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Kidnaping By The Book
Autor: Lew Sulik

„Hier spricht das Kommando Talek der Interstellaren Armee Fraktion. Die Gemini-Station befindet sich in unserer Hand. Die Führungscrew der Station sowie die Kapitäne der Flottille sind unsere Geiseln. Weitere Personen auf der gesamten Station befinden sich in unserer Gewalt. Alle Raumschiffe haben umgehend den unmittelbaren Orbit zu verlassen, ansonsten beginnen wir die ersten Geiseln zu erschießen! In einer Stunden erhalten Sie unsere weiteren Forderungen!“, verkündete der Andorianer mit fester Stimme und finsterer Miene über den geöffneten Subraumkanal an alle Schiffe im Sonnensystem. Dann gab er ein schnelles Handzeichen und der Kanal wurde daraufhin geschlossen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich und mit einem hinterhältigen Lächeln meinte er: „Das dürfte sie fürs erste beschäftigen. Das gibt uns genügend Zeit unsere Positionen zu sichern bevor wir weiter machen...“

„Was soll das ganze eigentlich Talek?“, fragte nun ein Mensch, sichtlich verunsichert. Es war Rick Norman, der nun ebenfalls an den großen, zentralen Kartentisch trat. Auf diesem war auf einer taktischen Anzeige zu sehen, wie sich die Schiffe um den Planeten auf eine weiter entfernte Umlaufbahn begaben. Nachdem immer noch keine Antwort auf die Frage kam, wiederholte nun der zweite Mensch dieselbe Frage, aber wesentlich aggressiver: „Talek. Was beim verzarkten Sternendreck hast du eigentlich vor? Das ist nicht der Ablauf, den wir besprochen haben!“ „Das nennt man bei euch Menschen: Plan B!“, erwiderte Talek völlig ruhig und bevor er sich zum Turbolift wandte, richtete er sich an den zweiten Andorianer im Bunde: „Norak. Schick Orgat und Larmin zur Hauptwaffenkammer. Wir brauchen Sprengsätze. Sie sollen schon einmal anfangen!“

Damit verließ Talek die Mitte der OPS in Richtung Turbolift. Doch der Andorianer kam nicht weit, denn der zweite Mensch folgte ihm und fasste ihn an der Schulter um ihn zu stoppen: „Ich verlange eine Erklärung! Es war abgemacht, dass es keine Toten geben würde! Aber das ganze hier eskaliert!“

Doch nun verlor auch der Andorianer seine Beherrschung. Mit vor Wut glühenden Augen und mit wild zuckenden Fühlern trat er Juri Talow gegenüber und erhob dabei wie zur Demonstration seine Hand als wolle er zuschlagen, als er mit unmissverständlich drohendem Tonfall klarstellte: „Euer Plan war ein totaler Fehlschlag, Juri. Ihr habt in eurer Nervosität viel zu früh zugeschlagen. Damit ist euer Plan erledigt. Darum muss es jetzt eben anders ablaufen!“

„Aber...“, hob Talow an, doch er kam nicht weiter, denn nun hielt Talek ihm seine Waffe direkt an die Schläfe und hauchte mit bösartiger Stimme: „Ab jetzt haben wir wieder das Sagen. Ab sofort wird es so gemacht wie wir es wollen!“ Juri Talow schwieg ratlos ob der Drohung. Talek nickte daraufhin zufrieden und betrat ohne weitere Worte den Turbolift. Von nun an würde es keine Fehlschläge mehr geben, davon war der Andorianer überzeugt.


Totenstille. Die derzeitige Brückencrew der Katana starrte fassungs- und sprachlos auf den nun wieder leeren Hauptbildschirm an der Kopfseite der Kommandozentrale des Schiffes. Es bedurfte einige Sekunden bis die reale Bedeutung der so eben gehörten Botschaft in das Bewusstsein der diensthabenden Offiziere drang: der einzige sichere Hafen der Föderation in diesem abgelegenen Raumgebiet war in der Hand von Terroristen. Mehr noch, die führenden Offiziere der Station und der gesamten Gemini-Flottille waren Geiseln einer interstellaren, anti-föderalen Terrororganisation.

Die einzige bemerkbare Körperbewegung in diesem Moment war die gehobene linke Augenbraue des stellvertretenden kommandierenden Offizier Lieutenant Commander Kova. Durch seine stoische Vulkanierart behielt er auch in diesem Moment seine äußere und innere Fassung, weshalb auch er es war, der durch seine Befehle die Crew aus ihrer Starre befreite: „Mister Sulik. Verlassen sie die Standardumlaufbahn und nehmen sie eine Position in einem Orbit mit einem größtmöglichen Abstand zum Planeten ein.“

Während der Spitfire-Pilot die Anweisung ausführte und in einem der seltenen Momente die Katana steuerte, erteilte der derzeitige Kommandant des Schiffes weitere Anweisungen in dem er sich an den Offizier an der Kommunikation wandte: „Informieren sie die Flottille sowie anwesende Gastschiffe, dass wir als Flaggschiff der Gemini-Station in dieser Krisensituation das allgemeine Kommando übernehmen. Alle Schiffe sollen die Umlaufbahn verlassen, nur die Katana bleibt im maximalen Abstand im Orbit. Die Brückenkommandos der Schiffe sollen eine detaillierte Liste mit Crew-Mitgliedern übermitteln, die sich im Augenblick auf der Gemini-Station befinden. Die Liste muss in fünfzehn Minuten zur Lagebesprechung vorliegen!“ Dann stand er auf und ging auf Lieutenant Carrel zu, der an der taktischen Station stand: „Analysieren sie die Situation auf der Station und arbeiten sie alternative Handlungsoptionen aus. Berichten sie ebenfalls bei der allgemeinen Lagebesprechung.“


„Warum gleich nochmal, feiern wir dieses seltsame Weihnachtsfest?“, stellte Dr. Tyrone in seiner unverkennbar bissigen Art eine eher rhetorische gemeinte Frage, als er zusammen mit einer kleinen Gruppe von Geiseln in einer Ecke stand. Captain Alizondo, dem die sarkastische Ader des Bordarztes der Katana noch nicht so recht geläufig war, antwortete ernsthaft aber etwas verärgert: „Weil Humanoide nun mal Rituale brauchen um ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Außerdem nennt sich das schon seit fast vier Jahrhunderten Holyday Seasons.“ „Ja gut, aber warum denn ausgerechnet dieses eine Ritual dieser beinahe ausgestorbenen Religion?“, stürzte sich Gregory Tyrone gierig auf diese Gelegenheit, ein rhetorisches Duell auszufechten um seine intellektuelle Überlegenheit zu beweisen: „Warum denn nicht gleich der Mithras-Kult oder eine altgermanische Wintersonnenwende? Das wäre eine noch ältere Tradition eines übernatürlichen Aberglaubens!“

„Wollen sie allen Ernstes jetzt einen kultur-anthropologischen Diskurs über Theologie und Atheismus führen?“, fauchte Seeta Yadeel den Doktor mit giftig funkelnden Augen an. Nicht nur dass sie den Zeitpunkt für seine bissigen Kommentare unpassend fand, aufgrund ihrer Erfahrungen und ihrer zanderianischen Herkunft gefiel es ihr gar nicht, wenn sich jemand über den Glauben und die Traditionen anderer lustig machte. Aber auf genau eine derartige Reaktion hatte der streitlustige Arzt nur gewartet, in dem er wie felsenfest überzeugt entgegnete: „Gibt es denn einen besseren Zeitpunkt über Religion nachzudenken, als im Angesicht des Todes?“

