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Veränderungen, Teil II
Autor: Garrick Andersson
Autor: Lew Sulik
Autor: Mark de Boer
Autor: Seeta Yadeel

Erneut lebte der Applaus auf und die Anwesenden erhoben sich zu Standing Ovations für ihren scheidenden Captain. Sichtlich gerührt nickte Ebbersmann in die Runde, bevor er schließlich vom Rednerpult zurücktrat und gemeinsam mit Admiral Potony wieder zu seinem Platz zurückkehrte. Langsam ebbte der Applaus ab und Garrick trat nun an das Rednerpult.

„Admiral Potony, Admiral Ebbersmann, verehrte Anwesende. Nun haben Sie es also tatsächlich geschafft, Sir, mich in den Kommandosessel eines Schiffes zu hieven. Aber da es sich um hervorragendes Schiff mit einer ebenso herausragenden Besatzung handelt, nehme ich diese Aufgabe gerne an. Es wird mir eine Ehre sein, als Ihr Captain zu dienen. Ich danke Ihnen, Admiral Potony, für das Vertrauen, dass Sie seit vielen Jahren in mich setzen. Admiral Ebbersmann, Ihnen danke ich für Ihre Zeit hier an Bord der Katana. Sie haben das Schiff und seine Besatzung bestmöglichst durch Zeiten geführt, die nicht immer leicht waren und uns allen viel abverlangt haben. Es war mir eine besondere Ehre, als Ihr Erster Offizier gedient zu haben.“

„Ich freue mich, heute neue Crewmitglieder an Bord begrüßen zu dürfen. Bitte heißen Sie mit mir zusammen unsere neue Erste Offizierin, Commander Elisheba Krann herzlich willkommen!“ Die Aenar erhob sich nun von ihrem Platz und trat zum frischgebackenen Captain. „Schön, Sie an Bord zu haben, Commander“, sagte Garrick und reichte seiner Stellvertreterin die Hand. Diese schüttelte sie freundlich und erwiderte: „Vielen Dank für das Willkommen an Bord, Sir. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit“, wandte sich das neueste Besatzungsmitglied der Katana dann kurz an die versammelte Crew, bevor sie unter dem Applaus der Anwesenden wieder Platz nahm.

Anschließend fuhr Garrick fort: „Doktor Maddigan, bitte treten Sie vor!“ Der Bordarzt erhob sich und trat zum Captain. „Doktor Maddigan, ich denke, die meisten der hier Anwesenden verdanken Ihnen ihr Leben – einige vermutlich sogar mehrfach. Sie waren immer eine verlässliche Stütze für diese Crew und Sie werden uns allen fehlen. Ich möchte Ihnen für die Jahre Ihres Dienstes hier an Bord danken und wünsche Ihnen, Ihrer Frau und Ihren Kindern alles, alles Gute auf Gemini!“ Erneut erhob sich das Publikum und Applaus brandete auf.

„Meine Damen und Herren, bitte heißen Sie nun unseren neuen Bordarzt, Doktor Gregory Tyrone an Bord willkommen!“ forderte der Captain im Anschluss auf. Der Genannte erhob sich langsam von seinem Platz und ging, während er sich auf seinen Stock stützte, zum Kommandanten. Garrick reichte ihm lächelnd die Hand: „Ein herzliches Willkommen an Bord, Doktor!“

Als nächstes rief der Captain Alex Black zu sich. „Lieutenant Black, mehr als einmal verdankt die Crew der Katana Ihnen und Ihren Teams die sichere Durchführung von Missionen und ihre unversehrte Rückkehr. Sie halten unseren Außenteams den Rücken frei, wenn es brenzlig und gefährlich wird. Für Ihren unermüdlichen Einsatz befördere ich Sie hiermit in den Rang des Lieutenant Commanders, mit allen daraus resultierenden Rechten und Pflichten.“ Lächelnd heftete Garrick der Leiterin der Elite-Force den dritten Rangpin an den Kragen. „Herzlichen Glückwunsch!“ Alex schüttelte die angebotenen Hand: „Vielen Dank, Sir!“ Besonders aus dem Teil des Diners, in dem sich die Mitglieder der Elite-Force-Teams versammelt hatten, brauste lauter Jubel und Applaus auf, unter dem Alex wieder Platz nahm.

