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Difference between revisions of "Katana:Log 230"

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Latest revision as of 12:36, 17 June 2018

Jippi ya yeah, Schweinebacke!
Autor: Lew Sulik

„Das Runabout hat die vereinbarte Warteposition innerhalb der Atmosphäre erreicht. Die EF-Einheit wird in diesem Moment auf die Seine gebeamt.“, verkündete Carrel von der Taktik und Kova machte – beinahe untypisch für einen Vulkanier – eine bestätigende Geste. Dann wollte er wissen: „Status der Flottille und der weiteren Schiffe?“ „Sie haben den Sammelpunkt am Rande des Systems erreicht und erwarten Ihre Befehle“, beantwortete Carrel die Frage bevor der vorübergehende Sicherheitschef verkündete: "Lieutenant Claytons Einheit ist in Bereitschaft."

Kovas Plan war es, dass die einzelnen Elite-Force Teams genau in dem Moment in eine geeignete Warteposition Nahe der OPS und dem Konferenzsaal beamen sollten, sobald die Station die Schilde senkte um die Rhine in der Shuttlerampe aufzunehmen. In einem günstigen Zeitpunkt konnten dann die Teams auf Kovas Befehl hin zuschlagen und so die Geiselnahme zügig und hoffentlich ohne Verluste beenden. Das genaue Timing und ein besonnenes aber entschlossenes Vorgehen waren für den Erfolg des Plans jedoch ausschlaggebend. Darum gab der Vulkanier die Anweisung: "Verbindung zur Gemini-Station herstellen!"

"Mister Talek, das Runabout befindet sich wie von Ihnen gefordert in der Wartestellung oberhalb der Station.", begann Lieutenant Commander Kova, als die Abbildung des Andorianers auf dem Hauptschirm erschien: "Wir erwarten ihre weiteren Anweisung für die Geiselübergabe." "Wollen sie mich eigentlich für dumm verkaufen, Kova?", antwortete der Anführer der Geiselnehmer. Doch Kova behielt sein typisches Pokerface: "Ich verstehe, nicht was sie meinen." "Sehe ich wirklich so blöd aus?", keifte Talek nun und der Vulkanier musste sich ausnahmsweise eine ehrliche Antwort verkneifen bevor der Andorianer weiter sprach: "Ich kann mit den Sensoren der Station sehr wohl erkennen, dass sich die Flottille immer noch im Sonnensystem befindet!" "Wie bereits erwähnt dauert es seine Zeit, bis die Flottille am Sammelpunkt eintrifft um von dort aus das System zu verlassen. Diese Zeit müssen sie uns schon gewähren!", erklärte Kova im typisch monotonen Tonfall seines Volkes. Auf dem Bildschirm war jedoch zu erkennen, wie der Andorianer vor Wut tief Violett anlief und wütend grollte: "Sie wollen also Spielchen spielen? Gut, dann spielen wir also Spielchen: Die gesamte Station ist mit Sprengminen bestückt. Meine Genossen und ich sind bereit für unsere Sache zu sterben! Wenn sie also irgendwelche Tricks versuchen, wird niemand hier das alles überleben!" Talek machte eine Pause und schien sich wieder etwas zu beruhigen: "Haben wir uns verstanden, Mister Kova?"

"Vollkommen.", gab Kova klein bei, aber nur zum Schein. Talek machte nun wieder einen zufriedenen Eindruck: "Bevor die Flottille also nicht auf dem Weg zum Korridor beim cardassiansichen Raum unterwegs ist, werden sie auf Ihre Geiseln warten müssen! Talek Ende!"

Damit verdunkelte sich der zentrale Hauptschirm wieder und der vulkanische Lieutenant Commander wandte sich an Carrel: "Die Flottille soll mit den Besuchsschiffen Kurs auf den vereinbarten Zielpunkt nehmen!" Dann signalisierte mit der Hand, dass Carrel warten solle. Ihm viel auf, wie fixiert der Anführer der Geiselnehmer auf die Flottille und ihr Verlassen des Sonnensystem war. Es schien beinahe so, als ob genau das der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Sache war. Darum schränkte er seinen Befehl ein: "Prüfen Sie zu erst, ob es möglich ist, die Verbindung zwischen Station und Sensorphalanx zu unterbrechen oder zu manipulieren. Bei positiver Antwort sollen sich die Schiffe im engsten Formationsflug Kurs setzen, bis auf die 66. Jagdgruppe. Diese soll dann nach Möglichkeit in einem Sensorschatten eine Wartestellung beziehen." Dann schaute er zu Lew Sulik, welcher erkennbar nervös auf seinem Sessel an der Navigation herum rutschte. Kova fügte seinen Befehlen noch eine Anweisung dazu: „Wenn die erste Option nicht möglich ist, sollen sich einige der Spitfire-Attack-Fighter bereit halten. Unter dem Kommando von Lieutenant Paice. Lieutenant Commander Sulik wird vorerst an Bord der Katana benötigt!“