Gerade wollte Yadeel den selbstgerechten und überheblichen Zyniker mit einer passenden Standpauke zurechtweisen, als sich die Türen zum großen Konferenzsaal zischend öffneten und alle Aufmerksamkeit der Gefangenen sich auf einen eintretenden Andorianer richteten. Als sich die Türflügel hinter ihm wieder geschlossen hatten, stellte sich der blauhäutige Fremdling breitbeinig sowie mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor die gespannt wartende Menge. In dieser Pose wirkte er wie einer dieser vielen Feldoffiziere diverser Armeen, als er laut und deutlich zu den Geiseln sprach: „Meine Damen und Herren. Es tut mir leid, ich war bisher zu beschäftigt mich ihnen vorzustellen. Mein Name ist Talek und ich bin vorübergehend ihr Gastgeber auf dieser Raumstation. Meine Freunde und ich...“ dabei deutete er auf einige Männer unterschiedlichster Herkunft die mit Gewehren im Anschlag die Sternenflottenoffiziere bewachten „...haben einige Forderungen an die Sternenflotte. Wenn diese – so hoffe ich – in Kürze erfüllt werden, kann ich sie aus allen derzeitigen Unannehmlichkeiten wieder entlassen.“ Mit einem fast freundlich anmutenden Lächeln schloss er ab: „Wenn sie also kooperieren tragen sie dazu bei, dass wir alle bald wieder nachhause und zur Tagesordnung übergehen können. Verhalten sie sich also ruhig und ihnen wird nichts geschehen. Ich danke ihnen für die Aufmerksamkeit.“

Der Blick des Andorianers schweifte nun über die anonyme Masse an Offizieren, bevor er mit beinahe offiziellem Tonfall verkündete: „Ist denn der ehrenwerte Captain Alizondo anwesend?“ Zunächst herrschte allgemeines Schweigen. Talek sprach weiter: „Ethan Alizondo. Geboren in Adelaide auf der Erde am 31. Januar 2345 nach Erddatum. Abschluss der Sternenflottenakademie und Dienstbeginn als Ensign 2367. Ab 2371 Lieutenant Junior Grade auf Starbase 111, dann 2375 Lieutenant auf der USS Shanghai. Lieutenant Commander ab 2377 und 2380 Erster Offizier der Shanghai. 2381 Aufstieg zum Commander der neuen Gemini-Station im Talon-Sektor. 2383 Beförderung zum Captain und Ernennung zum Befehlsgeber der Gemini-Flottille.“

Nach dieser eher bedrohlich wirkenden Auflistung seines Lebenslaufes trat Captain Alizondo aus der Anonymität der Menge. In vollem Bewusstsein seiner Verantwortung und mit fester Stimme eines selbstbewussten Sterneinflottenoffiziers entgegnete er: „Ich bin Captain Alizondo. Ich verlange im Namen der Sternenflotte eine Erklärung für diese Vorgänge! Was fordern sie?“

Mit echtem Interesse musterte Talek den Stationskommandanten eine kurze Weile schweigend auch mit den besonderen Rezeptoren seiner Fühler. Dann kam er ohne Umschweife zum Kern seines Anliegens: „Captain. Wie sind die Kommandocodes der Gemini-Flottille?“

„Diese sind mir nicht bekannt!“, war die knappe und sofortige Erwiderung Ethans. Der Andorianer war erkennbar unzufrieden, als er mit vernehmbarer Erregung seine Frage wiederholte. Aber auch dieses Mal viel die Antwort des Commanders nicht anders aus. Genau dieselbe Frage stellte der Andorianer nun mit einer unverhohlenen Drohung in der Stimme ein drittes Mal. Doch Ethan Alizondo blieb keine andere Entgegnung, die er nur noch mit einer Erklärung ergänzen konnte: „Ich bin lediglich stellvertretender Befehlsgeber der Flottille, nicht der direkte Befehlshaber. Nur Admiral Cunningham sind die schiffsübergreifenden Kommandocodes bekannt! Der Admiral verweilt im Sternenflottenoberkommando auf der Erde.“

„Das ist natürlich äußerst bedauerlich...Captain...Ethan...Alizondo...“, seufzte Talek mit einer demonstrativ zur Schau gestellten Enttäuschung und schüttelte mit falschem Mitleid den Kopf. Noch bevor der Andorianer weiter sprechen konnte, verlangte Captain Alizondo mit ungebrochenem Mut und Standhaftigkeit erneut eine Erklärung: „Was fordern sie? Was haben sie vor? Erklären sie sich, Mister Talek!“

Der Anführer der Geiselnehmer ging näher auf Alizondo zu und mit einer ruckartigen Bewegung schlug er seinem Gegenüber mit der Handkante seitlich auf den Schädel. Auf diese Weise gezielt getroffen sank Ethan Alizondo augenblicklich zu Boden und blieb reglos liegen. An die verängstigte und vor Schreck atemlose Menge gerichtet zeigte Talek nun ein ganz anderes Gesicht als er beinahe die Beherrschung verlor: „Sie haben hier keine Forderungen zu stellen! Ich bin hier das Gesetz! Jede Weigerung werde ich mit Gewalt brechen!“

Talek seufzte laut und mit ruhiger, aber mit erkennbar drohendem Unterton meinte er weiter: „Ich könnte sie jetzt natürlich alle einzeln Foltern und erschießen, bis ich von jedem die Kommandocodes der Schiffe zusammen habe...“ Doch er machte Gesten, als widere ihn schon allein die Vorstellung an den absehbaren Aufwand bereits jetzt schon an: „...aber es gibt einen einfacheren Weg für mich, ohne mir die Hände mit euch Sterneinflottenangebern schmutzig zu machen!“ Er spuckte auf den inzwischen wieder zu sich kommenden Captain Alizondo herab und meinte dann abschließend: „Sehen sie das als letzte friedfertige Demonstration meiner Entschlusskraft an. Bei der nächsten Unverschämtheit oder nur der geringesten Weigerung wird es Tote geben! Noch sage ich es ihnen im Guten!“

Dann ging Talek mit schnellen Schritten auf die Türe zu, wandte sich dann aber doch noch einmal um: „Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen...“ Er aktivierte einen Kommunikator, woraufhin mehrere leblose Körper in sternenflotten Uniformen rematerialisierten. „Die Crew der OPS mussten wir geringfügig betäuben. Wenn ein Arzt anwesend ist, wäre das für die Betroffenen sicher hilfreich um deren Exitus zu vermeiden...“ Mit einem Wink trat er durch die geöffneten Türflügel: „Ihnen allen einen schönen Tag noch!“


