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Überfall
Autor: Kova

„Hier spricht Shuttle 102-FO, wir erbitten Landeerlaubnis“, funkte Maddigan an Gemini Station. Es dauerte einige Sekunden, bis die Antwort kam. „Shuttle 102-FO, wie lange möchten sie hier landen? Oder um es kurz zu machen, wir erwarten in zwei Stunden einen wichtigen Transport, sie müssten daher in spätestens einer Stunde wieder starten.“ Der Kadett gab das Gehörte pflichtschuldig an seinen Captain weiter. „Fängt ja gut an“, brummte Garrick. Ethan hätte uns wirklich ein Plätzchen freilassen können.“ „Er konnte ja nicht ahnen, dass wir nicht herunterbeamen würden“, argumentierte Randon. „Wie dem auch sei, Kadett, sie werden das Shuttle dann hier landen, uns aussteigen lassen und dann zum Rand des Zivilkomplexes fliegen! Dann haben sie grob geschätzt zwei Stunden Zeit, bis sie uns zurückfliegen. Bleiben sie also in der Nähe des Shuttels. Nichts gegen Lieutenant Kincaid, aber bis ihr Team die Musterpuffer fertig bekommt sind eher drei als zwei Stunden vergangen, vielleicht sogar vier.“ In dieser Hinsicht sprach Garrick mit der Autorität eines Ingenieurs, der er ja selber einst gewesen war, bevor man ihn „gezwungen“ hatte, in den Kommandobereich zu wechseln. Und auch er hatte bereits manche seinen Kommandanten überflüssig erscheinende Arbeit heruntergespielt, damit sie nur endlich durchgeführt werden konnte. Die Reinigung der Musterpuffer war dafür ein Paradebeispiel, denn schließlich wollte kein Kommandant der Welt wenn es denn nicht unbedingt nötig war auf sein Transportsystem verzichten. Auch nicht für zwei Stunden. „Verstanden, Sir“, antwortete der Kadett.

Sachte und behutsam landete das Shuttle in der Shuttlerampe. Gegenüber wurde der zweite Platz von einem geräumigen Shuttle belegt, unter Umständen war es sogar ein kleiner Frachter. „Was die wohl hier wollen?“,fragte Randon irritiert. Doch seine Frage blieb unbeantwortet. So verließen der Captain und sein Erster Offizier den Bereich der Shuttlerampe und liefen in das Foyer herüber. Doch sie fanden es verwaist. „Die können doch nicht wirklich alle Weihnachten feiern?“, fragte Randon verblüfft. „Irgendwer muss doch hier nach dem Rechten sehen.“ Der Erste war allgemein in seinem ersten Jahr auf der Katana als Freund von Disziplin bekannt geworden, daher konnte ihn ein solcher Anblick durchaus schockieren. Garrick entgegnete schmunzelnd: „Sie sehen es doch, anscheinend können sie das. Nehmen sie es nicht so schwer, die haben halt weniger Weihnachtsmuffel als wir, die die ganze Arbeit übernehmen. Es ist zwar strenggenommen gegen das Protokoll, aber auf einer Station auf einem Planeten kann man das Foyer auch einmal unbewacht lassen. So lange jedenfalls die OPS besetzt ist.“

Allein der Gedanke an die „Weihnachtswache“ auf der Katana hatte für Garrick das Potential, ihm den Tag zu retten. Denn die Weihnachtswache bestand aus lauter Offizieren, die kein Weihnachten feierten, und daher sogar noch mit einem gewissen Stolz an Heiligabend an ihre Arbeit gingen. Es war der einzige Tag im Jahr, an dem Lew Sulik die Katana pilotierte, weil die etatmäßigen Piloten überaus gerne Weihnachten feierten, sogar Fähnrich T'Malis, der noch nicht einmal von der Erde stammte. Weniger überraschend dagegen war es, das Lieutenant Sulik an diesem Abend der einzige Mensch auf der Brücke der Katana war. Gekrönt wurde die Weihnachtswache von ihrem Kommandanten, Sicherheitschef Kova. Der Vulkanier hatte, als Garrick ihm eine Einladung für die Weihnachtsfeier auf Gemini überbrachte gefragt, ob es sehr unhöflich sei, diese abzulehnen. Als Garrick seine Frage verneint hatte, lehnte Kova natürlich ab, als einziges Mitglied des Führungsstabes, den Captain Alizondo in seiner Gesamtheit eingeladen hatte. Es verstand sich von selbst, dass die Weihnachtswache in all den Jahren oft nichts besseres zu tun hatte, als die Umlaufbahn der Katana um irgendeinen Planeten zu kontrollieren. Nichts wichtiges also. Daher verhielt sich dieser Fall also ähnlich zu dem leeren Foyer, an Weihnachten nahm man eben nicht alles so streng, wenn man einen menschlichen Kommandanten besaß. „Es sei denn man sitzt im Sternenflottenhauptquartier“, dachte Garrick, belustigt darüber, dass sich seine Gedanken so im Kreis gedreht hatten.

