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Difference between revisions of "Katana:Sonderlogbuch 540709"

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Eine Zeit zu Heilen
Sternzeit: 54070.9
Datum: 26.01.2377
Autor: Lew Sulik


Ein Schweißtropfen rann ihm von der Stirn in das rechte Auge und löste dort ein unangenehmes Brennen aus. Während Lew noch das brennende Auge zukniff kletterte er über den steinigen Bergkamm um von dort aus einen Überblick über die Gegend zu bekommen. Der Schmerz im rechten Auge ließ langsam nach und er konnte das Auge allmählich wieder öffnen.

Er lies seinen Blick einmal rundherum über die steinige und karge Landschaft schweifen. Nirgendwo Anzeichen für Wasser und die Sonne brannte gnadenlos auf die leicht bergige Gegend mit ihren weißen Gesteinsformationen nieder.

Seine Notration würde keine zwei Tage mehr reichen und seit den drei Tagen in denen er in dieser Steinwüste herumirrte, hatte er weder einen geeigneten Unterschlupf noch Trinkwasser gefunden.

Das kleine Tal das er nun hinunter schritt war mit Geröll jeglicher Größe übersäht und die verdorrten Sträucher wiesen daraufhin, dass es hier schon lange kein Wasser mehr gab. Als er einige Hundert Meter talabwärts gelaufen war, blieb Lew für einen Moment stehen und wischte sich gerade mit dem rechten Arm den Schweiß von der Stirn, als er zehn Meter entfernt ein kleines Seitental entdeckte. Er ging näher auf den ungefähr drei oder vier Meter breiten Canyoneingang zu und späte hinein.

Die Felswände links und rechts reichten circa acht bis zehn Meter in die Höhe und sorgten für reichlich Schatten. Als sein Blick auf den Boden traf, fiel ihm eine dunkle Linie aus Steinen auf, die bis hinter die erste Biegung des kleinen Canyons reichte. War das etwa Wasser? Schnell kniete er sich auf den Boden und berührte mit der Hand die kleinen, dunklen Steinchen. Tatsächlich! Sie waren feucht. Mit den Händen grub er ein paar Zentimeter in den Boden und es kamen noch mehr nasse Steine zum Vorschein. Lew schaute sich um sah ein paar kleine Sträucher die in der Nähe zum Eingang des kleinen Seitencanyons standen. Sie waren nicht so verdorrt und kahl wie die weiter talaufwärts. Aus diesem Seitental schien zumindest etwas Wasser im Boden zu versickern.

Lew stand wieder auf und ging den kleinen, immer schmaler werdenden Canyon hinauf und spürte wie der Schatten der Felswände für eine angenehme Kühle sorgten. Bereits nach wenigen Metern war aus der nassen Linie die sich auf den Steinen abzeichnete, ein kleines Rinnsal geworden. Wieder kniete Lew hin und hielt seine rechte Hand in das kühle Nass. Dann kramte er sein Medikit hervor und holte daraus einen Stab heraus, den er in das Wasser hielt. Nach einer Minute blinkte das Kontrollfeld grün auf, was bedeutete, dass das Wasser für ihn genießbar war. Mit der Hand schöpfte er ein wenig Wasser und trank. Es war bestes und vor allem kühles Süßwasser.

Lew wischt sich noch etwas Wasser zur Erfrischung in Gesicht und Nacken, stand wieder auf und ging weiter den kleinen Canyon hinauf. Mit der Zeit wurde aus dem Rinnsal allmählich ein kleines Bächchen und infolgedessen war auch mehr Flora zu sehen. Im Wasser sah er nun vereinzelt kleine Wasserpflanzen und an einigen Stellen wuchsen Kletterpflanzen die Felswände hoch. Diese kleine Oase war für ihn wie ein Paradies mitten in der Steinwüste.

In einer Biegung des Canyons hatte der Wasserlauf mit der Zeit den Abstand der Felswände etwas verbreitert und eine Sandbank angehäuft. Kurzerhand beschloss Lew hier vorerst zu bleiben. Hier hatte er genug Wasser und ein Felsvorsprung zwei Meter über der Sandbank spendete ausreichend Schutz. Zudem herrschte in dem Canyon eine angenehme Kühle, im Gegensatz zu der sengenden Hitze im größeren Tal. So füllte er seine Feldflasche mit Wasser und begann an diesem Ort ein provisorisches Lager aufzuschlagen.


Nachdem er genug Brennholz zu der Sandbank geschleppt hatte, wollte Lew ein Feuer entzünden und sich für die kommende Nacht einrichten. Doch er hatte gerade das Holz für ein kleines Feuer angehäuft, da hörte er das Platschen von Wasser. Irgendetwas kam den Canyon hinunter auf ihn zu.