Garrick wartete, bis sich wieder Ruhe eingestellt hatte, bevor er fortfuhr. „Über die nächsten beiden Beförderungen freue ich mich ebenfalls sehr. Beide Crewmitglieder versehen seit Jahren ihren Dienst treu und pflichtbewusst auf der Brücke unseres Schiffes. Ohne sie beide wäre die Katana nicht mehr dasselbe Schiff. Lieutenant DeSoto, Ensign Lucas, treten Sie vor!“ Die beiden jüngsten Brückenoffiziere bezogen vor ihrem neuen Captain Stellung. Garrick tauschte zunächst Marinas halben Rangpin durch einen vollen aus, bevor er den halben Pin dann an Tomms Kragen heftete. „Meinen herzlichen Glückwunsch Ihnen beiden!“ Strahlend schüttelten die beiden Lieutenants die Hand des Dänen, bevor sie sich wieder setzten.

Als sich der Applaus dieses Mal wieder gelegt hatte, blickte Garrick etwas ernster in die Runde. „Sie alle wissen, dass die letzten beiden Jahre für die Vereinigte Föderation der Planeten, die Sternenflotte und auch für uns, die Besatzung der USS Katana, nicht gerade leicht waren. Der Krieg gegen die Romulaner hat uns einmal mehr vor Augen geführt, wie zerbrechlich Allianzen im All sind und welch große Opfer zu bringen sind, um wieder friedlich miteinander leben zu können. Wir waren mehr als einmal in schwierigen, ja lebensbedrohlichen Situationen, in denen nur unser Mut und unsere Entschlossenheit unser Überleben sichern konnten. Trotzdem haben wir viele gute Kameraden während dieses unglückseligen Konfliktes verlieren müssen.“ Der Däne machte eine kurze Pause, in der man die sprichwörtliche Nadel hätte fallen hören können. Jeder der Anwesenden dachte in diesem Augenblick an die vergangenen Missionen und die Opfer, die diese Missionen gefordert hatten. „Es ist mir eine große Ehre, heute einem Besatzungsmitglied stellvertretend für Sie alle eine Belobigung auszusprechen. Lieutenant Commander Yadeel, bitte treten Sie vor!“

Die Chefingenieurin trat neben das Rednerpult. Garrick fuhr fort: „Lieutenant Commander Seeta Yadeel, für Leistungen, die über die bloße Pflichterfüllung hinaus gehen, verleihe ich Ihnen die Starfleet Medal of Honor.“ Vorsichtig heftete Garrick seiner Lebensgefährtin den Orden an die Uniform, bevor er ihre Hand schüttelte und einen zärtlichen Kuss auf ihre Wange hauchte: „Herzlichen Glückwunsch!“

Nach einer kurzen Pause Garrick nahm das nächste Datenpadd zur Hand: „Wie Sie sicher alle mitbekommen haben, wurden während unseres Aufenthalts im Erdorbit größere Veränderungen an unserem Schiff durchgeführt. Notwendig wurden diese Umbaumaßnahmen aufgrund von anstehenden Veränderungen an unserem Jäger-Geschwader. Bitte begrüßen Sie mit mir Admiral Aretha Cunningham!“ Garrick trat applaudierend vom Rednerpult zurück und nahm dann wieder neben Seeta Platz, während Admiral Aretha Cunningham mit sichtlichem Pathos an das Pult trat und die Gruppe von Piloten musterte, die sich aufgereiht in Habachtstellung vor ihr hingestellt hatten. Dahinter saßen Crewmitglieder der Katana und an den Seiten aufgereiht die Führungsoffiziere des Schiffes sowie Würdenträger der Sternenflotte, um dem offiziellen Akt des zuständigen Admirals der Sternenflotte beizuwohnen. Diese hob das PADD vom Pult und begann vorzulesen: „Hauptquartier der Sternenflotte, Sternzeit 60.324,5. Das Oberkommando der Sternenflotte übermittelt dem Attack Fighter Squadron der USS Katana Auszeichnungen und Beförderungen.“

Die Frau brach einen Moment ab, schaute zur Reihe der Piloten und rief Mark de Boer auf, der aus der Reihe vortrat. Mit einem noch hoch offiziellerem Tonfall als zuvor verkündete Cunningham: „Lieutenant Mark de Boer. Für ihren mutigen Einsatz bei der Romulus-Mission verleihe ich Ihnen hiermit das Star Cross für herausragende Leistungen.“ Mit diesen Worten verließ sie das Pult und ging auf den Piloten zu, um diesem die Medaille an das Revers seiner Uniform zu heften. Danach trat sie ein Stück zurück, grüßte den ausgezeichneten Offizier, der diese Geste erwiderte, woraufhin das Publikum Beifall spendete.