„Ich glaube sie haben uns nicht bemerkt“, flüsterte Randon als er so lautlos wie möglich aus der Jefferiesröhre in den Korridor kroch. Im allerletzten Moment war es ihnen gelungen hinter dem Terminal eine Verdeckplatte abzunehmen und wieder durch die Eingeweiden der Station zu flüchten. Doch auch mit allergrößter Geschwindigkeit war es nur eine Frage der Zeit, bis man ihnen wieder auf die Spur kommen sollte. Aber ein Dämpfungsfeld mussten sie so oder so errichten, da biss die Maus keinen Faden ab. Garrick zeigte den Gang entlang: „Da geht es zum Reaktorraum!“

„Welcher der beiden Räume ist besser geeignet für ihren Plan?“, wollte der erste Offizier wissen und sein Captain reagierte mit einem Schulterzucken: „Eigentlich der mit den Schildgeneratoren. Aber wenn wir im Reaktorraum zur Not an eine der Verteilerknoten kommen, müsste das genügen.“ Garrick hielt kurz inne und erklärte nochmal seine Idee: “Hauptsache der Energiezufluss zu den Schildgeneratoren schwankt für ein paar Sekunden in der Phase.“ „Der Reaktorraum ist sicher auch verriegelt, aber wenn das Schloss zu den Schildgeneratoren kein Hindernis darstellte, sollte das beim Reaktorraum nicht anders sein.“

„Dann auf zu den Reaktoren!“, befahl Garrick Andersson ohne weiter Zeit zu verlieren und ging mit dem einzigen Phaser den die beiden hatten voran. Sie hatten auf ihrem Weg soviel Haken schlagen müssen und waren so schnell durch die Station gehetzt, dass ihnen keine Zeit geblieben war, sich an einem der Waffendepots zu versorgen. Diese waren ohnehin gesichert und so hätten sie nur wertvolle Zeit verloren, denn der Feind war ihnen sicherlich immer noch dicht auf den Fersen.

Während Andersson schließlich den Gang mit seiner Waffe absicherte und abwechselnd die beiden Richtungen des Korridors überblickte, machte sich Randon am Sicherheitsschloss des Reaktorraumes zu schaffen. Die Gangster auf der OPS hatten zwar alle Arbeit geleistet um auch diesen Raum abzuschotten, doch sie hatten nicht mit Karl Theodor Randon gerechnet. Es dauerte nur eine kurze Zeit und wenige scherzhafte Kommentare des XO und schon öffnete sich die Türe: „Voilà, mon Capitaine. Lö Reaktör!“

Die Waffe voran betrat der Captain als erster den großen Raum mit den Energiereaktoren, dicht gefolgt von seinem Commander. Ein weiteres Mal staunte Garrick über die Dimensionen der Einrichtungen an Bord der Gemini Station, auch wenn ihm eigentlich bewusst war, das bei der Architektur von planetaren Raumstation keine so extremen räumlichen Einschränkungen herrschten wie bei Konstruktionen für das Weltall. Die beiden Offiziere standen auf einem balkonartigen Rundgang der etwas oberhalb der diversen Reakotren angebracht war und überblickten so die Szenerie. Der Rundgang selbst war unterbrochen von Konsolen und rückwärtigen Anlagen und Einrichtungen, die ihrerseits zum umfangreichen Reaktorsystem gehörten.