Lew kannte nicht die Tierwelt dieses Planeten und erst Recht nicht die dieser Gegend. Es war gut möglich, dass irgendein Raubtier seine Fährte aufgenommen hatte. Angespannt stand er da und hielt seinen Phaser in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Ein kleines Tier kam hervor, blieb stehen, schnüffelte und musterte ihn kurz um dann seinen Weg fortzusetzen. Beim Anblick des etwa Ferkel großen Tieres senkte Lew wieder beruhigt den Phaser und schaute zu wie das Tier an ein paar Wasserpflanzen knabberte ohne ihn weiter zu beachten.

Dann hob Lew wieder seinen Phaser und schoss auf das Tier, das von dem Treffer kurz aufquiekte und dann leblos in den Wasserlauf sank.


Die Nacht war bereits hereingebrochen und eine klirrende Kälte hatte sich über den Canyon gelegt. Lew saß am wärmenden Lagerfeuer und schnitt mit seinem Kampfmesser ein großes Stück Fleisch von dem Tier, das nun über den Flammen brutzelte.

Es war nicht weiters schwer gewesen, das Tier auszunehmen und das Fell abzuziehen, schließlich hatte man ihm das schon im ersten Überlebenstraining als Kadett beigebracht. Innereien und Fell des Tieres hatte er vorsichtshalber etwas weiter weg im Boden vergraben, um etwaige Raubtiere oder Aasfresser nicht zu sich zu locken.

Das Fleisch des Tieres war eine willkommene und vor allem schmackhafte Ergänzung zu seiner Nährlösung der Notration. Satt und einigermaßen zufrieden mit der verbesserten Situation lehnte sich Lew zurück an die Felswand und starrte auf die Flammen.

Eigentlich hatte man ihm beigebracht, wenn überhaupt, nur ein kleines Feuer in einer Erdmulde zu machen, damit er von seinen Feinden nicht so leicht entdeckt werden konnte, doch hier im engen Canyon konnte er darauf verzichten.

Bevor er sich schlafen legte, entzündete Lew zwei Meter vom ersten entfernt, noch ein zweites Feuer und vergrub die Steine, die er zuvor in den Flammen erhitzt hatte, in den Sand unter seiner Schlafstelle. Als er einschlief umgab ihn mollige Wärme und zum ersten Mal seit zwei Nächten musste er nicht frieren.


Von einem lauten Knall geweckt schrak Lew hoch um sich hastig umzusehen. Es regnete, besser gesagt es goss in Strömen. Blitze und Donnergrollen jagten durch den Himmel über den kleinen Canyon hinweg.

Über Nacht war ein Gewitter aufgezogen und hatte ihn völlig überrascht. Das kleine Bächchen war bereits merklich angestiegen und kleine Wasserfälle schossen sintflutartig an den Felswänden hinunter.

Lew erinnerte sich, was er einmal gelesen hatte. In den meisten Wüstenregionen ertranken mehr Leute die von heftigen Regenfällen überrascht wurden, als dort Leute verdursteten.

Hastig packte Lew seine Ausrüstung zusammen und rannte, die Taschenlampe vor sich gerichtet, den Canyon hinunter zum Haupttal. Doch kaum war er nur wenige Meter vom größeren Tal entfernt, sah er in den kurzen Sekunden, in denen Blitze die Dunkelheit erhellten, wie schlammiges Wasser das Tal hinunter stürzte und dabei Geröll wie Sträucher mit sich riss.

Verflucht, er saß in der Falle. „Na toll, welch herrlich ironische Art und Weise abzukratzen“ dachte Lew. Gestern wäre er noch beinahe verdurstet und nun drohte er jämmerlich zu ersaufen. Eine kleine Chance sah er für sich noch. Am Tag zuvor, bevor die Dämmerung hereingebrochen war, hatte Lew den Rest des Canyons erkundet. Am Ende des Seitentals, dort wo das kleine Bächchen entsprang, waren es knapp fünf Meter hoch zu einer Anhöhe. Wenn es ihm gelänge hoch zu klettern, hatte er eine Überlebenschance.

So schnell er konnte rannte er wieder den Canyon hinauf durch inzwischen knietiefes Wasser. Hastig watete er an seinem vorigen Lagerplatz vorbei durch die immer enger werdende Schlucht bis zur Quelle. Dort war der Canyon nur noch so breit, dass eine Person gerade so hindurch passte.

Schnell prüfte er ob seine Notausrüstung sicher saß, nahm die kleine Taschenlampe zwischen die Zähne und fing an die Felswand hochzuklettern. Der Schlamm, der die Felswand in Strömen hinunterschoss, machte es für Lew schwierig Halt zu finden. Vorsichtig musste er sich an den klitschigen Felsen halt für Hände und Füße ertasten.

Er hatte keine zwei Meter geschafft, da schoss ihm plötzlich ein Strom schlammiges Wasser ins Gesicht und nahm ihm die Sicht. In diesem kurzen Moment der Überraschung verlor er die Konzentration und rutschte mit beiden Füßen ab. Adrenalin schoss ihm ins Blut und panikartig versuchte er wieder Halt unter seinen Füßen zu bekommen.

