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From PathfinderWiki

Linien der Zeit
Autor: Garrick Andersson
Anfangssternzeit: 63393.56
Endsternzeit: 63393.75
Anfangsdatum: 24.05.2386, 15:34
Enddatum: 24.05.2386, 17:14

Die Katana schwebte im Standardorbit von Gemini und obwohl es unter diesen Umständen eigentlich nichts gab, das die Anwesenheit des Kommandanten auf der Brücke erfordert hätte, saß Captain Garrick Andersson in seinem Sitz in der Mitte des Kommandozentrums des Sternenflottenschiffes. Während des Aufenthaltes „zu Hause“, wie Garrick es gerne nannte, diensthabender Offizier zu sein, bestand in erster Linie aus eher langweiligen Routinetätigkeiten, und der Däne empfand es als Teil seiner Vorbildfunktion, eben auch einmal diese ungeliebte Aufgabe wahrzunehmen, anstatt sie auf seine Offiziere abzuwälzen. Er nutzte die Zeit, um den ein oder anderen Bericht der unterschiedlichen Abteilungsleiter durchzusehen und sonstigen Papierkram zu erledigen, der nicht mehr als ein Datenpadd benötigte.

Als er die Brücke vor etwas mehr als einer Stunde betreten hatte, hatte er festgestellt, dass alle zur Zeit besetzten Stationen von den jeweiligen Mitgliedern seiner Führungscrew bemannt wurden – die es sich offenbar von ihrem Captain abgeschaut hatten und einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit ebenfalls diversen Padds widmeten. Kova hatte ihm berichtet, dass Doktor Lazarus seine Forschungen an dem bemerkenswerten Chronos-Schlüssel wieder auf die Katana verlagert hatte, nachdem Counselor Preja vorgeschlagen hatte, man könne Mrs. Spiros doch in ihr Universum zurück fliegen, um zu überprüfen, ob sie eventuell von dort wieder in ihre angestammte Zeit zurückkehren könne. Der kauzige Wissenschaftsoffizier hatte um die Erlaubnis ersucht, mehr Energie in das Wissenschaftslabor umleiten zu dürfen, um die Errichtung eines Chronitonfeldes rings um den Chronos-Schlüssel zu ermöglichen. Offensichtlich versprach sich der Tev'Mekianer von dem Chronitonfeld neue Erkenntnisse über das fremdartige Gerät und erwartete ferner einen schnellen Aufbruch der Katana in Cassandras Paralleluniversum. Abgesehen von der Tatsache, dass die Technologie des Schlüssels offenbar auf Chroniton-Partikeln beruhte, hatte Dalen allerdings noch nicht viel mehr herausfinden können, so dass Kova dem Wunsch des Wissenschaftlers entsprochen hatte. Garrick verspürte zwar ein leichtes Unbehagen ob der Tatsache, ein Stück fremdartiger Technologie derartig in die Systeme seines Schiffes einzubinden und fragte sich kurz, was Seeta wohl davon hielt, ließ sich dies aber nicht anmerken. Ein gewisser Mut zum Risiko gehörte schließlich dazu, wenn man auf dem Sitz des Captains saß. Und wenn selbst der regelgetreue Vulkanier das Gefährdungspotential einer solchen Maßnahme als gering genug einschätzte, konnte ja auch kaum etwas schief gehen.

Garrick hatte diesen Umstand gedanklich dann auch schon längst zu den Akten gelegt, als er auf einmal ein zunehmendes profundes Unbehagen verspürte. Er fühlte sich, als stünde er kurz davor, mit der Katana in eine Raumschlacht zu fliegen, die höchstwahrscheinlich fatal enden würde. Das grundlose Auftreten solcher Gefühle war dem Captain derartig fremd, dass er irritiert aufblickte – und den Eindruck hatte, der komplette Kontrollraum würde sich um ihn drehen und – wo er schon dabei war - gleichzeitig auch noch auf links gewendet werden. Mühsam einen offenbar akuten Anfall von Raumkrankheit niederkämpfend (ein sich auf der Brücke übergebender Captain war vermutlich nicht dazu geeignet, dem Rest der Besatzung übermäßiges Vertrauen in seine Person einzuflößen), schloss der Däne die Augen und zwang sich, tief und gleichmäßig durchzuatmen. Als er den Eindruck hatte, dass die künstliche Schwerkraft sich wieder zu einem eindeutigen „Oben“ und „Unten“ hatte durchringen können, hob er langsam die Augenlider und blickte sich um.

