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Macht hoch die Tür
Autor: Garrick Andersson

Garrick und Karl-Theodor bereiteten sich so gut es eben ging auf den zu erwartenden letzten Kampf vor. Mit gezogenen Phasern hatten sie nun zu beiden Seiten der Tür zum großen Konferenzsaal, in dem die Geiseln gefangen gehalten wurden, Stellung bezogen. Der Captain hatte gerade damit begonnen, den Öffnungsmechanismus der Tür zu überbrücken, als er stutzend inne hielt. Aus dem Konferenzraum war deutlich ein hitziges Wortgefecht zu vernehmen. Fragend warf er einen Blick auf seinen XO. Der lauschte und zuckte dann andeutungsweise die Schultern: „Ich würde sagen, da haben sich Captain Alizondo und seine Stellvertreterin aber mächtig in die Wolle gekriegt... Hätte nicht gedacht, dass der Stress solche Folgen...“ Das Geräusch von schreiend kämpfenden Menschen, gepaart mit feuernden Phasern unterbrach den Ersten Offizier der Katana, während es den Dänen zu neuer Eile antrieb. „Ein Ausfall!“ presste er zwischen den Zähnen hervor und hantierte forsch weiter am Öffnungsmechanismus. „Das war ein Ablenkungsmanöver... Verdammt!“ Der Kampfeslärm schwoll rapide an, doch immerhin waren keine Phaserschüsse mehr zu hören. Die Tür weigerte sich jedoch beharrlich, dem einlassbegehrenden Captain Folge zu leisten. Schließlich nahm der Lärm ab und Sekunden später glitten die beiden Türhälften auseinander. Ohne ein weiteres Wort stürmten Garrick und Karl-Theodor los – und hätten beinahe Alex Black, Frank Lincoln und die Mitglieder ihres improvisierten Teams über den Haufen gerannt. „Captain! Sir!“ entfuhr es der Leiterin der Elite Force, bevor sie abrupt stehen blieb. Auch Garrick hielt inne und versuchte, in dem sich ihm darbietenden Tohuwabohu irgendetwas zu erkennen. Ethan Alizondo eilte herbei. „Alles unter Kontrolle, Garrick. Wir konnten die beiden überwältigen. Keine Verluste. Aber...“ Er machte eine kurze Pause. „Sie haben Seeta mitgenommen!“

Garrick machte auf dem Absatz kehrt und rannte los. „Wo wollen Sie hin...?“ rief Alizondo ihm nach. Karl-Theodor folgte seinem Captain und rief über die Schulter zurück: „Zur Shuttlerampe. Die restlichen Typen wollen verduften!“ Ohne weitere Aufforderung tauschten Alex, Frank und die übrigen einen kurzen Blick und rannten den beiden kommandierenden Offizieren der Katana hinterher. Ethan blickte den davonstürmenden Kameraden nach und übernahm wieder das Kommando über die Station: „Lassen Sie die beiden hier nicht aus den Augen. Bringen Sie die Verletzten auf die Krankenstation, Doktor. Und jetzt holen wir uns die Ops zurück!“


Mit gezogenen Phasern näherten sich Talek, Juri Talow und Rick Norman dem gelandeten Frachter. "Ich glaube, da ist niemand an Bord", meinte Juri, nachdem er das kleine Schiff mit seinem Tricorder gescannt hatte. Talek schaute etwas verwundert drein, doch dann zuckte er die Schultern. "Mir auch egal, solange das Latinum an Bord ist! Vorwärts!" Brutal schob er Seeta vor sich her zur Luftschleuse des Frachters. Der Öffnungsmechanismus stellte für Rick nur eine kleine Hürde dar und schließlich öffnete sich die Schleuse. Nur oberflächlich das Innere scannend stürmten die Männer in den Frachter. Wie erwartet, war das Schiff in der Tat verlassen. Schnell eilten sie zum Frachtraum. Auch dessen Tür leistete nur geringen Widerstand. Langsam glitt sie nach oben und gab den Blick auf einen großen Berg in Gold gepresstem Latinum frei. Angesichts des überschwenglichen Jubels der Verbrecher über ihren Erfolg schüttelte Seeta angewidert den Kopf. „Wir haben den Kontakt zum Konferenzraum verloren“, meldete Juri kurz darauf. „Sie antworten nicht mehr!“ Talek ballte wütend die Hände zu Fäusten. Doch dann meinte er: „Ist jetzt auch egal. Los, sehen wir zu, dass wir von hier verschwinden! Rick, verriegel die Schleuse, Juri, starte den Frachter schon mal, ich mach hier nur die Tür wieder zu."