Nachdem der Applaus wieder abgeklungen war, kehrte Admiral Cunningham wieder hinter ihr Rednerpult zurück, während Mark de Boer immer noch stehen blieb. Mit einem weiteren Blick auf das PADD verlautbarte die Frau aus dem Oberkommando: „Lieutenant Mark de Boer. Hiermit werden sie zum Staffelführer ernannt und erhalten das Kommando über die neu geschaffene Staffel A-75, bestehend aus zwölf Jägern der Azrael-Klasse.“ Wieder erklang Beifall und nach einem weiteren Gruß kehrte Mark de Boer in die Reihe der Piloten zurück.

Daraufhin erhob der Admiral ein weiteres Mal die Stimme und rief Lieutenant Lew Sulik auf, der nun seinerseits aus der Reihe hervortrat: „Für ihre andauernden Leistungen im Dienste der Föderation befördere ich sie zum Lieutenant Commander.“ Lew dankte mit einem etwas weniger zackigen Gruß als noch zuvor Mark, und das Publikum reagierte ein weiteres Mal mit Applaus. Anschließend verlas Cunningham weitere Befehle für den frischgebackenen Lieutenant Commander: “ Zusätzlich ernenne ich sie hiermit zum Wing-Commander des neuen vereinten Geschwaders der Katana, dem 1. Joint Attack Fighter Wing. Die Staffel A-20 wird außerdem auf zwölf Fighter aufgestockt.“ Auch diesen Befehlen zollten die Offiziere und Crewlinge der Katana sowie die anwesenden Gäste mit Applaus. Lew Sulik kehrte in die Reihe seiner Leute zurück. Mit dem abschließenden Gruß des Admirals war damit der erste Teil der Zeremonie beendet.

Aretha Cunningham verließ das etwas erhöht stehende Pult und wurde nun von Amdiral Horaki abgelöst, dem im Oberkommando zuständigen Offizier für die Entwicklung und Indienststellung neuer Attack Fighter. Die Gelegenheit, einen Erfolg auch für sich zu beanspruchen, ließ er sich nicht nehmen. Und die Auszeichnung der Piloten und die Bildung einer neuen Staffel und eines neuen Geschwaders waren ein solcher Umstand. Mit kaum verhohlenem Stolz, hervorgestreckter Brust und eingezogenem Bauch holte er tief Luft, bevor er mit seiner Rede begann: „Sehr geehrte Offiziere des Oberkommandos und der USS Katana, geehrte Piloten des neuen 1. Joint Attack Fighter Wing der Katana. Wir sind hier zu einem denkwürdigen und einzigartigen Ereignis zusammen gekommen. Die erstmalige Vereinigung der beiden Jagdfliegertypen der Spitfire-Klasse und Azrael-Klasse in ein Geschwader ist ein weiterer Meilenstein für diese Waffengattung. Nun wird das offensive und defensive Potential der USS Katana für weitere Missionen innerhalb und außerhalb unseres bekannten Universums gestärkt. Das Katana-Projekt ist in jeglicher Hinsicht eine herausragende Besonderheit, auch und gerade in Bezug auf die Attack-Fighter. Ein Vorzeigeprojekt, das Schule machen wird und Ansporn ist, zukünftig auch weitere Einheiten der Sternenflotte mit diesem zusätzlichen Waffensystem auszustatten. Meine Abteilung hat diese taktische Erweiterung von Sternenflottenschiffen stets forciert und gefördert. Als Admiral Cunningham bei Sternzeit 55369,2 um eine solche Verstärkung für die USS Katana gebeten hat, habe ich nicht gezögert, dies zu realisieren. In engster und bester Zusammenarbeit mit dem TTRC-3 und den Piloten des A-20 konnte dies bis dahin einzigartige Projekt realisiert werden. Auch wenn es anfangs von vielen Seiten Kritik und Zweifel gab, so habe ich stets an die Notwendigkeit und den Erfolg eines solchen Schrittes geglaubt!“ In dieser Monotonie ging es noch über eine halbe Stunde weiter, in der es der Admiral nicht unterließ, sich selbst ausgiebig zu loben und seine angeblichen Verdienste herauszustellen. Es war eine einzige Litanei aus Selbstbeweihräucherung, die die Zuhörer langweilte. Nach einer gefühlten Ewigkeit schloss er endlich seine Lobhudelei ab: „Dieser Erfolg ist aber auch ein nicht zu unterschätzender Verdienst dieser tapferen Piloten hier, die bewiesen haben, wie sehr die Schlagkraft eines einzelnen Schiffes durch diese Jäger erhöht wird. Ob in offenen Weltraumschlachten oder bei verdeckten Missionen, diese Männer haben stets ihr Bestes gegeben und selbst das Unmögliche möglich gemacht. Ich möchte an dieser Stelle meinen Dank an diese tapferen Männer aussprechen und Ihnen versichern, dass meine Abteilung Sie auch in Zukunft in allen Angelegenheiten bestens unterstützen wird. Ich wünsche dem 1. Joint Attack Fighter Wing für die kommenden Missionen stets guten Flug und eine erfolgreiche Jagd!“