Offensichtlich war nicht nur er der plötzlichen Raumkrankheitsattacke zum Opfer gefallen. Marina DeSoto war hinter der OPS-Konsole zu Boden gegangen, Tomm Lucas hing leise röchelnd über der Conn, Jelara Ketays Gesichtsfarbe war noch fahler als sonst und selbst Kova wirkte überdurchschnittlich grün im Gesicht. „Was bei allen Raumgeistern...?“ keuchte Garrick. Der vulkanische XO räusperte sich kurz und befahl dann: „Bericht!“ Jelara war unterdessen zu Marina gewankt und hatte der jungen Frau vorsichtig wieder auf die Beine geholfen. Leichenblass überprüfte die OPS-Offizierin die Anzeigen ihrer Sensoren, während die Cardassianerin ihrerseits zur taktischen Station zurückkehrte und eine Analyse startete. „Die Krankenstation meldet Berichte über akute Schwindelattacken und Übelkeit von allen Decks“, meldete Marina schließlich mit leicht zitternder Stimme und strich sich eine Strähne ihres blonden Haars aus dem Gesicht. „Es gibt offenbar ein paar leicht verletzte Crewmitglieder, die gestürzt sind. Medo-Teams sind bereits unterwegs... Der Maschinenraum meldet alle Systeme einsatzbereit. Was immer es war, es scheint sich nur auf die Crew ausgewirkt zu haben.“ Jelara ergänzte: „Alle taktischen Systeme einsatzbereit, Captain.“ Nickend nahm Garrick die Meldungen zur Kenntnis. Offensichtlich kein Grund, auf Roten Alarm zu gehen. „Sir, die Sensoren haben allerdings einen abrupten Anstieg der Chronoton-Strahlung registriert. Werte sind nun wieder normal.“, schob Marina nun aber nach.

Der Blick des Captains wanderte kurz zwischen ihr und seinem XO hin und her, bevor er eine Augenbraue hob und auf seinen Kommunikator klopfte: „Andersson an Lazarus: Was immer Sie da unten gerade machen, Doktor, ich empfehle, dass Sie es fürs Erste einstellen...“ Statt des Wissenschaftsoffiziers erklang jedoch die Stimme von Cassandra Spiros aus dem Kommsystem der Brücke: „Verzeihen Sie, Captain, aber ich befürchte, dass Doktor Lazarus für diese... Unpässlichkeit nicht die Verantwortung trägt.“ Auf das Gesicht des Dänen legte sich leichte Überraschung, doch Dank seiner langjährigen Routine erkundigte er sich sogleich: „Können Sie das bitte näher erläutern, Mrs. Spiros?“ Die Historikerin antwortete: „Ich glaube, was wir soeben erlebt haben, waren die Auswirkungen einer temporalen Verschiebung. Irgendjemand – oder irgendetwas – hat eine Änderung in der Zeitlinie verursacht. Der Chronos-Schlüssel schützt alles in seiner unmittelbaren Nähe vor den Auswirkungen solcher Änderungen, aber die betroffenen Personen verspüren dabei starken Schwindel und Unwohlsein.“

Marina überprüfte erneut die Sensordaten auf ihrer Konsole und Garrick bemerkte, dass die wenige Farbe, die bereits wieder in ihr Gesicht zurück gekehrt war, schlagartig erneut aus selbigem entwich. Wortlos drückte sie ein paar Tasten und blickte auf den Hauptschirm. Der Captain drehte sich um, um ihrem Blick zu folgen, und erkannte den Planeten. Er fragte sich kurz, was seine Offizierin so erschreckt hatte, als ihm klar wurde, dass dort unten auf dem Planeten etwas fehlte, das normalerweise selbst aus dem Orbit sichtbar war. Gemini war verschwunden.

