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Sesam öffne dich
Autor: Lew Sulik

Im dichten Gedränge der Shuttlerampe 1 standen die Führungsoffiziere direkt vor dem rießigen Hangartor versammelt. Den anwesenden Crewmen war es immer noch nicht gelungen das Tor zu öffnen, denn ohne Energie waren sämtliche Systeme des Schiffes inaktiv. Die kommandierenden Offiziere der Katana waren gerade dabei zu beraten, wie der Verschlussmechanismus des Tors doch noch betätigt werden konnte und Lieutenant Commander Seeta wollte ihren Ansatzpunkt gerade erläutern als hinter ihnen ein dumpfes Pochen vom Boden aus zuhören war. Captain Andersson drehte sich um und sah, wie einige Personen hastig zur Seite drängten um eine Bodenplatte frei zu machen. Danach schoss die Verschlussklappe regelrecht auf und Lieutenant Commander Sulik steckte seinen Kopf durch die Öffnung und leuchtete mit einem matten Leuchtstab in die Runde. „Habt ihr euch etwa zum Gebet hier versammelt?“, kommentierte er frech als er sich aus dem Zugang zu einer der Wartungsröhren hievte. Der Captain und einige seiner Offiziere traten näher und Garrick forderte Bericht: „Wie ist die Situation im Heck des Schiffes? Was ist mit den dortigen Crewmen?“ „Da unten wird es verdammt heiß, habt ihr euch schon mal die Antimaterietanks angeschaut? Da stimmt was nicht!“ Der Pilot klopfte einigen Dreck und Staub von seinem Overall als er, die Beine noch in der Wartunglucke baumelnd da saß.

„Wir haben uns alle in Shuttlerampe 2 versammelt und einige spazieren inzwischen schon draußen herum.“, war die nicht unbedingt sternenflottenmäßige Meldung des Piloten als er sich aufrichtete und seinem Captain gegenüber trat. Dieser schaute etwas erstaunt: „Sie konnten das Hangartor öffnen?“ „Ja, darum bin ich hier. Einer der Suchtrupps kam vorbei und erzählte von der peinlichen Situation hier.“, führte Lew näher aus und deutete auf das Hangartor: „Ihr seid offenbar immer noch nicht drauf gekommen wie man den Mechanismus knackt.“ „Wir waren gerade dabei zu erörtern wie wir das bewerkstelligen sollen. Wenn Sie eine Meinung dazu haben, bitte.“, war die im Unterton leicht gereizte Antwort von Lieutenant Commander Yadeel auf die unterschwelligen Sticheleien des Geschwaderführers der Katana. Dieser zuckte mit den Schultern und meinte: „Das Notfallverschlusssystem ist im Grunde einfache Mechanik ohne viel zusätzlicher Systeme.“ „Das ist uns sehr wohl bewusst, Mister Sulik.“, herrschte Yadeel den Geschwaderführer nun an mit dem sie immer noch so ihre Probleme hatte. Wenn dieser auch noch indirekt ihre technische Kompetenz Frage stellt reagierte sie erst recht gereizt. Mit einem giftigen Funkeln in den Augen entgegnete sie dem renitenten Piloten: „Die Frage ist, wie wir diesen Mechanismus ohne die Schiffssysteme auslösen.“

Doch der Lieutenant Commander blieb eine verbale Antwort schuldig und zog stattdessen wortlos sein Kampfmesser aus dem Pilotenoverall und ging zur Wand neben dem Hangartor wo er mit einigen Mühen eine Wandverkleidung öffnete. Dahinter kamen einige inaktive Plasmaleitungen und verschiedene Relais zu Tage, doch hinter diesen war deutlich ein mechanischer Komplex zu erkennen. Während er mit dem Messer durch das Gewirr an Leitungen und Relais hindurch an diesem Mechanismus herum fummelte gab Lew fast beiläufig von sich: „Das System hat einen Schwachpunkt – über den ich mich übrigens in mehreren Berichten beschwert habe – mit dem lässt sich das Hangartor auch ohne Energie öffnen.“

