders übernimmt sie das Kommando über die Sicherheitstrupps.“

„Habt ihr schon gehört?“ Wong sah über den Rand seines Whiskeyglases abwechselnd in die Gesichter seiner Kameraden, so als wolle er eine Gruselgeschichte erzählen.

“T’Mor und Lincoln sind beide vom Dienstplan gestrichen.“

„Ja, Mel war auf der Krankenstation um dem Doc die neuen Einsatzpläne der Sicherheitsteams zu bringen. Sie sagt, T’Mor, Lincoln und Summers wäre alle da, unter Betäubung.“

„Is ja irgendwie...“ Ein schrei im hinteren Bereich des Diners unterbrach augenblicklich alle Gespräche. Jade Thunders, die zusammen mit zweien ihrer Leute und der Chefingenieurin an einem der Tische gesessen hatte, war von ihrem Stuhl aufgesprungen und stieß Seeta Yadeel zu Seite. Wie im Wahn schlug sie um sich und redete dabei auf jemanden ein, der nicht da zu sein schien.

“Nein, verdammt, das lasse ich nicht zu!“

Nur Augenblicke später war das Sicherheitsteam aufgesprungen und bemächtigte sich dem Lieutenant.

“Ruhig Jade, alles in Ordnung.“ Seeta, die vollkommen überrascht und ratlos zusehen musste, wie die Chefin der Elite Force gegen unsichtbare Gegner kämpfte, sprach ununterbrochen beruhigen auf ihre Freundin ein.

“Kommt bringen wir sie auf die Krankenstation.“

“Ich muss auf die Krankenstation.“ Arven war wie vom Blitz getroffen aufgesprungen, als sie Jade toben sah.

Needa hatte nur zustimmend genickt und sich daran gemacht Tallias Papierkram einzusammeln.

“Brücke und Außenmissionen, Elite Force. Kinder, ich mache heute alles, Wonderwoman ist da.“ Doch Arven war schon auf dem Weg und außer Hörweite.


“Doktor, was zum Teufel passiert mit meiner Crew?“

„Ich wünschte ich wüsste es Captain. Medizinisch gesehen ist alles in Ordnung mit ihnen.“

Das Holographische Notfallprogramm wusste selbst keinen Rat und das war etwas, dass Tallia nicht erwartet hatte. Wenn der Holo-Doc nicht wusste, was mit ihren Leuten passierten, wer dann?

“Obwohl, das stimmt nicht ganz. Summers und einige andere leiden unter Schlafmangel, aber das ist nur eine Nebenwirkung.“

„Könnte es etwas auf Romulus sein?“

Der Doktor zuckte die Schultern. „Möglich. Die meisten Betroffenen waren erst auf dem Planeten.“

„Die Meisten?“

“Ensign Andreassi war nicht dort unten, Lieutenant Carrel auch nicht.“ Er machte eine kurze Pause um nach den richtigen Worten zu suchen.

“Das eigentliche Problem ist die Behandlung. Narkose hilft nicht weiter, sie haben immer noch Alpträume. Das einzige was wirken würde wäre ein künstliches Koma, aber das lässt sich nur für eine gewisse Zeit aufrecht erhalten, ohne Hirnschäden zu riskieren. Und so weit will ich nicht gehen, so lange ich nicht weiß, womit wir es überhaupt zu tun haben.“

Die Ratlosigkeit vor welche sie der Doktor stellte, erfüllte Arven mit mehr Angst, als sie erwartet hatte. Weshalb rang sie mit jeder Mission um die Gunst des Schicksals. Wiederholt stand die Crew vor einer Gefahr, die sie nicht zu bannen vermochte. Und jedes weitere Mal schien die Bedrohung an ihre Besatzung noch um eines größer zu sein als die vorherige.

Was sollte sie machen? Sie konnte kaum befehlen alle Besatzungsmitglieder vom Planeten abzuziehen, auch wenn dass die logischste Schlussfolgerung gewesen wäre. Ihrem Kodex der Sternenflotte gegenüber konnte sie nicht gegen das Wohl der Romulaner handeln, denn dass war der erste Grundsatz ihrer jetzigen Mission. Aber es war auch genau so verantwortungslos, ihr Leute weiterhin dieser schwelenden Gefahr auszusetzen.

“Brücke an Captain.“

“Hier Arven, sprechen Sie, Commander Needa.”

„Senatorin Donatra wünscht Sie in ihrem Büro zu sprechen Sir. Sie hat Informationen darüber, was mit Jade, Lieutenant Commander Summers und den anderen geschehen ist.“

Needas Stimme hörte sich dünn und übernächtigt an, trotzdem wagte der Captain einen neuen Hauch von Optimismus in der Trill wahrnehmen zu können

Vielleicht ist das mein Strohhalm...

“Sagen Sie ihr, ich bin unterwegs, Commander.“

„Verstanden.“

“Doktor, Sie sollten mich begleiten.“

„Natürlich. Ein paar stichhaltige Informationen wären eine willkommene Abwechslung.“


Die architektonische Eleganz, die sich bisher über die ganze Hauptstadt erstreckt hatte, setzte sich auch im Büro der angehenden Senatorin fort. Einige sehr geschmackvolle Bilder zierten die Wände des hellen Raumes und schufen eine dezent angenehmen Atmosphäre. Vollkommen gegensätzlich zu den Warbirds, die Arven sonst zu Gesicht bekam.