Mit der freien Hand deutete Garrick zunächst auf eine achteckigen Konstruktion an der Decke von der diverse Leitungen abzweigten, als er dem technisch etwas weniger bewanderten XO erklärte: „Das da ist sozusagen der Verteilerknoten für die Energie durch die ganze Station. Wenn wir diesen manipulieren schwankt die Energiezufuhr in der Phase. Die Schildgeneratoren produzieren dann die Hintergrundstrahlung und die Schildemitter erzeugen so das Dämpfungsfeld.“

„Gut, womit fangen wir an?“, wollte Randon wissen und wartete auf die Anweisungen seines Vorgesetzten. Dieser deutete auf die Hauptkontrollstation im unteren Bereich des Raumes: „Gehen sie zu dieser Konsole da unten. Von dort müssten sie Zugriff zur Energiekontrolle erhalten um die Spannung zu manipulieren.“ Garrick seufzte dann und meinte: „Ich werde mich in der Zwischenzeit mit einer Antigrav-Einheit bis zur Decke begeben müssen um den Verteilerknoten zu sabotieren. Denn der wirkt wie ein Transformator um einen kurzfristigen Spannungswechsel auszugleichen. Ist dieser Defekt, verschiebt sich die Phase und wir haben unser Dämpfungsfeld.“

Garrick drückte Karl Theodor den Phaser in die Hand um sich daraufhin die nächstbeste Antigrav-Einheit zu schnappen. Randon ging derweil mit schnellen Schritten die Treppe zur Hauptkontrolleinheit der Generatoren hinunter. Als der Commander unter verbaler Anleitung des ehemaligen Technikers die fein abgestimmten Einstellungen manipulierte schwebte letzterer mit halsbrecherischer Akrobatik durch die große Halle zur Decke. Gerade als der Captain dabei war, die Abdeckung zum Verteilerknoten abzunehmen, spürte er die glühende Hitze von Phaserstrahlen die dicht an ihm vorbei durch die Luft zischten.

Ihm blieb keine Zeit zu reagieren oder gar die Flucht anzutreten. Der aus dem Hinterhalt feuernde Schütze verfehlte Andersson zwar knapp, doch ein Streifschuss beschädigte dessen Schwebevorrichtung so dass diese schlagartig einseitig absackte. So eines festen Standes beraubt fiel der Captain unter einem gellenden Schrei die Beine voran dem Boden entgegen. Im letzten Augenblick bekam er mit den Händen noch einen Griff zu fassen und hing wie ein Schluck Wasser an der bedrohlich schwankenden Anti-Grav-Einheit. Vom ersten Schock erholt erkannte er, wie zwei Fremde mit Schnellfeuergewehren auf dem gegenüberliegenden Teil des Rundgangs umher rannten und wenig zielgenau durch die Gegend ballerten.

Der Umstand, dass Captain Andersson nicht längst Opfer eines weiteren Schusses geworden war, lag einzig und allein an den geschickt platzierten Schüssen die Commander Randon aus der Deckung einer Konsoleneinheit abgab. Auf diese Weise lenkte der XO die Aufmerksamkeit beider Gangster auf sich und verschaffte seinem Captain ein wenig Zeit durch diesen Feuerschutz. Aus den Augenwinkeln heraus registrierte Garrick, wie einer der beiden Angreifern durch einen Treffer Randons zu Boden ging. Doch der zweite Gangster verschanzte sich hinter einer der Konsolen des Rundgangs und feuerte weiter.

Garrick musste sich so schnell wie möglich absetzen, denn er gab in dieser Postion eine hervorragende Zielscheibe ab und lange würde sich der Feind auch nicht mehr ablenken lassen. Ein kurzer Blick nach unten schloss diesen Fluchtweg jedoch aus, denn es waren sicher über vier Meter bis zu Boden, verstellt durch allerlei hervorstehende Ausbuchtungen und Teile der Reaktoren. Ein kontrollierter Fall nach unten mit einer sicheren Landung war daher völlig unmöglich.

Dann bemerkte Garrick, dass das Geländer der Rundgangs vor ihm nun vergleichsweise nahe war, wenn auch etwas schräg unterhalb. Aber seine ersten Versuche, den Handlauf mit einer Hand zu erreichen schlugen kläglich fehl. So nah war das Geländer dann nun auch wieder nicht. In seiner Verzweiflung begann Andersson mit der gleichmäßigen Bewegung seinen Unterkörper als Gegengewicht zu nutzen um die Antigrav-Einheit näher an den Rundgang zu rücken. Doch irgend eine Sicherheitsvorkehrung verhinderte diesen Plan. Also begann er noch mehr und stärker hin und her zu wippen um mehr Schwung zu erhalten. In einem intuitiv bestimmten Moment ließ er die Anti-Grav-Einheit los und flog in einem hohen Bogen dem Geländer entgegen.