„Kommen sie, Mr. Randon, sonst verpassen wir noch den Höhepunkt von Captain Alizandos Feier“, rief er und schnitt eine Grimasse, aber so, dass sein Erster es nicht sehen konnte. Dann steuerte er schnellen Schrittes auf den Turbolift zu, sodass sich Randon beeilen musste und nicht länger über das leere Foyer sinnieren konnte. Während der Turbolift nach oben schoss, zerrte Garrick erneut an seinem obersten Kragenknopf. „Na komm, jetzt hör schon auf dich so zu wehren!“, murmelte er. „Wie meinen, Sir?“, gab Randon zerstreut zurück. „Es ist dieser verflixte Knopf, er will einfach nicht zugehen.“ Letztendlich war der Turbolift schneller gewesen als der mit seiner Galauniform hadernde Captain, daher fragte er seinen Ersten Offizier: „Könnten sie wohl gerade noch einmal nach einem leeren nicht verschlossenem Büro suchen, Mr. Randon?“ Gleichzeitig suchte er natürlich auch selber danach, doch alle Büros in diesem Gang waren verschlossen. „Hier drüben, Sir!“, rief Randon schließlich, als Garrick schon jede Hoffnung aufgegeben hatte. Misstrauisch besah sich Garrick die Tür. „Haben sie die jetzt geknackt?“, fragte er. „Der Zweck heiligt die Mittel, Sir“, antwortete der Erste verschwörerisch grinsend. „Keine Sorge, ich halte Katzenwache, bis sie fertig sind.“ Und so konnte sich der Captain nun endlich noch einmal in aller Ruhe seinem Knopf widmen.

Die Ankunft des Captains mit seinem Stellvertreter war nicht unbeobachtet geblieben. Genau so wie Garrick in Richtung des Zweiten Shuttels geblickt hatte, hatte auch dessen Besatzung, allem Anschein nach vier müde Humanoiden die Neuankömmlinge begutachtet. Zwei Menschen und zwei Andorianer hatten jeden Schritt auf der anderen Seite auf das Genaueste überwacht. Was jedoch niemand wusste war, dass im Shuttle weitere zehn Humanoide unterschiedlichster Rassen saßen, die alle dasselbe Ziel besaßen. Den Latinumtransport zu überfallen, der auf Gemini Zwischenstation machen sollte. Doch der Latinum Transport hatte sich verspätet. Und so war der Zeitplan der Gangster völlig aus dem Lot geraten. Zuerst hatten sie ebenfalls vorgetäuscht, im Verzug zu sein mit der Reparatur, die sie als Grund für ihre unplanmäßige Landung auf Gemini vorgetäuscht hatten. Es gäbe Komplikationen, Schwierigkeiten, und weitere unvorhersehbare Defekte. Sie hatten jedoch jedwede Hilfe von der Stationscrew abgelehnt und niemanden an das Shuttle gelassen. So war es nur natürlich, dass die Herren auf der OPS irgendwann misstrauisch werden mussten, wenn das Shuttle nicht bald wieder abhob. Es musste also etwas passieren. Und so kamen die Verbrecher zu einem verhängnisvollen Entschluss: Gemini Station zu stürmen, genügend Geiseln zu nehmen damit niemand sich dem Gebäude nähern konnte, der dort unerwünscht war und alle die Widerstand leisteten zu töten.

