Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Zu Luft, zu Land, zu Wasser

From PathfinderWiki

Zu Luft, zu Land, zu Wasser
Autor: Dalen Lazarus
Anfangssternzeit: 56135.52
Endsternzeit: 56137.60
Anfangsdatum: 19.02.2379 (11:12 Uhr)
Enddatum: 20.02.2379 (05:23 Uhr)


Schmunzelnd lehnte Lew sich in seinen Sessel zurück und meinte: „Mit so was rechnen die nie!“ Stille herrschte im Besprechungsraum. Ariell war verblüfft und es dauerte eine Weile, bis sie die Idee ihres neuen Offiziers verdaut hatte. Sie war zwiegespalten, ob sie dem Vorschlag zustimmen sollte. „Lieutenant Sulik, wie genau stellen Sie sich das vor?“ bat sie ihn indirekt um Entscheidungshilfe.

„So, wie ich meinte.“ gab Lew zur Antwort. „Zehn Attack Fighter und zwei Runabouts sollten mehr als genug sein, sich bis nach Venkan durchzuschlagen. Außerdem sind wir klein genug, um unentdeckt zu bleiben. Das kann man mit Verlaub bei einer Sovereign nicht garantieren.“ Der Staffelführer beugte sich nach vorne und stützte sich mit einem Ellenbogen auf dem Tisch ab. „Die Katana würde mit Sicherheit schon früh Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich denke also, man sollte die Aufmerksamkeit für unsere Zwecke ausnutzen und die Rollen tauschen.“

„Was denken die Anderen hier?“ gab Ariell die Diskussion an die Runde weiter. Dalen räusperte sich und nahm damit das Wort an sich: „Ich denke, Lieutenant Sulik trifft hier einen wahren Punkt. Die kleinen Schiffe werden in der Tat weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn die Katana noch dazu die großen Schiffe der Venkaner beschäftigen kann, reicht die Verteidigung der Fighter allemal aus.“ Dabei legte der Tev'Mekianer seine beiden Arme auf den Tisch und faltete die beiden Hände zusammen. Ariell wusste dieses Signal ihres Wissenschaftsoffiziers zu deuten. Sie wusste, er war von dem Vorschlag überzeugt.

„Lieutenant Tannier, wie stehen sie dazu?“ fragte den Leiter der Elite Force Truppe an Bord. „Schließlich betrifft es ihre Leute ebenso.“ Mit einem angedeuteten Kopfnicken übernahm er das Wort: „Wichtig ist, dass meine Männer und ich an den Ort der Geiselnahme kommen und so schnell wie möglich die Befreiungsaktion hinter uns bringen können. Wichtig ist mir, dass wir unbeschadet dort ankommen und schnellstmöglich auch wieder wegkommen. Ich bin mit Lieutenant Suliks Vorschlag einverstanden.“

„Also gut. Dann machen wir es so. Lieutenant Sulik, Lieutenant Tannier, sie koordinieren sich bei ihren Vorbereitungen.“ entschied Captain Needa. Sie stand auf und machte klar, dass die Besprechung damit beendet war.

Noch während die Anwesenden aus dem Raum flossen, zog Andreas Seeta auf die Seite. „Ich hätte da noch eine Idee ...“


Nachdenklich schlenderte Lieutenant Sulik über das neue Hangardeck der Katana. In Gedanken versunken nahm er seinen Technikerstab nur am Rande wahr. Er hatte sich ein Ritual angewöhnt, dass er vor jedem Einsatz durchführte. Behutsam legte er seine rechte Hand auf den Attack Fighter seines Wingmans. Sanft strich er über die metallene Hülle des Fluggeräts und ging dabei darum herum. So würde er es mit jedem Schiff machen, das mit in den Einsatz ging. Es hatte nichts mit seinem Vertrauen in die Mechaniker zu tun. Aber es war seine Mannschaft, die bald auf eine gefährliche Mission ging. Er war für sie verantwortlich.

„Wie sieht’s aus?“ fragte Lew zwei kurze Beine, als er das vierte Schiff ablief. Sie lugten unter dem flachen Bauch der Maschine hervor. Dem Gebrummel nach zu urteilen gehörten sie definitiv zu seinem Chefingenieur. „Eigentlich fertig, Lew.“ antwortete Charlie. Metall fiel zu Boden und der Chief fluchte. „Die haben die Servicebuchten eindeutig zu klein entworfen. Scheißdingens.“ Damit packte er den davon gerollten Bolzen und drückte ihn energisch in seine vorgesehene Halterung. „Ich schau noch mal über alles ein zweites Mal drüber. Will ja nicht, dass Dir auf Deinem ersten Einsatz Dein Hintern wegexplodiert.“ „Das wär wirklich schad drum.“ erwiderte der Russe. „Wer soll Dich dann untern Tisch trinken!“ Er lachte. „Will Dich nicht länger aufhalten.“ ergänzte er und wandte sich dem nächsten Schiff zu. „Das wollen wir doch mal sehen, wenn Du zurückkommst.“ rief Charlie dem Lieutenant hinterher.


„Schnauze!“ schrie der Venkaner über seine Schulter hinweg und brachte das weinende Kind nur in noch größere Not. „Wenn das nicht bald aufhört, setzt's was!“ setzte er nach und drohte vor dessen Gesicht mit seiner Faust. Wimmernd presste es sich an seine Mutter, die sich schützend von dem Mann wegdrehte. Boris Jakimov, der Botschafter der Föderation, merkte sehr wohl, wie den Entführern so langsam die Geduld ausging. Es war schon 18 Stunden her, dass Jack die Nachricht an die Sternenflotte hatte absetzen können. Er hoffte inständig, dass sie ihren Empfänger auch erreicht hatte.