Ebenso überrascht war sie von der eher zierlichen Romulanerin, die in ihrer fließenden dunkelblauen Robe eine sehr würdevolle und beeindruckende Figur machte.

“Danke für Ihr Kommen, Captain, Doktor. Ich verstehe, dass dies schwere Zeiten für Sie sein müssen.“

Außer den beiden Sternenflottenangehörigen, befand sich außerdem noch Letant im Raum, der sich ungewohnterweise eher im Hintergrund hielt und schwieg.

“Für Sie nicht weniger, Senatorin. Wenn die Katana noch etwas für Sie tun kann...“

Donatra hob eine Hand und Arven brach in ihrem Satz ab. Obwohl die Senatorin ihr allenthalber bis zu der Schulter reichte, strahlte sie mehr Autorität aus, als mancher altgedienter Admiral aus dem Headquarter.

“Ihre Sicherheitsteams haben sich mehr als nur engagiert für Romulus eingesetzt, Captain. Viel mehr können sie nicht tun. Ich glaube jedoch, dass die schweren Zeiten, die wir beide erleben miteinander verquickt sind.“

Aus Donatras Schatten löste sich Letant und ergriff nun das Wort.

“Einer Ihrer Sicherheitsleute hat einem meiner Offiziere erzählt, dass Lieutenant Thunders und die anderen an Alpträumen und Halluzinationen leiden?“ „Das ist Korrekt.“ Bestätigte der Doktor. „Die Alpträume halten an, solange die Person schläft und die Halluzinationen beherrschen ihn, wenn er wach ist. Ich habe noch nicht herausfinden können, was man dagegen unternehmen kann und sie scheinen vollkommen gesund zu sein.“

Letant zupfte den Ärmel seiner Uniform zurecht, während die Senatorin im aufmunternd zunickte fort zu fahren.

“Hängen diese Träume und Halluzinationen mit Erfahrungen persönlichen Versagens zusammen?“

„Ich weiß nicht recht, wie Sie das meinen.“ Gestand der Doktor, der unbehaglich den Kopf schief gelegt hatte.

“Wenn unsere Vermutung zutrifft, werden Sie von einer alten Waffe attackiert, die wir das Chova nennen.“

„Das Chova?“ wiederholte Arven gedehnt.

“Das Chova ist eine telepatische Waffe, die während unseres ersten Bürgerkrieges eingesetzt wurde. Einem der hässlicheren Kapitel unserer Geschichte. Die Regierung hatte einige ausgeprägten Telepathen genetisch verändern lassen und sie dann mit dem Chova versehen. Es besitzt keine körperliche Gestalt, kann jedoch von einem Telepathen in den Verstand einer anderen Person übertragen werden. Erst leidet das Opfer an Alpträumen, dann an Halluzinationen, genau wie bei Ihren Leuten.“ Ganz nach Letants Art legte er eine theatralische Pause ein, bevor er weitersprach. „Zuletzt verfallen sie dem Wahnsinn.“

Der Captain der Katana sah wieder seine Fälle ziehen.

“Gibt es ein Heilmittel?“

„Das ist das Problem, wir wissen es nicht.“ Die Senatorin erhob sich hinter ihrem großen Schreibtisch und umrundete diesen langsam.

“Es gibt nur wenige Computeraufzeichnungen aus dieser Zeit und keine betrifft das Chova. Wir beziehen unser Wissen lediglich aus Legenden. Ehrlich gesagt ist es erstaunlich, dass es jemand nachbauen konnte.“

Captain und Doktor sahen sich entsetzt an.

“Wer würde eine so furchtbare Waffe wieder aufleben lassen?“

„Die gleichen Leute, die versucht haben, einen ganzen Senat zu exekutieren – Der Tal’Shiar.“


“Persönliches Computer Logbuch des ersten Offiziers Commander Needa. Der Captain und das MHN haben vor gut einer Stunde zurück an Bord gebeamt und wenige gute Neuigkeiten mitgebracht. Wir alle sind uns der schweren Lage bewusst und hegten die Hoffnung, dass die neuen Informationen von Romulus uns bei der Heilung unserer Kameraden helfen würden. Doch nichts der gleichen trat ein. Der Doktor arbeitet fieberhaft an einer Möglichkeit, ein Gegenmittel zu schaffen, doch das Chova scheint sich wie ein dunkler unwirklicher Geist durch den verstand der betroffenen Besatzungsmitglieder zu ziehen Unter den misslichen Umständen fällt es uns auch nicht gerade leicht unseren Pflichten auf Romulus nach zu kommen.

Wir wissen jetzt zwar, dass der Tal’Shiar hinter der Verschwörung steckt, doch ist es immer einfacher einen greifbaren Gegner zu jagen, ale einen unsichtbaren Schatten.

Wir befinden uns auf fremdem Territorium und das erschwert die Umständen noch dazu. Der Tal’Shiar hat eindeutigen Heimvorteil.

