Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Log 241

From PathfinderWiki
Revision as of 20:56, 14 August 2018 by Admin (talk | contribs)
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)

Wenn der Poltergeist zweimal klingelt
Autor: Lew Sulik
Autor: Kova
Anfangssternzeit: 63080.25
Endsternzeit: 63081.15
Anfangsdatum: 30.01.2386 (7:00 Uhr)
Enddatum: 30.1.2386 (14:52 Uhr)

"Logbuch der USS Katana. Sternzeit 63080.25. Erster Offizier Karl-Theodor Randon.

Wir haben mittlerweile den Orbit um Gemoria erreicht und beginnen mit den Scans zur Kartographierung des Planeten zur Ermittlung der ergiebigsten Dilithium-Lagerstätten. Die kleineren technischen Probleme auf dem Schiff halten immer noch an und die technische Abteilung sucht fieberhaft nach der Fehlerquelle. In der Zwischenzeit werden wir unsere Mission jedoch fortführen. Commander Randon Ende"

Der XO beendete damit auf die übliche Weise sein Diktat das dem Computer gwidment gewesen war, doch anstatt des sonst üblichen Tonsignals zur Bestätigung des Speichervorgangs vermeldete der Computer daraufhin:"Es ist Sternzeit 63080.26"

Der erste Offizier unterdrückte mit aller Mühe einen herzhaften Fluch vor der Brückencrew. Stattdessen verkündete er trotzig: "Dann schreib ich es eben von Hand auf ein PADD" und verschwand daraufhin mit schnellen und energischen Schritten im Bereitschaftsraum des Captains. Erst als die Türflügel hinter ihm verschlossen waren und ihn keiner mehr beobachtete lies er seiner angestauten Wut freien Lauf in dem er allerlei wüste Verwünschungen an den Computer vor sichhin murmelte. Denn es war schon sein dritter Versuch gewesen, den Logbucheintrag abzuspeichern.


Ungeduldig und nervös wippte Captain Garrick Andersson auf seinen Füßen hin und her als er bereits geschlagene zehn Minuten auf den Turbolift wartete. Zum ersten Mal seit seinem Wechsel zur Kommandoebene drohte er zu spät zu seiner Schicht auf die Brücke zu kommen. Wie schon unzählige male zuvor drückte er genervt auf die Anforderungstaste neben den Flügeltüren, doch als einzige Reaktion ertönte wieder die Computerstimme mit der völlig sinnentlernten Antwort:"Es ist Sternzeit 63080.34"

Seinen Ärger unterdrückend atmete Garrick zunächst stönend aus und wandte sich dann von der Türe ab. Er hatte entgültig genung von der Warterei und wollte es nun bei einem anderen Turboliftzugang eine Sektion weiter versuchen und zur Not blieben ihm ja immer noch die Jefferiesröhren. Kaum hatte er Turbolifttüren den Rücken zugewandt, vernahm er das charakteristische Zischen der sich öffnenten Türen. Als sich Garrick ein weiteres mal umdrehte sah er die einladend offenen Zugang zum Turbolift. Der Kommandant des Schiffes blinzelte zunächst etwas irritiert, dann hetzte er schnell in den Aufzug ehe es sich die Technik anders überlegen konnte. Dann befahl er dem Computer:"Brücke!"

Zu seiner Erleichterung blieb diesmal die Zeitansage aus und der bestätigende Tonsignal verkündete, dass das Transportsystem seine Anweisung umsetzte. Als sich die Turboliftkapsel in Bewegung setzte murmelte er ein leises:"Na endlich, geht doch!". Doch nur kurz darauf wandelte sich seine kurzzeitige Erleichterung wieder in aufwallende Verärgerung, als sich die Turbolifttüren wieder öffneten. Mit lauter Stimme beschwerte sich Garrick als er in den Gang rief:"Computer, ich wollte zur Brücke und nicht auf Deck 11 zum Arboretum.""Es ist Sternzeit 63080.35"