Geschlagene fünf Minuten fingerte Garrick an dem Knopf herum, dann endlich war er zu und der Captain der Katana nun endlich präsentabel. „So, dann kann der angenehme Teil des Abends endlich beginnen. Kriegen sie die Tür wieder so hin, wie sie vorher war, oder soll ich das übernehmen?“ „Ich mach das schon, Sir“, beruhigte ihn Randon, bevor sie den Raum verließen. Aber das Summen des Turboliftes kündigte weitere verspätete Gäste an, sodass der Captain und sein Stellvertreter geschwind wieder in das Büro schlichen. Auch wenn es für die beiden vermutlich keine Konsequenzen gehabt hätte erwischt zu werden, war es ja nicht die feine englische Art gewesen, das Büro zu knacken. „Wer das wohl sein könnte?“, fragte Randon. „Dabei dachte ich, wir wären schon spät...“ „Sscht!“, zischte Garrick mit einem mal, und legte den Zeigefinger auf den Mund. Doch diese Reaktion war gar nicht notwendig gewesen, denn jetzt waren die unheimlichen Geräusche unüberhörbar. Phaserfeuer, Schreie, Getrampel und das Stöhnen derjenigen, die von den Phasern getroffen worden waren. Deutlich hörbar drang der Lärm der Kämpfenden in das Büro. Entgeistert sahen sich Garrick und Randon an. Randon tippte seinen Kommunikator an, doch es erklang nichts außer einem Störgeräusch. „Die Kommunikation ist tot, Sir“, flüsterte er bestürzt. „Das bedeutet, wir sind auf uns gestellt, bis die Sicherheit von dem Angriff erfährt“, erwiderte Garrick. „Und das heißt wir gehen da rein und helfen!“ „Unmöglich, Sir“. „Das war keine Bitte Commander, das war ein Befehl!“ „Bei allem Respekt, die Station wird von Gangstern überfallen, die die Kommunikation lahmlegen und alles angreifen, was sich hier bewegt, das können nicht nur zwei oder drei Leute seien. Was sie da vorhaben ist glatter Selbstmord.“ „Se.. Commander Yadeel ist in diesem Raum, und all unsere Kollegen und ich werde den Teufel tun und einen von unseren Leuten zurück lassen!“ „Sir, hören sie mich an, diese Leute sind vermutlich bewaffnet mit den schrecklichsten Waffen, die man sich vorstellen kann und überfallen eine Raumstation, die zu den bedeutendsten der Föderation gehört, und sie wollen jetzt mit ihren blanken Händen in diesen Raum stürmen und sich gleich mit erschießen lassen. Bestimmt nehmen diese Gangster unsere Freunde und Kameraden als Geiseln aber sie werden sie nicht töten, es gibt sicherlich noch Hoffnung, dessen bin ich mir sicher. Es gibt irgendeinen Grund, warum sie die Station überfallen, aber nicht aus purer Mordlust, Sir.“ Randon, obgleich auf jeden Fall kein Feigling, klang doch zunehmend panisch. „Wollen sie jetzt hier sitzenbleiben und zuhören, wie unsere Freunde der Reihe nach erschossen werden, Randon?“, fragte Garrick mit ruhiger doch gefährlicher Stimme zugleich. „Natürlich nicht“, erwiderte der Erste entschlossen.

Daraufhin entstand ein peinliches Schweigen. Erst jetzt wurde den beiden Offizieren bewusst, das sich der Lärm in dem Saal am anderen Ende des Ganges gelegt hatte, nur das Wehklagen der Überlebenden war noch vereinzelt zu hören. Schließlich fand Garrick trotz seines Entsetzens seine Sprache wieder, um die Lage zu beschreiben: „Gut, wir befinden uns also in der Hand von Verbrechern, ohne zu wissen, wie viele es sind, wir sind unbewaffnet, aber sie wissen sehr wahrscheinlich nicht, dass wir hier sind, auch wenn das nur eine Frage der Zeit ist, dass sie es mithilfe der internen Sensoren herausfinden. Wir wiederum wissen nicht, ob die Sicherheit von diesem Vorfall weiß, da die interne Kommunikation unterbrochen wurde.“ „Die erste Frage, die wir uns stellen sollten ist doch, was für einen Grund könnte man haben, die Station zu überfallen?“, fragte Randon. Darauf wusste Garrick keine Antwort. „Den einzigen Grund, den ich mir vorstellen könnte ist der Latinumtransport, aber erstens können sie davon überhaupt nicht wissen, er unterliegt Sicherheitsstufe 8, daher wussten selbst sie davon nichts. Und zweitens wäre es wohl purer Selbstmord, dieses schwer bewachte Shuttle zu überfallen. Außerdem muss der Transport schon längst hier gewesen sein, daher scheidet er aus. Es muss einen anderen Grund haben. Wobei wir dann eine Erklärung hätten, warum Maddigan das Shuttle entfernen musste. Damit der Transport landen kann. Aber warum sollte er sich so verspäten?“ Natürlich wusste Randon auf diese Frage keine Antwort. Doch je länger Garrick über ihre Situation nachdachte, desto mehr nahm ein verzweifelter Plan Gestalt an. „Wie dem auch sei. Unser vorrangiges Ziel muss es sein, die OPS zu erreichen und dort die diensthabenden Offiziere zu alarmieren. Ferner müssen wir irgendwie den Kontakt innerhalb der Station und zur Außenwelt wieder herstellen, aber dieses Ziel ist zu vernachlässigen. Natürlich können wir jetzt nicht einfach hier zur Tür heraus spazieren, daher klettern wir einfach ein Stockwerk weiter herunter und nehmen dann erst den Turbolift. Noch irgendwelche Fragen?“ „Eine, Sir. Woher wissen wir, dass die OPS nicht ebenso überwältigt wurde und sich nun in der Hand dieser Terroristen befindet?“ „Ein guter Punkt, in der Tat... Wir werden einfach nachschauen.“