Doch tatsächlich weilen alle unsere Gedanken bei unseren angeschlagenen Crewmitgliedern. Die Gefahr auf Romulus dringt bei den meisten gar nicht bis ins Bewusstsein vor. Viele machen sich Sorgen um ihre Freunde.

Zunächst schien sich eine Besserung ihres Zustandes einzustellen, als Jade Thunders als erste wieder die Augen öffnete. Wie wir allerdings feststellen mussten, wirkt sie verändert und abwesend. Sie wird, ebenso wie der Rest, noch lange nicht geheilt, und schon gar nicht einsatzbereit sein...“

“Commander, ein Schiff der Romulaner nährt sich uns. Es reagiert nicht auf unsere Rufe.“ Marina DeSoto rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

“Auf den Schirm!“

Das Bild auf dem großen Wandschirm wechselte und ein Warbird der Valdor Klasse glitt anmutig durch den gezeigten Raum.

“Man kann sagen, ich bin beeindruckt.“ Und ich möchte jetzt in mein Bett.

Needa wagte nicht auszusprechen, was sie gerade dachte.

“Needa an Arven. Captain, ich glaube Sie sollten schnell auf die Brücke kommen.” Ohne auf eine Antwort zu warten wandte sie sich wieder an DeSoto.

“Kanal öffnen.“ Der Commander wartete das Nicken des Fähnrichs ab und begann dann ihre Standartphrase. „Hier spricht Commander Needa, erster Offizier der USS-Katana. Bitte identifizieren Sie sich.“

Zwei weitere Male versuchte es die Trill, jedoch erfolglos. Die Romulaner antworteten nicht.

“Taktischer Status?“

“Sie haben ihre Schilde unten, aber ihre Waffen bereit.“ Stellte DeSoto fest.

Was wollen die von uns? Was wollen die von uns?

Noch während Ariell über diese Frage nachsann öffneten sich die Türen zum Turbolift und gaben die Sicht auf den Captain frei.

“Statusbericht.“ Forderte sie monoton und ließ sich im Captainschair nieder. “Romulanischer Warbird der Valdor Klasse, antwortet nicht auf unsere Rufe. Aktiver Waffenstatus.“

„Knallen Sie ihm Eins vor den Bug!“

Aller Augen schwangen wie in einer Bewegung auf den Captain.

“Sir?“ Horowitz sah von seinem erhöhten Punkt im rückwärtigen Teil auf den blonden Schopf seines Captains.

“Captain?“ Ariell machte ein ebenso bestürztes Gesicht.

“Das ist ein Schiff der Valdor-Klasse das ist das Beste, was die Romulaner derzeit zu bieten haben. Und ich werde bestimmt nicht hier sitzen und darauf warten, dass die zu erst schießen.“

„Captain, finden Sie das nicht ein bisschen übertrieben?“

Arven schüttelte den Kopf. „Wenn wir nicht reagieren, werden wir keine Zeit haben unseren Fehler zu bereuen, die Valdor-Klasse ist mit der unsrigen vergleichbar. Ich möchte kein Risiko eingehen.“

Horowitz bediente die einzelnen Elemente auf seiner Konsole und meldete dann Bereitschaft. Needa rutschte das Herz in die Hose. Der Captain konnte das unmöglich ernst...

“Feuer!“

Unwillkürlich zuckten alle auf der Brücke zusammen, als zwei Torpedos sich aus der vorderen Diskussektion lösten und mit gekonnter Präzision in den Warbird einschlugen.

“Waffen und Schildgeneratoren getroffen. Mehrere Hüllenbrüche.“

"Reaktionen?“

“Keine, sie antworten immer noch nicht auf unsere Rufe.“

„Dann setzen Sie eine zweite Salve nach.“

Auf der Brücke herrschte Totenstille und Horowitz begann sichtlich mit der nächsten Einstellung zu zögern.

Hilfesuchend sah er Needa an, die immer noch perplex den Captain anstarrte.

Irgendwas stimmte nicht.

“Captain, ich enthebe Sie hiermit Ihres Kommandos.“ Schleunigst sprang Ariell von ihrem Sessel auf und gab Horowitz zu verstehen, kein weiteres Mal zu feuern. “MHN sofort auf die Brücke, der Captain hat sich mit dem Chova infiziert.“


“Persönliches Computerlogbuch des ersten Offiziers Commander Summers. Sternzeit 200202.24.

Nachdem sich herausstellte, dass sich an Bord des romulanischen Warbirds, Überläufer des Tal’Shiar befanden, haben wir alle Überlebeden des Schiffes an Bord gebeamt.

Gegen Ende unserer Mission hatten sich fast 75 % der Besatzung mit dem Chova infiziert und lagen im Koma. Darunter auch der Captain und ich selbst. Einem Stoßtrupp gelang es schließlich alle notwendigen Daten aus dem Warbird zu transferieren, um eine Heilmöglichkeit zu finden.

