Katana:Log 136
Das Tor zu den Sternen
Autor: Garrick Andersson
Autor: Seeta Yadeel
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30.12.2381
„Sir, wir sind getroffen. Hüllenbrüche auf den Decks 1 bis 7“, brüllte Commander Schneider von der taktischen Konsole gegen den Lärm des roten Alarms zu ihr hinüber. Rahja klammerte sich nach wie vor an den Armlehnen ihres Stuhls fest. In den beiden Sitzen neben ihr hingen Captain und Erster Offizier der Shanghai in ihren Sitzen. Beide waren in den ersten Minuten des Gefechts ums Leben gekommen und so hatte der Counselor die unliebsame Aufgabe oblegen, das Schiff der Galaxy-Klasse weiter zu führen, bis das Gefecht gegen die Romulaner beendet sein würde. Die Shanghai war Teil eines Kontingents an Schiffen gewesen, das sich einem in Föderationsgebiet eindringenden feindlichen Verband stellen sollte.
„Die gesamte Hülle verliert an Integrität. Wir haben noch 7 Minuten“, informierte der taktische Offizier sie weiter. „Die Schilde sind komplett unten, Phaserbänke und Torpedoschächte zerstört“, klärte er Rahja weiter über den Schaden auf, den die letzte Salve auf dem Schiff angerichtet hatte. Rahja traf ihre Entscheidung schnell. Hier gab es nichts mehr zu gewinnen, nur noch zu verlieren Und Rahja wußte, wann es an der Zeit war, den Schwanz einzuziehen und sich in Sicherheit zu bringen. Und dieser Moment war genau jetzt gekommen.
„Evakuieren Sie das Schiff“, erklärte sie. Kurz darauf dröhnte die Computerstimme über alle Decks, was zu einem noch hektischeren Treiben als zuvor führte. Dann drehte sie sich von dem Bildschirm vor ihr weg, der noch immer das Gefecht zeigte, das nun nur noch um sie herum geführt wurde. „Kommen Sie. Zeit, das Weite zu suchen“, meinte sie und verließ dann mit den anderen die Brücke. Sie mußte noch auf dem Weg zu den Fluchtkapseln bei ihrem Quartier vorbei.
02.01.2382
„Captain Ebbersmann, die Expertise Ihrer Crew ist für diese Mission unerlässlich. Sie werden verstehen, dass ich zu diesen bewegten Zeiten über einen Kom-Kanal nicht ins Detail zu gehen vermag. Alle anderen Aufträge der Katana werden bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Wir erwarten Sie so schnell als möglich hier im Hauptquartier!“ Admiral Cunningham ließ keinen Zweifel aufkommen. So nickte Benjamin nur: „Ja, Ma'am. Ich lasse gleich Kurs mit Maximum-Warp nach Hause setzen.“ - „Sehr gut. Cunningham Ende.“ Der Hauptschirm zeigte wieder das Sternenflottenlogo. „Nette Person...“ murmelte Ben mit einem Seitenblick auf Garrick, der neben ihm auf dem Sitz des Ersten Offiziers hockte. Dem XO entlockte diese Erkenntnis seines Captains ein leichtes Schmunzeln. Immerhin war schon Captain Geodis mit der Admiral nicht wirklich warm geworden. Nun wandte er sich an Tomm: „Setzen Sie Kurs auf die Erde, Mr. Lucas. Maximum-Warp!“
05.01.2382
Rahjas Blick flog über das Padd in ihrer Hand. „Die Katana, Admiral?“, fragte sie dann nach. Die Flotte hatte bisher dazu geneigt Offiziere auf das Schiff zu versetzen, die bereits Erfahrungen mit den anderen Universen gesammelt hatte. Da die El Aurianerin jedoch weder aus einem der anderen Universen stammte, noch bisher eines der Universen besucht hatte, passte ihre Versetzung auf das Schiff der Sovereign-Klasse nicht ganz ins Bild.
Cunningham nickte. „Ja, die Katana“, bestätigte sie auch verbal. „Sie haben die meiste Erfahrung der uns zur Verfügung stehenden Counselor. Und da die Katana in den nächsten Wochen unsere Kontakte in den anderen Universen aufsuchen wird, um dort Unterstützung für den Krieg gegen die Romulaner zu aktivieren, müssen wir das Schiff mit dem fähigsten Schiffsberater ausstatten, den wir haben“, erklärte Aretha Cunningham, die sich wegen ihres oft sauertöpfischen Verhaltens bereits vor Jahren von Ariell Needa den Spitznamen „Schrumpel“ eingefangen hatte.