Die Kavallerie fiel allerdings hinter dem Dänen und seinem XO zurück, da sie sich zunächst mit Waffen eindecken mussten. So erreichte Garrick als Erster den Landebereich und entdeckte den Frachter. Rick Norman machte sich offenbar gerade daran, die Einstiegsluke zu verriegeln, während der Antrieb bereits hochgefahren wurde. Dem Captain blieb beinahe das Herz stehen, als er auf einmal Alwyn Maddigan erblickte, der sich dem Frachter näherte und offensichtlich herausfinden wollte, was es mit dem Schiff und dem merkwürdigen Verhalten der Personen, die an Bord gegangen waren, auf sich haben mochte. Der junge Kadett schien die Gefahr nicht zu erkennen, in die er sich begab. Garrick rannte los und rief: „Alwyn, in Deckung, SOFORT!“ Durch den Ruf des Captains wurde Rick jedoch erst auf ihn und Alwyn aufmerksam. Er sah den Kommandanten der Katana auf sich zurennen und den Ensign verwundert stehen bleiben und schließlich hinter der Warpgondel des Frachters in Deckung gehen. Diese kurze Ablenkung reichte Garrick jedoch, um Rick mit einem gezielten Schuss außer Gefecht zu setzen. Unterdessen hob der Frachter bereits ab. Alwyn kam aus seiner Deckung hervor und eilte mit fragendem Gesichtsausdruck zu Garrick, während Karl-Theodor in diesem Augenblick ebenfalls die Landezone erreichte. „Ich muss an Bord. Die Schweine haben Seeta!“ brachte der Captain heraus. Mit einem Luftsprung erreichte er gerade eben noch die Schwelle der Luftschleuse und klammerte sich daran fest, während der Frachter langsam an Höhe gewann. Alwyn schaltete schnell, formte seine Hände zu einer Räuberleiter, legte sie unter den rechten Fuss des Captains und half ihm mit aller Kraft nach oben. Mühsam krabbelte Garrick an Bord. „Danke, Kadett!“ rief er Alwyn noch zu und zeigte Karl-Theodor den erhobenen Daumen, bevor er die Luftschleuse verschloss.


"TAAALEEK!!!" brüllte Garrick durch den Korridor des Latinum-Frachters. Er sah den Andorianer und Seeta wenige Meter vor sich durch eine Tür auf die Brücke des Frachters treten. Der Hauptschirm zeigte die ersten Wolken, durch die der Frachter bereits flog. Jetzt wirbelte Talek herum und riss die Zanderianerin wie ein Schutzschild vor sich, während er gleichzeitig seine Waffe an ihre Schläfe drückte. Seeta schluckte schwer, als sie ihren angeschlagenen Mann mit gezogenem Phaser langsam auf sich zu kommen sah. "Nein, wie süß, Captain! Da eilen Sie zur Rettung Ihrer Frau - genau in die Falle!" höhnte Talek. Sein Blick huschte kurz zur Seite - was Garrick verriet, wo sich der Hinterhalt befand. Doch das war garnicht nötig, denn überheblicherweise trat der zweite der noch verbliebenden Terroristen nun ebenfalls ins Blickfeld des Captains. Auch Juri richtete seinen Phaser auf Garrick. "Wenn Ihre Kinder nicht zu Vollwaisen werden sollen, Captain, dann lassen Sie jetzt sofort Ihren Phaser fallen", fuhr Talek nun kalt fort. Nur zwei Meter trennten den Captain der Katana nun noch von seinem Widersacher. Er nickte langsam. "Okay", sagte er dann, "Seeta weiß, dass man manchmal jemanden opfern muss..." Die Augen der Zanderianerin wurden unnatürlich groß, als sie verstand, worauf Garrick hinaus wollte. Auch Talek schaute zuerst ungläubig und wollte sich schon bereit machen, seine Geisel zu erschießen. Doch dann trat ein siegesgewisses Lächeln auf sein Gesicht, als Garrick seinen Phaser langsam sinken und schließlich zu Boden fallen ließ. Ebenfalls langsam hob er seine Hände zum Kopf. Mit eiskalter Stimme sagte der Andorianer: "Asta la vista, Baby!" Mit diesen Worten schwenkte er seinen Phaser in Garricks Richtung. In Seeta, die