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Mach's noch einmal, Jack
Autor: Garrick Andersson

Die Führungscrew der Katana und die Mitglieder von SG-1 saßen gemeinsam um den Tisch im Besprechungsraum des Sternenflottenschiffes. „Angesichts der ernstzunehmenden Bedrohung durch Anubis hat Admiral Peacemaker entschieden, dass wir unsere Mission zur Bergung des Stargates von Quintos zunächst verschieben und stattdessen Ihr Team schnellstmöglich nach Hause bringen, Colonel O'Neill.“ Jack nickte: „Vielen Dank, Captain.“ Samantha mischte sich ein: „Aber auch dann wird es ein Rennen gegen die Zeit. Den Berichten auf den Festplatten zufolge müssen wir in allerspätestens 14 Tagen auf P3X-439 eintreffen, wenn wir Anubis zuvor kommen wollen. Aber unsere Erde erreichen wir auch erst in ca. zwei Wochen.“ Daniel Jackson mischte sich ein: „Und dann müssen wir die Mission auch erst noch planen. Immerhin werden wir Unterstützung benötigen.“ - „In der Tat, Daniel Jackson“, stimmte Teal'c zu. Garrick überlegte kurz: „Wie lange brauchen wir mit der Katana von hier bis P3X-439?“


Garrick erwachte. Ein leichter Schmerz in seinem Rücken wies ihn wenig dezent darauf hin, dass er mehrere Stunden in einer recht ungewohnten Position auf Seetas Bett verbracht hatte. Die kleine Zanderianerin lag noch immer angekuschelt halb auf ihm und hatte sich fest an ihn geklammert, und auf ihrem Gesicht lag ein zufriedener Ausdruck. Voller Zuneigung betrachtete Garrick die schlafende Frau in seinen Armen und ein tiefes Gefühl der Liebe durchströmte ihn. Nie zuvor hatte er eine derartige Empfindung so intensiv verspürt. Er wusste, er war zuhause. Das Licht eines nahen Mondes ließ das schwarze Haar der Zanderianerin leicht glänzen und der Erste Offizier erkannte, was ihn geweckt hatte. Die Katana hatte offenbar ihr Ziel erreicht. Sein Blick fiel auf den Chronometer auf dem Nachttisch neben Seetas Bett. In einer Stunde begann sein Dienst auf der Brücke, das hieß, dass er wohl in etwa dreißig Minuten aufbrechen musste, wenn er sich vorher noch ein wenig frisch machen und etwas frühstücken wollte. Bis es soweit war wollte er diese Minuten jedoch einfach genießen...


Der Erste Offizier betrat den Besprechungsraum der Katana. Die übrigen Führungsoffiziere und die Mitglieder von SG-1 waren bereits zur letzten Einsatzbesprechung anwesend. „Nun, das Elite-Force-Team wird die Rückendeckung für SG-1 bilden. Lieutenant?“ gab Ebbersmann das Wort an Alex weiter. „Ja, Sir. Die Hälfte meiner Leute wird das Stargate sichern, die übrigen übernehmen die Aufgabe, SG-1 und unsere Leute zu schützen. Den Aufzeichnungen, die wir den alten Festplatten entnehmen konnten, zufolge, müssen wir auch mit Angriffen von Todesgleitern rechnen.“ Die Leiterin des Elite-Force-Teams wandte sich an Lew. Der Squadronleader fuhr fort: „Aus diesem Grund bieten die Spitfires Luftunterstützung, während die Azraels einen Teil des Feuers von der Katana abziehen sollen.“ Der Captain nickte: „Gut. Wieviel Zeit haben wir noch, bis Anubis hier eintrifft?“ - „Weniger als eine Stunde, Sir“, antwortete Samantha. „Dann sollten wir uns besser beeilen! Wenn es keine Fragen mehr gibt?“ Nachdem alle Anwesenden bestätigend genickt hatten, beendete Ben die Besprechung.