„Seid ihr zwei denn eigentlich völlig verrückt geworden?“, beschwerte sich Juri Talow vorwurfsvoll im den Bereitschaftsraum des Stationskommandanten, während sich Talek gemütlich auf dem Sessel hinter dem Schreibtisch räkelte und Norak sich spitzbübisch an der Bar von Captain Alizondo vergriff. Rick Norman stimmte in seiner Hoffnungslosigkeit bei: „Das ist doch der totale Wahnsinn! Wie wollen wir mit nur vierzehn Leuten die gesamte Station gegen die Sternenflotte verteidigen. Das ist doch der reine Selbstmord!“

„RUHE!“, schrie Talek in dem er augenblicklich hochschnellte und auf die Tischplatte schlug. Mit einem befehlsartigen Tonfall eines langjährigen Soldaten und mit dem drohenden Gesichtsausdrucks eines noch erfahreneren Söldners zählte er auf: „Erstens: Eure Inkompetenz hat uns dazu gezwungen zu improvisieren. Zweitens: Unser Idee ist alle Mal besser als eurer Plan. Drittens: Wir haben jetzt wieder das Kommando!“

Daraufhin setzte sich Talek wieder und genoss wieder die Vorzüge eines luxuriösen und interaktiven Bürostuhls der Sternenflotte. Es war nun Norak, der für ihn übernahm als er sich frech wie ein irischer Dorfsäufer mit einer Flasche alten schottischen Whiskys in der Hand auf den Schreibtisch setzte und diesen so mit seinem Hinterteil entweihte: „Und viertens Jungs, wir müssen gar nicht die ganze Station mit Truppen kontrollieren. Es reicht wenn wir die OPS und den darunter befindlichen Komplex beherrschen. Den Rest der Station können wir mit Kraftfeldern abschotten. Keiner kommt rein, keiner kommt raus...“

„Guter Punkt!“, merkte Juri an, der sich im Gegensatz zu Norman nicht hatte einschüchtern lassen durch das Guter-Bulle-Böser-Bulle-Spiel der beiden Andorianer. Er wies auf einen unbestreitbaren Umstand hin: „Jetzt wo die Sternenflottenschiffe da oben wissen, dass wir die Station in unserer Hand haben, werden die doch niemals den Latinum-Transporter zu uns durchlassen! Das bringt uns doch alles nicht weiter!“

Der Andorianer Talek lehnte sich nun etwas vor und stütze sich auf der Schreibtischplatte ab und machte ein vielsagendes und gleichzeitig nichtssagendes Gesicht. Für einen Moment genoss er die Irritation die er in den Minen der beiden Pinkys sah. Es war Norak der auf Norman zeigte und mit einem Lächeln sprach: „Unser Rick hier – übrigens ein echter Philosoph – hat uns einmal eines eurer menschlichen Sprichwörter erzählt: Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss eben der Prophet zum Berg gehen.“

Damit brach der zweite Mann der Gangstertruppe wieder ab und wandte sich wieder dem Whisky zu. Talek indes weidete sich geradezu an der erkennbaren Ahnungslosigkeit und Begriffstutzigkeit seiner beiden menschlichen Verbündeten. Aber in diesem Moment ahnte er auch, dass ihm die beiden irgendwann doch noch lästig werden könnten. Doch zunächst beließ er es dabei die beiden wie kleine Schuljungen zu belehren: „Die Sternenflotte hat ein genau vorgeschriebenes Protokoll für Geiselnahmen. Diese Vorgaben befolgen sie Schritt für Schritt genau nach Lehrbuch. Und genau das wird uns zum Latinum führen. Und nicht nur das, es wird uns behilflich sein von hier unbemerkt zu verschwinden!“


„Bericht!“, verlangte Lieutenant Commander Kova in seiner Funktion als stellvertretender Kapitän der USS Katana und vorläufiger Oberbefehlshaber der Gemini-Flottille, nachdem sich seine interimsmäßige Führungscrew vollzählig im Besprechungsraum eingefunden hatte. Denn die überwiegende Zahl der Anwesenden füllten ihre Position ebenfalls ersatzweise aus. So war der stellvertretende Sicherheitschef Lieutenant Carrel nun tatsächlich der Leiter der Sicherheit solange Kova das Schiff befehligte. Lieutenant Kincaid vertrat die gefangengenommene Chefingenieurin und durch besonders ungünstige Umstände war nun der Charlie-Team-Leader Dominic Romero derzeit der Anführer der Elite-Force-Einheit für die ebenfalls abwesende Alexandra Black. Auch der leitende medizinische Offizier Dr. Gregory Tyrone fehlte und wurde durch seinen zweiten Stabsarzt vertreten. Ansonsten waren zwar noch die üblichen Führungsoffiziere anwesend, aber auch diese übernahmen teilweise noch zusätzliche Funktionen. So war es Lieutenant Commander Sulik der Ausnahmsweise für den Moment auch Navigator und Pilot der Katana war. Der Vulkanier betrieb das Schiff mit einer improvisierten Rumpfcrew, doch den anderen Schiffen der Flottille ging es nicht anders, wie er sich in Kürze überzeugen durfte.

„Der Bericht der Flottille, Sir“, entsprach Lieutenant Leyla der Forderung ihres Vorgesetzten. Sie übte derzeit die Position des ersten Offiziers aus und fasste für ihren Kapitän kurz zusammen: „Die gesamte Flottille ist in voller Stärke im System anwesend. Zusätzlich drei weitere Sternenflottenschiffe: die USS Lem, die USS Urania und die USS Anthropolis. Alle unterstellen sich einstimmig dem Führungsanspruch der Katana als Flaggschiff.“ Nach einer kurzen Pause kam sie zu den wichtigsten Fakten die Lieutenant Commander Kova angefordert hatte: „All diese Schiffe werden derzeit von einer Ersatzcrew befehligt. Ausnahmslos alle Captains und XOs sind auf der Gemini-Station und mutmaßlich in den Händen der Geiselnehmer. Hinzu kommen pro Schiff . mindestens weitere zwanzig Personen die sich an Bord der Station befinden. Alle mutmaßlich unmittelbar oder mittelbar in der Gewalt der Terroristen.“

Der Vulkanier schwieg zunächst. Die Situation der Flottille war ernst und diese musste nun straff organisiert werden, um der Situation auf der Gemini-Station adäquat begegnen zu können. Da der Katana selbst zahlreiche wichtige Offiziere und Crewmen fehlten, würden es notwendig werden, einzelne Spezialisten von anderen Schiffen anzufordern. Doch zunächst verlangte er einen Lagebericht über die Gemini-Station: „Welche Fakten sind über die aktuelle Lage auf der Planetarstation bekannt, Mister Carrel?“

Der Angesprochene stand von seinem Sitzplatz auf und ging zur Stirnseite des Tisches um den großen Wandschirm zu aktiveren. In diversen Abbildungen war die Gemini-Station als technisch-strategische Zeichnung aus verschiedenen Positionen zu sehen. Abwechselnd zeigte der derzeitige Sicherheitsleiter mal auf die Vogelperspektive und dann wieder auf eine der Seitenansichten als er seinen Offizierskollegen erklärte: „Soweit wir das mit den Sensoren noch kurz vor den aktivierten Schutzschilden erkennen konnten, handelt es sich bei den Terroristen um eine Gruppe von nicht mehr als zwanzig Personen. Direkt von ihnen besetzt wurden nur die OPS und die sich darunter befindlichen Räumlichkeiten in der obersten Etage der Zentralkuppel. Mit dem Kontrollzentrum beherrschen sie aber verständlicherweise die gesamte Station. Ihre direkten Geiseln befinden sich nach derzeitigen Kenntnissen alle im großen Konferenzsaal unterhalb der OPS, vermutlich über fünfzig Personen, darunter hauptsächlich die Führungsoffiziere der Station und der Flottille.“ Tom Carrel zeigte ein Mal quer über die gesamte Abbildung der Station, als er fortfuhr: „Die restlichen Personen – das ist die überwiegende Mehrheit - auf der Station befinden sich mutmaßlich nicht in unmittelbarer Gewalt der Geiselnehmer, sind durch Abschottung einzelner Sektionen ebenfalls gefangen. Auch für diese Leute müssen wir von einer unmittelbare Gefahr durch die Terroristen ausgehen.“