erkannte, dass nun nicht mehr sie, sondern ihr Mann und Vater ihrer Kinder in höchster Lebensgefahr schwebte, übernahm der jeder Frau und Mutter angeborene Schutzinstinkt. Mit aller Kraft rammte die kleine Frau Talek ihren rechten Ellbogen in den Magen. Garrick hatte aber absolut nicht vorgehabt, sich widerstandslos abknallen zu lassen. Mit seiner Hand griff er nach dem zweiten Phaser, den er sich zuvor mit etwas Klebeband zwischen seine Schultern befestigt hatte. In der Bewegung erkannte er, dass Talek durch Seetas Attacke kurzzeitig abgelenkt war, richtete den Phaser auf Juri und drückte ab. Völlig überrumpelt ging Talow getroffen zu Boden, während Talek sich unter Schmerzen krümmte. Dies gab Seeta die Gelegenheit, sich ebenfalls zu Boden fallen zu lassen und Garrick ein freies Schussfeld zu ermöglichen. Der Captain riss seine Waffe herum und drückte erneut ab. Der Phaserstrahl durchschlug Taleks Schulter und bohrte sich in den Hauptschirm des durch die obere Atmosphäre rasenden Frachters. Eine getroffene Energieleitung explodierte und riss ein großes Loch in die Außenhülle des Schiffes. Der aufgrund des Druckunterschieds entstehende Sog riss alle vier zur entstandenen Öffnung. Garricks Flug wurde zunächst vom Kommandosessel gebremst, an dem der Captain sich erfolgreich festhalten konnte. Er sah, wie Juri als erster nach draußen geschleudert wurde. Nur Sekundenbruchteile später befand sich Talek ebenfalls außerhalb des Frachters, aber er hatte Seetas Arm zu fassen bekommen. Der Zanderianerin wiederum war es gelungen, sich irgendwie am Rand des entstandenen Loches festzuklammern. Verzweifelt versuchte sie nun, einerseits Talek abzuschütteln, andererseits nicht ebenfalls nach draußen geblasen zu werden. Garrick erkannte, dass sich offenbar aus irgendeinem Grund das Notfallkraftfeld nicht aktivieren würde und sich Seeta nicht mehr lange würde halten können. Er duckte sich und ließ sich vom Luftzug am Kommandosessel vorbei ebenfalls zum Loch treiben. Es gelang ihm, neben Seeta Halt zu finden. Sofort schlang er seinen rechten Arm um seine Frau, bevor er schreiend mit aller Kraft auf Taleks Hand einschlug, die immer noch Seetas Unterarm umklammerte. Garrick warf einen Blick in Taleks Gesicht, der nun eiskalt lächelte, während er langsam seinen Phaser hob, um ihn auf die beiden Offiziere zu richten. Mit dem Mut der Verzweiflung griff Garrick nun nach Taleks Zeigefinger. Es gelang ihm, diesen von Seetas Arm zu lösen. Mit aller Kraft bog er den Finger weit zurück, bis er das Brechen der Knochen fühlte. Taleks Schrei ging im Tosen der immer noch nach draußen strömenden Luft unter, als auch die anderen Finger den Halt verloren und er in Richtung auf den Planeten stürzte. Bruchteile einer Sekunde starrte Garrick ihm hinterher, dann warf er sich zurück in den Kommandoraum und riss Seeta mit sich. Kaum lagen die beiden auf dem Boden, als sich endlich das Notfallkraftfeld aktivierte und das Loch versiegelte. Zitternd vor Erschöpfung presste sich Seeta an ihren Mann. Sofort schlang Garrick beide Arme um sie und drückte sie fest an sich. Schwer atmend lagen sie eine Weile so da, bis Garrick irgendwann knurrte: "Es heißt 'Yippie ya he, Schweinebacke!'" Seeta schüttelte leise lachend den Kopf, bevor sie sich etwas aufrichtete, ihren Mann musterte und ernsthaft verkündete: "Du bist ein Idiot, Captain!" Garrick schmunzelte nur kurz, denn die Bewegung verursachte einige Schmerzen in seinem ramponierten Gesicht. Sofort legte Seeta ihre kühlen Hände sanft auf seine zerkratzten Wangen und erkundigte sich besorgt: "Gehts dir auch gut, Schatz?"