Ohrenbetäubend erscholl der Eindringlingsalarm und riss Kova aus dem Schlaf, den der Vulkanier nach seiner Nachtschicht, auch wenn er es niemals zugegeben hätte dringend nötig hatte. Doch der Sicherheitschef, der Disziplin über alles andere setzte war in Sekundenschnelle wach und brauchte nicht eine Minute, um seine Uniform anzulegen. Ein schneller Blick auf ein Computerterminal verriet ihm, dass der Eindringling auf Deck 9 die Shuttlerampe erreicht hatte. Er hatte auch im Gegensatz zu seinen Bordgenossen kein Pech mit dem Turbolift und hatte das fragliche Deck in etwas unter zwei Minuten nachdem der Alarm ihn geweckt hatte erreicht, wenn auch etwas keuchend, schließlich war er gesprintet wie von einer vulkanischen Hornisse gestochen. Vor der Shuttlerampe traf er auf den Dienst habenden Offizier, in diesem Fall Lieutenant Carrel, sein Stellvertreter. „Und?“, fragte er. „Wir haben alles mit Kraftfeldern abgeriegelt, Sir.“ „Welche Lebensform ist es und woher kommt sie?“ „Unbekannt, Sir, die Sensoren konnten nichts entdecken, aber wir können nicht ausschließen, dass sie von einem getarnten Schiff herüber gebeamt wurde.“ „Gut, Mr. Carrel, Mr. Maturin und Ms. Horowitz, sie folgen mir in die Shuttlerampe!“, befahl der Vulkanier unaufgeregt. „Mr. Ontus, sie übermitteln mir alle wesentlichen Informationen und halten hier draußen die Stellung!“ Dann nickte er kurz Richtung Eingang und mit gezückten Phasern gingen die Vier durch die Tür. „Computer, Licht!“, befahl Kova. Menschenleer lag die Shuttlerampe vor ihnen. „Wir teilen uns auf“, ordnete der Sicherheitchef an, „Mr. Maturin, sie kommen mit mir. Und geben sie keinen Laut von sich, wenn ich bitten darf.“ Langsam schlichen sie durch die große Halle, in jeden Schatten den Phaser zückend. Die Stille lastete auf allen außer auf Kova und die drei Humanoiden verspürten ständig das Bedürfnis, sich umzudrehen und zu vergewissern, dass sich ihnen niemand in ihrem Rücken nähern konnte. Plötzlich tat es einen furchtbaren Schlag. Alle Zurückhaltung vergessend stürzten die Vier Sicherheitsleute in die Richtung, aus der der Krach gekommen sein musste. Doch dort war... Nichts. Sie kamen allem Anschein nach zu spät, es war niemand mehr zu sehen, der den Lärm hätte verursachen können. „Was zum Teufel ist das?“, fragte Carrel verärgert. „Das sind Dilithiumplatten, Lieutenant. Ich glaube die werden hier gebraucht um das defekte Shuttle zu reparieren. Fähnrich Deveraux hat es ein wenig demoliert auf der letzten Mission. Ich war zufällig dabei, sie werden sich erinnern das sie mir diese Mission zugeteilt hatten, Sir“, antwortete Maturin. „Jedenfalls denke ich, dass sie einfach nur schlampig aufgestellt wurden und zufällig umgekippt sind, sie könnten sonst nicht im 90° Winkel zu diesem Schott dort liegen, Lieutenant Commander“, vermutete Horowitz. „Ich bin geneigt ihnen Recht zu geben, Fähnrich, gut beobachtet“, erwiderte der Vulkanier. „Nur hilft uns das in Bezug auf unseren Eindringling keineswegs weiter. Kova an Ontus, hat irgendeine Lebensform die Shuttlerampe verlassen?“ „Nein, Sir“, erscholl die Antwort aus dem Kommunikator. „Ich nehme an sie haben ebenfalls nichts gefunden?“, fragte Kova Carrel. „Nein, Sir“, gab der Stellvertretende Sicherheitschef zurück. Doch der Vulkanier gab nicht auf. „Eine Möglichkeit haben wir noch, Mr. Maturin, können sie die Gegenwart, die Gefühle, irgendetwas von ihm spüren?“ Der Halb Betazoid schloss seine Augen und brachte alle Konzentration, die er aufbringen konnte auf. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein, Sir, da ist nichts. Ich spüre Mr. Carrels Anspannung, auch die Gefühle von Ms. Horowitz. Sogar bei ihnen regt sich etwas... Nicht Wut oder Zorn, vielleicht Missbilligung?“ „Ein Vulkanier empfindet auch keine Missbilligung, Mr. Maturin“, wies Kova den jungen Mann zurecht. „Trotzdem, ich vermute der Alarm wurde unabsichtlich oder fälschlicherweise ausgelöst. Es könnte auch etwas mit den technischen Problemen zu tun haben.“ Dann schwieg er. „Es ist Sternzeit 63080.47“, plärrte der Computer in die Stille. „Tja, Sir, dann nehme ich das mal als Bestätigung ihrer Worte“, lächelte Carrel schwach. „Soll ich die Mannschaft wegtreten lassen?“ „Tun sie das, Mr. Carrel, und lassen sie den Sicherheitsalarm aufheben“, beschied ihm Kova. Dann steckte er den Phaser, den er bis jetzt in der Hand gehalten hatte in die dafür vorhergesehene Tasche und ging in Richtung des Maschinenraums, um nun selbst Hand an zu legen. Denn das Sicherheitssystem war nicht nur Lieutenant Commander Yadeels, sondern eben auch seine Sache. Er mochte sich gar nicht ausmalen, dass es jemandem gelungen sein könnte, sein persönliches Sicherheitssystem zu knacken. Es hätte für ihn eine grobe Verletzung seiner Pflicht bedeutet, und dies war für den Vulkanier nicht hinnehmbar.


"Turboliftkontrollkern...", schimpfte Lieutenant Commander Yadeel vor sich hin, als sie – eine schwere Werkzeugtasche im Schlepptau - die Jefferiesröhren entlang kroch. Eine Frage ging ihr dabei immer wieder durch den Kopf: Wer bei allen heiligen Steinen des Universums kam auf die bescheuerte Idee, dieses Computersubsystem tief in den Eingeweiden eines Schiffes zu platzieren so dass es nur über die verzweigten Reperaturröhren zu erreichen war? Möglicherweise hatte dieser Idiot eben nicht bedacht, dass auch mal das interne Leitungsnetz ausfallen und man nicht immer alles von der Maschinenraumzentrale steuern konnte? Die hitzköpfige Zanderianiern schimpfte bei dem Gedanken wütend aus:"Kometenverhagelte Konstrukteure!"