„Ganz ruhig Junge, mit Panik erreichst du gar nichts!“, dachte er sich verbissen und fand dann langsam wieder einen geeigneten Felsvorsprung für seine Füße. Ohne zu verschnaufen kletterte er weiter. Als er endlich die Anhöhe erreichte, hielt er, auf allen Vieren kniend, erschöpft inne während um ihn herum Bäche aus Schlamm den Abhang in den Canyon hinunterströmten.

Dann wurde ihm bewusst, dass er hier wie auf dem Präsentierteller lag und Gefahr lief von einem Blitz getroffen zu werden. Er hatte also nur eine bedrohliche Situation mit einer anderen getauscht. Er musste einen Unterschlupf finden, wenn er die Nacht überleben wollte.

Langsam kroch er weiter und schaute sich suchend um. Als ein weiterer Blitz die Dunkelheit durchbrach, sah er in wenigen Metern Entfernung einen Höhleneingang und kroch darauf zu. Notdürftig wischte er den Schlamm von der Taschenlampe und leuchtete, seinen Phaser schussbereit in der anderen Hand, in die Höhle. Es war nur eine kleine Felshöhle die nur wenige Meter weiter hinten endete und offensichtlich unbewohnt war. Mit allerletzter Kraft schleppte Lew sich hinein und schlief dann sofort vor Erschöpfung ein.


Das Gewitter war längst weitergezogen als Lew wieder aus seinem Schlaf erwachte. Neugierig kroch er wieder aus seiner Höhle hervor und schaute sich um. Lew hatte nicht die geringste Ahnung wie lange er geschlafen hatte, aber musste so um die Mittagszeit sein, denn die Sonne stand hoch am Zenit und brannte wieder unbarmherzig auf die Landschaft nieder.

Vorsichtig ging er zu dem Abhang, den er in der Nacht mühsam hochgeklettert war und schaute hinunter in den kleinen Canyon. Der Boden und die Wände waren über und über mit Schlamm bedeckt, nichts erinnerte mehr an die kleine Oase, für die er den Canyon gestern noch gehalten hatte.

Er ahnte welch Naturschauspiel nun in dieser wüstenartigen Landschaft bevorstand. Nach solchen heftigen, aber kurzen Gewittern fing es in solchen Gegenden für kurze Zeit an überall zu grünen und zu blühen. Allerdings war Lew nicht gerader darauf erpicht, die hiesige Flora und Fauna kennen zu lernen.

Langsam ging er um die kleine Bergkuppe herum, in der sich die Höhle befand, in der er Schutz gefunden hatte. Als er um den Felsen herumgelaufen war, fand er sich auf einer kleinen Hochebene wieder. In der Ferne konnte er ein Flugobjekt ausmachen, das auf seine Position zuflog und sich beim Näherkommen als Föderations Shuttle erwies.

Na endlich! Bestimmt hatten sich diese Mistkerle einen Spaß daraus gemacht solange zu warten. Das Shuttle landete wenige Meter von ihm entfernt und aus der Luke trat ein Lieutenant Commander hervor der ihn begrüßte:„Herzlichen Glückwunsch Lieutenant. Sie haben das Überlebenstraining erfolgreich bestanden!“

Neben einer positiven fliegerärztlichen Untersuchung, die alle zwei Jahre anstand, mussten die Attack Fighter Piloten alle vier Jahre ein Überlebenstraining bestehen. Dieses Jahr hatte die Trainingsleitung mit dem Versuch, den Test so realistisch wie möglich zu machen, eindeutig übertrieben, wie Lew fand. Zwar wurden die Personen von der Trainingsleitung über Sensorsatteliten im Orbit genausten überwacht und für Notfälle stand ein Rettungsteam bereit oder es war möglich den Probanten hochzubeamen, doch ein derartiger harter Test war nun wirklich zu viel.

„Als es für einen Moment brenzlig wurde, dachte wir schon, wir müssten sie hochbeamen. Doch sie haben es ja geschafft. In Anbetracht ihrer Leistung haben wir beschlossen sie früher abzuholen als geplant“, redete der Lieutenant Commander von der Trainingsleitung weiter.

„Ach ja, brenzlig meinen sie? Ich wäre beinahe drauf gegangen!“, entgegnete Lew schlecht gelaunt, als er einen Klumpen Lehm von seiner Brust kratzte und dem Lieutenant Commander vor die Füße knallte. Lew ging an dem verdutzten Offizier vorbei in das Shuttle und grummelte vor sich her: „Dafür dass ich euch erhalten bleibe verlange ich mindestens eine Beförderung!“


Zurück auf der Raumstation Arktis, nach einer Dusche, einem Kleidungswechsel und einem anständigen Essen, betrat Lew das Panorama um sich dort mit seinem Wingman Ian Paice zu treffen. An der Bar gab Bob ihm ohne zu fragen sein übliches Getränk und Lew ging auf den Tisch zu, an dem Ian bereits vor einem halb leeren Glas saß.