Damit schloss der vorläufige Sicherheitschef zunächst, bis er sich wieder an den großen Konferenztisch setzte und Kova dann seine vorläufige Analyse präsentierte: „Wir müssen davon ausgehen, dass alle Personen auf der Station keine ausreichende Handlungsfreiheit haben, um sich die Besetzung der Station zu beenden. Die Überwältigung der Geiselnehmer kann nur von Einsatzkräften von außerhalb erfolgen. Da wir aber noch zu wenig über die genaue Situation wissen, können wir noch keine Einsatzpläne erarbeiten.“

„Das ist aber nicht zufriedenstellend, Lieutenant Carrel“, kommentierte Lieutenant Commander Kova und gab seinem Stellvertreter damit deutlich seine Missbilligung für dessen bisherige Analysearbeit zu verstehen. Doch anstatt sich mit dem Tadel an Lieutenant j.g. Carrel aufzuhalten, forderte er einen weiteren Bericht ein: „Was ist über diese Terrororganisation bekannt?“

Es war Counselor Rhaja Preja die diese Recherchearbeit für die Lagebesprechung übernommen hatte. Sie rückte sich ihr PADD zurück, um sich die wichtigsten Stichpunkte in Erinnerung zu rufen, bevor sie so ausführlich wie notwendig ihre Erkenntnisse mit ihren Kollegen teilte: „Die Interstellare Armee Fraktion, kurz IAF, ist eine noch recht junge Terrororganisation die sich gegen die Föderation stellt. In ihrem Gründungsmanifest vor etwa fünf Jahren hat sie vor allem die politische und kulturelle Dominanz der Erde und der Menschheit kritisiert. Alle anderen Völker innerhalb der Föderation würden, so deren These, durch die Menschheit politisch, kulturell und wirtschaftlich benachteiligt. Darum fordert sie die sofortige Auflösung der Föderation und die volle Souveränität und sofortige Eigenständigkeit aller bisherigen Mitgliedswelten. Seit ihrer Gründung vor fünf Jahren ist diese Terrororganisation aber kaum in Aktion getreten. Bisher bekannte sich die Gruppe vor allem zu kleineren Sabotageakten und wenigen Bombenanschlägen, teils aber mit tödlichen Ausgang. Aber bewaffnete Einsätze oder gar Geiselnahmen gehörten bisher nicht zu deren Methoden. Ihr Wirkungsbereich war bis zum jetzigen Zeitpunkt auch nur auf wenige Bereiche der Föderation beschränkt. Ein Kommando Talek ist den Föderationsbehörden bislang völlig unbekannt gewesen. Die Absichten der Entführer auf Gemini ist aus den bisherigen Kenntnissen kaum abzuleiten.“

Ein weiteres Mal bemühte der Vulkanier eine seiner Augenbrauen ob dieser unlogischen Ideologie die sich ihm hier eröffnete. Die Counselor jedoch enthielt sich jeglicher Deutung, allerdings fügte sie schnell an: „Der Kontakt mit dem Anführer war zu kurz um eine verlässliche Einschätzung abzugeben. Aber nach den bisherigen Abläufen ist damit zu rechnen, dass sie ungeduldig und schwer berechenbar sind. Nähere Einschätzungen kann ich vermutlich nur im Laufe der weiteren Verhandlungen treffen.“

„Danke Counselor.“, bedankte sich der vulkanische Lieutenant Commander und richtete sich an seinen Stellvertreter für die Sicherheit Lieutenant Carrel: „Ich teile ihre Auffassung, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine ausreichenden Informationen über die Verhältnisse auf der Station haben. Daher muss unsere Priorität zunächst darauf fokussiert werden, genauere Informationen zu erlangen. Bis dahin müssen wir mit den Geiselnehmern verhandeln um zeitliche Vorteile zu erreichen.“ Carrel nickte zwar zustimmend, hatte aber keinen blauen Dunst darüber, wie er das erreichen sollte. Aber Kova hielt sich damit nicht lange auf und wandte sich an Lieutenant Leyla als er ihr ein PADD reichte: „Lieutenant Sie erhalten hier von mir eine Liste mit Offizieren, die wir von den anderen Schiffen der Flottille anfordern. Von der USS Stargazer benötigen wir die Elite-Force-Einheit und von der USS Von Steuben die Landungstruppen.“

„Sir? Wozu die Elite-Force der Stargazer, warum nicht unsere eigenen Leute?“, wollte die XO auf Abruf verwundert wissen. Ihr Vorgesetzter gab ihr zu verstehen: „Neben Lieutenant Black sind zwei Teamleiter und drei weitere Crewmen unserer Elite-Force auf Gemini gefangen. Es ist höchst unlogisch ein derart unvollständiges und führerloses Team in den Einsatz zu schicken. Die Elite-Force-Truppe der USS Stargazer unter Lieutenant Ray Clayton ist die einzig vollständige Einheit der Flottille. Der Logik zufolge kann nur dieses Team zum Einsatz kommen.“

Damit war alles gesagt und es gab keine weiteren Rückmeldungen von der vorläufigen Führungscrew, weshalb Lieutenant Commander Kova sie entließ. Am Ende blieb der Vulkanier mit Counselor Phreja alleine zurück. Diese nutzte den Moment um ein kritisches Thema anzusprechen: „Sir? Ich hätte da noch etwas, worüber ich mit Ihnen sprechen müsste...“ „Counselor?“ „Sir, viele der Crewmitglieder haben Familienmitglieder und Freunde an Bord der Station und unter den Geiselnehmern...“, begann die junge Frau zögerlich, kam jedoch nicht weit, da ein emotionsloses „Und weiter?“ unterbrach. Die Frau sah Kova verständnislos an, selbst von einem Vulkanier hätte sie einen derartigen Mangel an emotionaler Intelligenz nicht erwartet. Sie musste also das Offensichtliche direkt ansprechen: „Sir. Dieser Umstand belastet die Crew. Als Anführer in einer Krisensituation genügt es nicht, nur die Befehlskette aufrecht zu erhalten und alles Organisatorische zu regeln. Die Leute brauchen auch jemanden, zu dem sie aufschauen können, jemand der auch Zuversicht ausstrahlt und ihnen Mut ihrer persönlichen Verzweiflung entgegensetzt.“