Außerdem fanden wir eine Liste aller Beteiligten Dissidenten auf Romulus. Senatorin Donatra, die mittlerweile erfolgreich eingesetzt wurde, bedankte sich bei der Sternenflotte und der Crew der Katana für die Unterstützung. Natürlich ist es für alle Beteiligten bedauerlich, dass zechzehn Romulaner bei dem Angriff auf den Warbird ums Leben kamen, doch die romulanische Regierung, die bereits ihrerseits gegen die Dissidenten vorgeht, erkannte dies als einen schweren Unfall an.

Jetzt, da wir wissen, wer das Chova gegen uns einsetzte, konnten wir auch die Linie zum ersten Opfer zurückverfolgen. Lieutenant Jade Thunders, die zum betreffenden Zeitpunkt ihren Dienst auf Romulus tat, wurde aus dem Hinterhalt von zwei Tal’Shiar Mitgliedern angegriffen. Als Sicherheitsinspekteur Letant sie bewusstlos fand, war es bereits zu spät...“


“ARIELL! Könntest du mir einmal zuhören, wenn ich mit dir rede? Nur dieses eine Mal?“

Wütend stand Arven am Spielfeldrand und beobachtete, wie die Trill einen Punkt nach dem anderen machte.

“Du konntest nichts dafür. Du hast unter dem Zwang des Chova gestanden!“

„Aber ich kann mit dieser Entscheidung nicht einfach so weiter machen. Ariell, versteh doch. Ich habe sechzehn Romulaner getötet.“

“Es war ein Unfall. Die romulanische Regierung hat die Entschuldigung der Föderation angenommen. Du bist rehabilitiert.“

„Es sollte nie solch ein Fehler von einem Captain begannen werden.“

“Wenn, dann ist es meine Schuld, ich hätte dich aufhalten müssen, noch bevor wir gefeuert haben.“

Sie rannte erneut auf den Korb zu, bremsten dann aber kurz bevor sie unter ihm stand.

“Wer konnte denn wissen, dass Elian Je’tran dort drinnen sitzt und sich mit fünfzehn weiteren ergeben wollte? Wer konnte denn wissen, dass er nicht antwortet, um sich nicht bei Kretall zu verraten?“

„Ich Ariell, ich!“ Arven schüttelte den Kopf und sah hilflos auf ihre Hände. “Ich werde der Besatzung nicht wieder in die Augen sehen können. Meine Entscheidung steht fest, und ich werde gehen.“

“Prima!“ mit aller Gewalt donnerte die Trill den Basketball über das Spielfeld.

“Geht nur alle. Jade Thunders wird auch ihren Posten aufgeben. Die Sternenflotte hat sie in den Geheimdienst zurück beordert. Das ganze Schiff steht plötzlich Kopf!“

Tallia machte einige Schritte auf Needa zu.

“Du wirst das schon schaffen. Immerhin bist du ja jetzt Captain.“

Unwirsch schob Ariell Tallia zur Seite.

“Ich pfeif auf den Posten! Ohne dich ist es nicht das selbe. Dem Schiff fehlt was.“


Gemeinsam fuhren Tallia und Jade mit dem Turbolift zur Andockschleuse C. Entgegen aller Richtlinien nutzten die zwei keinen Transporter sondern verließen das Schiff lieber zu Fuß. Tallia wollte noch ein letztes Mal durch die Korridore streifen und auch Jade hatte sich nicht einfach so wegbeamen lassen wollen.

“Leb wohl, Katana. Auch wenn wir nur kurze Zeit Gast auf dir sein durften.“

Jade standen buchstäblich Tränen in den Augen und selbst Tallia, die sonst beherrscht und diszipliniert genug war, ihre Gefühle irgendwo zu begraben, wurde sentimental.

“Achtung!“ Die Türen des Turbolifts öffneten sich und die gesamte Crew der Katana hatte sich zum Spalier versammelt. Man gab dem Captain und der Elite Force Chefin die letzte Ehre an Bord. Und vielen war anzusehen, wie schwer ihnen der Abschied fiel, als die zwei Frauen an ihnen vorüberschritten.

Beim Übergang in die Luftschleuse hatten sich alle Führungsoffiziere versammelt. Groß in Gala und mit feierlichen Gesichtern.

Captain Needa, mit dem neuen ersten Offizier Commander Summers. Seeta Yadeel mit Dr. Lazarus, vorweg ergänzt durch Kell Widar und Counselor McGregor.

Alle sahen sich noch einmal in die Augen. Dieser Abschied würde für länger dauern und wer weiß, ob es ein Wiedersehen gab. Es bedurfte nicht vieler Worte um zu sagen, was jeder empfand.

Wir werden euch schrecklich vermissen, denn dort wo ihr geht bleibt eine große Lücke!


Nie hatte Ariell einen so trüben Morgen erlebt wie diesen.

Die San Fransisco Bay lag unter einer dicken undurchdringlichen Nebelschicht begraben. Totengleich. Und nur die zwei aufragenden roten Verstrebungen zeugten von der majestätischen Brücke, die sich unter ihr erstreckte.

Lediglich das Rauschen des Meeres kündeten vom Pazifik, der unentwegt gegen die Felsen brandete.

Needa hatte den dunklen Mantel enger um sich gezogen, den peitschenden Wind und den Niesel ignorierend.