„Na alter Schwede, wie lief ’s bei dir?“, fragte Lew als er sich auf einen Stuhl gegenüber Ian setzte. Dieser winkte abfällig und meinte: „Bescheiden. Sie haben mich in einem Dschungel- gebiet abgesetzt. Zwei Tage später mussten sie mich hochbeamen, weil ich bis Bauch im Sumpf stecken geblieben bin!“ Er atmete deutlich seufzend aus, trank einen Schluck aus seinem Glas und ergänzte: „Muss in vier Wochen noch mal antreten. So ein Mist!“

Mit einem ironischen Lächeln prostete Lew Ian zu, trank ebenfalls und erklärte dann:„Zum Teufel! Ich wäre auch beinahe drauf gegangen. Diesmal ist die Trainingsleitung eindeutig zu weit gegangen, in ihrem Bestreben die Tests so realistisch wie nur möglich zu machen!“

Beide tranken einen weiteren Schluck aus ihren Gläsern, dann fuhr Lew fort: „Hab mich schon bei der Trainingsleitung beschwert. Wenn sie nicht zu den alten Lehrgängen zurück kehren, weigere ich mich, dass mein Leute in Zukunft an solchen Tests teilnehmen!“ „Du bist bereit einen Befehl zu verweigern?“, fragte Ian seinen Squadron Leader erstaunt. Dieser zuckte mit den Schultern wobei er sagte: „Wenn es nicht anders geht… Ich kann nicht zu lassen dass das Leben meines Teams auf so unnötige Weise gefährdet wird. Hinzu kommt, dass auch ich an meinem Leben hänge.“

Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen als Captain Tomas Rogers, der Leiter der Section AF-3 an ihren Tisch trat. Rogers schaute die zwei Piloten mit ernster und besorgter Miene an und meinte dann zu Lew gerichtet: „Schlechte Nachrichten. Tarin Jaron ist beim Training verschollen. Sie haben plötzlich sein Lebenszeichen verloren und als sie ihn hochbeamen wollten rematerialisierte nur sein Communicator auf der Transporterplattform…“

Hastig sprang Lew von seinem Stuhl auf und rief laut: „WAS?“ Tomas drückte den Squadron Leader wieder zurück auf seinen Stuhl und beschwichtigte mit ruhiger Stimme: „Beruhige dich! Es wird bereits nach ihm gesucht. Alles Mögliche wurde eingeleitet um ihn zu finden! Suchtrupps sind zu Fuß und mit Fahrzeugen unterwegs um das Gebiet zu durchkämmen. Ich habe der Trainingsleitung zwei Attack Fighter mit zusätzlichen Sonsorbehältern unterstellt, damit sie den fraglichen Bereich nach Mister Tarin scannen!“

Für einen Moment schwiegen alle drei, Lew und Ian mussten sich dieser Neuigkeit erst einmal bewusst werden. Offenbar hatte dieser wahnwitzige Test sein erstes Opfer gefordert. Dann sagte Lew mit entschlossener Stimme:„Ich muss runter auf den Planeten und nach TJ suchen!“ Woraufhin Ian nicht weniger entschlossen anfügte: „Ich bin dabei Lew!“

„Jungs! Über Hundert Mann sind bereits an der Suche nach Tarin Jaron beteiligt. Überlasst das besser den Suchtrupps!“, versuchte der Captain die zwei Piloten zu beruhigen. Doch Lew entgegnete: „Tomas! TJ ist Mitglied meines Squadrons und unser Freund. Als sein Squadron Leader bin ich dazu verpflichtet und als sein Freund bin ich ihm das schuldig! Wir gehen da runter, ob es dir passt oder nicht!“

Rogers sah ein, dass es zwecklos war den zwei diese Idee auszureden und er konnte es ihnen nicht verübeln. Da er nachempfinden konnte, was in den zwei vorging, sagte er: „Also meinetwegen. Ihr bekommt vorn mir alles was ihr braucht!“


So schnell es ging jagte Lew den Glider knapp über den Boden zu der letzten bekannten Aufenthaltsstelle von Tarin Jaron. Mit ihm im Fahrzeug saßen Ian Paice, Tekor Rixx und ein vulkanischer Doktor namens T’Nek.

Es war genau das passiert, was Lew befürchtet hatte. Die weltfremden Sesselsitzer von der Trainingsleitung hatten nicht Jarons letzten Aufenthaltsort untersucht, sondern einfach das Gebiet in Gitternetzlinien eingeteilt und suchten es systematisch ab. So sah er es als seine Aufgabe an, dieses stümperhafte Versäumnis nachzuholen.

Am Flussufer angekommen, brachte der Squadron Leader den Glider zum stehen und alle stiegen aus. Sie gingen das abschüssige Ufer zu einer Kiesbank hinunter und verteilten sich bei ihrer Suche nach irgendeinem Hinweis.