„Die Fighter sind soeben gestartet und haben eine Standard-Verteidigungs-Formation eingenommen“, meldete Marina DeSoto. „Andersson an Brücke: Wir sind auf dem Planeten und haben das Gebäude, in dem sich das Repository befindet, lokalisiert. Wir versuchen, es zu bergen“, erklang Garricks Stimme aus dem Komsystem. „Hier Lieutenant Black: Das Gate ist gesichert. Wir sind bereit, sofort das Gate auf der Erde anzuwählen“, meldete Alex unmittelbar im Anschluss. Ebbersmann hockte auf dem Kommandosessel: „Irgendeine Spur von Anubis?“ erkundigte er sich. Manoel schüttelte schon den Kopf, doch dann begann seine Konsole nervös zu piepen. „Sensorkontakt in Richtung 45,16, Entfernung 50 Millionen Kilometer. Ein Goa'uld-Mutterschiff und mehrere Al'keshs in direktem Anflug!“ - „Roter Alarm! Schilde und Waffen aktivieren! Katana an Außenteam: Wir haben Gesellschaft! Mr. Lucas, bringen Sie uns aus dem Orbit! Abfangkurs!“


„Mylord, es befinden sich Schiffe unbekannter Bauart in der Nähe des Planeten! Sie sind auf einen Abfangkurs gegangen. Außerdem orten wir mehrere Tauri auf der Oberfläche!“ Anubis grollte vor Ärger, als sein Primus ihm diese Meldung machte. „Schicken Sie die Gleiter und Ihre Bodentruppen. Sie sollen den Planeten einnehmen und jeden töten, der sich dort befindet! Signalisieren Sie den Al'kesh das fremde Schiff anzugreifen!“ Der Goa'uld war erstaunt. Woher kamen diese Schiffe? Und wieso unterstützten sie die Tauri? Den Anzeigen zufolge handelte es sich nicht um die jämmerlichen Exemplare, mit denen die Menschen sonst in der Galaxis umherzufliegen pflegten. Die Jäger schienen erstaunlich wendig, und das weiß strahlende Mutterschiff stellte in der Tat eine ernsthafte Bedrohung dar.


Auf dem Planeten sondierte Samantha eine Wand des Tempels, in dem sich das Antiker-Repository befinden sollte. „Ich habe hier ein paar sehr merkwürdige Reaktionen...“ Garrick schaute interessiert auf, während Daniel mit seinen Fingern über die Inschriften fuhr. „Wenn ich Recht habe...“ Plötzlich schoss aus der Wand das Repository-Interface heraus. Erschrocken fuhr Samantha zurück. „Vorsicht!“ rief O'Neill, der in der Vergangenheit schon einmal das zweifelhafte Vergnügen gehabt hatte, einem solchen Gerät zu nahe gekommen zu sein. „Andersson an Katana: Wir haben das Interface zum Repository gefunden!“ Carter musterte das Gerät: „Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir das Ding von der Wand kriegen.“ Daniel und Garrick traten näher, während der Däne das Interface mit seinem Tricorder untersuchte. Als sie sich der Wand bis auf einen Meter genähert hatten, öffnete sich das Interface plötzlich. Garrick hob überrascht eine Augenbraue: „Machen diese Dinger so etwas öfter?“ erkundigte er sich. „Jedes gottverdammte Mal...“ knurrte Jack. „Verdammt. Na schön, noch mal. Wieso tun wir das? Wieso?“ Sam sah ihn nur an.

Am Stargate erkundigte sich Lieutenant Black: „Hören Sie auch was?“ - „Ja, mehrere Flugobjekte kommen auf uns zu.“ Alex verlor keine Zeit: „Tor zur Erde anwählen! Senden Sie unseren ID-Code und ein konstantes Funksignal! Wir müssen diesen Ausgang offen halten.“ Schon rasten die ersten Todesgleiter über das Stargate hinweg und eröffneten das Feuer. „Alle Mann in Deckung! Feuer nach eigenem Ermessen erwidern! Black an Andersson: Wir werden angegriffen!“