Nun waren es sogar beide Augenbrauen, die der Vulkanier zum Ausdruck seines Erstaunens bemühen musste. Er dachte sichtlich über die Worte der Counselor nach, bevor er entgegnete: „Emotionale Verstrickungen sind nun völlig fehl am Platze. Dies führt nur zur unlogischen Entscheidungen. Es ist erforderlich, dass wir uns alle auf unsere Sternenflottenausbildung besinnen. Die Aufrechterhaltung der Professionalität ist in dieser Krisenstunde der Schlüssel zum Erfolg. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn sie das der Crew mitteilen könnten.“ Kova interpretierte das erstaunte Schweigen der El-Aurianerin völlig falsch, weshalb er abschloss: „Danke, sie können jetzt gehen Counselor.“


Ensign Maddigan hatte nun schon zum dritten Mal einen kompletten Systemcheck der Ebene 3 an der Gauss durchgeführt und trotzdem immer noch nichts gefunden. Langsam wurde die Zeit knapp, denn nun gingen ihm die Ideen aus, wie er in der vom Tower gesetzten Frist den Defekt im Antrieb beheben konnte. Eigentlich hatte er gehofft, den Fehler selbst finden und reparieren zu können. Doch nun musste er sich eingestehen, dass professionelle Hilfe eines Technikers brauchte. Als er aber das Kontrollzentrum der Shuttlerampe 1 rief, erhielt er keine Antwort. Alwynn schüttelte den Kopf: „Ja feiern die alle oder was?“ Erst jetzt bemerkte er, dass die gesamte Shuttlerampe vollkommen abgeriegelt und verlassen war.


„Die gute Nachricht lautet: Wir werden gar nicht gezielt festgehalten.“, bemerkte Garrick Andersson, als er sich ein weiteres Mal mit einigen Tricks in das interne System der Station über ein verdecktes Wandterminal eingehackt hatte. Aus irgendeinem Grund hatten es die Okkupanten auf der OPS versäumt, Kraftfelder auf allen vier Seiten aufzubauen. Stattdessen hatte man sich damit begnügt, die zwei Offiziere durch Kraftfelder an den Stirnseiten im Korridor einzusperren. So hatten sich Captain Andersson und Commander Randon einen rudimentären Zugriff zur Informationsebene des Computersystems verschaffen können. Aber die kurz aufkeimende Hoffnung beim ersten Offizier musste der Captain wieder enttäuschen, als er anfügte: „Die schlechte Nachricht ist die, dass die Fremden auf der OPS die gesamte Station mit Kraftfeldern abgeschottet haben und so einzelne Personengruppen isoliert haben. Genauso wie sie uns hier festhalten.“

Mit einem halb erleichterten und halb angespannten Seufzen setzte sich der erste Offizier neben seinem Captain. Die aktuelle Situation abwägend fasste er die für sie relevanten Fakten zusammen: „Das bedeutet, dass dieses Enterkommando auf der OPS nichts explizit von uns beiden weiß. Wir sind für sie nur zwei anonyme Biowerte mehr auf ihren Schirmen seit wir die Kommunikatoren entsorgt haben. So weit so gut. Auf der anderen Seite haben sie die Bewegungsfreiheit aller an Bord der Station durch diese Kraftfelder eingeschränkt. Somit haben wir keine Chance auf Hilfe von außen...“

„Ja. Daraus ergeben sich für uns zunächst vier Nahziele: Erstens, die Kraftfelder alle außer Kraft zu setzen. Zweitens danach an Waffen kommen. Drittens, ein Dämpfungsfeld zu erzeugen, dass uns und unsere zukünftigen Schritte verdeckt. Viertens, eine Kommunikation nach außen aufzubauen, wenn möglich über dieses Kommunikationslabor. Alles weitere ergibt sich dann hoffentlich, wenn wir Kontakt zur Katana oder einem anderen Schiff erhalten.“, gab der Captain die angepeilte Marschrichtung vor und seine Nummer Eins nickte zustimmend, fragte dann aber skeptisch nach: „Aber wie schaffen wir es Punkt 1 umzusetzen?“

„Nun, hier müssen wir unseren Gegner mit der Komplexität einer Station schlagen.“, begann Garrick Andersson, der bereits wusste, wie er vorzugehen hatte: „Wir können uns von hier aus zwar nicht in die Kommandoebene des Computersystems haken, aber wir können es überfordern.“ „Und wie Sir?“ „Erkennen sie bei der Verteilung der Kraftfelder ein Muster, Mister Randon?“, wollte der ehemalige Ingenieur wissen und hielt dem XO das PADD mit dem Schema zur Begutachtung hin. Dieser erkannte sofort die strategische Lage und nickte: „Die Geiselnehmer haben ganz bestimmte Bereiche abgeschirmt und wiederum ganz bestimmte Bereiche frei gelassen. In einigen Bereichen schotten sie Personen gezielt ab. Andere Bereiche sind ganz eindeutig frei, wie Ausfallschneisen oder Fluchtwege vom Zentrum der Station weg...“

„Genau. Wir müssen das System dazu bringen, willkürlich weitere zahlreiche Kraftfelder aufzubauen, die unsere Gegner in ihren Zielen behindern. Das zwingt sie letztlich dazu, alle Kraftfelder auf einmal abzuschalten. Wenn nicht dauerhaft, dann zumindest lange genug bis wir zum Kommunkationslabor gelangen...“, erklärte Andersson seinen Plan, dem Randon auch sofort ohne Einschränkungen zustimmte. Doch es oblag dem ersten Offizier weitere kritische Frage zustellen, so auch der nach Punkt 3. Doch auch dafür hatte Garrick eine Lösung parat: „Das ist sogar der einfachste Punkt. Die Schildgeneratoren der Station sind noch von der ersten Generation des MDS Typ 7. Wenn diese nicht exakt geeicht sind, erzeugen sie eine leichte Hintergrundstrahlung die wie ein Dämpfungsfeld auch auf die inneren Sensoren wirkt. Hierzu müssen wir nicht einmal tief in die Trickkiste greifen. Es reicht den Energiezufluss zu den Generatoren in der Phase schwanken zu lassen. Die so verursachte Störung lässt sich dann nur noch bei einer Komplettabschaltung der Schutzschilde rejustieren. Und genau das werden diese Ganoven nicht wagen!“


„Gemini-Station ruft den FS-1183 Bluemoon.“, verkündete ein Mensch, dessen Sterneinflottenuniform mehr schlecht als recht saß und seine Nachricht über einen abhörsicheren Subraumkanal sendete. Von der Empfängerseite wurde zunächst ebenfalls ein Code eingegeben, bevor auf dem großen Zentralbildschirm der OPS die Abbildung des Transporterkapitäns erschien: „Hier Frachtershuttle 1183 Bluemoon. Wir erwarten ihre Befehle, Gemini.“ „Wir haben hier ein kleines Problem. Es wurde kurzfristig ein Flottenmanöver angesetzt und durch ihre Verspätung ist der gesamte Zeitplan etwas durcheinander gekommen...“, erklärte die Person in Uniform mit einem verlegenen Lächeln. Der Kapitän des Transporter wirkte wie zu erwarten äußerst erstaunt, wurde ihm doch damit signalisiert, dass seinem Transport nicht wie vorgesehen Vorrang eingeräumt wurde: „Was soll das heißen?“ „Wir müssen sie bei ihrer Ankunft leider auf eine Warteschleife um Gemini 9 lotsen. Gehen sie dort nach ihrer Ankunft im System auf einen Standardorbit.“, gab der vermeintliche Offizier mit einer entschuldigenden Geste von sich. Der Kapitän protestierte: „Das widerspricht den Sicherheitsprotokollen. Außerdem haben wir einen technischen Defekt der dringend behoben werden muss!“