Nachdem ihr Kapitän und Ehemann – die Reihenfolge dieser beiden Attribute konnten bei ihr auch mal je nach Stimmung wechseln - durch fehlerhafte Turbolifte durch das halbe Schiff geirrt war, hatte sie sich entschlossen der Sache persönlich auf den Grund zu gehen. Auch wenn ihrer Meinung nach hier ein grundlegenderes Computerproblem vorlag, so hoffte sie durch die Checks und Reperatur der einzelnen Subsysteme der Hauptursache aller Störungen auf die Spur zu kommen. Diese Hoffnung minderte sich aber gerade immer mehr je länger sie durch die engen Reperaturröhren der Katana kroch. Langsam dämmerte ihr, dass sie und ihr Team auf einem Holzweg waren. Doch noch sah sie keine andere Vorgehensweise.

Als sie an einer Kreuzung zweier Röhren angekommen war drückte sie die Taste die das vakuumsichere Schott öffnen sollte, doch dieses blieb dennoch verschlossen. Die Chefingenieurin drückte ein weiteres Mal die Taste, doch eine Reaktion blieb weiterhin aus. Selbst weitere Versuche mit wütenden Faustschlägen auf das gesamte Bedienfeld zeigten keine Wirkung. Zumindest nicht die gewünschte denn die einzige Nebenwirkung war eine schmerzende Faust. Seeta rief einige wüste zanderianische Flüche dem Schott entgegen, dann wies sie den Computer an:"Computer. Schott WQ25-1 zum Knotenpunkt XZ69/1 öffen. Sicherheitsbestimmungen umgehen. Autorisierungscode Seeta, Charlie-Alpha-Viktor-Tango-Neun-Eins-Eins-Vier."

"Es ist Sternzeit 63080.61", entgegnete die stets monotone Computerstimme, doch sonst tat sich gar nichts, das Schott rührte sich nicht einen Micromillimeter. Weitere Flüche in der zanderianischen Sprache hallten durch das sonst lebewesenleere Jefferiesröhrensystem, dann drehte sie sich unter Aufbringung all ihrer Gelenkigkeit in der engen Röhre um. Sie musste gezwungenermaßen einen Umweg nehmen. Sie stieg gerade über einen anderen Knotenpukt in eine andere Leitung ein, da fiel ohne Vorwarnung das Licht aus. Selbst die Notbeleuchtung versagte und mehr resignierend als wütend seufzte die Chefingenieurin in die stockdunkle Finsternis:"Na toll! Jetzt auch das noch..."


Fieberhaft durchsuchte Kova den Computerkern, jedoch erfolglos. Laut dem Computerlogbuch hatte kein Eindringlingsalarm stattgefunden und wenn irgendjemand die Sicherheitsprotokolle manipuliert hatte, dann musste er teuflisch gerissen sein, denn er hatte jede noch so geschickte Falle, die der Vulkanier in das Sicherheitssystem eingebaut hatte umgangen. Doch in aller Seelenruhe wandte der Sicherheitschef sein ganzes Können auf, um alles, was der Computer wusste aus ihm heraus zu holen. Gerade ließ Kova den Computer eine Selbstdiagnose durchführen, die einige Zeit in Anspruch nahm, als zu seinem Pech völlig unerwartet erneut der Eindringlingsalarm ertönte. Sein Pech war eigentlich kaum zu fassen, denn nichts hätte er lieber getan, als jetzt auf die Logbücher zurückzugreifen um zu sehen, ob jemand in seinem System wühlte, doch er tröstete sich mit dem Gedanken, dass nicht einmal die Wurmlochwesen aus dem nicht allzu weit entfernt liegendem Bajoranischen Sektor jetzt unbemerkt an seinem System pfuschen konnten, nicht während einer Selbstdiagnose. Diesmal war der Alarm auf Deck 11 im Hydroponischen Garten ausgelöst worden. Er stürzte los, nur um mit einem zufällig vor der Tür wartenden Fähnrich zusammenzustoßen. Als er endlich den Hydroponischen Garten erreichte fand er erneut Ontus vor, der zusammen mit Mel den Garten abriegelte. „Haben wir dieses mal Lebenszeichen registriert, Crewman?“, fragte er ohne Umschweife. „Nein, Sir.“ „Ich nehme an Lieutenant Carrel führt den Trupp?“ „Ja, Sir, er meinte es sei keine Sekunde zu verlieren, damit die Eindringlinge keine Möglichkeit hätten, sich zu verstecken.“ „Wer gehört zum Einsatzkommando?“ „Fähnrich Andreassi und Fähnrich Linzer, Sir.“ Kova war beunruhigt, denn hin und wieder neigte sein Stellvertreter dazu, unüberlegt zu handeln, was er ihm auch nicht hatte austreiben können. Doch er nahm es stoisch hin und wartete darauf, irgendeine Nachricht zu erhalten. Plötzlich drang Phaserfeuer aus dem Raum. Die Wachen vor dem Raum nestelten nervös an ihren eigenen Phasern herum und auch Kova schossen dutzende Fragen durch den Kopf. Wer hatte auf wen geschossen? Und wie hatte der Eindringling das Sicherheitssystem umgehen können? „Mr. Mel, scannen sie sofort auf Lebensformen, wenn ich bitten darf“, befahl er in scharfem Ton, denn der Crewman war dabei, seine Pflicht zu vergessen. „Keine, Sir, außer denen von Carrels Trupp.“ Das Phaserfeuer war verstummt. Plötzlich öffnete sich die Tür und Carrel trat heraus, halb wütend, halb verlegen. „Wir haben keine Eindringlinge ausfindig machen können, Commander“, brachte er kleinlaut heraus. „Das Phaserfeuer stammte von Fähnrich Linzer, er hat die Nerven verloren und...“ „Und?“, fragte Kova nach. „Naja, er hat auf die Pflanzen des Doktors geschossen, die er letzte Woche an Bord gebracht hat.“ „Dementsprechend wieder kein Eindringling?“ „Ich fürchte nein.“ „Nun, sie haben richtig gehandelt, Mr. Carrel.“ „Könnte es sich nicht um einen Problem mit dem Alarm handeln, Sir?“ „Die Idee kam mir ebenfalls, ich habe den Computer bereits überprüft. Ich konnte keinerlei Manipulation feststellen und auch kein Eindringen auf Deck 9.“ „Kein Eindringling auf Deck 9? Es war ein Fehlalarm?“ „Vermutlich. Das wird die Selbstdiagnose zeigen.“ Kova ging zu einem Display, tippte seinen Autorisierungscode ein und ließ sich die entsprechenden Informationen anzeigen. „Nichts. Kein Eindringling. Weder hier, noch auf Deck 9. Also ein technisches Problem. Und nun?“, fragte Carrel. „Nun, da ich überzeugt bin dass es sich um ein technisches Problem handelt fällt dies nicht mehr in unseren Aufgabenbereich. Ich werde dem Captain Bericht erstatten“, antwortete ihm der Vulkanier und ließ Carrel verwundert stehen. „Tja, DAS nenne ich Logik, meine Herren, sagte der Stellvertretende Sicherheitschef schließlich grinsend, wenn ein Problem ungelegen kommt, reiche ich es einfach an den nächsthöheren Offizier weiter.“