„Zwei Todesgleiter kommen direkt auf uns zu“, rief Garrick. Jack entschied: „Na schön, gehen wir.“ Doch Daniel widersprach: „Jack, wir können nicht einfach abhauen.“ O'Neill hob seine Hand: „Daniel!“ Teal'c mischte sich ein: „Wir müssen verhindern, dass das Gerät Anubis in die Hände fällt.“ Garrick hatte zusammen mit den übrigen Elite-Force-Kämpfern eine Verteidigungslinie gebildet. Jetzt blickte er über seine Schulter: „Was auch immer Sie vorhaben, tun Sie es jetzt!“ O'Neill hob hilflos seine Arme, bevor er einen C-4 Sprengkörper aus seiner Weste holte und zum Interface trat. „Nett“, meinte er. „Jack!“ rief Daniel. Samantha ergänzte: „Sir! Er hat Recht. Wenn wir es zerstören, verlieren wir die einzige Chance, die Verlorene Stadt zu lokalisieren. Dann wäre unsere ganze Reise durch die Zeit doch noch völlig umsonst gewesen!“ Teal'c stand neben Garrick und die beiden beobachteten, wie sich ihnen ein Al'kesh näherte. „O'Neill!“ rief der Jaffa aus. Jack fluchte: „Oh verdammt. Na schön, was jetzt?“ Daniel machte Anstalten, auf das Interface zuzulaufen, aber der Colonel warf ihn wieder zurück. „Nein, nein, nein, nein, nein!“ Der Wissenschaftler ereiferte sich: „Jack, jemand muss es tun! Die Antwort befindet sich da drinnen! Wenn wir die Verlorene Stadt nicht finden, sind wir tot! Ich muss es tun!“ Jack widersprach: „Und wer soll dann übersetzen, wenn du zum Antiker mutierst? Wir haben doch gesehen, was dann passiert!“ Unterdessen versuchten Garrick und die Elite-Soldaten, die Stellung zu halten, doch die Lage wurde immer riskanter. Die Einschläge der feindlichen Waffen kamen immer dichter. „Ich wünschte, sie würden sich endlich einigen...“ knurrte der Däne, während er mit seinem Phasergewehr einen der Todesgleiter aufs Korn nahm. Jack fuhr fort: „Das dumme ist, dass du der einzige bist, der es nicht tun kann!“ Er nahm seine Kappe ab, drückte sie in Daniels Hand und begab sich selbst zum Interface. Sofort schossen Hände aus dem Gerät hervor und umgriffen den Kopf des Colonels. Lichter umspielten sein Gesicht und er begann zu zittern. „JACK!“ rief Daniel. „SIR!“ Samantha musste dem Schauspiel hilflos zusehen. Endlich verschwand die Hand und das Interface fuhr zurück in die Wand. Bewusstlos fiel Jack O'Neill auf den Boden. Teal'c hatte sich zu den anderen umgedreht. „O'Neill!“


Lew Sulik raste mit seiner Spitfire einem Todesgleiter hinterher, der es doch tatsächlich gewagt hatte, Alex und ihr Team am Stargate unter Beschuss zu nehmen. Der Squadronleader stellte fest, dass der Pilot des Gleiters über ein recht hohes Maß an Geschicklichkeit beim Atmosphärenflug verfügte. Trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, bis Lew sich in eine gute Schussposition hinter dem feindlichen Jäger manövriert hatte und seine Bordkanonen abfeuern konnte. Phaserfeuer raste dem Gleiter entgegen und entfaltete beim Auftreffen seine tödliche Energie. In einem Feuerball zerplatzte das kleine Schiff. Doch Lew blieb nicht viel Zeit, sich zu freuen, denn Ians Stimme erklang aus dem Komsystem: „Scheiße, Lew, ich könnte hier Hilfe gebrauchen. Mir klebt so ein verfluchter Jaffa am Hinterteil!“ Sein Wingman befand sich in echten Schwierigkeiten, das erkannte Lew sofort. „Wo zum Teufel ist der denn so schnell her gekommen?“ stellte er eine eher rhetorische Frage, während er mit seinen Jäger einen abrupten Kurswechsel vollführte, um Paice zu unterstützen.


Die Unterstützung durch die Attack-Fighter band zwar einiges an Feuerkraft der Todesgleiter, aber trotzdem fiel es Alex und ihrem Team zunehmend schwerer, das Tor zu halten. „Commander, wir können die Stellung nicht mehr lange halten!“ Erneut schoss sie auf einen vorüberfliegenden Gleiter.