Stumm stand sie auf der Aussichtsplattform und blickt über den Dunst ins Leere. Das Wort Einsamkeit schien eine neue Bedeutung zu erhalten.

Auch wenn die Sternenflotte ihr keine Zeit lassen würde, sich mit diesem Gedanken zu befassen oder die Tragweite kennen zu lernen.

Die Aufgabe, die nun auf ihren Schultern ruhte war nicht ihre.

Die Uniform, mit den neuen vier glitzernden Abzeichen an ihrem Hals, begann klamm und schwer zu werden. Und sie drückte ihre ohnehin melancholische Stimmung noch weiter.

“Aber bedenke, sagte die Hexe, hast du erst menschliche Gestallt bekommen, so kannst du nie wieder eine Seejungfrau werden! Du kannst nie durch das Wasser zu deinen Schwestern und zum Schloss deines Vaters zurückkehren, und gewinnst du des Prinzen Liebe nicht, so dass er für dich Vater und Mutter vergisst, an dir mit Leib und Seele hängt, und ihr Mann und Frau werdet, so bekommst du keine unsterbliche Seele! Am ersten Morgen, nachdem er mit einer anderen verheiratet ist, da wird dein Herz brechen, und du wirst zu Schaum auf dem Wasser.“ Flüsterte Ariell leise in den Wind, die Schritte in ihrem Rücken nicht wahrnehmend.

Etwa zur selben Zeit begab sich Lt. Mc Crae aus dem Hauptquartier der Sternenflotte er sollte zusammen mit dem Captain der gerade sein Kommando erhalten hatte auf das neue Schiff gehen. Man hatte ihm gesagt das sie sich gerade in der San Francisco Bay aufhielt also nahm er sich einen Gleiter um sich in die Nähe der Bay bringen zu lassen. Er sah das hektische Treiben unter sich während der Gleiter sich seinem Ziel näherte. Sein Kopf war voll von Fragen. Wie würde der neue Captain sein, wie würde er sich mit der neuen Crew verstehen und wie mit dem Schiff klarkommen. Und nicht zu vergessen hatte er noch Zeit für sein größtes Hobby den Kampfsport? Aber all das musste nun warten denn er wollte einen guten Eindruck auf seinen Captain machen. Er verließ den Gleiter und ging die San Francisco Bay entlang. Dort ganz einsam und verlassen stand eine Frau. Sie schien in Gedanken versunken hinaus auf das Wasser zu starren. Er näherte sich langsam und frage dann mit lauter und fester Stimme.

„Entschuldigen sie Ma’am! Sind sie Captain Needa!!“ Er wartet gespannt und übereifrig auf eine Antwort.

Wie aus dem Schlaf gerissen fuhr Ariell herum und erblickte den Fremden, der sie mit so großen erwartungsvollen Augen ansah.

“Needa? Ja. Captain? Ich arbeite daran.“ Der Satz klang missmutiger, als sie eigentlich vor gehabt hatte und mit ein wenig Mühe brachte sie ein halbwegs ehrliches Lächeln zu Stande.

“Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?“

"Lt. Mc Crae! Ihr neuer Sicherheitschef Ma’am" gab Mc Crae etwas missmutig zurück. Na toll dachte er sich nicht nur das ich auf ein neues Schiff komme, nein mein Chef ist ne Frau. Na das kann ja heiter werden. Wieso nur was habe ich denn nur angestellt das ich so bestraft werde das darf es doch nicht geben. Das ist einfach nicht wahr... dachte er sich und dementsprechend seltsam sah momentan wohl auch sein Gesichtsausdruck aus. Na gut hoffentlich wird es nicht all zu schlimm werden. Aber gut irgendwie musste er sich damit arrangieren und im Moment versuchte er seine offene Überraschung nicht sichtbar zu Tage treten zu lassen.

“Lt. Mc Crae?“ im Verstand des frisch gebackenen Captains begann es fieberhaft zu arbeiten. Der Alderaaner!

Langsam musterte sie den Lieutenant, der ab sofort für die Sicherheit ihres Schiffs zuständig war. Hatte sie auch so jung ausgesehen? Ariell hatte das Gefühl Lichtjahre älter als er zu sein.

“Ich freue mich ihre Bekanntschaft zu machen.“ Begann sie förmlich.

“Sie sind also ab sofort für die Sicherheit meiner Crew zuständig?!“ Irgendwas an seinem Gesichtsausdruck gefiel ihr nicht. Er schient kein unsympathischer Charakter zu sein, aber etwas störte sie geheuerlich. Auch wenn sie im Moment nicht wirklich darauf kam.

Falyn gefiel es nicht gerade wie sie ihn ansah, aber was sollte er machen sie war der Boss so sehr er das auch hasste es war eben so. Also versuchte er nett zu sein: "Ja Ma’am ich freue mich auch Sie kennen zu lernen. Und ja ich bin für die Sicherheit zuständig und werde meine Aufgabe vollstens erfüllen.

Unwillkürlich sah er an seiner Uniform herunter, so wie sie ihn ansah suchte sie wahrscheinlich gerade einen Staubflusen wegen dem sie sich aufregen konnte und so sah er selbst prüfend auf sich herab.....