„Ich habe TJ’s Phaser gefunden!“ rief Tekor nach einer Weile und fischte das Gerät aus dem flachen Wasser. „Die Energiezelle ist komplett geladen, es wurde kein einziger Schuss daraus abgegeben.“ sagte Lieutenant Rixx, als er das Gerät untersuchte.

Bei der weiteren Suche fand Ian Paice einige ungeöffnete Päckchen mit Notrationen im Schilf verstreut und der Gruppe viel eine Schleifspur auf, die von der Kiesbank das Ufer hoch auf die Wiese führte.

„Ein Raubtier?“, fragte sich Lew geistesabwesend als er sich in der Gegend umsah, die vom Klima her einer gemäßigten Zone der Erde ähnelte. „Für Spekulationen gibt es noch nicht genügend Hinweise“, antwortete Doktor T’Nek, der zum ersten Mal seit ihrer Ankunft auf dem Planeten etwas sagte.

Ohne auf die Antwort des Vulkaniers zu achten ging Lew das Ufer hinauf zum Glider und schaute sich noch einmal um. Flussaufwärts wie Abwärts das gleiche Bild einer Graslandschaft, die anscheinend durch die regelmäßige Beweidung irgendwelcher Tierherden frei von Sträuchern gehalten wurde. Rechtwinklig vom Ufer weg erkannte Lew in etwa zwei Kilometer Entfernung einen dichten Wald. Irgendetwas in ihm sagte, dass er dort nach TJ suchen musste, auch wenn es dazu keinen konkreten Hinweis gab.

„Los, wir fahren zum Wald dort und suchen da!“, befahl Lew und setzte sich ans Steuer des Gliders. Die anderen folgten ihm und setzten sich in das Fahrzeug, außer Doktor T’Nek. „Lieutenant. Ich kann keine logische Schlussfolgerung erkennen, die sie dazu veranlassen könnte, sich zu diesem Wald zu begeben“, sagte der Vulkanier mit hochgezogener rechter Augenbraue. „Quatschen sie nicht so blöde und steigen sie ein!“, entgegnete Lew ungeduldig auf diesen unnötigen Einwurf des Doktors.


Ratlos stand die Gruppe vor dem dichten Wald und versuchte hinein zu spähen. Alles was sie erkennen konnten war dichtes Laubwerk, umgestürzte Baumstämme und ein dichtes Unterholz.

Ian wusste auch nicht so recht, warum sein Squadron Leader ausgerechnet im Wald weiter suchen wollte. Allerdings hatte er vertrauen zu Lew und war sich sicher, dass dieser bestimmt seine Gründe haben musste, welche das auch immer waren.

„Sieht so aus als ob ich einen Weg oder einen Tierpfad gefunden habe“, rief Tekor, worauf die anderen zu ihm gingen und in die schmale Öffnung schauten, die in das Dickicht des Waldes führte. „Scheint die einigste Möglichkeit zu sein durch dieses Dickicht zu kommen“, meinte Lew und zog seinen Phaser aus dem Halfter bevor er den Pfad betrat. Die anderen taten es ihm gleich und folgten ihm in den Wald.

Der Pfad hatte mehrere Abzweigungen, von denen manche im Nichts endeten, also scheinbar doch eine Tierfährte. Immer tiefer in den Wald gelangte die Gruppe als sie dem Weg folgte. Ian aktivierte seinen Trikorder und scannte den Bereich um sie herum, konnte aber auf Lews fragenden Blick nur verneinend mit dem Kopf schütteln.

Sie gingen noch eine Weile den Pfad entlang bis ein großer, umgefallener Baumstamm den Weg versperrte. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, kletterte der Squadron Leader auf dem Baumstamm und schaute sich um. Aber außer das übliche, was man eben in einem solchen Urwald zusehen bekam, war nichts Auffälliges zu erkennen.

Gerade als Ian Meldung machen wollte, dass sein Tricorder drei fremde menschliche Lebenszeichen anzeigte, da übertönten plötzlich mehrere laute Schüsse die Geräusche des Waldes. Sofort stürzte sich Lew von dem Baumstamm auf den Boden neben Ian, der wie die anderen in Deckung gegangen war.

„Was zum Teufel ist das denn?“, fragte Lew während noch weiter auf sie geschossen wurde. .„Projektilwaffen. Durch einen explosiven Treibsatz beschleunigte Geschosse. Nicht sehr effektiv“, antwortete T’Nek mit seiner emotionslosen Stimme auf diese eher rhetorische Frage.

„Ah, nicht sehr effektiv! Warum sagen sie das nicht den Leuten, die auf uns schießen. Vielleicht hören sie damit auf bis sie modernere Waffen gefunden haben!“, entgegnete Lew und Ian konnte erkennen, wie sein Squadron Leader tonlos mit den Lippen das Wort ‚Hornochse’ formte. Auch dem Wingman gingen die Kommentare des vulkanischen Arztes langsam auf die Nerven.