Und mit diesen Worten lief Garrick zur nächsten Wand und nahm die Wandverkleidung ab. „Ich kenne Gemini Station natürlich nicht auswendig, aber wenn sich auch nur halbwegs sternenflottenmäßig gebaut wurde, sollte ich den Weg finden.“ Randon blieb nichts anderes übrig, als seinem Captain so schnell wie möglich zu folgen. Sie krochen zwei schrecklich enge Gänge entlang und eine Leiter herunter. Durch den nächsten Gang konnten sie beinahe aufrecht gehen, und dann führte ihn Garrick durch eine weitere Wandverkleidung hindurch in einen dunkel daliegenden Saal. Leise schlichen sie hindurch. Das Türschloss war ungünstigerweise verschlossen, sodass sie wertvolle Sekunden verloren, da Garrick das Türschloss umgehen musste. „Ah, verdammt“, fluchte er. „Schauen sie mal ob die Typen den Computer deaktiviert haben, ich kämpfe noch ein wenig mit diesem Schloss. Rufen sie eine Karte auf und ziehen sie sie auf ein Daten PADD, wir brauchen alle Infos, die wir über Gemini kriegen können.“ Tatsächlich funktionierte der Computer einwandfrei, sodass Randon das gewünschte in windeseile auf zwei PADDs ziehen konnte, noch ehe Garrick so ganz mit dem Schloss fertig war. „Ausgerechnet in den einzigen einbruchssicheren Saal mussten wir einbrechen“, grummelte Garrick. Nur Sekunden später glitt die Tür endlich auf. „Gut, dann los zur OPS!“, befahl Garrick. Die beiden Sternenflottenoffiziere schlichen im Eiltempo auf den Turbolift zu. Erst gab Garrick dem Turbolift Anweisung, wohin er zu fahren hatte, dann erläuterte er dies auch seinem Ersten. „Sehen sie?“, fragte er und deutete auf sein PADD, „an dieser Stelle werden wir erneut in die Zwischenräume der Station herabsteigen und uns so der OPS nähern, von dort aus können wir von irgendeinem Punkt, ein Lüftungsschaft oder was auch immer die OPS beobachten. Wenn dort die Stationscrew ist, um so besser, ansonsten werden wir heimlich still und leise wieder verschwinden und uns anderweitig bemerkbar machen.“ Randon nickte nur, und beide hasteten aus dem Turbolift. Ihnen war klar, dass sie sich niemals zu lange an einem Ort aufhalten durften, selbst wenn die Verbrecher noch nicht wussten, dass sie Widerstand zu erwarten hatten.