Verhaltener Applaus erklang, als Admiral Horaki seine Rede beendet und die anwesenden Piloten obligatorisch gegrüßt hatte. Er verließ das Rednerpult wieder, und damit war der offizielle Teil der Veranstaltung beendet. Die Gruppen lösten sich auf, und es kam zu lockeren Gesprächen, während sich ein Teil der Menge zum aufgereihten Buffet aufmachte. Nur Lew Sulik und Mark de Boer standen noch an ihren vorherigen Plätzen herum. Leise grummelte Lew zu seinem Kollegen: „Noch einen Satz mehr und ich hätte diesem aufgeplusterten Pfau von Admiral eine verpasst…“ Mark grinste verschmitzt und meinte mit gespielter Entrüstung: „Aber mein lieber Lieutenant Commander…! Sie werden doch nicht ausfallend…“

Weiter kam Mark jedoch nicht, denn Admiral Horaki kam mit einem breiten Lächeln auf sie zu. Er klopfte beiden Männern auf die Schulter und lobte wie ein stolzer Vater seine Söhne: „Ich wusste, dass ich auf Sie beide zählen kann! Sie haben dem Attack-Fighter-Projekt alle Ehre gemacht und für seinen Erfolg gesorgt. Ich bin wirklich stolz auf Sie und Ihre Männer!“ „Sie mit Stolz zu erfüllen war stets mein Bestreben in den letzten Jahren…“, zischte Lew Sulik sarkastisch mit einem falschen Lächeln das auch bewusst als solches zu erkennen war. Der Admiral senkte die Stimme und sagte in einem eindeutigen Tonfall: "Ich hoffe, Sie unterlassen fortan diese Beschwerden. Ich habe Ihnen bereits mehr als genug Fighter gegeben. Mehr werden Sie nicht erhalten."

Der neue Wing-Commander machte ein nachdenkliches Gesicht, nickte etwas und sprach dann lakonisch vor sich hin: „Mal sehen… wir haben eigentlich nur ein halbes Geschwader und das mit zwei verschiedenen Mustern. Ich weiß nicht ob ich zufrieden bin…“ "Ja, um wirklich schlagkräftig zu sein, brauchen wir mindestens noch zwei Staffeln.", pflichtete Mark seinem Freund bei. Admiral Horaki funkelte die beiden böse an und zischte leise: "Übertreiben Sie es nicht." Dann veränderte sich das Gesicht des Admirals wieder in die des Politikers. Er lächelte den beiden zu, klopfte ihnen auf die Schulter und ging zu einer anderen Gruppe.

