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Eine kühne These
Autor: Garrick Andersson

Obwohl Garrick es als oberste Priorität ansah, zunächst die Crew so schnell wie möglich von Bord der gestrandeten Katana zu bringen, rief er nun Seeta und Doktor Lazarus zu sich. "Ich möchte, dass wir uns selbst ein Bild von der Lage des Antimaterie-Vorratsbehälters machen. Möglicherweise finden wir einen Weg, das System zu stabilisieren." Da Elisheba nicht in Hörweite war, nahm Seeta den Captain zur Seite: "Hältst Du es für eine gute Idee, dort hinab zu steigen? Ich denke, der gute Doktor und ich sind durchaus in der Lage, die Situation zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Dein Platz sollte hier bei der Crew sein." Garrick grummelte leicht: "Bist Du sicher, dass Du nicht Erster Offizier werden willst?" Dann wurde er aber wieder ernst: "Hier kann ich nicht viel tun; die Crew ist konzentriert und motiviert an der Arbeit und jeder weiß, was er zu tun hat. Dort unten gibt es ein technisches Problem und darum sollten sich diejenigen kümmern, die am ehesten qualifiziert sind. Eine dritte Meinung kann sicher nicht schaden." Seeta seufzte zwar leicht, gab sich dann aber geschlagen. Vermutlich konnten sie und der Tev'Mekianer jede Hilfe dort unten gebrauchen. So rüsteten sich die drei Offiziere mit einer ausreichenden Anzahl Leuchtstäben sowie hitzebeständigen Anzügen aus, bevor sie sich von der Shuttlerampe auf den beschwerlichen Weg in die Jefferiesröhren ihres Schiffes machten.


Eine geraume Weile später standen die drei dann vor der halb geöffneten Tür zur Antimaterieaufbewahrung. Offenbar hatte sich das Schott durch die Hitze bereits so verzogen, dass es Elisheba und ihrem Team nicht mehr gelungen war, die Tür zu schließen. In ihre Schutzanzüge gehüllt, traten die Offiziere schließlich in den Raum, der in ein dunkel-oranges Licht getaucht war. Trotz der Anzüge fühlten die drei die unglaubliche Hitze auf der Haut. Der Vorratsbehälter, der die Antimaterie enthielt, glühte. Garrick warf Seeta und Lazarus einen Blick zu, bevor er konstatierte: "Von diesem Schiff hätte doch schon längst nur noch ein Haufen Asche in einem mittelgroßen Krater übrig sein dürfen?!" Da die Hitze trotz der Anzüge nur schwer zu ertragen war, bedeutete der Captain seinen Begleitern daraufhin, sich wieder in die relative Kühle des Korridors zurückzuziehen. "Meinungen?" erkundigte er sich dann. Garrick sah es Seeta an, dass es ihr ganz und gar nicht in den Kram passte, keine sofortige Erklärung anbieten zu können - und konnte diese Empfindung gut nachvollziehen, da es ihm momentan nicht anders erging. Lazarus wiegte dagegen leicht den Kopf, bevor er sagte: "Das duonetische Feld hat unsere Systeme lahmgelegt. Letztenendes bezieht all unsere Technik ihre Energie aus Teilchen, die sich in ihren Leiterbahnen bewegen. Ein Erklärungsansatz für die Wirkungsweise eines duonetischen Feldes ist, dass das Feld genau die Bewegung der Ladungsträger hemmt, wodurch kein Energiefluss mehr möglich ist. Eine weitere - etwas kühne - These dieser Theorie besagt, dass ein duonetisches Feld ausreichender Stärke sogar die Reaktion zwischen Materie und Antimaterie verlangsamen oder gar stoppen könne. Möglicherweise sehen wir den Beweis für diese These gerade vor uns. Die Antimaterie reagiert mit der Materie des sie umschließenden Behälters, aber statt einer Explosion verläuft die Reaktion sehr viel langsamer, etwa vergleichbar einer Verbrennung."

Garrick hob ob dieses Erklärungsversuchs eine Augenbraue, bevor er erwiderte: "Nun, in Ermangelung einer besseren Theorie, nehmen wir einfach mal an, dass Sie Recht haben, Doktor. Was würde das für die Katana und uns bedeuten, falls die Antimaterie irgendwann durch den Behälter hindurch schmilzt?" Der Wissenschaftsoffizier antwortete: "Da kann ich auch nur spekulieren. Vermutlich wird sich die Antimaterie der Schwerkraft folgend den Weg nach unten frei schmelzen." Garrick nickte und wollte dann wissen: "Mit welchen weiteren Beschädigungen müssten wir in einem solchen Fall rechnen, Seeta?" Die Zanderianerin überlegte nicht lange: "Die unteren beiden Decks sind bei dem Aufprall schon recht stark beschädigt worden. Es befinden sich dort aber keine wichtigen Systeme, die noch weiter in Mitleidenschaft gezogen würden. Es wird aber sicherlich zu größeren Hüllenbrüchen an der Unterseite des Schiffes kommen. Ohne einen genauen Scan ist das aber schwer einzuschätzen." Der Captain nickte erneut und stellte dann fest: "Wir werden also sicherheitshalber mit der Evakuierung des Schiffes fortfahren und einen Sicherheitsabstand einnehmen, falls es doch noch zu einer Explosion kommen sollte." Er machte eine kurze Pause, bevor er Seeta und Lazarus ansah und durch die Tür deutete: "Ich möchte zumindest versuchen, unsere Leute dort zu bergen. Mit etwas Glück halten wir die Hitze in den Anzügen lange genug aus."


Garrick, Seeta und Dalen befanden sich in den Jefferies-Röhren auf Deck 18, als ihnen Manoel Ramirez und Alexandra Black mit ein paar Crewmen im Gefolge entgegen kamen. "Da sind Sie ja!" entfuhr es dem Sicherheitschef und er schob ein schnelles "Sir!" nach, um sich seine Besorgnis um den Kommandanten und die beiden anderen Offizierskollegen nicht zu sehr anmerken zu lassen. Garrick entgegnete: "Wir sind soweit in Ordnung, Mr. Ramirez. Nur ein wenig angesengt." Mit Blick auf die beiden Leichen, die er zusammen mit Seeta und Dalen bereits vier Decks herauf getragen hatte, seufzte er dann kurz und ergänzte: "Leider kann ich das nicht von Crewman Myers und T'Lak behaupten." Manoels Gesichtsausdruck verhärtete sich kurz, als er im spärlichen Licht der Leuchtstäbe ebenfalls einen Blick auf die verstorbenen Kameraden warf. "Wir übernehmen die beiden ab jetzt, Sir." Captain, Chefingenieurin und Wissenschaftsoffizier nickten dankbar, worauf sich die ganze Gruppe dann langsam und überwiegend schweigend wieder in Bewegung setzte.