„Keine Sorge, durch die Gemini-Flottille sind sie bestens bewacht und wir schicken Ihnen sobald wie möglich ein Techniker-Team mit einem Runabout.“, war die Antwort und der Mensch versuchte dabei so zuversichtlich wie möglich zu klingen, bevor das Subraumgespräch beendet wurde. Mit wenigen Worten und knappen Befehlen gab der uniformierte dem Transporterkommandanten letzte Anweisung. Als sich der Bildschirm wieder verdunkelte, trat einer der Andorianer heran und klopfte auf die Schultern des Menschen: „Ausgezeichnet Juri, du hättest Schauspieler werden sollen!“

„Äh! Ich hatte gehofft, ich müsste nie wieder diese Uniform tragen...“, beschwerte sich Juri, als er hastig die Knöpfe des Uniformkragens wieder öffnete. Dann kam er aber wieder auf die Sache zu sprechen: „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das funktioniert? Wie willst du den Transporterkapitän lange genug hinhalten. Irgendwann riecht er doch den Braten!“ „Genau, das kann doch nicht funktionieren“, drängte sich verbal Rick in die Runde der an einer abseitigen Konsole versuchte, die Funktionen der Station endgültig unter Kontrolle zu bringen. Juri Talow setzte nach: „Die Flottille hält uns für Terroristen und gleichzeitig gaukeln wir dem Transporter vor, wir wären Sternenflottenoffiziere? Wie passt das zusammen? Das fliegt doch irgendwann auf!“

„Und ob das funktioniert!“, widersprach Talek aufbrausend. Es war aber der andere Andorianer Norak, der in einer süffisant überheblichen Art erklärte: „Vertraut uns. Der Transporter unterliegt der der Sicherheitsstufe 8. Damit ist er nicht nur höchst geheim, sondern er darf nur mit ausgewählten Stationen auf einem Sicherheitskanal mit Passwort kommunizieren. Das müsstest du doch gerade am besten wissen, Talow?“ Norak lächelte frech und nach einer kleinen Pause ergänzte er: „Der Kapitän des Transproters wird denken, dass das hier im System alles Teil den Manövers ist und um die Flottille kümmern wir uns gleich auch noch. Keine Sorge.“

Gerade als Talek sich doch noch anschicken wollte, seinen Plan den zwei Pinkys im Detail zu erklären, ertönte ein Warnsignal auf der OPS. Es war Juri Talow, der sich an einer Station darum kümmerte. Mit wenigen Handgriffen bediente er das Terminal und las verschiedene Statusanzeigen ab. Dann schaute er mit dem Gesichtsausdruck des Unglaubens auf und informierte seine drei Komplizen: „Auf der gesamten Station entstehen willkürlich neue Kraftfelder. Also ob das System verrückst spielt...“

„Was geht hier vor?“, schrie der andorianische Anführer mehr um Wut abzureagieren, als dass er ernsthaft fragte während er an den großen ovalen Kartentisch trat um eine taktische Anzeige der Station aufzurufen. Auf der Abbildung zeigte sich, wie sich zu den von ihnen aufgebauten Energiefeldern neue hinzugesellten. Die wohl durchdachte Strukturierung der Anlage wurde zusehens zunichte gemacht. Mit nervös zuckenden Fühlern bedachte er seine Kameraden eines strengen Blicks: „Wer sabotiert uns?“

„Der Eingriff erfolgt von einer abseitigen Leitung auf Deck 32, Sektion A5. Die Sensoren können zwei Biowerte in einem abschotteten Bereich erkennen. Aber keine Kommunikatoren.“, gab nun Juri Talow die Antwort, der die internen Sensoren bediente. Bevor Talek etwas sagen konnte, war es der eher genervt als besorgt wirkende Norak der die beiden Menschen aufforderte: „Schaltet die verzarkten Kraftfelder halt ab, die wir nicht brauchen...“ „Das geht nicht mehr... das Emittersystem ist völlig überlastet. Es sind keine Einzelabschaltungen möglich...“, gab Norman verzweifelt von sich und schaute flehentlich zu Talow. Doch dieser hob die Hände von seinem Terminal und meinte fast nach Vergebung bittend: „Sorry. Ich bin nicht er Techniker von uns beiden...mit der Software ist das nicht mehr zu beheben...“

„Dann schaltet halt alle verdammten Kraftfelder ab!“, brüllte Talek nun wütend durch die gesamte OPS. Seine zwei menschlichen Mitverschwörer reagierten so schnell sie konnten und taten wie ihnen geheißen und bedienten die internen Funktionen der Schaltzentrale. Kaum hatte sich Talek wieder einigermaßen abreagiert, da entschied er mit der Erfahrung eines Söldners: „Sorgt dafür, dass die Sektionen über die Schotts abgeriegelt bleiben. Norak! Schick Orgat und Larmin auf Deck 32. Sie sollen sich um diese zwei Bastarde kümmern...“

Während sich seine Komplizen daran machten, seine Befehle auszuführen, nahm Talek wieder Platz des Kommandanten vor dem Hauptbildschirm ein. Er schaute auf den Chronometer: bald würde es Zeit werden, wieder die Kommunikation mit der Außenwelt aufzunehmen. Als sich die Geschäftigkeit auf der OPS wieder gelegt hatte und fragte der andorianische Anführer: „Hat sich von den Schiffen im System eines als Verhandlungspartner angeboten?“ „Ja, die USS Katana unter einem gewissen Lieutenant Commander Kova. Sie haben uns mit einer Textnachricht zu verstehen gegeben, dass sie zu Verhandlungen bereit sind.“, beantwortete Juri die Frage und Talek lächelte fast erfreut: „Das Flaggschiff also, sehr schön...“ Talek stellte sich in die richtige Pose, bevor er meinte: „Dann wollen wir uns mal um unsere Freunde da draußen kümmern. Öffnet einen Kanal zur Katana!“

„Mein Name ist Lieutenant Commander Kova von der USS Katana, dem Flaggschiff der Gemini-Flottille. Wir sind zu Verhandlungen bereit und erwarten ihre Forderungen.“, grüßte ein Vulkanier in der erwartbaren emotionslosen Sachlichkeit, sobald die Verbindung stand. Talek musterte Aufmerksam sein Gegenüber auf dem großen Zentralbildschirm der OPS. Doch anstatt einer Begrüßung verkündete er eine Art Kommuniqué das mit seinen Forderungen verknüpft war: „Die imperialistischen Ausdehnung der Föderation wurde viel zulange geduldet. In Berufung auf die Unverbrüchlichkeit der interstellaren Solidarität hat sich das Kommando Talek der Interstellaren Armee Fraktion dazu entschlossen, die Völker des Talon-Sektors vor der Föderation zu beschützen und einen anti-föderalen Schutzwall in der Region zu errichten. Darum fordern wir die sofortige Auflösung des Sternenflottenaußenpostens im Gemini-774-System und den unverzüglichen Abzug der Gemini-Flottille aus dem Talon-Sektor. Als ersten Schritt hat die Gemini-Flottille das System zu verlassen. Wir gewähren dazu eine Frist von einer halben Stunde. Bei einer Verzögerung werden für jede halbe Stunde zehn Geiseln erschossen!“