Natalie betrachtete sich im Spiegel und begutachtete ihr neues Kleid glücklich aber auch kritisch. Mit dem knappen und enganliegenden Kleidungsstück wollte sie Lew heute abend überraschen. Sie wusste nicht so recht ob sie zufrieden oder selbstkritisch sein sollte. Hatte sie nicht vielleicht doch seither das ein oder andere Fettpölsterchen zugelegt? Vielleicht war ja etwas dran, dass man sich in einer Beziehung doch gehen lies? Oder bildete sie sich das nur ein und ihre Figur hatte sich nicht wirlich verändert? Wie auch immer, sie würde Lew bei Gelgenheit mit dieser gefährlichsten aller Fragen konfrontieren...

Der Türsummer unterbrach ihre Gedankengänge und riss sie wieder in das hier und jetzt zurück."Mooomeeeent", rief sie durch die Raum, obwohl dieses Wort dem Computer keine Anweisung gab und für den Gast vor der Türe sicher nicht zuhören war. Hastig streifte sie das Negligee ab und verstaute es hektisch in einer Schublade, dann schlüpfte sie schnell in eine Hose und ein Hemd und ging Richtug Eingangstüre. Als sie sich einigermaßen zurecht gemacht hatte, wies sie den Computer an die Türe zu öffnen:"Herein!"

Doch nichts geschah, die Türflügel zum Quartier blieben weiterhin fest verschlossen. Ein weiteres Mal ertönte der Türsummer als ob die Ungeduld zu einer Tugend verkommen wäre."Ja ja, ich bin schon untewegs!", gab die junge Frau entnervt von sich und als sie auf dem Befehlsfeld neben der Türe den Öffnungsmechnismus aktivierte schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf den sie ohne Umschweife durch die sich öffnenden Türhälften aussprach:"Lew? Hast du etwa schon wieder den Türcode vergessen!?"

Doch als die Türen endlich offen standen, war niemand dahinter zusehen. Natalie ging einen Schritt durch den Türrahmen und schaute sich um. Nichts, der Korridor war leer und verlassen. Verwirrt fragte sie:"Computer, hat eben jemand an der Tür geklingelt?""Es ist Sternzeit 63080.75"