Aus der Ferne hatte Captain Andersson die Szene beobachtet. Auch, wenn für einen unbeteiligten Beobachter das Gespräch zwischen dem Admiral und den beiden Piloten wie freundschaftliches Geplänkel ausgesehen haben mochte, las Garrick in den Gesichtern seiner Crewmitglieder und des Admirals wie in einem offenen Buch. Dem Captain kochte förmlich die Galle über. „Mr. Ramirez?“ wandte er sich an Manoel, der etwa einen Meter entfernt stand. „Sir?“ erkundigte sich der Sicherheitschef. Den Blick immer noch fest auf den Admiral geheftet, gab der Däne sein Sektglas an Seeta weiter, bevor er sich erkundigte: „Würden Sie mir helfen, das Deck zu reinigen, Commander?“ Manoel folgte dem Blick seines neuen Captains. Ein kurzer bewundernder Ausdruck huschte über sein Gesicht, als er antwortete: „Mit Vergnügen, Sir!“

Gemeinsam erreichten die beiden Offiziere schließlich Admiral Horaki. Als dieser den Captain bemerkte, gab er sich jovial und freundschaftlich: „Ah, Captain Andersson! Erst einmal meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Beförderung, mein Sohn!“ Garrick ignorierte die angebotene Hand und entgegnete: „Sir, ich denke, Sie wollen uns jetzt verlassen!“ Die Gesichtszüge des Admiral entgleisten, als er nachhakte: „Wie bitte, Captain?“ Der Däne trat einen Schritt näher und fuhr etwas leiser fort: „Ihre Selbstbeweihräucherung an Bord meines Schiffes konnte ich nicht verhindern. Aber der offizielle Teil dieser Zeremonie ist jetzt vorbei. Ich schlage vor, Sie vermeiden einen Eklat und gehen freiwillig, bevor ich Mr. Ramirez bitten muss, tätig zu werden.“ Horakis Augen wurden unnatürlich groß. Ebenso leise wie Garrick zuvor, antwortete er: „Was glauben Sie, wer Sie sind?“ Ein zufriedenes Lächeln huschte über das Gesicht des Dänen: „Ich bin der Captain dieses Schiffes, und soweit ich es sehen kann, gibt es hier mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Admiräle, die das genauso sehen wie ich.“ Wie auf ein Stichwort gesellte sich Admiral Potony zu der kleinen Gruppe. Er hatte natürlich von Horakis Rolle in der jüngsten Mission der Katana gehört. Er erkundigte sich: „Nun, Captain, Sie haben alles im Griff, wie ich sehe?“ Garrick drehte sich zu Potony um und strahlte ihn förmlich an: „Selbstverständlich, Sir. Admiral Horaki hat mir gerade mitgeteilt, dass er uns leider, leider schon verlassen muss, nicht wahr, Admiral?!“ Horakis Gesichtsmuskeln mahlten wütend, während Garrick ihn nun wieder mit seinen Augen fixierte. Der Gesichtsausdruck des Captains ließ offensichtlich keinen Zweifel daran, dass der nächste Befehl des Dänen an Manoel lauten würde, den Admiral von Bord zu eskortieren. Daher drohte Horaki: „Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, Captain!“ Damit drehte er sich um und verließ das Diners. „Ich hoffe, nicht... Einmal reicht mir völlig...“ knurrte Garrick so leise, dass nur Potony und Manoel es hören konnten. Der Admiral legte ihm einen Arm um die Schulter: „Ich schätze, das könnte Ihrer Karriere noch einmal schaden. Horaki ist recht einflussreich, Garrick. Und ob die Beschwerde, die Benjamin gegen ihn vorgebracht hat, irgendwelche Konsequenzen haben wird, ist ja auch noch offen.“ Der Däne zuckte andeutungsweise mit den Schultern, als er erwiderte: „Sir, Sie wissen doch, dass mir die Karriere nicht so wichtig ist. Wichtig ist, was meine Crew von mir denkt und dass die Leute unter meinem Kommando wissen, dass sie sich auf mich verlassen können. Wenn das bedeutet, eine Persona-non-grata von Bord zu werfen, dann ist das eben so.“


„Computer Logbuch der USS Katana. Captain Andersson. Sternzeit 60.325,5. Wir haben nun offiziell ein Geschwader von Attack-Fightern und damit wurde die Katana auf 24 Jäger aufgerüstet. Die neuen Piloten und Fluggeräte kommen morgen an Bord. Das stellt uns vor neue organisatorischen Herausforderungen. Um den Haupthangar zu entlasten und zukünftig für die Shuttles zu reservieren werden die beiden Staffeln in den zweiten Shuttlehangar im Heck des Schiffes verlegt. Dieser ist dann allein für das Geschwader vorbehalten der von dort aus ungehindert agieren kann. Lieutenant Commander Sulik wird mit seinen Leuten dies alles umsetzen. Logbucheintrag Ende.“