Rahjas überflog die Liste der Führungsoffiziere. Schließlich blieb ihr Blick auf einem Namen hängen. Lazarus.
Rahja verließ das Hauptquartier. Die Katana war zur Erde zurückbeordert worden, soviel wusste sie, über die aktuelle Mission hatte ihr Admiral Cunningham nicht viel sagen wollen. Für sie galt es nun, die wenigen Dinge, die sie von Bord der Shanghai hatte retten können, zusammenzupacken. Nicht, dass es eine große Aufgabe gewesen wäre, denn viel hatte sie nicht retten können. Nur die Zwiebeln ihrer Orchideen und einige wenige Andenken. Zum wiederholten Male fing sie nun mit der Aufzucht der seltenen El Aurianischen Pflanzen an, aber die war sicher, dass sie es auch dieses Mal wieder schaffen würde, eine ansehnliche Anzahl der Pflanzen zu züchten und schließlich an geeigneten Stellen auf verschiedenen Planeten anzupflanzen. So ging ihre Heimatwelt nicht ganz unter.
Sie erinnerte sich gut an Dalen Lazarus. Ende des Jahres 2374 und fast das gesamte Jahr 2375 hatte sie ihn auf einer Deep Space Mission betreut. Er war nicht gut mit der langen Trennung von seiner Familie zurechtgekommen. Er hatte sich nach Abschluß der Tiefenraummission einen Auftrag näher an zu Hause gewünscht und hatte den Leitenden Posten auf der Katana bekommen. Sie hielt es für die richtige Entscheidung, dass er seine Familie mit an Bord gebracht hatte. Sein Sohn musste jetzt wohl etwa 20 Jahre sein, seine Tochter mochte jetzt etwa 10 Jahre alt sein.
Sie überquerte die Straße und betrat das Gebäude der Sternenflotte, in dem man ihr und den übrigen Überlebenden vorübergehendes Quartier eingerichtet hatte. Sie war die erste, die neu stationiert wurde, die anderen würden ohne Zweifel auch bald neue Posten erhalten.
15.01.2382
„Willkommen auf der Erde, Captain!“ Benjamin war etwas überrascht, als auf den Ruf der Katana nicht Admiral Cunningham antwortete. „Ich bin Admiral Peacemaker. Ich erwarte Sie und Ihre Führungsoffiziere in einer Stunde im Hauptquartier. Achja, Captain, bitte bringen Sie Lieutenant Black mit!“ Ebbersmann zog kurz eine Augenbraue hoch, dann nickte er bestätigend: „Aye, Sir.“ Nachdem die Verbindung unterbrochen war, schaute er seinen Stellvertreter an: „Diese Mission verspricht interessant zu werden, wenn der Admiral die Leiterin unserer Elite-Force sehen möchte, finden Sie nicht, XO?“ Garrick nickte: „In der Tat, Sir.“
„Es ist mir ein Vergnügen, Sir“, sagte Rahja, während sie Ebbersmanns Hand schüttelte. Die Katana war vor etwas weniger als 30 Minuten in den Erdorbit geschwenkt. Seit wenigen Augenblicken war die neue Counselor an Bord. Garrick hatte die El Aurianerin im Transporterraum abgeholt und nun stand sie ihrem neuen Captain gegenüber. Er strahlte auf Grund seines weißen Haares eine gewisse Würde aus. Auf dem Weg hierher hatte sie sich mit Commander Andersson unterhalten. Die beiden Offiziere hatten Small-Talk gehalten, zu mehr hatte sich der kurze Weg vom Transporterraum zum Bereitschaftsraum nicht geeignet. Auf Ebbersmanns einladende Handbewegung hin ließ sie sich nun neben dem blonden Ersten Offizier in einen der vor dem Schreibtisch des Captains stehenden Stühle sinken.
„Nun, Commander“, wandte Benjamin sich an die neue Counselor, „ich hoffe, dass Sie sich bei uns an Bord schnell einleben werden.“ Rahja sah ihn an und antwortete: „Davon gehe ich aus, Sir. Durch die spezielle Mission der Katana wird der Dienst hier sicherlich interessant und abwechslungsreich werden.“ Ben nickte, dann wandte er sich dem Tagesgeschehen zu.
