Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Log 178

From PathfinderWiki

When a child is born
Autor: Seeta Yadeel

Die Frau beugte sich schweratmend über den Kessel. "Ich weiß immer noch nicht, warum ausgerechnet ich das Kochen übernehmen muß", murrte sie. Garrick hauchte ihr einen Kuß auf die Wange und meinte: "Weil Du die einzige Frau bist natürlich, Kesselchen." Sie schnaubte wie der Dampfkessel, mit dem er sie häufig so liebevoll verglich. "Männer!", knurrte sie, während sie die Suppe im Kessel umrührte. Sie wußte, daß ihr Partner sie nur ärgern wollte, also ging sie nicht, wie der ein oder andere vielleicht erwartet hätte hoch. Sie schob Garrick von sich, richtete sich schwerfällig auf, stemmte die Hände in die Hüften und legte sich ein wenig ins Kreuz.

Garrick betrachtete seine Freundin liebevoll. Als sie abgrundtief seufzte trat sofort ein besorgter Blick auf sein Gesicht. "Ist alles okay, Liebling?", wollte er wissen. Sie richtete sich wieder normal auf, sah ihn lächelnd an und meinte: "Uns geht's gut." Liebevoll streichelte sie über ihren stark gerundeten Bauch. "Wir beide werden nun zusehen, daß wir uns wieder daran machen einen Kontakt zur Katana herzustellen", meinte sie. "Der Papa wird in der Zwischenzeit schön auf die Suppe aufpassen", delegierte sie die ungeliebte Kocherei, während sie bereits wieder zu ihrem Lagerplatz hinüberstakste.

Seeta ließ sich schwerfällig nieder und nahm dann ihren Tricorder wieder zur Hand. Lazarus hatte vor einigen Wochen endlich erkannt, daß der Planet sich schneller durch die Zeit bewegte als sie Katana. Seither versuchten sie abwechselnd den Tricorder auf den für die Katana passenden Zeitfortschritt zu modulieren. Da sie keinerlei Anhaltspunkt hatten um wieviel schneller sie sich durch die Zeit bewegten, blieb ihnen nur das Durchprobieren. Da die Zeit drängte wechselte sie sich mit Lazarus quasi rund um die Uhr ab, während Garrick nach wie vor die Gegend nach Manoel Ramirez absuchte. Bisher hatten sie leider nur seinen Kommunikator gut eine halbe Meile von seiner Absturzstelle finden können. Sie hatten trotz all der vergangenen Zeit noch nicht die Hoffnung aufgegeben, den Sicherheitschef doch noch wiederzufinden.

Der von ihnen gerettete Verfolger der ihnen unbekannten Frau hatte ihnen nicht viel sagen können. Nachdem er auf Seeta und Dalen mit panischem Geschrei und einer Ohnmacht reagiert hatte, hatten die beiden sich versteckt und Garrick hatte alleine mit dem Mann interagiert. Er hatte Garrick geglaubt, daß er wohl im Fieberwahn Dämonen wahrgenommen habe, die gar nicht existierten. Alles, was der Mann hatte sagen können, ehe er seines Weges ging war, daß die Frau zu einem Nomadenstamm gehörte, der sich gelegentlich auf dem Territorium seines eigenen Stammes aufhielt. Wo der derzeitige Lagerplatz war hatte ihm der Fremde nicht sagen können und so hatte Garrick eine systematische Suche nach Manoel begonnen.

Garricks Blick lag liebevoll auf seiner Freundin. Maddigan hatte ihnen gesagt, daß es sehr unwahrscheinlich war, daß sie jemals Kinder bekommen würden. Auch wenn Menschen und Zanderianer sich auf den ersten Blick glichen war die Physiologie doch sehr verschieden. Inzwischen war es offensichtlich, daß Maddigan sich geirrt hatte. Die vergangenen 5 Monate auf dem Planeten hatten offenbart, daß sie beide durchaus gemeinsam Kinder bekommen konnten. Er war sehr gespannt, wie ihr gemeinsames Kind wohl aussehen würde. Würde es in Junge oder ein Mädchen sein? Wessen Augen und Stirnpartie würde es wohl bekommen, oder würde letzteres eine Mischform aus der Merkmale ihrer beider Spezies sein? So sehr er sich freute, so besorgt war er doch. Eine Geburt barg immer ein gewisses Risiko für Mutter und Kind, um wieviel mehr mochte das bei der Geburt eines Hybriden gelten? Und nun waren Sie hier unten auf einem fremden Planeten gefangen, ohne jede medizinische Versorgung.