„Ihre Wut und ihr Sarkasmus helfen uns auch nicht aus dieser Situation heraus, es wäre besser wenn sie…“ Doch bevor der Doktor seinen Satz beenden konnte, verstummte das gleichmäßige Stakkato der Maschinenpistolen und eine Stimme schrie durch den Wald: „Waffen wegwerfen und mit erhobenen Händen rauskommen!“

Die Gruppe von Sternenflotten Offizieren kam dieser Aufforderung nach und ein alter Mann mit langem weißem Haar und ebenso zotteligem Bart trat hervor und hielt ein scheinbar selbstgebautes Gewehr auf sie gerichtet. Ein weiterer Mann, etwa um die Dreißig, trat ebenfalls aus dem Dickicht. Auch er trug ein solches Gewehr.

„In diese Richtung!“, befahl der alte Mann barsch und deutete in Richtung eines Pfades, der vom Hauptweg abzweigte. Als sie los gingen, gefolgt von den zwei Fremden mit den Waffen, sah Ian gerade noch aus den Augenwinkeln wie eine weitere Person, eine Frau auftauchte und die weggeworfenen Phaser einsammelte.


Nach ungefähr fünfzehn Minuten Marsch durch den Wald kamen sie auf eine große Lichtung, an deren anderem Ende eine große Behausung zu sehen war. Aus dem Gemüsebeet, an dem sie vorbeigingen, schlussfolgerte Tekor, dass diese Leute schon eine ganze Weile hier lebten.

Beim Näherkommen stellte sich die Behausung als ein alter Frachter heraus, der völlig von Pflanzen überwuchert war. Tekor und seine Kollegen wurden von den beiden bewaffneten Männern durch die Tür in den Frachter gebracht und mussten sich auf eine Bank am Ende des Raumes setzten.

Der jüngere Mann hielt weiterhin seine Waffe auf die Gruppe Sternenflottenoffiziere gerichtet, der Greis stellte sein Gewehr beiseite und setzte sich an einen Tisch. Mit den Phaser in der Hand betrat nun die Frau den Raum, die Tekor vorher nur für einen Moment hatte sehen können. Nachdem sie die Sternenflotten Waffen auf den Tisch gelegt hatte, fragte sie den Greis: „Vater, was sollen wir nun mit diesen Leuten machen?“

„Mir fällt schon was ein mein Kind, vorerst sperren wir sie zu dem anderen“, antwortete der alte Mann.

„Sie halten einen anderen Sternenflotten Offizier gefangen? Einen Bajoraner, Tarin Jaron?“ fragte Lew, der die Unterhaltung der zwei mit gehört hatte.

„Ja“, entgegnete Greis und fügte noch an: „keine Sorge, es geht ihm gut!“

„Warum halten sie uns gefangen?“, wollte Tekor von dem alten Mann wissen .

„Weil sie uns von hier vertreiben werden, wenn man uns findet“, sagte der Alte traurig. „Vor dreißig Jahren musste ich mit diesem Frachter hier notlanden. Zusammen mit meiner Familie habe ich mich eingerichtet. Es ist unser Zuhause, wir wollen hier nicht mehr weg.“

„Das ist unlogisch“, warf T’Nek in das Gespräch. Tekor verdrehte die Augen, als der Vulkanier wieder mit seiner Logik kam.

„Ein Sternenflotten Offizier wird bereits vermisst und wenn man von unserer Gruppe nichts mehr hört, wird man die Suche noch Intensivieren. Es ist unumgänglich, dass sie aufgefunden werden“, machte der Arzt seine logische Schlussfolgerung allen begreiflich.

„Uns wird schon etwas einfallen!“, behauptete der Alte stur. Dann fing er plötzlich an heftig zu husten und die Frau beugte sich besorgt zu ihm: „Vater, du sollest dich etwas hinlegen. Es war ein anstrengender Tag.“

„Ja...Liebes....du hast Recht!“, antwortete der alte Mann und stand sichtlich unter Anstrengung auf. Gestützt von dessen Tochter ging er in einen anderen Raum um befahl, bevor er hinter dem Vorhang verschwand: „Sperr sie zu dem anderen, Jeremia!“

„Ja ,Vater“, entgegnete der Sohn und tat was man ihn geheißen hatte.


Jaron staunte nicht schlecht, als sein Squadron Leader, zwei seiner Kollegen und ein Vulkanier zu ihm gesperrt wurden. Lew setzte sich neben ihn und sagte: „Einem höheren Wesen freier Wahl sei Dank, du lebst!“

„Ich freu mich auch euch zu sehen Jungs…bloß wäre es mir unter anderen Umständen natürlich lieber…“, sagte Jaron wehmütig zu seinen Freunden. „Ach, du wärst also gerne in anderen Umständen TJ?“, witzelte Ian, der sich auch auf den Boden gesetzt hatte. Allen, außer dem Vulkanier, huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht.

„Meine Herren, sie scheinen offensichtlich zu vergessen in welcher Situation wir uns befinden!“, sagte der Vulkanier, der anscheinend diesen Sinn für Humor nicht nachvollziehen konnte.