Da der Captain sich in seinem Bereitschaftsraum befand führte Kovas Weg direkt auf die Brücke. Dort wurde er auch sogleich freundlich von Commander Randon begrüßt, der derzeitig die Wache hatte: „Ah, Mr. Kova, was führt sie denn auf die Brücke? Haben sie den Eindringling endlich geschnappt?“ „Was den Eindringling betrifft, so ist davon auszugehen, dass er nicht existiert. Ich habe daher einen Bericht angefertigt, dem ich dem Captain gerne aushändigen würde, Commander“, antwortete der Angesprochene. „Da werden sie sich noch einen kleinen Moment gedulden müssen, der Captain isst gerade zu Mittag und es wäre taktlos ihn dabei zu stören“, meinte Randon und hoffte, dem Captain damit seine Mahlzeit zu retten, denn einmal im Dienst machte der Vulkanier auch vor dem Bereitschaftsraum des Captains nicht halt. Außer an privaten Orten wie seinem Quartier oder auf dem Holodeck hatte der den Captain wohl schon überall abgefangen. Glücklicherweise nahm der Sicherheitschef jede Empfehlung als Befehl auf, wenn er nicht entschiedenst anderer Meinung war. Und so wollte er bereits zum Turbolift zurückkehren, als Randon ihn beruhigte: „Bleiben sie ruhig hier, der Captain wird sicherlich nicht lange brauchen und dann können sie ihm den Bericht ja aushändigen. Sie fallen schon nicht allzu sehr auf der Brücke auf.“ Doch kaum hatte sich der Vulkanier würdevoll in einen unbelebten Winkel der Brücke gestellt, ertönte plötzlich die Alarmsirene und der nächste Eindringlingsalarm kündigte sich an. Kova drückte dem wachhabenden Sicherheitsoffizier seinen Bericht in die Hand, befahl ihm, diesen dem Captain zu übergeben und schnappte sich den nächsten Turbolift. Der Eindringling befand sich laut Computer direkt im Maschinenraum. Von dem Crewmen, der dort Wache hatte abgesehen traf Kova als erstes am Tatort ein, nach ihm die Lieutenants Carrel, Maturin und Reed. „Im Maschinenraum, nicht ihr Ernst“, stöhnte Carrel. „Wir wissen doch sowieso, dass es sich um einen Fehlalarm handelt. „Mr. Carrel, ich denke ich muss sie nicht an ihre Pflicht erinnern“, antwortete Kova kühl. „Andererseits denke ich, wir können es uns sparen den Maschinenraum zu evakuieren. Sie teilen sich auf und nehmen jeden Winkel gründlich in Augenschein!“ Statt mit wilden hektischen Bewegungen einem möglichen Schützen schlenderte das Sicherheitsteam gelassen in den Maschinenraum, in dem die Ingenieure in aller Seelenruhe weiterarbeiteten. Dieser Vorgang hätte einem Menschen mit Kovas pedantischer Veranlagung die Tränen in die Augen getrieben, doch als Vulkanier nahm er diese Tatsache stoisch hin. Wie erwartet fanden sie nichts. Um so frustrierender war es, als der nächste Eindringlingsalarm schon ertönte, noch während sie den Tatort Maschinenraum untersuchten. Kova wandte sich zügig dem Eingang zu, als Maturin auf ihn zu gestürmt kam. „Sir, Sir, die Sensoren haben eine Lebensform entdeckt, wir haben ihn“, rief er überschwänglich. „Auf geht’s, wir haben keine Minute zu verlieren, haha.“ Und dem Sicherheitsteam vorauseilend rannte der Halb Betazoid auf den Turbolift zu.


Im Forschungslabor der USS Katana setzte sich der Wissenschaftsoffizier Dr. Dalen Lazarus an eine Konsole und begann die speziellen Sensoren zu aktivieren, die er zusammem mit der Chefingenieurin eigens für die planetare Kartographie und die Suche nach Bodenschätzen wie Dilituium entwickelt hatte. Mit Stolz konnten sie dabei von sich behaupten, die bisher gängigen System mit ihrer Neuentwicklung um mindestens 50 Prozent in der Effizienz zu übertreffen. Aber das war bisher noch reine Theorie, der Praxistest stand jetzt erst an. Daher aktivierte Dr. Lazarus das interkomm:"Lieutenant Commander Lazarus an Brücke, wir sind bereit."

"Hier Commander Randon.", kam die prompte Antwort von der Brücke:"Dann zeigen sie mal was ihre neuen Sensoren so drauf haben, Doktor!""Aye Sir.", bestätigte der Tev'Mekianer knapp und gab einige Befehle auf seiner Konsole ein, doch anstatt dass der Scanvorgang des unter ihnen liegenden Planeten begann, ertönte im Labor aufeinmal ohrenbetäubende Musik. Zu den verschrobenen Klängen von vermutlich vergewaltigten E-Gitarren erklang eine waberige Stimme: >> I am the centre of this universe - The wind of time is blowing through me - And it's all moving relative to me - It's all a figment of my mind - In a world that I've designed - I'm charged with cosmic energy - Has the world gone mad or is it me? <<

"Lieutenat Commander, was ist das?", rief die Stimme des XO durch das Interkomm gegen die laute Musik an. Der Wissenschaftoffizier schaute sich verdutzt im Labor um, worauf er ebenso verwundeterte Blicke von den Mitarbeitern seines Stabes erntete. Beinahe schreiend gegen den Lärm antwortete Dalen dem ersten Offizier knochentrocken:"Offenbar nicht ganz normale Musik...""Was soll das?""Ich fürchte wir haben hier auch ein kleines technisches Problem Commander.""Mir scheint, wir müssen unsere Mission wohl doch verschieben. Arbeiten sie mit ihrem Team mit Lieutenant Commander Yadeels Stab zusammen und gehen sie diesen Vorfällen nach. Möglicherweise steckt doch mehr dahinter als irgendein defekter Computerchip...“

"Aye Sir.“, bestätigte Lazarus so laut wie er nur konnte um den Krach zu übertönen, dann brach er die Interkommverbindung ab. Doch alle seine Versuche die Musik abzustellen blieben erfolglos, stur spulte der Computer die gesamte Länge des grauenhaften Songs ab: >> I am the creator of this universe - And all that it was meant to be - So that we might learn to see - This foolishness that lives in us - And stupidity that we must suss - How to banish from our minds - If you call this living I must be blind <<

Erst nach geschlagenen sechs Minuten und siebzehn Sekunden verstummte der unausstehliche Krach und Dalen Lazaurs wagte es kaum zu fragen: „Computer, was war das für eine grauenhafte Musik?“"Es ist Sternzeit 63080.88"


Seeta saß noch immer im Dunkeln. „Wie kann es eigentlich sein, dass niemanden auffällt wenn die Chefingenieurin urplötzlich auf Nimmerwiedersehen verschwindet“?, fragte sie sich. Als Chefingenieurin kannte sie ihr Schiff natürlich in und auswendig und auch im Dunkeln konnte sie sich orientieren, aber nur quälend langsam, denn ein Absturz in einen der Schächte der Jeffries Röhren konnte ihren Tod bedeuten.