Durch ein Spalier von Crewmitgliedern schritt Admiral Ebbersmann begleitet von Garrick und Elisheba zum Transporterraum eins, von dem aus er auf die Erde zum Hauptquartier der Sternenflotte beamen sollte. Sichtlich gerührt schaute sich der ehemalige Kommandant der Katana noch einmal im Transporterraum um, bevor er Garrick die Hand reichte: „Es war mir eine Ehre, Captain!“ Der Däne nickte und antwortete: „Die Ehre lag ganz auf unserer Seite, Sir.“ Benjamin nickte und trat dann auf die Transporterplattform. Garrick erhob die Stimme und rief laut: „Admiral Ebbersmann, ehemaliger Kommandant USS Katana, geht von Bord!“ Alle Anwesenden nahmen Haltung an, bis Ebbersmann schließlich den Befehl zum Beamen gab: „Energie!“ Schimmernd dematerialisierte die Gestalt auf der Transferplattform.


Lieutenant Marik lag hinter zerbeulten und von Disruptorfeuer durchlöcherten Versorgungskisten auf Wache. Seinen Schätzungen zufolge war der Schutzfaktor dieses improvisierten Schützengrabens auf unter 30 Prozent gesunken, doch der Logik zufolge war es immer noch besser, hinter diesen alten Kisten in Deckung zu gehen, als dem Feind im offenen Kampf gegenüber zu treten. Seit …. hielten er und das Team, das mittlerweile seines war, hier die Stellung. Bei Ausbruch des Krieges hatte man ihnen noch gesagt, es handele sich nur um einen kurzen Einsatz im Feld, aber sie sollten die Abhöranlage, deren Daten kriegsentscheidend seien, auf jeden Fall halten.

Keine drei Tage später war ein Kontingent Romulaner auf diesem unbewohnten Klasse-L-Planeten abgesetzt worden und hatte sich etwa zwei Kilometer entfernt verschanzt. Seither hatte es keine Kommunikation mit der Sternenflotte mehr gegeben, denn die Romulaner störten die Föderationsfrequenzen, und das Team der Sternenflotte im Gegenzug die Frequenzen der Romulaner. Captain Coster hatte entschieden, die Abhöranlage zu verteidigen – auch wenn sie nun keine Daten mehr zu übermitteln vermochte. Zu jenem Zeitpunkt war Marik diese Entscheidung noch logisch erschienen. Auch, als Captain Coster bei einem der täglichen Angriffe der Romulaner ums Leben kam, und Commander Mitchell das Kommando übernehmen musste, regte sich noch kein Zweifel an der Richtigkeit dieser Mission.

Etwa ein Jahr später war dann Mitchell gefallen. Marik hatte den sterbenden Commander nach dem Gefecht gefunden. „Sie müssen die Anlage halten, Marik!“ hatte der Mensch geröchelt, und: „Sie dürfen nicht alle umsonst gestorben sein.“ Der Vulkanier hatte dem vorgesetzten Offizier im Angesicht dessen Todes dieses Versprechen noch gegeben, dann war es vorbei gewesen.

Doch nun? 75 Prozent des Teams waren ums Leben gekommen und noch immer war es nicht gelungen, den Kommunikations-Scrambler der Romulaner auszuschalten. Mitchell hatte dies mit einem Frontalangriff auf die romulanische Stellung versucht, doch alleine dabei hatten sie 23 Mann verloren. Allerdings hatten auch die Romulaner Verluste zu beklagen. Schon lange griffen sie die Stellung der Föderation nicht mehr täglich an, sondern maximal noch wöchentlich oder sogar alle zwei Wochen. Trotzdem waren die Optionen aus taktischer Sicht nicht ermutigend und Marik fragte sich nicht zum ersten Mal, ob er noch immer an den Befehl und sein Versprechen, dass er einem Sterbenden gegeben hatte, gebunden war.