Doch seine Hände glitten von dem blanken Metall des Handlaufs ab und er stürzte dem Boden entgegen. Ihm schoss das Adrenalin in den Kopf und dann bekam er gerade noch die letzte Strebe des Geländers zu fassen. Der Schmerz fuhr im wie ein Blitz in die Arme als er auf diese Weise seinen eigenen Fall abfing und unter Aufbringung all seiner Kräfte kämpfte er sich die Streben hoch. Erst als er sich auch mit den Füßen auf die Streben abstützen konnte, ging es schneller und er hangelte sich so schnell wie nur möglich über das Geländer.

Kaum auf dem Boden des Rundgangs gefallen, hechtete er auch augenblicklich mit einem Satz in eine Seitennische in Deckung. Gerade noch rechtzeitig, wie sich kurz darauf zeigte. denn ein Treffer im unteren Reaktorenbereich beschädigte eine Kühlleitung, woraufhin nebliger Dampf die erste Ebene einhüllte. So der Sicht beraubt konnte Randon seinem Vorgesetzten keinen Feuerschutz mehr geben und der Angreifer machte sich nun auf die Jagd nach Andersson.

„Komm schon raus!“, rief der Fremde an Garrick gerichtet und kam entlang des Rundgangs hörbar näher. Gehässig und überheblich lästerte er: „Du hat sowieso keine Chance! Also mach es uns beiden nicht so schwer! Es tut auch gar nicht lange weh! Versprochen!“

Garrick ging im Geiste seine Optionen durch, die angesichts seiner fehlenden Bewaffnung und der der mangelnden Hilfe durch Randon gleich null waren. Doch dann bemerkte er eine durch den Beschuss beschädigte Energieleitung neben seinem Kopf. Schnell riss er das schlauchartige Kabel weiter heraus und betrachtete das abgetrennte Ende. Es stand noch unter Spannung und dessen verfranstes Endstück glühte funkensprühend ob der angestauten Energie.

Als der Schatten des Verfolgers immer näher kam, zwängte sich Garrick immer weiter in die Nebennische zurück, immer dicht an die Wand gepresst und hielt dabei das Kabel bereit. Dann ging alles in Sekundenschnelle, die an Garrick dennoch wie in Zeitlupe vorbei glitt: Der Angreifer stürmte mit dem Strahlengewehr im Anschlag in die Nische. Dabei übersah er aber noch lange genug den an die Wand gepressten Captain, der ihm sofort das Ende des Kabels gegen die Brust drückt. Bereits als Andersson bei Seite zum Rundgang sprang, stand der Angreifer in blau glühenden Blitzen gehüllt und zuckte unter den Stößen der tödlichen Energie. Erst als der Angreifer nach schmerzerfüllten Schreien leblos zu Boden sank, sorgte ein Kurzschluss für einen Abbruch der Energie.

Garrick schnaufte ob der hinter Ihm liegenden Anstrengung und Anspannung als er auf dem Boden des Rundgangs lag und auf den toten Körper seines Gegners starrte. Erst als er wieder einigermaßen zu Atem gekommen war, rief er nach unten in den Nebel: „Commander? Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Ich konnte den letzten unschädlich machen. Die Luft ist sauber!“ Er lächelte etwas ob der Ironie und schob hinterher: „...zumindest hier oben...“

Begleitet von starkem Reizhusten hetzte Karl Theodor Randon die Treppe hoch und rieb sich die Augen, die vom beißenden Rauch schmerzten. Auch der erste Offizier musste erst zu Atem kommen, dennoch vergaß er seine Pflicht nicht und kniete sich neben seinen Captain: „Sind sie verletzt, Sir?“

„Den Umständen entsprechend...“, kommentierte Andersson kurz, der sich nun zum ersten Mal wieder seines eigenen Körperzustandes gewahr werden konnte. Doch zum Glück war er wohl nur mit ein paar blauen Flecken und Gelenkschmerzen nochmal davon gekommen. Er deute auf den Toten vor ihm: „Schauen Sie mal, was wir bei diesem Kerl so alles interessantes finden können...“