Auf einmal war ein ohrenbetäubender Knall in der großen Halle zu hören, gerade so als ob eben eine riesige, altertümliche Kanone abgefeuert wurde. Die meisten der versammelten Crewmen zuckten unwillkürlich zusammen und einigeb gelang es sich trotz des Gedränges in Deckung zu hechten als wären sie auf einem Schlachtfeld. Als der Knall noch in der Shuttlerampe wieder hallte starrten alle auf das Hangartor das einen Spaltweit offenstand und langsam auf und ab baumelte. Durch den circa dreißig Zentimeter breiten Schlitz strömte nicht nur helles Licht sondern auch kühle Luft die den bereits reichlich aufgebrauchten Sauferstoff im Raum ersetzte. Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Versammelten und der vorherige Schrecken schien fast vergessen.

„Ich nehme an, sie haben meine Beschwerden deshalb nicht bearbeitet, weil sie wussten, dass wir den Schwachpunkt irgendwann mal gebrauchen könnten?“, gab Sulik mit einem frechen Grinsen von sich. Seeta wollte gerade etwas entgegnen, doch Garrik hob die Hand schaute sie mit einem eindringlichen Blick an, eine Streiterei konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Auf Grund der Notsituation waren die Nerven aller verständlicherweise angespannt und unter der dünnen Schicht der Professionalität wühlten sich die Emotionen auf. Der Captain hatte in einer solchen Situation darauf zu achten, dass Disziplin und Ruhe gewahrt blieben. Seeta gab schnaufend nach und schwieg, ihrem hochrotem Kopf war aber trotz des fahlen Lichts die Verärgerung deutlich anzuerkennen. Garrick wusste nur zu gut, dass sie bei jedem anderen Captain nicht so leicht nachgegeben hätte.

Der erste Offizier trat näher in die Runde und fragte: „Warum öffnet sich das Tor nicht ganz?“ „Der Notfallverschlusssystem dient nur dazu, das Tor fest verschlossen zu halten, mit dem Öffnungsmechanismus hat es nichts zu tun.“, erklärte der Captain Andersson, der ebenso wie Commander Lieutenant Yadeel genau an diesem Punkt hatte ansetzen wollen bevor ihnen der Wing-Leader zuvor gekommen war. Es war Doktor Tyrone der als erster näher an das immer noch baumelnde Hangartor trat, den schmalen Schlitz betrachtete und dann an den Piloten gewandt bemerkte: „Ausgezeichnet Mister Sulik, jetzt muss ich allen nur noch eine auf Lysergsäurediethylamid, basierende Droge verabreichen, und wir alle werden so klein wie Alice im Wunderland. Dann können wir alle nach draußen spazieren.“ „Ich hab eine bessere Idee. Wir ziehen erst mal alle einen anständigen Joint durch und gehen dann morgen nach draußen.“, konterte Lew auf die spöttische Bemerkung des Arztes, den er seit seinem letzten Besuch auf der Krankenstation immer weniger ausstehen konnte.

„Schluss damit!“, herrschte der Captain nun bestimmt die beiden Offiziere an, richtete sich aber damit genau genommen an die ganze Runde: „Wir müssen das Tor aufhebeln und weitgenug aufbekommen. Commander Krann, Lieutenant Commander Sulik, nehmen sie sich ein paar Leute und suchen ausreichend stabiles Material zusammen. Lieutenant Commander Yadeel, Mister Lazarus, sie übernehmen das Aufhebeln des Tores. Stellen sie dazu geeignete Mannschaften zusammen.“

Als sich die angesprochenen entfernten um die ihnen zugewiesenen Aufgaben auszuführen, richtete sich der Captain an seinen Sicherheitsoffizier: „Lieutenant. Sie organisieren dann die Leitung der Evakuierung. Wir versammeln die Crew erst mal auf dem Heck der Hülle. Stellen sie dann Leute aus ihrem Team zusammen, die einen geeigneten Evakuierungsplatz suchen. Achten sie darauf, dass diese Leute mit den Notfallkits ausgestattet sind. Wer weiß was uns da draußen erwartet!“