Doktor Maddigan und seine Frau hatten sich keinen „großen Abschied“ gewünscht. Fast alle Crewmitglieder hatten sich während der Beförderungszeremonie vom Bordarzt und seiner Familie verabschiedet. Außerdem würde Winnie ihnen als Chefarzt von Gemini Station, dem Heimathafen der Katana, ja in gewisser Weise sogar erhalten bleiben. So befanden sich neben dem Transporteroffizier nur Garrick und Seeta im Transporterraum, von dem aus Familie Maddigan zunächst auf die Erde beamen sollte. Der Captain reichte Eleyne einen Topf mit einem kleinen Setzling. „Ich habe noch einmal geübt“, meinte Garrick lakonisch. Eleyne lachte: „Sehr schön, Mr. Andersson. Vielen Dank!“ Garrick lächelte zurück: „Ganz im Gegenteil. Wir haben zu danken. Ihnen beiden!“ Allgemeines Händeschütteln und Umarmen setzte ein, dann traten die Maddigans auf die Transferplattform. „Wir sehen uns auf Gemini-Station, Doc!“ meinte Garrick, dann wandte er sich an den Transporteroffizier: „Energie!“


Garrick wanderte langsam über den Campus der Sternenflottenakademie und fühlte sich ein wenig in die Zeit zurückversetzt, als er im Schatten der alten Bäume auf dem Rasen gehockt und zusammen mit seinen Kommilitonen für Prüfungen und Vorträge gebüffelt hatte. Jetzt glänzten vier Rangpins an seinem Kragen und die jungen Kadetten, die ihm begegneten grüßten eifrig und pflichtschuldigst.

Er betrat eines der am Campus gelegenen Wohnheime und begab sich zu einem bestimmten Quartier. Kurz nachdem er den Türsummer betätigt hatte, öffnete sich die Quartiertür und der Captain trat in den Raum. Vier Kadettinnen befanden sich darin, die offenbar ihre Freizeit mit einem Gesellschaftsspiel verbrachten. Drei von ihnen saßen noch am Tisch einer kleinen Sitzecke, während die vierte, die offenbar die Tür geöffnet hatte, ein wenig überrascht ob des unerwarteten Besuchs direkt Haltung annahm und laut rief: „Captain an Deck!“

Die drei übrigen jungen Frauen sprangen ebenfalls eilig auf und nahmen Haltung an. Eine von ihnen schien nun etwas unschlüssig zu sein, wie sie sich verhalten sollte, als sie den Besucher nun erkannte. Garrick nahm wohlwollend zur Kenntnis, dass die Ausbildung an der Akademie offensichtlich Früchte trug und sie ihre Spontaneität ein wenig in den Griff bekommen hatte. Mit ernster Miene blickte er sich in dem Quartier um, während drei der vier Offiziersanwärterinnen unbehaglich fragende Blicke tauschten. „Wer ist für den Zustand des Quartiers verantwortlich?“ erkundigte sich Garrick dann streng. Eine junge Bolianerin trat vor, bereit, jedwede Kritik des unbekannten Captain entgegen zu nehmen: „Kadett Poth, Sir!“ Garrick nickte und sagte dann: „Gute Arbeit, Kadett. Stehen Sie bequem!“ In die Erleichterung über diesen Befehl mischte sich augenblicklich Verblüffung, als Erika Andersson daraufhin auf den Captain zustürmte und ihm mit einem lauten „Gerry!“ um den Hals fiel. Bei der Kadettin, die immer noch an der Tür stand, reifte eine Erkenntnis: „Das ist dein Bruder, Erie?!“ platzte sie heraus. Garrick drehte sich zu ihr um, während er immer noch seine jüngere Schwester im Arm hielt: „Ganz recht, Kadett...?“ - „Jones, Sir“, antwortete die junge Frau. „Freut mich“, meinte der Captain daraufhin, während Erika sich schließlich aus der Umarmung löste und auf den vierten Rangpin am Kragen ihres Bruders deutete. „Also gelten jetzt auch für dich die drei wichtigsten Regeln, die ein Captain befolgen muss?“ Garrick lachte: „Ganz recht. Und wie lauten sie?“ Erika grinste triumphierend: „Das weiß ich: Steck Dein Hemd in die Hose, geh mit dem Schiff unter und lass niemals ein Mitglied Deiner Crew zurück“, zitierte sie die Aussage ihres Bruders. „Sehr gut!“ lobte der Bruder und wandte sich dann an die übrigen Kadettinnen: „Ich denke, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich Ihnen meine Schwester für eine Weile entführe?“ - „Nein, Sir. Viel Spaß Ihnen beiden!“ entgegnete Kadett Poth, nun erheblich forscher. Garrick grinste ein „Danke schön“, bevor er sich mit Erika von dannen machte.