„Ich weiß leider noch nicht, wohin unsere neue Mission gehen wird. Dieses Mal hat das Hauptquartier ein ziemliches Geheimnis darum gemacht“, erklärte er. „Ich habe kurz nach unserer Ankunft eine Nachricht von Admiral Peacemaker erhalten. Wir sollen in einer knappen Viertelstunde in seinem Büro vorsprechen, Counselor“, wandte er sich an sein neuestes Crewmitglied.
Ben erhob sich aus seinem Sessel, seine Besucher machten es ihm nach. „Bitte zeigen Sie der Counselor noch ihr Büro und ihr Quartier, Commander. Wir sehen uns dann in etwa 15 Minuten in Transporterraum 1“, sagte Benjamin und entließ damit seine beiden Crewmitglieder. Dann trat der erfahrene Captain an das hohe, schmale Fenster seines Bereitschaftsraums und sah nachdenklich hinab auf den unter ihm rotierenden Planeten.
Exakt 19 Minuten später materialisierten die ranghöchsten Offiziere der Katana im Hauptquartier der Sternenflotte. Admiral Peacemaker trat auf sie zu und begrüßte sie erneut. „Ich bin froh, dass Sie es so schnell hierher geschafft haben, Captain.“ - „Admiral Cunningham klang recht dringend, Sir“, erwiderte Ben. Ein kurzes Lächeln huschte daraufhin über das Gesicht des ranghöheren Offiziers. „Ja, das glaube ich gern. Nun, wenn Sie mir bitte folgen würden...“ Die kleine Gruppe wanderte eine Weile durch den großen Komplex und durchquerte einige Sicherheitsschleusen, bis sie schließlich vor der Tür eines Turbolifts standen. Garrick war etwas verblüfft und warf Seeta einen fragenden Blick zu: „Turbolifte in einem Gebäude?“ raunte er seiner Freundin zu. Peacemaker schmunzelte erneut: „Sie werden sehen, warum, Commander. Bitte sehr!“ Die Türen des Lifts hatten sich geöffnet und die Offiziere traten in die überdurchschnittlich große Transportkapsel ein. „Definitiv keine Standardraumschiffversion...“ bemerkte Seeta. „Level 42“, befahl der Admiral dem Lift, „Autorisation: Peacemaker-eins-eins-alpha-blau!“ Jetzt war es an Ramirez, ein wenig überrascht zu wirken: „Ein Autorisationscode, um einen Lift in Gang zu setzen?“ Lew fügte hinzu: „Was befindet sich da unten? Das Ei des Kolumbus?“ - „Nicht ganz, Lieutenant, auch wenn es in der Tat rund ist.“ Der Lift rauschte abwärts und gab wenig später den Blick auf einen typischen Sternenflottenkorridor frei und der Admiral führte die Offiziere in einen Kontrollraum. An einer Längsseite des Raumes gab es eine Front von Fenstern aus transparentem Aluminium, doch der Ausblick wurde durch massive Duraniumschotts versperrt. Alex kam dieser Raum vage vertraut vor. „Sir...“ wandte sie sich an den Admiral, „haben Sie hier das, was ich denke, dass Sie es hier haben...?“ Peacemaker nickte: „Ich vermute es, Miss Black. Deswegen brauche ich Sie auch unbedingt hier.“ Er gab einem der Offiziere, welche die diversen Terminals bemannten, einen Wink, woraufhin die Duraninumschotts sich langsam öffneten. Gebannt schauten die Crewmitglieder der Katana durch die Fenster. „Wow...“ murmelte Garrick. „Funktioniert es?“ erkundigte sich Seeta. „Welches von den beiden haben Sie ausgegraben, Sir?“ fragte Alex, nicht mehr sonderlich überrascht. „Es gibt zwei?!“ hakte Lew nach. Der Admiral hob die Hände: „Eins nach dem anderen! Vielleicht beantworte ich Ihre Frage zuerst, Lieutenant Black. Dieses Stargate stammt aus Gizeh. Wir haben sogar das zugehörige DHD geborgen. Eine Bergungsmission in der Antarktis läuft zur Zeit noch.“ Er wandte sich an Seeta: „Und es funktioniert fast. Das ist der Grund, aus dem wir Sie hergeordert haben. Die Crew der Katana ist das, was Experten auf diesem Gebiet wohl am nächsten kommt. Trotz DHD und der Stargate-Adressen, die Sie seinerzeit aus dem Stargate-Universum mitgebracht haben, konnten wir kein stabiles Wurmloch zustande bringen. Wir haben den Computer Tausende Adressen ausprobieren lassen – erfolglos. Was allerdings auch daran liegen kann, dass wir das siebte Symbol auf diesem Stargate nicht finden können.