„Ach halt doch endlich die Klappe!“ rutschte es Ian heraus und fragte Jaron dann: „Was ist eigentlich passiert?“

Dann fing Jaron an zu erzählen was vorgefallen war. Wie er durch den Wald gekommen war, auf die Lichtung gelangte und diese Menschen ihn entdeckt hatten. Dass sie sofort auf ihn geschossen hatten und er sich wieder in den Wald schlagen musste. Als er auf seiner Flucht am Flussufer angekommen war, im Glauben seine Verfolger abgeschüttelt zu haben, hatte ihm jemand eins über den Kopf gezogen.

„Aufgewacht bin ich dann hier in diesem Raum und der Gefangenschaft dieser Leute“ beendete Jaron seine Ausführung und schwieg.

„Und dieser alte Mann lebt hier seit dreißig Jahren mit seinen zwei Kindern?“, fragte Lew.

„Ja, und weil er Angst hat, von hier weggebracht zu werden, hält er uns fest….“, antwortete Jaron und in dem er mit dem Zeigefinger in die Höhe deutete fügte er hinzu: „Als sie vor ein paar Jahren merkten, dass dieser Planet von der Sternenflotte genutzt wird, haben sie eine Art Dämpfungsfeld um ihre Behausung errichtet. Darum können Sensoren und Tricorder hier weder unsere Lebenszeichen, noch unsere Communicatoren erfassen.“


Einen Tag später durfte die Gruppe unter Bewachung des jüngeren Mannes nach draußen an die Luft. Der alte Mann hatte gemeint, dass sie auch das Recht auf etwas frische Luft hätten, auch wenn sie Gefangene wären. In seinem tiefsten Inneren schien der alte Kautz ein guter Mensch zu sein, irgendein Grund musste ihn zu seinem verzweifelten Handeln drängen.

Als Lew mit seinen Leuten auf der Wiese vor der Behausung saß und die Suppe löffelte, die Susan für sie gekocht hatte, fiel ihm ein Grab auf. Sie hatten hier also jemanden verloren, vermutlich die Frau des Alten. Jetzt konnte Lew den alten Mann verstehen. Für sie war dieser Ort ihre Heimat, erst Recht weil sie in dessen Erde einen geliebten Menschen hatte begraben müssen.

Doch es half nichts, früher oder später würde man sie finden und dann müssten sie ohnehin von hier weg. Ob sie das nun einsehen wollten oder nicht. Aber momentan waren er und seine Leute ihre Gefangene. Irgendwie musste es ihnen gelingen zu fliehen, bevor diese Leute noch zu mehr verzweifelten Taten griffen.

Der alte Mann saß auf einer Bank in der Sonne und beobachtete seine Gefangenen. In regelmäßigen Abständen wurde der Alte von heftigen Hustattacken geplagt. Scheinbar war er sehr krank. Es war nachvollziehbar, dass er hier in dieser Erde neben seiner Frau seine letzte Ruhe finden wollte.

Nach zwei Stunden wurden sie wieder in ihren Raum gesperrt. In Lew reifte indes ein Fluchtplan.


Als sie am nächsten Tag wieder herausgelassen wurden ging Ian als erstes heraus, danach folgte Lew. Sie hatten zuvor alles abgesprochen. Auf sein Zeichen würden sie zuschlagen, wenn nach seiner Meinung der Augenblick günstig war. Und das war er. Sogar noch besser als es Lew zu hoffen gewagt hatte. Diesmal hatte die Frau das Gewehr in der Hand und stand rechts von der Türe zu ihrem Raum. Außer ihr war niemand in der Behausung.

Blitzartig ergriff Lew mit seiner linken Hand den Gewehrlauf und drückte ihn nach oben während er gleichzeitig mit der flachen Kante seiner rechten Hand hart auf den Kehlkopf der Frau schlug. Nach Luft ringend fiel sie zu Boden und lies die Waffe los.

Ian hastete zum Tisch und warf seinen Kollegen die Phaser zu. Jaron und Tekor sicherten mit den Phaser den Ausgang des Frachters ab während Lew mit dem Gewehr die Frau in Schach hielt.

„Lass uns von hier verschwinden!“, sagte Tekor leise. Auf einmal hörte man von draußen ein heftiges Husten und der Alte kam in den Frachter gestolpert und fiel auf den Tisch. T’Nek fing unverzüglich an den schwer atmenden Alten zu untersuchen.

„Was ist mit meinem Vater? Bitte helfen sie ihm“, sagte Susan mit weinerlicher Stimme. Der Vulkanier schaute auf und meinte, in dem er alle im Raum anschaute: „Dieser Man hat Lungenkrebs, ich kann ihn nur an Bord der Raumstation behandeln!“

„Wie schaltet man dieses Dämpfungsfeld aus?“, fragte Lew, was Susan nur mit einem Achselnzucken beantwortete. Wütend schnaufte Lew aus und wollte dann wissen: „Wo ist ihr Bruder, Jeremia?“

„Er ist nicht hier, er ist auf der Jagd“, antwortete Susan und schaute die Männer flehend an.