Zwei Wochen später

Captain Garrick Andersson betrat die Brücke der Katana – seine Brücke, ging es ihm durch den Kopf. Manoel Ramirez bemerkte ihn und rief: „Captain an Deck!“ Sofort nahm die versammelte Crew Haltung an und richtete den Blick auf den Kommandanten. Garrick schaute von einem zum anderen, während er nun langsam in die Mitte des Kontrollraums zu seinem Sitz ging. Commander Elisheba Krann hatte sich respektvoll bereits erhoben und war zur Seite getreten. „Vielen Dank, Mr. Ramirez, Ihnen allen“, sagte Garrick. „Weitermachen!“ Die Offiziere nahmen ihren Dienst wieder auf. „Bericht, XO!“ wandte der Däne sich dann an seine Erste Offizierin. „Das Schiff ist in tadellosem Zustand und alle Stationen melden Bereitschaft, Sir. Das Verhandlungsteam ist vollständig an Bord und bereitet sich bereits auf die Treffen mit der romulanischen Delegation vor“, antwortete die Aenar. Garrick nahm im Kommandosessel Platz und lehnte sich langsam zurück. Er hatte schon unzählige Male zuvor hier gesessen und die Katana befehligt, doch er war ein wenig überrascht, wie anders es sich anfühlte, nun, wo er das Kommando eben nicht mehr nur stellvertretend inne hatte. „Vielen Dank, XO. Nun, dann wollen wir mal aufbrechen!“


Es war nun etwa eine Woche her, dass die Katana das Verhandlungsteam auf Algeron abgesetzt hatte. Die Lage war noch einmal ein wenig angespannt gewesen, als der Warbird mit der romulanischen Delegation angekommen war, doch auch Subcommander T'Lara hatte glücklicherweise keine Ambitionen verspürt, irgendetwas zu unternehmen, wodurch diese Verhandlungen scheitern mochten. Es war sogar zu gegenseitigen Besuchen der Führungscrews der beiden Schiffe gekommen, bei denen das Eis zwischen den beiden Völkern ein wenig angetaut war. Aktuell stand Garrick in regelmäßigem Kontakt sowohl mit der romulanischen Kommandantin als auch mit dem Verhandlungsteam auf der Planetenoberfläche.

Um so überraschter war der Captain, als ihn Botschafterin T'Pal in seinem Bereitschaftsraum aufsuchte. „Botschafterin! Bitte, nehmen Sie Platz!“ deutete Garrick auf einen der bereitstehenden Stühle. „Sollten Sie nicht an den Verhandlungen teilnehmen?“ erkundigte er sich dann, als die Vulkanierin Platz genommen hatte. Diese schüttelte den Kopf: „Während der Diskussionen über die Gebietsansprüche kam das Gespräch auf einen Klasse-L-Planeten namens M-47.“ Garrick dachte darüber nach, aber der Name sagte ihm nichts und so schüttelte er andeutungsweise den Kopf. T'Pal fuhr fort: „Der Planet liegt nahe der Neutralen Zone. Die Sternenflotte betreibt eine Abhöranlage auf ihm, jedoch brach der Kontakt wenige Tage nach Kriegsausbruch ab, als die Romulaner jenes Gebiet annektierten. Da M-47 keine Daten mehr lieferte und der Planet ansonsten strategisch völlig unbedeutend ist, gingen die Romulaner davon aus, dass die Anlage zerstört und der Planet nun verlassen sei. Sie haben sich aus dem umgebenen Raumbereich auch bereits zurückgezogen.“ Garrick lehnte sich leicht zurück und schlussfolgerte: „Sie möchten, dass wir dort einmal nachsehen, Botschafterin?“ T'Pal nickte: „Ja, Captain. Ich denke, es sind nur zwei Szenarien möglich: Entweder ist dort niemand mehr, so wie die Romulaner denken, oder beide Gruppen kämpfen dort noch immer einen sinnlosen Kampf.“