Gedankenverloren rührte der XO in der Suppe herum. Ihr Lager war ausgesprochen primitiv, die wenigen Ausrüstungsgegenstände wie diesen Kessel hier hatte er in der Siedlung etwa 10 Kilometer südlich von hier eintauschen können.

Ein Knacken riß Garrick einige Minuten später aus seinen Gedanken. Sein Kopf flog quasi zu Seeta herum, Lazarus richtete sich auf seinem Lager auf, auf dem er bisher geschlafen hatte. Hoffnungsfrohe Blicke richteten sich auf Seeta. Ein trimphierendes Geräusch kam von der Zanderianerin herüber. Sie hatte es geschafft den Tricorder passend zu modulieren. Sie nickte zu Garrick herüber, der seinen Kommunikator sofort aktivierte.

"Andersson an Katana", sagte er und seufzte erleichtert, als die Antwort erklang. "Lucas hier. Ich stelle Sie sofort zum Captain durch, Sir."


Regine Bruckner stand an der Konsole im wissenschaftlichen Labor, an der üblicherweise Dalen Lazarus stand. Neben ihr stand Benjamin Ebbersmann. Die Kommunikation mit dem Außenteam gestaltete sich nach wie vor kompliziert, aber nun, da sie hergestellt war, sah die Lage schon wieder wesentlich rosiger aus. Der kauzige Doktor und die Chefingenieurin hatten den kombinierten Teams der Wissenschaft und der Technik weiterhelfen können. Eine Lösung war bereits konzipiert und an der Umsetzung wurde an Bord der Katana mit Hochdruck gearbeitet.

"Nun, Lieutenant, wie sieht es aus?", wollte Benjamin von der stellvertretenden Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung wissen. "Recht gut, Sir", antwortete Regine. "Ich denke, das wir morgen früh so weit sein werden", fügte sie dann hinzu. Benjamin nickte zufrieden. Das gab dem XO genügend Zeit das Lager zu erreichen, in dem sich vermutlich Manoel Ramirez aufhielt. Marina de Soto war die Sensorenaufzeichnungen der vergangenen Tage durchgegangen und glaubte, das Camp des Nomadenstammes ausgemacht zu haben. Der XO hatte sich sofort auf den Weg gemacht, in der Hoffnung dort Manoel Ramirez aufzufinden, ehe die Transporter so weit modifiziert worden waren, daß das Außenteam wieder an Bord gebeamt werden konnte. Zumindest zwei Mitglieder des vierköpfigen Außenteams benötigten medizinische Versorgung.

Benjamin bedankte sich bei Regine und trat dann den Rückweg zu seinem Bereitschaftsraum an. Er fragte sich, welche Ursachen es für den beschleunigten Zeitverlauf des Sonnensystems gab und wieso die Katana nicht davon betroffen war. "Schutzschilde", hatte die Vermutung des wissenschaftlichen Teams gelautet. Das mochte erklären, warum die Katana von dem ungewöhnlichen Phänomen nicht betroffen war, der Vorgang selber blieb jedoch ein Rätsel.

Benjamin betrat den Turbolift und wartete geduldig, daß das Gefährt sein Ziel erreichte. Ohne weiter darauf zu achten, verließ er den Lift als er anhielt. Irritiert stellte er einige Augenblicke später fest, daß er sich nicht auf der Brücke der Katana befand sondern in einem viktorianisch eingerichteten Klassenzimmer. Verwundert drehte sich um seine Achse, konnte jedoch die Tür des Turboliftes nicht mehr ausmachen. "Was zum Teufel?", murrte er irritiert, während er sich wieder nach vorne drehte und verblüfft in ein ihm wohlbekanntes Gesicht blickte. "Ich bin schon als einiges bezeichnet worden, aber noch nicht als Teufel, mon capitan", erklärte der dunkelhaarige Mann. Ebbersmann runzelte verärgert die Stirn. "Q!", meinte er dann. "Ich hätte gleich wissen müssen, daß Sie für dieses Durcheinander verantwortlich sind."