Talek machte eine Pause. Gerne hätte er den Gesichtsausdruck eines verzweifelten Sternenflottenoffiziers genossen, doch der Vulkanier Kova tat ihm gerade diesen einen Gefallen nicht. Nun nahm die Stimme des Andorianers eine weniger offizielle Tonlage an: „Haben sie das verstanden, Lieutenant Commander?“ „Mister Talek. Sie müssen verstehen, dass derartiges nicht in meiner Entscheidungskompetenz liegt. Beschlüsse zur Auflösung von Stationen sowie Truppenabzüge stehen allein dem Oberkommando zu.“, entgegnete Kova völlig unaufgeregt aber eindringlich: „Wir können ihre Forderungen selbstverständlich weiterleiten. Doch die Frist von einer halben Stunde ist zu gering. Sie müssen mehr Zeit gewähren!“

Genau darauf hatte Talek spekuliert, in dem er zum Schein darauf einging: „Die Gemini-Flottille und alle übrigen Schiffe haben sich für die Dauer der Verhandlungen zum Durchflugskorridor im cardassianischen Raum zurückziehen. Im Orbit verbleibt nur die USS Katana für weitere Gespräche! Die Frist von einer halben Stunde für den Rückzug bleibt bestehen!“ „Danke Mister Talek, wir schlagen weitere Verhandlungen vor für...“, wollte Kova weiter verhandeln, wurde von dem Anführer der Geiselnehmer jedoch unterbrochen: „Die Gespräche werden erst weiter geführt, wenn die Schiffe abgezogen sind!“

Damit schloss Talow auf das Signal Taleks hin die Verbindung abrupt ab. Mit dem erhabenen Gefühl Herr der Lage zu sein, nickte Talek sichtlich zufrieden. Doch die noch anstehenden Aufgaben verlor er dabei nicht aus den Augen. Er fragte Norak: „Wie weit sind wir mit der Installation der Sprengsätze?“ „Orgat und Larmin waren gerade dabei die letzten Sprengminen zu installieren, als wir sie auf die Jagd nach diesen Saboteuren geschickt haben. Die Ladungen sind auch noch nicht vernetzt.“, meldete der angesprochene Andorianer wahrheitsgemäß und machte eine entschuldigende Geste. Talek wirkte sichtlich unzufrieden und wies seinen Kameraden an: „Meran und Bekot sollen solange mit den Sprengsätzen weiter machen!“ „Entschuldige bitte, aber ich halte es nicht für klug, noch mehr Leute von der Bewachung der Geiseln abzuziehen, Talek.“, widersprach nun Norak so vorsichtig wie er konnte. Aber die heftige Reaktion des Anführers folgte wie erwartet. Er schlug ein weiteres Mal mit der Faust auf den ovalen Kartentisch: „Unser Zeitplan ist knapp kalkuliert. Wir können uns keine Verzögerungen leisten! Schick Meran und Bekot sofort los um die Arbeit der beiden zu erledigen.“ Dann schwieg er für einen Moment, ergänzte dann aber seine Anweisungen: „Wenn aber Orgat und Larmin diese zwei Bastarde nicht in einer halben Stunde eliminiert haben, ziehen wir sie von der Jagd ab und du übernimmst den Job. Die Sprengsätze haben Priorität!“

„Verstanden!“, bestätigte Norak umgehend und gab über deren Kommunikatoren die Befehle an die Männer weiter. Gerade wollte sich Talek zufrieden in den Bereitschaftsraum zurückziehen, da kam Juri Talow wieder auf ihn zu: „Du wolltest uns noch deinen Plan im Detail erklären, Talek...“ Der Andorianer antwortete zunächst nicht und bedachte den Menschen mit einem eher neutralen Gesichtsausdruck. Schnell warf Juri hinterher: „...das du die einen so, die anderen so hinhält ist offensichtlich. Aber wie zum Teufel kommen wir an den Transporter mit dem Latinum heran?“

„Ich hatte dir doch erzählt, dass die Sternenflottenvorschriften für Geiselnahmen uns zum Latinum führen werden. Du erinnerst dich?“, entgegnete Talek unerwartet ruhig und sachlich. Ohne auf eine Antwort auf die hypothetische Frage zu warten, erklärte er Juri und Rick: „Wir werden die gesamte Station mit Sprengminen versehen. Bei der nächsten Verhandlungsrunde verlangen wir zusätzlich auch die Freilassung von Kampfgenossen der IAF aus den Föderationsgefängnissen. Darauf können sie unmöglich eingehen und sie werden uns hinhalten. Aber genau das wird Zeit kosten die wir nutzen können. Darum werden sie uns - wie üblich in solchen Fällen - bitten als Zeichen des guten Willens ein paar Geiseln freizulassen.“ Er machte eine ausladende Geste als er sein geplantes Vorgehen mit ironischer Tonlage weiter darlegte: „So großzügig wie wir nun mal sind, werden wir darauf eingehen und für diesen Zweck ein Runabout von der Katana anfordern.“ Nun nahm die Stimme wieder eine ernsthafte aber zu zugleich unheilvolle Färbung an: „Doch anstatt der Geiseln gehen wir als Sternenflottenoffiziere verkleidet an Bord des Runabouts. Wir überwältigen die Piloten und wir übernehmen da Runabout. Wir fliegen bis zur Katana. Im richtigen Augenblick zünden wir aus er Ferne die Sprengladungen.“ Mit den Händen symbolisierte er eine Explosion. „Natürlich wird man denken, dass ein schrecklicher Unfall geschehen ist. Und während die Katana der Station zu Hilfe eilt und sich durch den Schutt arbeitet, sind wir mit dem Runabout längst auf und davon um uns den Transporter bei Gemini 9 zu schnappen. Bevor die Katana oder irgendeiner aus der Flottille reagieren kann, sind wir mit dem Latinum längst auf auf und davon!“


Auf dem Wandschirm des Besprechungsraum waren diverse zwei- und drei dimensionale Abbildungen der Gemini-Station zu sehen. Mit einigen speziellen Scannern war es Carrel letztlich doch noch gelungen, Näheres aus dem inneren der Station in Erfahrung zu bringen. Gerade genug um eine erste Strategie für einen Befreiungsschlag mit einer Elite-Force-Einheit zu entwickeln. Zu diesem Zweck war neben der interimsmäßigen Führungscrew auch Lieutenant Commander Ray Clayton von der USS Stargazer anwesend. Lieutenant Carrel hatte so eben mit der Übersicht über die aktuelle Lage abgeschlossen und sich gesetzt, da fragte Lieutenant Commander Kova: „Gibt es Vorschläge?“

„Die erste Frage ist, wie wir trotz der Schutzschilde das EF-Team auf die Station bekommen...“, begann Carrel eher nachdenklich als denn sachlich erwägend. Doch diese Frage war essentiell und so schlug Lieutenant Mara Leyla vor: „Das Standardhandbuch für Geiselnahmen wie in diesem Fall schlägt vor, die Terroristen als ein Zeichen des guten Willens zur Freilassung einiger Geiseln aufzufordern.“ Mara kam auf den Kern ihrer Idee: „Dafür müssen sie so oder so für einen Moment die Schilde senken. Zeit genug ein Team an Bord zu beamen.“