Randon begab sich nun zu dem Toten in die Hocke. Sofort nahm er dessen Waffe an sich und begutachtete dessen restliche Ausrüstung: „Moderne Schnellfeuerstrahler, Blendgranaten, Splittergranaten, Kommunikatoren mit subkutaner Schnittstelle, Nachtsichtgeräte und weitere hochmoderne Ausrüstungsgegenstände...“ Er machte eine Pause bevor er dem Captain seine Schlüsse vortrug: „Das hier sind keine Amateure sondern erfahrene Söldner die wissen was sie tun...“ „Kontrollieren sie noch dessen Rucksack, vielleicht ist etwas drin, was wir brauchen können!“, befahl Garrick, dem bereits schon die selbe Schlussfolgerung gekommen war. Als sich Captain Andersson langsam wieder aufrichtete, wühlte sein XO in den Taschen des Rucksacks und holte allerlei weiteres an Söldnerbedarf heraus. Doch dann staunten beide über längliche, stiftartige Zylinder, die sehr verdächtig nach einem Element einer Zündvorrichtung aussahen. Garrick kam näher und nahm Karl Theodor einer der Zylinder aus der Hand und begutachtete es genauer: „Was haben wir denn da?“

„Das sind Zündkapseln für MK-4B Sprengminen vom Kobaltyp.“, erkannte der erste Offizier nach einigen Überlegungen richtig: „Das sind neue Sprengvorrichtungen die von der Sternenflotte speziell entwickelt wurde um planetare Gebäude zu sprengen. Inzwischen gehören Sie zur Standardausrüstung von Landungstruppen.“ „...und planetaren Raumstationen.“, ergänzte nun Garrick Andersson: „Als Teil der Selbstzerstörungsvorrichtung“ „Was zum Teufel haben diese Gangster nur vor auf der Gemini-Station?“, überlegte der erste Offizier laut und sein Captain pflichtete ihm bei: „Wenn es Terroristen sind, die der Sternenflotte schaden wollten, könnten sie die Station viel einfacher zerstören...“ „Aber mit den Sprengminen kann man die Zerstörung durch entsprechend Platzierung und durch Fernzündung viel genauer kontrollieren...“, spekulierte wieder Randon und Andersson nickte: „Was auch immer hier vorgeht, irgendetwas ist faul. Wir müssen so schnell wie möglich eine Verbindung zur Außenwelt bekommen.“

„Was ist mit dem Dämpfungsfeld?“, wollte Karl Theodor Randon wissen, worauf sein Vorgesetzter an die Decke schaute. Der Verteilerknoten qualmte nachdem er wohl von einem Querschläger getroffen worden war. Ein flüchtiger Blick Garrick Anderssons auf eine Anzeige einer nahen Konsole genügte, dass er achselzuckend kommentierte: „Das war zwar nicht die feine englische Art, aber so geht es natürlich auch...“


„Was für ein verzarktes Dämpfungsfeld?“, brüllte Talek mit hoch violettem Kopf durch die OPS der Gemini-Station. Wäre irgendein Gegenstand greifbar gewesen, sicher hätte er damit nach Talow geworfen, dem Überbringer der schlechten Nachricht. Juri Talow schluckte verlegen und erklärte, nicht ohne den erkennbaren Unterton von Unterwürfigkeit: „Diese zwei Saboteure von vorhin... die haben im Reaktorraum irgendetwas angestellt. Die Schildemitter verteilen über die gesamte Station eine Art Strahlung, weswegen die internen Sensoren keine Biowerte mehr identifizieren können...“

„Dann bringt das wieder in Ordnung!“, befahl Talek unwirsch, denn jeder störenden Faktor in seinem Plan musste beseitigt werden. Schon allein wegen der Unberechenbarkeit der jetzigen Situation. Doch nun war es Rick Norman der nach der Analyse der Daten auf seiner Konsole eine schlechte Nachricht zu überbringen hatte: „Schildgeneratoren und Emitter können wir erst wieder rejustieren wenn die Schilde gesenkt sind... und selbst das wird seine Zeit brauchen...“

„Ey Leute! Was zum Zark interessiert uns das? Das Runabout kommt gleich an Bord.“, drängte sich nun Norak in die Diskussion, der die Aufregung nicht verstehen konnte: „Wir steigen ein, fliegen weg. Hier macht es Bums und wir sind schon längst auf und davon. Was interessiert uns da noch das Dämpfungsfeld und diese zwei umherstreifende Sternenflotten-Cowboys?“