Der Mann knurrte und richtete sich wieder auf. Mit der Spitze seines geschulterten Gewehrs zeigte er auf die zitternde Frau. Schnaubend wandte er sich ab und inspizierte den Rest der Gefangenen. Alle zwei Meter saß eine einzelne Person. Immer wenn diese sich nicht benahm, wie sie sollte, stieß der Venkaner sie mit Gewehrspitze und schnauzte sie zurecht. Jack hoffte, dass der Geiselnehmer es nicht bemerken würde, dass er immer näher an den Botschafter herangerutscht war. Unbemerkt ließ er sich auf den Boden fallen und stellte sich schlafend. Es klappte. Der nervöse Hüne ging an ihm vorüber.

„Schschsch...“ zischte Jack Ryan in Richtung des Botschafters. Doch dieser rührte sich nicht. „Pssst.“ setzte der Geheimdienstler nach. Mit einem Kopfnicken gab Boris zu verstehen, dass er ihn gehört hatte. „Botschafter,“ begann Jack. „wir sollten überlegen, wie wir Zeit gewinnen können. Die Putschisten werden unruhig.“ „Ich weiß. Habe ich auch schon bemerkt.“ kam es leise zurück. „Haben Sie einen Vorschlag?“


Die Beleuchtung des Quartiers war gedämpft. Lediglich einige Kerzen leuchteten und warfen bewegte Schatten an die Wände. Tannier saß auf einer Matte inmitten des Raums und besah sich die Lichtspiele. Er meditierte. Er beschäftigte sich mit dem Bericht der Sternenflotte. Er dachte an die in Kürze beginnenden Mission.

Das Stadion, in dem sich die Geiseln befanden, würden sie bestimmt schnell erreichen. Mehr Sorge bereitete ihm die unbekannte Anzahl von Geiselnehmern. Die Art und Stärke ihrer Bewaffnung war eine große Unbekannte. Wie weit würden die Putschisten gehen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen?

Das Geräusch des Türsummers drang in sein Bewusstsein. Er blinzelte und schälte sich langsam aus seinen tiefen Gedanken. „Herein.“ sagte er, zog die Füße unter sein Gesäß und stand in einer geschmeidigen Bewegung auf. Die Tür öffnete sich und herein trat Lieutenant Burgoyne. „Lieutenant.“ begrüßte der Hermant seinen Vorgesetzten. „Ich habe die Leute ausgewählt, die wir mit auf die Mission nehmen können. Sie stehen in ihren Quartieren auf Abruf bereit.“ erstattete er Bericht.

„Gut.“ antwortete Tannier. „Ich habe über die Situation nachgedacht und würde gerne Ihre Meinung zu diesem Rettungsplan hören.


Die 20. Staffel befand sich auf dem Marschflug in Richtung Venkan. Bei ihrer langsameren Geschwindigkeit hatte man ihnen gut zweieinhalb Stunden Vorsprung gegeben. Die Fighter hatten die Runabouts in ihre Mitte genommen und bildeten eine kerzengerade Linie. Mit gebührendem Abstand zueinander boten sie einer möglichen Sensorerfassung die geringste Fläche. „Rot-1 an Staffel. Wir fliegen gleich in den venkanischen Raum ein. Gibt es irgendwelche letzten Fragen?“ sprach Lew in sein Interkom. „Keine. Gut. Ab sofort gilt Funkstille bis unsere Mission vorbei ist oder wir angegriffen werden. Jeder weiß, was er zu tun hat. Sulik Ende.“

Mit diesen Worten erhöhte Lew seine Marschgeschwindigkeit auf Warp 5. Zufrieden bemerkte er, wie die Staffel ihm folgte. Er schaltete seine Waffen und Schilde in den heißen Stand by. Im Falle eines Angriffs würde er sie sofort aktivieren können. Doch eine wichtige Regel bei einer Mission lautete, Energie sparen. Auch wenn er durch den Stand by seine Energievorräte vielleicht nur um zwei oder drei Minuten verlängern konnte, so konnten diese Minuten im Ernstfall das Überleben sichern.


Zur gleichen Zeit gab Captain Needa den Befehl, aus dem Sensorschatten eines Asteroiden auszuschwenken. „Nehmen Sie Kurs auf Venkan. Maximum Warp.“ befahl sie Lieutenant Widar, der die Conn innehatte. Der Asgard hatte das Manöver vorbereitet und es bedurfte nur noch zweier Tastendrucke auf seiner Konsole, um Ariells Befehl auszuführen.

„Summers an Lieutenant Yadeel.“ sprach Andreas anschließend in sein aktiviertes Interkom. „Yadeel hier, sprechen Sie Sir.“ kam auch prompt die Antwort. „Seeta, das Programm jetzt starten.“ gab er durch. Die Zanderianerin hatte die undankbare Aufgabe gehabt, die Warpgondeln zu dejustieren und den Hauptdeflektor zu verstellen. Das Schiff der Sovereign würde bei ihrem Anflug auf den Planeten Radiosignale ausstrahlen wie ein bunter Weihnachtsbaum. Das Schiff würde niemals die Abnahme in einem Raumdock schaffen, aber die Venkaner würden sie garantiert nicht übersehen. Und Seeta wusste auch schon, wer ihr anschließend bei der Reparatur der Systeme zur Hand würde gehen müssen.