Eine erneute Windböe zog über die Bay zu ihnen herauf und schob Ariell unwillkürlich von der Brüstung der Aussichtsplattform weg, so dass die Aufschläge ihres Mantels wild flatterten.

“Haben Sie die Katana schon einmal besichtigt, oder wird das das erste Mal sein, dass Sie an Bord kommen?“ Hatte Arven diese Gespräche auch so begonnen? Hatte sie überhaupt so viel mit neuen Offizieren gesprochen?

Mc Crae sah wie zierlich sie war, eine Frau eben und er runzelte für einen Moment lang die Stirn.

"Nein Ma’am ich war noch nicht auf dem Schiff, ich soll mit ihnen dort hin...." Sein Haar wehte im aufkommenden Wind und er sah hinaus auf das Wasser das dadurch aufgewirbelt wurde.

Vergiss Arven! Wer gab schon etwas auf den Guten Ton, oder wenn man sich unnötig verbiegen musste.

Mit einer energischen Handbewegung rückte sie ihren Mantel wieder grade und sah unverhohlen in die glitzernden Augen Falyns, die sie kampflustig anzusehen schienen.

“Nun schlagen Sie mal ihre Bügelfalten glatt und stehen Sie bequem.“ Diese Lächeln war ernst gemeint. Mit einer weiteren energiereichen Bewegung tippte sie auf ihren Kommunikator.

“Needa an Katana, zwei Personen zum Beamen.“

Einen kurzen wehmütigen Blick warf sie noch den Nebelschwaden und der verdeckten Brücke zu - hier würde sie so schnell nicht wieder stehen – als das Flackern des Transporters sie einhüllte.


“Captain.“ Der Chief an der Transporterkonsole hatte sein zutrauliches Sonntagsgesicht aufgesetzt.

“Chief.“ Ariell zog noch während sie von der Plattform stieg ihren Mantel aus und drückte ihn dem rundlichen Mann in die Hand.

“Wie ist das Wetter auf der Brücke? Ich hoffe doch nicht all zu stürmisch.“ Der Mann lachte und Ariell bedeutete Mc Crae ihr zu folgen.

“Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Schiff.“

Mc Crae gefiel es ganz und gar nicht das sie so schnell die initiative ergriffen hatte und wäre sie nicht sein Captain dann würde sie jetzt was zu hören bekommen.

"Ja Sir" brummte er mussmutig. Aber gut sie hatte für eine Frau ganz schön schneid das musste man ihr lassen also folgte er ihr ohne ein weiteres Wort Innerlich schmunzelte Ariell, als sie mit zügigem Schritt durch die Korridore zog und einen der nächsten Turbolifte aufsuchte.

“Gehen Sie gerne aus?“

Mc Crae stand da wie vom Blitz getroffen was sollte er denn darauf nun sagen, entweder würde sie ihn dann für einen Rumtreiber halten oder für einen Stubenhocker? Was sollte er denn nun sagen. er blieb sichtlich verdutzt stehen und sah sie fragend an. Wie konnte sie das gemeint haben?

Na gut aber wenn sie eine Antwort haben wollte dann sollte sie eine bekommen.

"Ja ich gehe gerne aus Ma’am aber nicht immer und nicht mit jedem" Ariell lachte.

“Gut, dann besuchen wir als erstes das Diners. Ich habe noch nicht zu Mittag gegessen, und das ist meiner Ansicht der Ideale Ort um die Führung zu beginnen.“

Als sich die Türen zu der gewünschten Lokalität öffneten, hätte Ariell fast ihren neuen Rang vergessen. Früher hätte sie sich mit einem flapsigen Spruch an die Theke gestellt, sich einen Margarita bestellt und dem neusten Klatsch gelauscht. Als Captain hatte man Tischmanieren.

“Der Tisch dort am Fenster?“

Mc Crea mochte es gar nicht so überrumpelt zu werden aber der Captain eben, aber er würde seine Gelegenheit bekommen sie bei einem Nahkampftraining mal auf die matte zu donnern und dann würde er sich dafür rächen.  

"Ja Ma’am der Tisch ist gut. Ma’am ich bitte frei sprechen zu dürfen..." fuhr er fort als sie zu dem Tisch gingen.

Eine von Ariells geschwungenen Augenbrauen hob sich langsam.

"Bitte, sagen Sie offen, was Ihnen auf dem Herzen liegt."

Aus dem anfänglichen Lächeln wurde ein breites Grinsen.

"Haben Sie damit eine Problem?" Sie setzte sich


"Mit der Taktik habe ich damals meinen Mann rumgekriegt."

Mc Crae fiel das freche grinsen aus dem Gesicht und das Kinn auf den Tisch. „Was?? Wovon reden sie Ma’am?“ stammelte er.

Jetzt wurde Ariells Grinsen frech, als sie die Ellenbogen auf den Tisch stützte und die Hände am Kinn ineinander verschränkte.

"Ich beliebe manchmal zu scherzen Mr. Mc Crae. Halten Sie mich nicht für einen konservativen, weisen Captain, wie er in den Lehrbüchern der Academy zu finden ist. Das bin ich nicht. Für solche Tugenden fehlt mir mehr Geduld und Erfahrung als ich eigentlich zugeben möchte, aber trotzdem habe ich den Posten."