„Weil der Transporter immer noch nicht im Orbit um Gemini IX ist...“, erklärte der Anführer der kleinen Gangstertruppe sichtlich ungehalten. Er kontrollierte die Anzeige der externen Sensoren. Sein Zeitplan war knapp kalkuliert und nun schien sich der Transporter vielleicht noch weiter zu verspäten. Um mit dem gekaperten Runabout der Katana zu flüchten musste der Latinum-Transporter kurz vor dem Gemini-System sein oder bereits im Orbit um den letzten Planeten. Mit einer halben Stunde bis zum Zeitpunkt X war mindestens zu rechnen, wenn nicht sogar mit mehr. Der befehlshabende Andorianer schlug mit der Faust auf den zentralen Kartentisch: „Wir müssen uns gegenüber diesem Kova also noch mehr Zeit verschaffen. Da können wir solche Störenfriede nicht brauchen!“ Dann kam Talek etwas in den Sinn, was er bei all der Aufregung sträflich übersehen hatte: „Was ist mit den Sprengminen und wo zum Sternendreck stecken eigentlich Orgat und Larmin?“

„Die Sprengminen sind alle platziert und vernetzt...“, gab Norak zu verstehen, in der trügerischen Hoffnung wenigsten eine gute Nachricht zu überbringen, bevor er die schlechte gleich nachzuliefern hatte: „Aber Orgat und Larmin hatten die Zünder bei sich, als sie auf die Jagd nach diesen zwei Spinnern geschickt wurden. Meran und Bekot konnten die Ladungen also noch nicht scharf machen...“

„Ja bin ich denn nur von Dilettanten umgeben?“, verlor Talek nicht zum ersten und sicher auch nicht zum letzten Mal die Beherrschung. Beinahe Spucke verteilend keifte er zu Talow: „Was machen die zwei überhaupt? Ruf sofort Orgat und Larmin und frag, warum sie diese zwei Quertreiber nicht schon längst geschnappt haben!“ „Sie antworten nicht...“, gab der Angesprochene kurz darauf zurück, als er vergeblich versucht hatte, die Anweisung des Andorianers auszuführen. Nach einigen weiteren Befehlen die er in die Konsole eingab schüttelte er den Kopf: „Mit den internen Sensoren kann ich die aktiven Signale ihrer Kommunikatoren im Reaktorraum lokalisieren. Aber wegen dem Dämpfungsfeld sind keine Biowerte erkennbar.“ Mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck sah er zu Talek: “Irgendetwas stimmt da nicht...“

„Beam sie auf die OPS!“, gab nun Norak hektisch mit einer bösen Ahnung eine Anweisung, die Talek aber Talow gegenüber abnickte. Es dauerte wegen des Dämpfungsfeld einige Zeit bis Norman den Transporterstrahl auf die Kommunikatorsignale der zwei gesuchten Mitverschwörer fokussiert hatte. Deshalb erklang das gewohnte Summen des kleinen Transporters an der gegenüberliegenden Wand erst einige Zeit später. Dann rematerialisierten zwei Gestalten auf der Transporterfläche. Sie waren mit Kabeln Rücken an Rücken zusammengebunden und ein beschriebener Zettel hing an der Seite. Talek und Norak gingen auf den Transporter zu, während Norman und Talow mit betretenem Schweigen im Hintergrund warteten. Es bedurfte keines Tricorders um zu erkennen, dass Orgat und Larmin tot waren. Talek griff nach dem Zettel und las laut vor: „Merry Christmas und Danke für die Phasergewehre. P.S.: Wir haben auch die Zünder. Jippi ya yeah, Schweinebacke!“

Die Augen Taleks glühten vor Wut und seine beiden Fühler zuckten vor Wahnsinn unter seiner kaum beherrschbaren Emotionen. Er knüllte den Zettel zusammen und warf ihn auf den Boden, als er an Norak gerichtet befahl: „Geh mit Meran, Bekot, Sobnin und Ybron da runter und knall diese Kerle ab! Bring das wieder in Ordnung! Ich will ihre Leichen!“


„Es sind keine Transporterscrambler oder andere Sicherheitssysteme aktiviert.“, verkündete Lieutenant j.g. Marturin auf der Brücke des Runabouts Seine nach einem intensiven Scan der Gemini-Station. Doch dann schränkte er ein: „Aber eben hat sich ein Dämpfungsfeld auf der Station gebildet...“