Doch dann hörte sie ein Geräusch. „Na endlich“, murmelte sie. Es klang ganz vertraut, da stieg jemand eine Treppe hinauf, ein Lichtstrahl blitzte auf – doch plötzlich herrschte wieder Finsternis. Jetzt bekam es Seeta mit der Angst zu tun. Wer würde denn das Licht löschen, wenn er ihr helfen wollte, auf der Suche nach ihr war? Es passte nicht zusammen. Dann hörte sie auf einmal ein Schnüffeln. Sie drehte sich um, wich zurück, irgendetwas konnte nicht stimmen, irgendetwas WAR dort in der Dunkelheit. Ihre Gedanken rasten, überschlugen sich. War es ein Zufall, das sämtliches Licht ausgerechnet in dieser Sektion ausfiel? Es war technisch gesehen eigentlich unmöglich, konnten sämtliche Backupsysteme gleichzeitig versagt haben? Wohl kaum. Aber wer konnte es auf sie abgesehen haben?

Sie kroch den nächsten Gang in halsbrecherischem Tempo voran, bloß weg, vergessen war die Sorge, einen Schacht hinabzustürzen. Dann spürte sie mit einem mal eine kalte Hand an ihrem Nacken, sie konnte nicht anders als laut aufzuschreien. Doch dann siegte wieder der Verstand und sie stieß kräftig mit dem Ellenbogen in Richtung des Angreifers. Die Hand ließ verschreckt los und Seeta stolperte erneut in die andere Richtung. Dann flammten auf einmal mehrere Lichter auf und blendeten Seeta. „Verhalten sie sich ruhig und unternehmen sie keinerlei Fluchtversuche, sie sind vollständig eingekreist worden und sollten sie Widerstand leisten, müssen wir auf sie schießen!“, befahl eine Stimme kühl. Seeta erkannte die Stimme. Das war doch - „Kova sie Mistkerl, wenn das ihre Auffassung von Humor ist...“ Seetas Stimme zitterte und verstummte dann ganz. „Lieutenant Commander Yadeel?“

Mehrere Stimmen brandeten auf, und jetzt, wo sich ihre Augen langsam an das Licht gewöhnt hatten konnte sie den Vulkanier und seine Crew schemenhaft ausmachen, auch wenn nach wie vor alle Lichter auf sie gerichtet waren. Ihr Herz raste immer noch und das Adrenalin breitete sich ungehindert in ihrem Körper aus. „Könnten sie mir bitte sagen, was dass zu bedeuten hat?“, fragte sie immer noch erregt. „Sie haben den Eindringlingsalarm ausgelöst, und da die Sensoren lediglich eine nicht näher zu identifizierende Lebensform ausgemacht hatten mussten wir annehmen, dass Unbefugte das Schiff betreten haben“, erklärte Kova. „Ich soll – Nein, ich muss jetzt erstmal hier heraus. Helfen sie mir gefälligst zum Ausgang“, befahl Seeta. Und während sie den Weg bestritten fragte Seeta dann doch alles, was ihr in den Sinn kam. Während Kova es vorzog, still vor sich hin zu grübeln bestritten Carrel und Maturin die Konversation. Eine Frage brannte Seeta besonders unter den Nägeln. „Wie konnten sie mich so einfach in der Dunkelheit einkreisen?“

„Das war nicht weiter schwierig, Madam“, plapperte Maturin drauf los. „Sehen sie, Commander Kova und ich sind Telepathen, wir können uns also geräuschlos verständigen. Dank seines Geruchsinns, sie wissen, darin sind uns die Vulkanier überlegen fand er sich zwar nicht unbedingt besser zurecht, doch er wusste jederzeit wo sie sind, und da wir sie ja von Beginn an eingekreist hatten lotste er uns in die richtige Richtung. Da ich ihnen am nächsten war sollte ich sie mit dem Vulkanischen Nervengriff außer Gefecht setzen, doch in der Dunkelheit hab ich leider daneben gegriffen. Sie ahnen ja nicht, wie schwer das ist. Tja, und dann haben sie mir das Veilchen verpasst“, meinte er fröhlich.

In diesem Moment traten sie in das Licht und so hatte Seeta ausreichend Gelegenheit, ihr Werk zu begutachten. Der junge Mann sah in der Tat etwas mitgenommen aus. Sie stand jedoch noch zu sehr unter Schock, um sich dafür entschuldigen zu können oder auch nur zu wollen und im Grunde genommen hatte er ja auch sie angegriffen und nicht umgekehrt. Von der Seite kam eine Frau herbeigeeilt, die Seeta vage als Lieutenant Earnshaw in Erinnerung hatte: „Lieutenant Commander Yadeel, die technischen Probleme nehmen überhand"

'Ach ne?', schoss es der Zanderianiern bissig durch den Kopf, verkniff sich jedoch diesen sarkastischen Kommentar und wartete ab, was Earnshaw noch zu berichten hatte. Diese übermittelte daraufhin einen Befehl: "Commander Randon hat angewiesen, dass der technische und der wissenschaftliche Stab absofort zusammenarbeiten und alle Resourcen auf die Fehlfunktionen fokusieren. Doktor Lazarus wartet bereits im Maschinenraum auf sie."