Wie geplant drangen sie bis zu der OPS vor. Doch dort bot sich ihnen ein Bild des Grauens. Die Crew lag an verschiedenen Stellen der Station wie tot herum, während zwei der Verbrecher die OPS bewachten. Randon nahm einen merkwürdigen Geruch war. Er kam ihm irgendwie bekannt vor, doch ihm wollte nicht einfallen, woran ihn dieser Geruch erinnerte. Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Stromschlag. Es roch nach Bittermandeln. „Blausäuere“, stöhnte er entsetzt. „Sie haben die Crew vergiftet, fragen sie mich nicht wie. Cyanwasserstoff führt zum Tod durch Ersticken.“ „Wie konnten sie es dann selbst überleben?“, fragte Garrick nur. „Wahrscheinlich durch die Einnahme von Natriumthiosulfat, bei Menschen jedenfalls wirkt das.“ „Gibt es noch Hoffnung für sie?“ „Wenn sie in den nächsten fünf Stunden wiederbelebt werden, stehen die Chancen recht gut, danach immer schlechter.“ „Verdammt“, fluchte Garrick. „Alles scheint gegen uns zu laufen.“ Er schwieg eine Weile, seinen düsteren Gedanken nachsinnend. Währenddessen belauschten sie die beiden Ganoven. Zuerst ohne größeren Erfolg. Sie sprachen über Gott und die Welt, aber sie verloren kein Wort über ihren Überfall auf Gemini. „Zumindest wissen sie nicht, dass wir frei herumlaufen, sonst hätten sie nicht so die Ruhe weg“, meinte Randon schließlich. Dann versanken beide wieder im Schweigen.

Gerade, als Garrick seinem Ersten Offizier ein Zeichen gab, wegzugehen, fing es doch noch einmal an, interessant zu werden. „Dieser beschissene Latinumtransport hat uns eben kontaktiert. Diese Lahmärsche wollen in zwei Stunden hier eintreffen und brauchen neben Deuterium auch eine neue Warpspule“, rief einer der beiden dem anderen zu. „Darauf können sie lange warten“, erwiderte der andere und gab Laute von sich, die wohl ein Lachen symbolisieren sollten. „Wir aber nicht mehr“, holte der eine seinen Kameraden auf den Boden der Tatsachen zurück. „Nur die Ruhe, niemand weiß etwas von uns. Und selbst wenn, bei einem Saal voller Geiseln ist keiner von denen so verrückt, dass er die Station stürmt.“ Sie stritten noch ein wenig herum, doch Garrick hatte genug gehört, um wieder Mut zu schöpfen. Erst bewegte er sich aus der Hörweite der OPS, dann besprach er sich mit Randon: „Wir haben zwei neue Ziele. Erstens müssen wir uns Waffen beschaffen, wir können nicht weiter ungeschützt durch diese Station rennen. Zweitens müssen wir irgendwie den Kontakt zur Außenwelt wieder herstellen.“ „Sehen sie mal, hier, das müssten Bewaffnungspunkte für den Fall eines Angriffs sein. Vermutlich können wir uns dort Waffen besorgen“, meinte Randon mit hoffnungsvoller Stimme, und deutete auf seine Karte. „Gut, dann werden wir uns zuerst bewaffnen, dann kümmern wir uns um die Frage nach der Kommunikation, obwohl ich auch dazu bereits eine Idee habe. Sehen sie diesen Punkt dort? Das ist ein Kommunikationslabor. Die sind alle gleich eingerichtet. Eins von den Dingern auf der Erde hat vor sieben Jahren die USS Voyager sogar bis in den Delta Quadranten kontaktieren können. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn ich damit nicht wenigstens die Katana kontaktieren kann. Die Elite Force wird uns dann hier schon heraushauen.“ Garricks Stimme bekam nun endgültig ihren optimistischen Klang wieder, sodass er auch Randon damit anzustecken vermochte. Auch wenn die Chancen noch so gut standen, dass ihre Welt bald unterging, ergaben sich Garrick und sein Erster Offizier nicht ihrem Schicksal. Sie wären wohl auch nie so weit gekommen, wenn sie es getan hätten. So krochen sie die Gänge entlang, weg von den Lüftungsschächten der OPS, bis Garrick sie an einem neuen Punkt ins Freie führte. Langsam schlichen sie den Gang entlang zum nächsten Turbolift. Doch als sie sich ihm näherten öffnete sich die Tür nicht. Fast wäre der Erste Offizier noch gegen die Tür gelaufen, doch es half nichts. Fassungslos starrten die beiden Offiziere die Tür an. Dann plötzlich zischte es laut, und sie waren umgeben von Kraftfeldern, eingesperrt in einer winzigen Zelle. „Wir liegen wie auf dem Präsentierteller“, stöhnte Garrick. „Ich hätte es ahnen müssen. Natürlich haben sie die Station am Ende doch gescannt und unsere Biowerte entdeckt. Reingelegt wie Frischlinge...“