Daniel und Teal’c trugen Jack O'Neill aus den Ruinen des Tempels, während Garrick und das Elite-Force-Team den Rückzug der Gruppe zum Stargate deckten. Nachdem Samantha einen Fernzünder aktiviert und das Antiker-Repository zerstört hatte, nahm der Erste Offizier Kontakt zu Alex und der Katana auf: „Lieutenant Black, wir kommen nun zum Tor! Captain, Colonel O'Neill hat den Inhalt des Repositories... heruntergeladen. Ich empfehle, die Attack-Fighter zurück zu beordern, sobald wir durch das Stargate hindurch sind.“ Unter dem Feuerhagel der Schiffe und Gleiter bahnte sich die Gruppe dann ihren Weg zum Tor.


„Verdammt, ich kann den Jäger nicht mehr halten! Ich habe die Kontrolle verloren!“ rief Lew in den Kommunikator. Er hatte zwar seinem Wingman Luft verschaffen können, aber seine Spitfire war dabei zum Ziel weiterer Todesgleiter geworden. Jetzt trudelte das kleine Schiff dicke Rauchwolken hinter sich her ziehend der Oberfläche des Planeten entgegen. Lew wusste, er hatte nur eine Chance: Er musste sich möglichst nahe an das Stargate transferieren lassen, ansonsten würde er auf unabsehbare Zeit auf diesem verlassenen Klumpen Dreck mitten im Nirgendwo gestrandet sein. Er führte eine letzte Kurskorrektur durch, dann aktivierte er den Notfalltransporter. „Ich steige jetzt aus!“ verkündete er noch.

Das Erste, was der Squadronleader erblickte, als er rematerialisiert war, war ein Jaffa, der völlig überrascht zu ihm herum fuhr und seine Stabwaffe auf ihn richtete. „Woah...“ Geistesgegenwärtig ließ sich Lew nach rechts fallen. Während er sich geschickt abrollte und seinen Phaser zog, sah er, dass der Jaffa seine Waffe auf ihn abgefeuert hatte und nur Sekundenbruchteile später selber von einer Entladung getroffen zusammenbrach. Absolute Verblüffung war der letzte Ausdruck, den das Gesicht dieses Kriegers zeigte. Schnell blickte Sulik sich um – und entdeckte einen weiteren Jaffa hinter sich, der ebenfalls getroffen zu Boden gestürzt war. Gehetzt ließ der Pilot seinen Blick schweifen, doch diese beiden Jaffa schienen die einzigen in unmittelbarer Nähe zu sein. „Schön, dass Ihr Zwei das unter Euch ausgemacht habt, Jungs...“ knurrte Lew, nachdem er wieder auf den Beinen stand. Dann orientierte er sich kurz und lief in Richtung auf das Stargate los.


Auf halbem Weg trafen SG-1 und das Team der Katana auf Lieutenant Black und einen ihrer Soldaten, die ihnen entgegen geeilt waren. Mehrere Gleiter jagten über sie hinweg. „In Deckung!“ rief Daniel. Laut krachend schlug hinter ihnen ein Schuss ein, dessen Schockwelle sie alle zu Boden warf. Der Wissenschaftler drehte sich zu Jack um, dem Garrick und Teal'c eben wieder auf die Beine halfen. „Jack, Jack? Alles in Ordnung?“ O'Neill blickte sich verwirrt um: „Was ist passiert?“ Mit dem benommenen Colonel in ihrer Mitte setzte das Team seinen Weg zum Stargate fort. Alex trieb sie zur Eile an: „Los, los, los, los!!! Bewegt euch! Wir sind direkt hinter Ihnen, Sir!“ Kurz bevor sie jedoch das Gate erreichten, stürzten Jaffa von allen Seiten auf sie zu. „Sie versuchen, uns den Weg abzuschneiden!“ rief Alex, die die Absicht der feindlichen Krieger direkt durchschaut hatte. „Phaser auf Maximal-Betäubung!“ ordnete Garrick an. Trotz der Tatsache, dass sich die Jaffa an zwei Fronten verteidigen mussten, wog ihre Überzahl schwer und ihnen der Erfolg sicher. „Wir müssen durchbrechen!“ knurrte der XO. „Wenn sich die Jaffa erst einmal zwischen dem Gate und uns festgesetzt haben, ist uns der Rückweg abgeschnitten!“ In dem Augenblick klang Lews Stimme aus dem Kommunikator: „Sir, ich schätze, Sie könnten eine kleine Ablenkung gebrauchen?!“ Ein erfreuter Ausdruck legte sich auf das Gesicht des Dänen, als er antworte: „Selbstverständlich. Wo befinden Sie sich, Lieutenant?“ - „Hier!“ kam es zurück und Garrick beobachtete, wie von rechts ein Phaserschuss nach dem anderen in die Reihe der Jaffa jagte. „Unterstützen wir ihn! Los!“ Gemeinsam sprangen alle auf, feuerten auf die Jaffa und bahnten sich so ihren Weg zum Stargate.