„Das ist eine Möglichkeit, Lieutenant.“, kommentierte Kova zustimmend, schränkte jedoch ein: „Allerdings besteht die Gefahr, dass es bis dahin während der Verhandlungen zu ersten Opfern unter den Geiseln kommt. Der Zugriff sollte also wenn Möglich früher erfolgen.“

„Aber wie sollen wir sie dazu zwingen die Schilde zu senken? Bis wir die Schildgeneratoren vom Orbit aus mit den Phaser lahmgelegt haben, haben die doch längst alle Geiseln erschossen...“, gab der derzeitige Sicherheitsleiter in seiner eher lapidaren Art zu verstehen. Alle stimmten dennoch zu und waren zunächst ratlos ob des Problems. Nach einigen weiteren, wieder verworfenen Ideen meldete sich unerwartet Lieutenant Sulik zu Wort: „Moment mal...“ Der Wing Commander stand auf und ging auf den Wandschirm zu: „Computer. Zeige alle aktiven und passiven Verteidigungssysteme der Gemini-Station.“ Der Computer reagierte und Lew Sulik betrachtete die neue Abbildung auf dem Bildschirm genauer. Dann zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab und er deutete auf die Schildemitter der Station: „Die Emitter sind ringförmig um die Station angebracht. Die Schutzschilde bilden eine Art Kuppel über der Station.“ Er tippte auf den Bildschirm: „Aber im Gegensatz zu Schutzschilden bei einer Raumstation oder einem Raumschiff kann das Kraftfeld bei einer planetaren Station keine alles umschließende Blase bilden.“ Der Pilot setzte sich wieder an seinen Platz: „Die Schilde können nur Angriffe aus dem Orbit abwehren. An Beamvorgänge die quasi seitlich oder unterhalb erfolgen, wurde dabei gar nicht gedacht... vielleicht kommen wir also von einer anderen Seite in die Station hinein?“

„Das ist zwar im Kern richtig, Mister Sulik.“, stimmte Lieutenant Carrel nach kurzer Überlegung zu, schränkte jedoch sofort wieder ein: „Aber Raumstationen haben dafür andere Sicherheitsvorkehrungen um das Beamen in solchen Situationen zu verhindern.“ „Dann ist doch die Frage, ob die Terroristen diese aktiviert haben oder nicht?“, lies Lew Sulik nicht locker. Tom Carrel musste eingestehen: „Ob diese Vorrichtungen aktiviert sind oder nicht, lässt sich mit Scannern aus dem Orbit nicht sagen...“

„Selbst wenn nicht. Wie kann uns das weiterhelfen? Unsere Transporter sind wegen der Reparaturarbeiten immer noch nicht einsatzbereit. Wir bekommen weder ein Team auf den Planeten, noch können wir damit seitlich hinein beamen, wie sie so schön sagen...“, merkte Margareth Kincaid kritisch an. Aber der vorläufige XO Leyla hatte dafür eine Lösung: „Kurz vor der Geiselnahme wurde die Shuttlerampe 1 der Station aus irgendeinem Grund geräumt. Alle Shuttles und Runabouts mussten hinter dem Zivilkomplex parken, außerhalb der Schutzschilde. Das Runabout Seine mit Lieutenant Junior Grade Maturin steht dort auf einer Warteposition. Von dort lässt sich das mit den Sicherheitsvorkehrungen sicher herausbekommen.“

„Wir könnten dann die Transporter eines unserer Runabouts mit dem auf dem Planeten querschließen um das EF-Team unbemerkt auf den Planeten direkt in die Seine abzusetzen. Wenn der Zeitpunkt günstig ist, kann das Team von dort aus auch bei aktivierten Schilden in die Station beamen...“, spann Lieutenant Kincaid den Faden weiter, den Mara Leyla ausgelegt hatte. Nach mehreren Zwischenmeldungen und Ergänzungen weiterer Offiziere bildete sich ein grober Einsatzplan für das EF-Team. Lieutenant Commander Kova schloss das besprochene mit einer Anweisung ab: „Der Zugriff muss zeitgleich an zwei Punkten erfolgen: Die OPS und der Konferenzsaal. Darum müssen die Elite Force Teams bei günstiger Gelegenheit zunächst unbemerkt in eine Wartepositionen direkt bei den Zielobjekten abgesetzt werden. Sobald der Augenblick gekommen ist, geben wir den Befehl zum Zugriff und der Einsatz erfolgt.“

„Das dauert zu lange!“, widersprach nun Lieutenant Ray Clayton mit erregter Stimme dem Plan des Vulkaniers. Alle Blicke ruhten nun auf dem Elite-Force-Leiter von der USS Stargazer. Selbst der sonst so renitente Lew Sulik war über die harsche Reaktion des fremden Offiziers sichtlich erstaunt. Obwohl der Einsatzplan allgemeine Zustimmung fand, war der Elite-Force-Offizier offensichtlich anderer Meinung: „Wenn wir da unten im Runabout sind können wir viel besser als ihr hier oben beurteilen, wo, wann und wie wir zuschlagen müssen. Darum sollte wir von der Seine aus so schnell wie nur möglich in die Randbezirke der Station beamen und uns von dort zum Zentrum vorarbeiten. Dabei schalten wir nach und nach alle Geiselnehmer auf dem Weg aus bis wir uns zur OPS und zum Konferenzsaal vorgekämpft haben! Wenn wir dabei dabei schnell und rücksichtslos vorgehen, werden die Terroristen gar nichts von uns merken, bis wir die Zielobjekte stürmen!“

„Das ist ein äußerst riskanter und höchst unlogischer Plan, Mister Clayton.“, entgegnete Lieutenant Commander Kova und lehnte die Vorschläge des EF-Leiters ab: „Der Logik zufolge müssen wir in dieser Situationen vorsichtig und besonnen vorgehen. Noch haben wir zu wenig Informationen über die Vorgänge im Inneren der Station. Ihr Einsatz wird erst befohlen, sobald die Kenntnislage und die Situation dies zulassen!“ „Ach ja?“, schnaubte Clayton nun abfällig und verächtlich: „Sie als gefühlloser Vulkanier haben ja gut reden... derweil haben wir Freunde und Verwandte dort unten die leiden. Im Gegensatz zu Ihnen sind das empfindungsfähige Wesen und diese sind in Lebensgefahr. Darum sage ich, dass wir so schnell und so rücksichtslos zuschlagen müssen wie wir nur können!“

„Lieutenant Commander Clayton! Sie haben sich an die Befehle zu halten und nicht von dem geplanten Einsatzplan abzuweichen!“, erklärte Kova mit allem Nachdruck der ihm als Vulkanier gegeben war: „Wenn sie Probleme mit meinem Befehlen haben, muss ich sie von ihren Aufgaben entbinden!“ Ray Clayton verschränkte die Arme vor der Brust, gab dann aber klein bei: „Ja ja schon gut... Lieutenant Commander Kova... Sie sind der Boss...“