"Es ist Sternzeit 63081.10", verkündete die Computerstimme stoisch wie schon so oft zu vor. Captain Garrick Andersson gab es damit endgütlig auf einen Logbucheintrag vorzunehmen und beschloss wie schon zuvor sein XO dies handschriftlich nachzuholen. Stattdessen machte er sich daran seinen jüngsten Entschluss umzusetzen, die derzeitige Mission nun endgültig abzubrechen und das Schiff Richtung Gemini zu bringen. Er wies seinen XO entsprechend an und überlies diesem vertrauensvoll die weitere Prozedur:"Commander, bringen sie uns nachhause"

"Mister Lucas.", sprach der Commander den diensthabenden Piloten an: "Den Orbit verlassen und mit einem halben Impuls zum letzten Planeten des Systems steuern. Danach neuer Kurs 524 zu 696 zu 017 mit Warp 5" "Aye Sir", bestätigte der junge Navigator pflichtbewusst und machte sich daran an seinem Computerterminal die entsprechenen Manöver zu berechnen. „Kurs eingegeben, Sir“, meldete er kurz darauf und verkündete:„Halbe Impulsgeschwindigkeit. Energie!“

Das Summen der Katana schwoll an doch nichts regte sich. Lucas begann wie wild geworden auf seiner Kontrolleinheit herumzutippen, doch die Katana wollte sich einfach nicht bewegen. Dann verstummte das Summen. „Es ist Sternzeit 63081.11“, verkündete die Stimme des Computers. „Mr. Lucas?“, fragte der erste Offizier irritiert, der sich besorgt aus seinem Sessel erhob und zum Navigator ging. Tom schaute indes verzweifelt von seiner Konsole auf und stammelte entschuldigend: „Ich... Ich kann es mir nicht erklären, Sir.“ „Sind sie heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?“, fragte Randon doch noch amüsiert, nachdem sich seine anföngliche Irritation gelegt hatte, denn jedem konnte irgendwann einmal ein Fehler unterlaufen. „Ich bitte sie, Commander, ich hab bereits tausende male ein Raumschiff geflogen. Vielleicht liegt ja ein Problem im Maschinenraum vor?“ „Tun sie mir den Gefallen und starten sie doch noch einmal, vielleicht funktioniert es dieses mal ja, meinte Randon immer noch nachsichtig lächelnd, denn er glaubte nicht an ein Problem. Wortlos wiederholte der Pilot die Prozedur, doch das Ergebnis blieb dasselbe, und in die Stille hinein erklang erneut die Stimme des Computers, der die Sternzeit angab. „Wie es aussieht, sind wir manövrierunfähig“, sagte Lucas leise und starrte ungläubig auf seine Konsole. "Vielleicht doch ein Problem mit im Maschinenraum“, schaltete sich nun der Captain wieder ein, dessen Besorgnis wieder wuchs. Er aktivierte das Interkom und hakte nach: „Captain an Maschinenraum. Gibt es ein Problem mit dem Antrieb oder haben wir momentan die Möglichkeit auf Impulsgeschwindigkeit zu beschleunigen?“ „Natürlich haben wir die Möglichkeit!“, erwiderte Lieutenant Kincaid am anderen Ende der Leitung etwas konstaniert aber noch im respektvollen Tonfall. Der Captain nickte zu seinem XO, dieser klopfte dem Ensign auf die Schulter und meinte ermutigend: „Na gut, einen Versuch unternehmen wir noch, Mr. Lucas.“ Wieder summte der Antrieb, wieder ließ das Summen nach. Die Stille auf der Brücke dröhnte allen in den Ohren. „Hat es etwas zu bedeuten, dass der Computer diesmal nicht die Sternzeit verkündet hat?“, fragte Lieutenant DeSoto. „Es ist Sternzeit 63081.12“, gab der Computer wie zum Hohn von sich.

Der junge Ensign schaute wieder verdutzt in die Runde der ihn umgebenden Führungsoffiziere und machte eine Gesichtsausdruck wie ein Kadett im ersten Jahr. Doch auch die Gesichter der anderen Offiziere wirkten wie in Stein gehauenes Erstaunen akzentuiert durch das Entsetzen in ihren Augen. Es war der Captian der als erstes wieder Worte fand und zu seinem ersten Offizier sagte:"Commander. Diese Fehlfuktionen waren anfangs nur lästig, aber ich fürchte, wir haben es mit einem ernsteren Problem zu tun als wir uns zunächst eingestehen wollten..."