Tief durchatmend stand Garrick auf der Rampe, die vom Stargate hinab in den Torraum des SG-C führte. Erleichterung durchströmte ihn, als auch Lew durch den Ereignishorizont gelaufen war und sich das Wurmloch schließlich geschlossen hatte. Am anderen Ende der Rampe stand General Hammond, der sich besorgt erkundigte: „Was ist passiert? Und wie kamen Sie auf diesen Planeten?“ O'Neill blickte ihn erschöpft an: „Ist nicht ganz nach Plan gelaufen, Sir.“ Daniel ergänzte: „Er muss sofort auf die Krankenstation.“ Jack, der immer noch von Teal'c gestützt wurde, fügte sarkastisch an: „Ich konnte es schon wieder nicht lassen.“ Fragend blickte der General ihm hinterher und schaute dann Garrick an: „Willkommen auf der Erde, Commander. Was ist denn überhaupt passiert?“ Der Däne trat von der Rampe herunter: „Danke, Sir. Nun, das ist eine längere Geschichte...“


"Quintos III liegt knapp außerhalb des Territoriums der Ferengi-Allianz, an der Grenze zum bisher unerforschen Bereich des Beta-Quadranten..." erläuterte Garrick. "Ferengi...?!" Der optimistische Ausdruck auf Benjamin Ebbersmanns Gesicht fiel zeitlupenartig in sich zusammen. Der Captain der Katana saß an der Stirnseite des Tisches im Besprechungsraum und beugte sich nun langsam vor. "Sie wollen mir doch wohl nicht erzählen, dass ich mit irgendeinem kleinen Subnagus über eine Passage durch deren Raum verhandeln muss, Commander?!" Garrick zog kurz eine Augenbraue hoch. Sein Eindruck von Ebbersmann in dieser Angelegenheit hatte sich gerade als korrekt herausgestellt. Er räusperte sich: "Nicht unbedingt, Sir." Der Erste Offizier betätigte ein paar der Tasten, die vor ihm im Tisch eingelassen waren, und über dem Tisch erschien eine holographische Karte des fraglichen Raumgebiets. Einige Bereiche waren unterschiedlich gefärbt. "Wir können das Raumgebiet der Ferengi-Allianz umfliegen", erläuterte der Däne dann und wies auf den eingezeichneten Kurs. "Dieser Kurs führt uns durch cardassianischen Raum“, merkte Tomm Lucas an. "Sehr gut!" entschied Ben. Dann fügte er leise knurrend hinzu: "Lieber schieße ich mir den Weg zu diesem Stargate frei, als dass ich mit diesen Halsabschneidern von Ferengi verkehre!" Der Captain lehnte sich wieder zurück: "Was können Sie sonst noch über Quintos III berichten, XO?" Mit einem Nicken gab Garrick die Frage an Lazarus weiter. Der Tev'Mekianer begann: "Quintos III ist ein durchschnittlicher Klasse-M-Planet, derzeit unbewohnt. Die Zivilisation ist vor einigen Jahrhunderten verschwunden. Wir wissen nicht, aus welchem Grund. Deswegen hat die Föderation vor gut drei Monaten eine Forschungsexpedition dorthin entsandt. Der Planet selber bietet kaum Ressourcen - was wohl der Grund dafür sein dürfte, dass die Ferengi ihn bislang nicht kolonisiert haben. Er liegt abseits jeder Handelsroute und seine wenigen Bodenschätze liegen so tief im Erdreich, dass ein Abbau im industriellen Maßstab wohl erst dann lohnt, wenn alle anderen Ressourcen der Galaxis aufgebraucht sind. Allerdings eignet sich Quintos III hervorragend für die Landwirtschaft - sehr ausgedehnte, fruchtbare Landstriche bedecken die Oberfläche." - "Man fragt sich, warum die Antiker gerade auf dieser Welt ein Stargate installierten", warf Dr. Maddigan ein. Dalen zuckte andeutungsweise mit den Schultern, bevor er spekulierte: "Möglicherweise war Quintos für sie so etwas wie ihre Kornkammer, Doktor." Bevor sich die Diskussion aber in die falsche Richtung weiter entwickeln konnte, erkundigte sich Benjamin: „Wissen wir etwas über den Status dieser Forschungsexpedition? Hat man ein Team zur Sicherung des Stargates entsandt?“ Garrick schüttelte den Kopf: „Nein, Sir. Die Expedition ist auf die Erforschung einer der Städte auf dem südlichen Kontinent ausgelegt. Den Wissenschaftlern stehen nur landgestützte Fahrzeuge und keine Langstreckentransporter zur Verfügung. Zwischen dem südlichen Kontinent und dem nördlichen, auf dem sich das Gate befindet, liegt aber ein Ozean. Ohne weitere Unterstützung können sie das Gate nicht erreichen.“ - „Also brauchen wir von der Seite nicht mit Hilfe rechnen“, schlussfolgerte Ebbersmann. "Welche Vorgehensweise empfehlen Sie, sobald wir Quintos erreichen?" Seeta übernahm: "Wir sollten ein Team zum Gate beamen, es inklusive DHD sichern und dann an Bord beamen. Das sollte alles kein großes Problem darstellen, Captain."