Es dauerte einige Sekunden, bis der Däne dies verarbeitet hatte. Dann fragte er nur: „Die Flotte?“ Jelara überprüfte ihre Anzeige und meldete dann: „Kein Anzeichen für andere Schiffe in diesem Sektor, Captain.“ Kova kam ein Gedanke: „Möglicherweise sind wir in der Zeit gereist? Vielleicht in die Vergangenheit, als die Station noch gar nicht existierte?“ Marina schüttelte jedoch schnell den Kopf: „Nein, wir empfangen noch Föderationszeitsignale. Zwar ziemlich schwach, aber die Sternzeit stimmt mit der unseres Bordchronometers überein. Wir befinden uns noch in unserer Zeit.“

Aus dem Kommsystem erklang nun wieder Cassandras Stimme: „Das sind wahrscheinlich Folgen der Änderungen an der Zeitlinie, Captain. Aber eines verstehe ich nicht: Normalerweise schützt der Schlüssel nur die Person, die ihn direkt bei sich trägt. Seine Reichweite ist bei weitem nicht so groß, dass er die gesamte Katana schützen könnte.“ Nun mischte sich auch der Tev'Mekianer ein, der sich ebenfalls langsam wieder erholt hatte und sich nun leicht schwankend an einer Konsole festhielt: „Ich vermute, dass das Chronitonfeld, das ich um den Schlüssel erzeugt habe, diese Wirkung verstärkt hat, Captain.“

Garrick versuchte, all diese Informationen irgendwie zu verarbeiten, um seine nächsten Schritte planen zu können. „Mrs. Spiros, Sie sagen, Ihr Schlüssel schützt vor den Änderungen der Zeitlinie. Was würde passieren, wenn die Katana den Wirkungsbereich des Schlüssels verlassen würde?“ Die Historikerin seufzte kurz: „Das lässt sich nicht mit absoluter Gewissheit sagen. Es kommt darauf an, was in der jetzigen Zeitlinie vorgefallen ist. Aber wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Raumstation und alle anderen Sternenflottenschiffe einfach verschwunden. Daher liegt die Vermutung nahe, dass dies auch mit der Katana geschehen würde – und im Übrigen auch mit allen Personen an Bord. Jeder, der den Wirkungsbereich des Schlüssels verlässt, wird höchstwahrscheinlich verschwinden, da er in dieser neuen Zeitlinie entweder nicht existiert oder es eine andere... Version... von ihm gibt.“ Der Captain zog scharf die Luft ein und klopfte erneut auf seinen Kommunikator: „Andersson an Yadeel!“

Im Maschinenraum horchte Seeta ob der knappen Anrede auf. Vor einigen Jahren hätte sie sich über diese schroffe Art vermutlich noch geärgert, aber mittlerweile kannte sie ihren Lulatsch gut genug, um zu wissen, dass er im äußersten Notfall auf jegliche überflüssige Floskeln zu verzichten pflegte. „Hier Yadeel!“, bestätigte sie daher ebenso knapp. Garrick fuhr fort: „Sorgen Sie unter allen Umständen dafür, dass das Chronitonfeld im Wissenschaftslabor in der aktuellen Stärke stabil bleibt, Commander. Wenn nötig, stellen Sie permanent einen Ihrer Leute ab, der dem Feldgenerator das Händchen hält! Dieses Feld darf unter keinen Umständen zusammenbrechen oder schwächer werden!“ Die Zanderianerin war schon lange genug an Bord, um sich über nichts mehr zu wundern, so bestätigte sie den etwas ungewöhnlichen Befehl mit einem knappen: „Aye, Sir!“ Dann winkte sie Maggie Kincaid herbei und trug ihr auf, den Chroniton-Feldgenerator im Wissenschaftslabor zu überprüfen, während sie sich eine Strategie überlegen wollte, wie sie eben diesen Generator im laufenden Betrieb möglichst ausfallsicher auslegen könnte.

„Und was machen wir jetzt?“, wollte Jelara schließlich wissen, nachdem der Captain den Komkanal zum Maschinenraum wieder geschlossen hatte. „Vom Prinzip her ist die aktuelle Situation nicht viel anders, als der Besuch in einem Paralleluniversum“, meinte Kova. „In den meisten anderen Universen hat sich die Geschichte einfach anders entwickelt, als wir es gewohnt sind. Genau das ist auch hier der Fall. Nur, dass es sich nun um unser eigenes Universum handelt. Wir sollten daher heraus finden, wo genau die Unterschiede liegen.“ Garrick nickte zustimmend. „Ganz recht, XO.“ Er machte eine kurze Pause, dann befahl er: „Wir halten bis auf Weiteres die Position und absolute Funkstille, da wir nicht wissen, wer Freund oder Feind ist, und wir ganz offensichtlich nicht einfach durch ein Wurmloch nach Hause zurückkehren können. Besprechung der Führungsoffiziere in zehn Minuten. Mrs. Spiros, ich würde es begrüßen, wenn Sie ebenfalls an der Besprechung teilnehmen, da Sie für diese Situation wohl soetwas wie eine Expertin sind.“