“ Alex war erstaunt: „Warum nicht? Es ist recht einfach zu erkennen: Ein Dreieck, unten offen, über der Spitze ein kleiner Kreis.“ Peacemaker nickte: „Ja, aber dieses Gate enthält kein solches Symbol.“ - „Interessant... Kann ich mir das Gate aus der Nähe ansehen, Sir?“ Der Admiral nickte: „Selbstverständlich, dazu sind Sie hier. Folgen Sie mir!“ Die kleine Gruppe setzte sich wieder in Bewegung und fand sich wenig später im Gateraum wieder. Alex studierte die Symbole, die auf der ringförmigen Konstruktion zu sehen waren. Sie stutzte erneut: „Sir, dieses Gate stammt aus Gizeh?“ - „Ja, Lieutenant. Ich war bei seiner Bergung persönlich dabei.“ - „Wieso, was stimmt nicht damit, Lieutenant?“ erkundigte sich Garrick, der das Stück Technik hingerissen musterte. „Nun, ich mag mich täuschen, aber ich glaube, bei diesem Stargate handelt es sich um jenes, dass sich im Stargate-Universum auf einem Planeten namens Chulak befindet. Wenn ich Recht habe, ist das siebte Symbol jenes dort.“ Sie wies auf das entsprechende Symbol. „Kein Wunder, dass keine der bekannten Adressen funktioniert hat, Sir. Es ist schon reiner Zufall, dass es überhaupt Übereinstimmungen mit den Symbolen gegeben hat.“ - „Aber wie kommt das Stargate eines anderen Planeten auf die Erde?“ warf Manoel ein. Alex dachte kurz nach, dann berichtete sie: „Im Stargate-Universum installierten ursprünglich die Antiker die Gates auf verschiedenen Welten. Sie nahmen die Erde als Ausgangspunkt ihrer Kolonisierung der Galaxie. Dann verschwanden sie, kehrten aber noch einmal zurück. Das Gate in der Antarktis – das ursprünglich erste Gate auf der Erde – war nicht mehr zu gebrauchen, so errichteten sie ein zweites Gate in Gizeh.“ Sie betrachtete das Gate erneut und fuhr dann mit einem leichten Schulterzucken fort: „Möglicherweise kam es in unserem Universum nicht dazu und jemand anderes brachte das zweite Stargate von Chulak hierher. Vielleicht Ra, nachdem er den Wert der Menschen für die Goa'uld erkannt hatte.“ Seeta nickte: „Das könnte sein. Immerhin gibt es in unserer Galaxie kaum Naquadah. Bislang gingen wir davon aus, dass es überhaupt keine Stargates in diesem Universum gäbe, weil dieses Element hier so selten ist.“ Garrick überlegte laut: „Wenn ich mich richtig an die Berichte erinnere, wurde Chulak doch von einem gewissen Apophis beherrscht, oder? Wenn wirklich Ra ihm sein Gate weggenommen hat... Wird er darüber nicht ein wenig ungehalten gewesen sein?“ Alex machte große Augen: „Wir konnten bislang nicht erklären, warum es in unserer Galaxie so gut wie keine Spur von den Goa'uld gibt. Wenn Sie Recht mit Ihrer Vermutung haben, Sir, dann könnte ein solcher Akt durchaus zu einem Krieg zwischen den Systemlords geführt haben. Vielleicht sogar ein Krieg mit fatalem Ausgang für alle Beteiligten. Deswegen sind wir bislang nirgends über die Goa'uld gestolpert.“ „Nun, das ist ja alles schön und gut. Aber können wir dieses Gate nun überhaupt verwenden, wenn wir die richtigen Adressen nicht kennen?“ erkundigte sich Peacemaker. „Theoretisch sollte es funktionieren. Wir müssen nur die uns bekannten Adressen auf die Symbole des Chulak-Gates umrechnen“, erläuterte Alex. „Aber ich schätze, dafür brauchen wir weitere Unterstützung. Sir, wir sollten uns an unsere Verbündeten im SGC wenden. Sie haben die meiste Erfahrung mit diesen Symbolen und Adressen.“ Die Leiterin der Elite-Force erntete zustimmendes Nicken von ihren Kameraden. „Nun, Captain, ich denke, in diesem Fall haben Sie ein Go. Statten Sie unseren Freunden im Stargate-Universum einen Besuch ab. Bringen Sie an Unterstützung mit, was Sie kriegen können!“ entschied der Admiral.