„Und das heißt was?“, wollte Clyaton ungeduldig wissen. Er hatte es gegenüber dem Lieutenant Commander von der Katana verschwiegen: Seine langjährige Lebensgefährtin sowie weitere seiner Freunde waren auf der Station. Darum hatte er nicht das geringste Verständnis für den Plan des Vulkaniers. Ray Clayton wollte um jeden Preis zuschlagen und das sofort: „Können wir nun trotz der Schilde beamen oder nicht?“

„Das Dämpfungsfeld behindert den Beamvorgang selbst nicht. Aber es verhindert eine genaue Lokalisierung ohne zusätzliche Feldverstärker oder ein starkes Transpondersignal.“, gab Maturin zu verstehen: „Sie könnten sonstwo rematerialisieren. Selbst mitten in der Luft der großen Zentralkuppel...“

„Und was ist das da?“, wollte Ray nicht aufgeben und deutete auf eine grafische Darstellung der Raumstation auf der auch das Dämpfungsfeld eingezeichnet war. Daraufhin erklärte Maturin: „Dort in Randbereichen der Station ist das Feld am schwächsten.“

„Hier kann der Transporterstrahl also doch noch fokussiert werden?“, war die hoffnungsvolle Frage von Ray. Der Mann aus dem Sicherheitsstab der Katana nickte: „Ja, hier wäre es noch möglich. Aber nicht lange, die Strahlung wird stärker. Besten Falls für eine halbe Stunde...“

„Dann sollten wir keine Zeit verlieren!“, beschloss Clayton und stand auf. Doch Maturin gab ein weiteres Mal zu bedenken: „Das entspricht jedoch nicht dem Plan und widerspricht den ausdrücklichen Befehlen von Lieutenant Commander Kova!“ „Ach zum Teufel mit dem Spitzohr!“, grollte Clayton wütend, als er nach hinten zu seinen Leuten ging: „Wir gehen da jetzt rein und beenden die Sache und zwar schneller als Kova 'Lebe lang und erfolgreich' sagen kann!“


Ich bin Doktor, kein Wunderheiler Jim!“, beschwerte sich Gregory Tyrone mit sarkastischer Stimme bei seiner Aushilfsassistentin Kobiashi Jim auf deren Frage nach den Überlebenschancen der vergiftenden OPS-Crew. Mit den wenigen Mitteln die die Bewacher zuließen – das war kaum mehr als ein Notfall-Medikit und der Lebensmittel-Replikator – konnte auch der sonst so überhebliche Katana-Arzt nicht viel ausrichten. Lakonisch bemerkte er: „Momentan kann ich deren Tod nur etwas hinauszögern... Retten könnte ich sie nur in einer ausgestatteten Krankenstation...“

„Wie ist der Stand der Dinge?“, wollte Seeta Yadeel wissen, die sich zu den beiden gesellte, die immer noch bei der gefährdeten OPS-Crew knieten. Der Doktor neigte leicht den Kopf hin und her: „Wir machen eindeutig Fortschritte. Wenn auch in die falsche Richtung... Diese Leute sterben mir unter den Händen weg.“

„Können Sie nicht ein Mal ihre blöden Kommentare bleiben lassen?“, seufzte Seeta genervt, die ganz anderes im Sinn hatte als ein Wortgefecht mit dem Großmeister der sarkastischen Bemerkungen. Dieser nickte: „Ein Mal schon. Aber wann... das ist die Frage...“

„Können Sie vielleicht auch mal zählen?“, ging die Chefingenieurin erst gar nicht mehr auf Tyrants Geschwätz ein. Mit einer leichten Kopfbewegung deutete sie zum Ausgang des Konferenzsaals wo die Geiselnehmer standen: „Anfangs waren es zehn. Dann hatten wir acht Bewacher. Dann nur sechs. Und jetzt wo sie zunehmend nervöser werden wurden wieder zwei abgezogen...“ Sie machte eine Pause, jedoch nicht lange um Tyrone keine Chance für eine bissige Antwort zu geben: „Vielleicht ergibt sich bald eine Chance für uns...“

„Ach, und was sollen wir tun? Mit den Wattebällchen aus den Medikits nach ihnen werfen, bis sie bluten?“, nutzte Gregory schlussendlich seine Chance um dann mit unerwartetem Ernstfall anzufügen: „Es wäre besser wenn wir uns alle ruhig verhalten. Das gibt uns die besten Chancen. Dann kommen wir vielleicht alle lebend aus der Sache heraus.“ Dann schaute er wieder auf die OPS-Crew und fügte wie gewohnt boshaft an: „Na ja, vielleicht nicht alle...“