Wenige Minuten später hatten sich die Führungsoffiziere der Katana in der Besprechungslounge versammelt. Captain Andersson ließ seinen Blick über die Gesichter der Anwesenden wandern. Die Mienen verrieten eine Mischung aus Neugier, leichter Besorgnis und dem Wunsch, aktiv werden zu können. Die meisten dieser Offiziere dienten schon seit Jahren an Bord und waren dementsprechend nicht so einfach aus der Ruhe zu bringen. „Mrs. Spiros“, begann der Däne, „vielleicht können Sie uns etwas genauer erklären, womit wir es eigentlich zu tun haben? Könnten vielleicht sogar die Untersuchungen von Doktor Lazarus der Auslöser sein?“ Cassandra straffte ihre Gestalt und richtete sich ein wenig auf, bevor sie antwortete: „Ich denke, was wir vorhin erlebt haben, war eine signifikante Änderung der Zeitlinie. Wenn Sie so wollen, wurde unsere bisherige Zeitlinie durch eine andere Zeitlinie ersetzt. Wodurch das verursacht wurde, das kann ich Ihnen nicht sagen. Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass der Chronos-Schlüssel oder Doktor Lazarus' Forschung ursächlich ist. Ich kann mir nicht vorstellen, wie der Schlüssel eine Änderung in der Vergangheit bewirkt haben könnte. Wir benutzten den Schlüssel, um durch die Zeit zu reisen. Der Schlüssel selber kann die Zeit aber nicht verändern. Er schützt allerdings normalerweise nur die Person, die ihn bei sich trägt, vor den Auswirkungen einer solchen Verschiebung, das heißt, nur die geschützte Person ist sich der Verschiebung überhaupt bewusst.“

An dieser Stelle mischte sich Dalen ein: „Ich habe gerade eben noch eine Klasse-A-Sonde gestartet. Sie verschwand, kurz nachdem sie das Schiff verlassen hatte. Daraus konnte ich den ungefähren Wirkungsbereich des Chroniton-Feldes extrapolieren.“ Der Tev'Mekianer drückte ein paar Tasten und auf einem Bildschirm erschien eine schematische Darstellung der Katana, die in eine annähernd kugelförmige Hülle eingeschlossen war. „Sie sehen, dass sich der sichere Bereich bis maximal etwa 50 Meter jenseits der Schiffshülle erstreckt – plus/minus etwa 5 Meter.“ Garrick nickte langsam und schaute Lew an: „Ich fürchte, bis auf Weiteres sind alle Trainingsflüge gestrichen, Lieutenant.“ Der Ukrainer schnaubte kurz, nickte dann aber bestätigend. Allerdings wollte Tomm Lucas wissen: „Können wir denn dann überhaupt auf Warp gehen? Würden wir nicht aus dem Feld heraus fliegen?“ Seeta schüttelte den Kopf: „Die Warpblase unseres Antriebs hat eine größere Ausdehnung, als das Chroniton-Feld. Wir nehmen es also einfach mit.“, erläuterte sie und fuhr fort: „Ich habe der Energieversorgung des Chroniton-Generators im Wissenschaftslabor maximale Priorität zugewiesen. Damit sollte er das Letzte sein, das ausfällt, sollten an Bord die Lichter ausgehen. Ausserdem arbeite ich an einer Lösung, den Generator im laufenden Betrieb ausfallsicher aufzubauen. Das wird aber noch eine Weile dauern.“ Garrick nickte der Chefingenieurin zu: „Gute Arbeit, Commander.“