"Also ich verstehe immer noch nicht ganz, warum du die Handlung unbedingt in das primitive zwanzigste Jahrhundert legen musste?“, fragte Lew Sulik seinen Kumpel und Kollegen Mark de Boer. Dieser stand an einer Konsole über die er den neuen Holoroman programmierte und ohne von den Datenreihen aufzusehen entgegnete er: „Technik zerstört gute Story! Mit der einfacheren Technik haben wir mehr Freiheiten bei der Handlung. Außerdem ist des doch mal was anderes als die ganzen Ritter-, Western- und Sherlock-Holmes-Geschichten.“

„Ja schon gut...“, winkte Lew resigniert ab und betrachtete die Projektilwaffe in seiner Hand. Es machte ihm inzwischen tatsächlich Spaß mit der eigentlich primitiven Wumme durch die Gegend zuballern. Der Pilot lud mit geübten Handgriffen seine Pistole durch und schaute dann wieder zu Mark: „Aber der Name: John McClain. Warum nicht gleich Larry McBain?“

"Klappe! Es ist meine Idee, also gebe ich den Charakteren die Namen.“, beendete de Boer abrupt die Diskussion, dann schaute er auch wieder von seinem Computerterminal auf: „So. Ich habe die Datenfehler im Programm bereinigt. Spielen wir die Szene nochmal durch. Dann sehen wir ja ob es jetzt endlich sauber funktioniert.“

„Zeitindex 01:24:33?“, fragte Lew sicherheitshalber als er sich bereits in Position für die nächste Actionszene stellte. Sein Freund bestätigte mit knappen Worten und aktivierte die Szene, woraufhin die kahle und sterile Gitternetzstruktur des Holodecks dem düsteren Ambiente eines Wolkenkratzers aus dem späten zwanzigsten Jahrhundert wich. Entsprechend dem Holo-Drehbuch pirschte sich der Protagonist – in dem Fall Lew Sulik alias John McClain – vorsichtig an die Wand gedrückt wenige Schritte vorwärts im fahlen Licht des verlassenen Gebäudekomplexes. Plötzlich sprang ein Gangster unter lautem Gebrüll mit einer Maschinenpistole aus einer Ecke und feuerte eine ganze Salve auf Lew ab. Dieser duckte sich schnell und mit der Waffe im festen Griff beider Hände feuerte er mehrere gezielte Schüsse auf seinen Gegner ab, den er auch mehr oder weniger genau in die Brustgegend traf.

Von der Wucht der Aufschläge überfordert taumelte die Holodeckfigur mehrere Schritte Rückwärts und bevor er unter filmreifen klirren durch eine berstende Glasscheibe stürzte lösten sich noch mehrere unkontrollierte Schüsse aus seiner MP. Lew der dieses Mal nicht rechtzeitig in Deckung hatte hechten können spürte zunächst einen glühend-heiße Schmerz am linken Oberarm bevor er durch den Schock im Bewusstsein getrübt selbst zu schwanken begann und in die Knie sank.

„Computer. Stoppe Holosimulation!“, rief der einzige Zeuge der seltsamen Begebenheit und noch während die gesamte Szenerie um sie herum wie von Geisterhand festgehalten einfror, kniete sich Mark zu seinem Kumpel auf den Boden hinunter. Dieser wiederum presste unter schmerzverzerrten Gesichtszügen seine rechte Hand auf seinen linken Oberarm, doch zwischen den Fingern quoll bereits das Blut in dicken, dunkelroten Strömen den Arm entlang. Aus den zusammengebissenen Zähnen zischte Lew: „Nur ein Streifschuss und trotzdem blute ich wie eine abgestochene Sau...“

„Die Blutung müssen wir sofort stoppen!“, war die angespannte Antwort und durch zahlreiche Spezialtrainings für Piloten geübt schuf Mark aus einigen Kleidungsfetzen einen halbwegs brauchbaren Verband für seinen Kameraden. Mit einem weiteren länglichen Stoffteil band Staffelführer dem Geschwaderführer die Blutzufuhr zur Wunde ab und schränkte so die Blutung zumindest kurzzeitig ein. Kaum war die Wunde einigermaßen versorgt machte Sulik Anstalten aufzustehen: „Dann auf zur Krankenstation!“

„Nichts da!“, drückte der Boer seinen besten Freund wieder auf den Boden zurück: „Du spielst mir hier im Real-Life nicht den Helden!“ Dann aktivierte er seinen Kommunikator: „De Boer an Krankenstation. Wir brauchen ein medizinisches Notfall-Team auf Holodeck 1. Ein leicht Verwunderter durch einen Streifschuss einer Projektilwaffe.“ Doch als Antwort hörten beide von anderen Seite der Leitung eine verstörte Stimme:"Äh....hier ist das Arboretum. Sie müssen sich vertan haben.“

Zuerst schauten sich beide verdutzt an, dann versuchte es Lew mit seinem Kommunikator noch einmal, jedoch dieses mal vermeldete der Computer: „Es ist Sternzeit 63081.15“ Daraufhin meinte Mark: „Sieht so aus, als ob du heute doch noch zu deiner Heldentat kommst...“ De Boer half seinem Kameraden auf die Beine und geleitete ihn aus dem Holodeck. Zum ersten Mal hatten sie nun Zeit das Geschehene zu reflektieren und Lew fragte: „Wie zum Teufel konnten die Sicherheitsprotokolle des Holodecks so plötzlich ausfallen?“ „Keine Ahnung. Wir sollten das die Chefingenieurin klären lassen.“, gab der Angesprochene unter demonstrativen Achselzucken von sich als sie den Korridor betraten. Dann schlossen sich die Flügeltüren hinter ihnen und die gespenstische Szenerie des Wolkenkratzers im nächtlichen Halbdunkel blieb mit der vermeintlichen Leiche der Holodeckfigur alleine und verlassen zurück.