„Gut…wo hört das Dämpfungsfeld auf zu wirken?“, fragte Lew die Frau weiter. „Ungefähr bis zum Ende des Gemüsebeets, dahinter wirkt der Tarnschild nicht.“

„Also gut, wir gehen nach draußen bis zum Ende des Gemüsebeets und lassen uns von dort wegbeamen. T’Nek und Ian, ihr tragt den Alten!“, gab Lew seine Befehle, entschlossen seine Leute von diesem Ort wegzubringen.

Mit vorgehaltenen Phasern verließen Tekor und Jaron vorsichtig als erste den Frachter um die Umgebung für die anderen abzusichern. Die hatten die Behausung kaum verlassen, da knallte eine Salve von Schüssen durch die Luft und Jaron brach getroffen zusammen.

„SOFORT WIEDER IN DEN FRACHTER!“, befahl Lew und gab mehrere Feuerstöße in Richtung des Dickichts ab, aus dem Schüsse gekommen waren. Während Tekor den getroffenen Jaron wieder in den Frachter zerrte und der Vulkanier zusammen mit Ian den Alten hinterher trugen, rannte Susan davon in den Wald, wo sich ihr Bruder mit dem Gewehr befand.

„MIST! So ein Bockmist!“, fluchte Lew als er als Letzter hinter dem Türrahmen Deckung suchte. Der Bajoraner der Truppe schrie vor Schmerzen. Es hatte ihn schwer an der rechten Schulter erwischt, mehrere Kugeln waren dort stecken geblieben.

„AAAAAAAAHHHH. Knallt diese blöde Sau ab damit wir….“ Weiter kam Jaron nicht, da T’Nek ihm ein Betäubungsmittel gab. Als der Arzt mit einem Gerät die Blutung gestoppt hatte, meinte er zu Lew: „Mit dieser Ausrüstung kann ich lediglich die Blutung stoppen. Er muss umgehend behandelt werden, sonst stirbt er in wenigen Minuten.“

Da nun im Frachter Ruhe herrschte, hörten die Sternenflottenoffiziere wie Susan und Jeremia draußen laut miteinander stritten. Plötzlich fiel ein Schuss, der eindeutig nicht auf den Frachter abgefeuert wurde.

Vorsichtig spähte Lew am Türrahmen vorbei um zu sehen, was draußen vor sich ging. Susan kam langsam aus dem Dickicht des Waldes auf sie zu. Dann blieb sie stehen, nahm ihre Hände von der Brust und Blut rann aus einer Wunde. Für einen Moment starte sie auf ihre blutbeschmierten Hände und fiel zu Boden.

Nun kam auch Jeremia aus dem Wald und kniete, immer noch das Gewehr in der Hand neben seine leblose Schwester und fing an bitterlich zu heulen.

Diesen Moment nützte Tekor aus, um mit dem auf Schock gestellten Phaser auf Jeremia zu feuern. Jeremia zuckte zusammen und lies seine Waffe fallen. Lew und Ian rannten daraufhin auf Jeremia los und während Lew den Mann von seiner Schwester wegzog, sicherte Ian dessen Gewehr.

„Ich wollte das nicht…sie…sie hat an meinem Gewehr gezerrt….und da…der Schuss…und..“ stammelte Jeremia unter Tränen.


Nachdenklich saß Lew im Sessel seines Quartiers und starrte auf die Sterne. Vier Tage waren seit dem Desaster auf dem Planeten vergangen. Der Alte würde durchkommen und auch Tarin Jaron war auf dem Wege der Besserung, aber für Susan war jede Hilfe zu spät gekommen.

Lew ging in Gedanken immer wieder die letzten Minuten durch und fragte sich, was er hätte anders machen müssen.

Der Türsummer piepte. Auf Lews ‚Herein’ öffnete sich die Tür und Tomas Rogers und setzte sich auf die Coach gegenüber von Lew. Eine Weile saßen sich beide schweigend gegenüber.

„Was hab ich falsch gemacht Tom?“, fragte Lew nach einiger Zeit seinen Freund und Vorgesetzten. Doch dieser antwortete Kopfschüttelnd: „Ich weiß es nicht Lew. Wir werden es wohl nie erfahren. Letzten Endes trägst du keine Schuld, selbst die Untersuchungskommission hat das bestätigt.“

„Das sagt sich so leicht...meinetwegen ist eine Frau gestorben“, meinte Lew und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Thomas stand wieder auf und sagte: „Ich habe dir und deinen Jungs drei Wochen Urlaub gegeben. Flieg zur Erde und versuch das ganze zu verarbeiten!“ Nachdem er Lew freundschaftlich auf die Schulter geklopft hatte meinte er: „Du weißt wo du mich findest!“ Dann lies er Lew mit seinen Gedanken allein.