Ihre Mine nahm einen sanfteren Zug an, immerhin wollte sie Falyn nicht verschrecken.

"Ich möchte nicht, dass Sie einen falschen Eindruck von mir haben. Als Captain bin ich mir meiner Pflicht und meinem Kommando durchaus bewusst. Und glauben Sie mir, ich habe diese Lady schon durch mehr Schlaglöcher Manövriert, als sie vielleicht denken. Das soll aber nicht heißen, dass ich, nur weil ich statt dreien jetzt vier Pins am Kragen trage, nicht mehr genau so kameradschaftlich sein kann, wie vorher auch. Mir ist wichtig, dass Sie wissen, worauf Sie sich einlassen. Das ist alles."

"Weiß ich das denn Sir?“ Fragte er sichtlich verärgert.

„Ma’am ich bitte sie nicht doch. Wie kommen sie denn auf diese völlig abwegige und absurde Idee?“ sagte Falyn mit überzeugend klingender Stimme.

Die Trill legte den Kopf schief.

"Nein, natürlich nicht!" bestätigte sie, nicht ganz den letzten Hauch von Ironie aus der Stimme verbannend.

„Es wäre ja auch völlig ausgeschlossen!“ fügte Falyn hinzu.

Sie griff nach der Karte und überflog diese, obwohl sie längst schon wusste, was sie wählen würde.

"Ausgeschlossen? In welcher Sternenflottenkarta steht das denn?"

"In meiner Captain" sagte er sehr von sich selbst überzeugt. "sehen sie ich bin da sehr wählerisch"

Senkte dann den Blick in die Karte und war froh ihr jetzt nicht ins Gesicht sehen zu müssen um zu erkennen wie sie sich über ihn amüsiert.

Eine der Bedienungen erreichte den Tisch und fragte in klassischer Kellnermanier die Menüs und sonstige Wünsche ab.

"Ich nehme den andoriansichen Frühlingssalat und ein Stück hausgemachten Apfelkuchen mit viel Sahne. Dazu ein Wasser. Was nehmen Sie?"

Er murmelte hinter seiner Karte hervor :" Ich nehme eine Ente Kanton Art danke"

Dann legte er die Karte beiseite und wartete was als nächstes kommen würde.

"Sagen Sie Mc Crae, lachen Sie auch, oder machen Sie das grundsätzlich in Gegenwart ihres Captains nicht?" fragte sie über den Rand der Karte hinweg.

„Ich lache sicher aber ich will ja nicht das sie denken das ich über sie lache Sir.“ sagt es sehr trocken

"Oh keine Sorge, jeder blamiert sich so gut er kann. Sie müssten Captain Arven nach ihrer Zeit mit mir fragen. Da würde sie einiges zu erzählen haben." Als der Name des Ex-Captains fiel verschwand allmählich Ariells Lächeln und wurde zu einer neutralen Mine.

"Aber vielleicht haben Sie recht."

"So was habe ich mir schon fast gedacht..." entfuhr es ihm.

"Ach ja?"

"Sie sind der Captain, sie ,müssen es ja wissen..." fügte er sarkastisch hinzu und bereute es noch im selben Moment.

Needa sah den Mann vor sich nun analytisch an. Es war schwer zu ergründen, was in seinen Gedanken wohl vorgehen mochte, aber irgendwie beschlich sie die Gewissheit, dass es auch noch lange dauern würde, bis sie es erfuhr.

"Sie machen es einem nicht wirklich leicht."

„Wie meinen sie das Sir?“ fragte er leicht verunsichert.

„Ich versuche freundlich zu sein, immerhin, soll ich Ihnen die Leben meiner Besatzung anvertrauen."

Zweifelte sie etwa an seinen Fähigkeiten? Wie konnte sie nur? "Ihre Crew und ihr schiff werden sicher sein darauf können sie sich verlassen, zumindest ich werde in dieser Hinsicht mein bestes geben" entgegnete er schnell Wieder zog sie eine Augenbraue hoch. "Ich erwarte schon ein Bisschen mehr."

"Als Captain oder als Frau" konterte er etwas säuerlich.

Der Captain nahm die Arme vom Tisch und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

"Als Frau?" Wiederholte sie leicht amüsiert.

"Wenn Sie das so reizvoll finden..." sie schmunzelte.

"In erster Linie als Ihr Captain. Mein Schiff und meine Besatzung ist nicht nur einfach ein Offensivgegner mit einer militärischen Einheit besetzt. Für viele ist dies hier ein zu Hause, wo sie leben und arbeiten, lieben und trauern, lachen und Spaß haben.

Und ich möchte, dass jeder das Gefühl hat ein Teil dieses Ganzen zu sein. Sie," und dabei zeigte sie mit dem Finger auf ihn "auch!"

“Dessen bin ich mir bewusst Ma’am, und nein ich finde das ganz und gar nicht reizvoll.“

"Gut, denn ich neige zu Temperamentsausbrüchen und lasse mich nicht gerne auf der Brücke anketten. Außenmissionen bevorzuge ich schon allein wegen der kulinarischen Vielfalt." Sie lachte wieder "Stellen Sie sich also auf einiges ein."