Cassandra fuhr fort: „Wie Sie bereits wissen, haben wir die Schlüssel benutzt, um historische Forschungen durchzuführen. Dabei galt die Vorschrift, keine Veränderungen der Zeitlinie zu verursachen. Die Schlüssel können allerdings nur von Personen benutzt werden, die ein entsprechendes Gen in sich tragen.“ Daraufhin ergriff Gollwyn das Wort: „Es ist mir gelungen, das entsprechende Gen zu isolieren. Ich gehe momentan davon aus, dass so ziemlich jeder El-Aurianer es von Natur aus in sich trägt. Dies erklärt die diversen Berichte von El-Aurianern, die Veränderungen der Zeitlinie bemerkt haben, und warum Counselor Preja den Schlüssel als solchen erkennen konnte.“

Die Historikerin ergänzte nickend: „Seit meinem letzten Zeitsprung kann ich den Schlüssel allerdings nicht mehr benutzen. Irgendetwas muss im Hauptquartier passiert sein, was mich hierher verschlagen hat. Aber Counselor Preja ist offenbar in der Lage, ihn zu bedienen. Wenn wir also herausfinden, wodurch die Zeitverschiebung ausgelöst wurde, könnte sie in die entsprechende Zeit reisen und die Veränderung rückgängig machen.“

Garrick nickte erneut. Dann entschied er: „Miss DeSoto, versuchen Sie, eine Verbindung zum Zentralarchiv der Föderation aufzubauen. Am besten auf einem Weg, der nicht auffällt oder sich zumindest nicht zu uns zurück verfolgen lässt. Arbeiten Sie im Zweifel mit Commander Yadeel und Doktor Lazarus zusammen. Sobald die Verbindung steht, vergleichen wir unsere historischen Aufzeichnungen mit der Datenbank, um heraus zu finden, welches Ereignis zur Veränderung geführt hat.“

Der Captain blickte noch einmal in die Runde. Als niemand mehr etwas hinzuzufügen hatte, sagte er: „Dann an die Arbeit!“ Als sich alle Anwesenden erhoben, sprach der Däne seinen Stellvertreter an: „Mr. Kova, auf ein Wort.“ Der Vulkanier hielt inne und sank dann wieder auf seinen Platz neben dem kommandierenden Offizier. Garrick wartete, bis sich die Tür zur Brücke wieder geschlossen hatte, bevor er wissen wollte: „Was halten Sie von dieser Geschichte, XO?“ Kova zog leicht eine Augenbraue hoch: „Noch vor etwa 200 Jahren hielt die Vulkanische Akademie der Wissenschaften Zeitreisen für völlig unmöglich, Sir. Mittlerweile wissen wir, dass dem nicht so ist. Damit sind auch Ereignisse vorstellbar, die den Verlauf der Zeitlinie ändern. Und wiederum offenbar auch Technologien möglich, die vor den Auswirkungen der Veränderung schützen. Herauszufinden, welches Ereignis den Verlauf der Zeit geändert hat, ist in unserer Lage eine logische Option.“ Der Däne nickte langsam, bevor er sich erkundigte: „Und wenn wir das dann heraus gefunden haben: Können wir das dann so einfach ungeschehen machen? Immerhin wissen offenbar nur die Personen hier an Bord, dass sich die Zeitlinie geändert hat. Für alle anderen ist diese Zeitlinie so korrekt, wie es die alte Zeitlinie für uns war. Wer oder was gibt uns das Recht, uns hier einzumischen?“

Kova dachte ein wenig über die Frage nach, bevor er antwortete: „Die oberste Temporale Direktive verbietet Einmischungen in die Zeitlinie und verlangt von jedem Mitglied der Sternenflotte, Veränderungen an der Zeitlinie zu unterlassen, falls man in eine Zeitreise involviert ist. Es ist logisch, anzunehmen, dass die Veränderung, die wir erlebt haben, von irgendjemandem bewusst herbei geführt wurde, der damit gegen diese Direktive verstoßen hat. Damit könnte man unseren ständigen Befehl, die Föderation zu schützen, durchaus so auslegen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Veränderung der Zeitlinie zu verhindern oder rückgängig zu machen.“

Der Captain lehnte sich langsam in seinem Sessel zurück: „Und falls wir feststellen, dass es der Föderation und vielleicht sogar der ganzen Galaxis in dieser Zeitlinie viel besser geht, als in der, die wir kennen?“ Der Vulkanier legte den Kopf leicht schräg: „Dann wäre es Ihre Entscheidung, diese Crew dazu zu verurteilen, den Rest ihres Lebens an Bord des Schiffes, geschützt vom Chronos-Schlüssel, zu verbringen – oder sie zu opfern.“