Ungefähr eine halbe Stunde später landete der Latinum-Frachter ein zweites Mal auf Gemini. Als sich dieses Mal die Luftschleuse öffnete, traten Seeta und Garrick, der sich leicht auf seine Frau stützte, aus dem kleinen Schiff. Erleichterung zeigte sich in den Gesichtern der im Landebereich wartenden Offiziere. Alizondo lief gefolgt von Doktor Maddigan auf die beiden Katana-Offiziere zu. "Garrick, Seeta! Gut, Sie beide heil und an einem Stück zu sehen!" Maddigan schob sich am Kommandanten der Gemini-Station vorbei. "Die Einschätzung, ob die beiden heil sind, überlassen Sie aber bitte mir, Sir!" knurrte er, während er bereits damit begann, den Dänen und die Zanderianerin mit seinem Tricorder zu scannen. Garrick musste leise lachen, während er seinen Blick über die Anwesenden gleiten ließ. Mit jedem vertrauten Gesicht, dass er erkannte, machte sich immer mehr Erleichterung in ihm breit. Offenbar hatten die meisten Geiseln die Attacke unbeschadet überstanden. "Doktor Tyrone?" erkundigte er sich schließlich bei Alizondo. Dieser schaute besorgt: "Schwer verletzt auf der Krankenstation." Maddigan ergänzte: "Er bekam einen Schuss in sein Bein. Ich bin nicht sicher, ob ich es werde retten können. Es steht jedenfalls zu befürchten, dass er keinen Dienst an Bord eines Raumschiffes mehr wird leisten können, Sir." Seeta musterte ihren Mann. Sie sah ihm die Erleichterung über die Nachricht, dass der Bordarzt überlebt hatte, deutlich an. "Das sehen wir dann, Doktor. Jetzt würde ich aber gerne mit meiner Familie Weihnachten feiern." Maddigan nickte: "Können Sie, Sir. Sobald ich Ihre Wunden versorgt habe." Garrick verzog kurz das Gesicht, bis sein Blick auf Alwyn fiel, der ein wenig abseits stand. "Mr. Maddigan!" rief er den jungen Ensign zu sich. "Müssen Sie nicht noch ein Shuttle zurück zur Katana fliegen, Ensign?" Alwyn nickte: "Ja, Sir. Es steht gleich dort drüben!" Der Captain nickte zufrieden und blickte wieder zum Arzt: "Ich würde die... intime Atmosphäre des Shuttles jeder Krankenstation vorziehen, Doc." Der Arzt blickte noch einmal schnell auf seinen Tricorder, und nickte dann: "Nichts, was ich nun unbedingt in der Krankenstation behandeln müsste." Er klappte das kleine Gerät zu, bevor er ergänzte: "Aber spätestens morgen früh sehe ich Sie dann dort - beide!"