Falyn wollte den folgenden Satz eigentlich denken aber er rutschte ihm irgendwie raus :"Na Toll dann darf ich das Kindermädchen für die Lady spielen...."

Noch als ihm bewusst wurde was er da gesagt hatte tat es ihm auch schon leid und er dachte sich nur noch "Verdammt"

Needa sah ihn einen Moment lang undurchdringlich an. Fast hätte sie ihm eine geklatscht. Viel konnte sie ja vertragen, aber das erinnerte sie gerade viel zu sehr an ihren Ex-Mann, als dass sie das einfach so hinnehmen konnte, oder auch wollte. Allein der Kellnerin war es zu verdanken, dass sie ihn nicht hier sofort am Kragen packte und über den Tisch zog.

"Eine hohe Meinung haben Sie von mir. Muss aus dem Hauptquartier kommen." zischte sie und griff nach ihrem Besteck.

Das war noch mal gutgegangen. "Verzeihen sie Sir" sagte er nur und wartete dann ab was sie weiter tun würde.

"Wenn Ihnen der Posten an Bord der Katana nicht gefällt, können Sie jederzeit gehen! Ich bin gerne bereit mich für Sie einzusetzen und ihnen einen vergleichbaren Posten zu suchen, wenn Ihnen das lieber ist." Ariell hatte den Appetit verloren und stocherte unmotiviert in ihrem Salat.

"Nein ich denke das ich mich hier schnell einleben werde. Ich hoffe das ihnen das nicht unangenehm ist." Mc Crae hatte immer noch Hunger und sah auf Ariells Salat. "Essen sie das noch?" fragte er.

Sie schob ihm den Teller zu. "Nein, bedienen Sie sich."

Einen Moment lang sah sie aus dem Fenster und beobachtete die unzähligen Sterne, welche sich vor ihr erstreckten.

"Meine Offiziere haben das recht jederzeit offen und ehrlich ihre Meinung sagen zu dürfen. Gleiches gilt für Sie." Sie sah ihn dabei nicht an, fixierte weiter die Sterne in dem endlosen Dunkel.

„Wie kann ich ihnen denn sonst noch helfen? Sie sind doch verheiratet oder?“

Needa wandte den Kopf vom Fenster und sah ihr Gegenüber wieder an.

"Nein, ich bin geschieden."

„Oh das wusste ich nicht, das tut mir leid Sir." Er wusste es nicht aber irgendwie mochte er seinen neuen Captain doch, auf irgendeine Art und weise „Ich hoffe das sie mir vertrauen werden Sir.“

"Es ist schon einige Jahre her, kein Grund für Mitleid also." Ihre Laune hellte sich langsam aber sicher wieder auf. Aus Falyn konnte doch noch was werden. Vielleicht war er der Richtige für den Posten.

"Und was das Vertrauen betrifft: ich bin eine gutgläubige Trill und leicht zu beeindrucken. Vergessen Sie aber nie, dass Ihr Vorgänger mein erster Offizier ist. Und der wird sicherlich mehr ein Auge auf Sie haben, als ich."

Aha... Falyn hatte sich schon so was in der Art gedacht. "Sie sagen das aber nicht nur um sich jetzt zu revanchieren?“

"Summers ist einer meiner fähigsten Leute. Und er ist fair. Aber wenn Sie Mist bauen fällt es ihm als ersten auf."

Falyn empfand dieses Gespräch zunehmend angenehmer. "Da wird er es schwer haben, denn ich mache selten Fehler und wenn dann merke ich sie als erster" sagte er mit einem feixen Grinsen.

"Da! Sie haben ja doch Humor!" rief Needa triumphierend, sich im gleichen Augenblick verstohlen umsehend, ob sie niemandem aufgefallen war.

Falyn sah sie amüsiert an, „Sie sind aber ganz schön in Ordnung, für ne Frau auf jeden Fall.“

"Ist das etwas Besonderes, wenn es einem von einem Alderaaner gesagt wird?"

Falyn musste einfach grinsen: "Nein aber wenn’s von mir kommt schon...."

"Dann prägen Sie sich die nächsten Worte gut ein, die sind nämlich auch etwas Besonderes." Sie stand auf, ging um den Tisch herum, legte Mc Crae eine Hand auf die Schulter und beugte sich etwas herunter. "Willkommen an Bord der Katana, Lieutenant."

Er sah das ganze etwas missmutig und wich zurück, entgegnete dann etwas unsicher "Ja Ma’am, danke Ma’am"

Grinsend richtete sie sich wieder auf und gab ihm einen Klaps auf die Schulter "Essen Sie in Ruhe auf und kommen Sie dann auf die Brücke. Ich möchte Sie dem Rest der Crew vorstellen."

Damit machte sich der Captain auf den Weg zum Ausgang, drehte sich aber noch einmal um.

“Ach, und Mc Crae.“

„Ja Ma’am?“ er sah sie fragend an.

"Einmal Ma’am reicht. Ich bin nicht Ihre Mutter."

„Ja, Captain“ gab er etwas angenagt zurück.