Gutgelaunt trat Garrick in das Quartier seiner Freundin. Er hielt eine kleine Reisetasche in der Hand, die von Seeta interessiert gemustert wurde. Die kleine Zanderianerin war ein wenig überrascht herangeeilt, als sie ihn hatte hereinkommen hören, hatte aber flugs ihre Arme um ihn geschlungen und ihn verliebt geküsst. "Du bist früher als sonst!", stellte sie fest und ergänzte: "Und Du trägst noch Deine Uniform?" Er nickte und hob nun die Reisetasche auf, die er achtlos zu Boden hatte fallen lassen, als Seeta ihn so wundervoll begrüßt hatte: "Aber nicht mehr lange!" Ein mittleres Fragezeichen erschien auf ihrem Gesicht, und so fuhr er schmunzelnd fort: "Ich bin es Leid, immer erst in mein Quartier zu zuckeln, mich dort umzuziehen und dann übers halbe Deck hierher zu kommen. Wenn Du nichts dagegen hast, würde ich einfach ein paar leichte Klamotten hier bei Dir deponieren. Das würde mir den Umweg ersparen. Und außerdem müsste ich dann nicht auch morgens immer so überstürzt aufbrechen, sondern wir könnten vielleicht sogar gemeinsam Frühstücken." - "Klar, kein Problem", strahlte sie, "Ich räume Dir gleich etwas Platz im Kleiderschrank frei!" Während sich Garrick ins Bad verzog, um sich umzuziehen, begann Seeta mit einer strategischen Reorganisation des Inneren ihres Kleiderschranks. Garrick hielt kurz erstaunt inne, als er sie auf einmal singen hörte. Er vermutete, dass es sich um ein zanderianisches Lied handelte, denn er verstand kein Wort. Er trug nun ebenso wie seine Freundin leichte Sommerkleidung und trat langsam an die Tür zum Schlafzimmer und lehnte sich dort in den Türrahmen. Seeta wuselte durch den Raum, immer noch mit dem Lied auf den Lippen. Die Melodie war zärtlich und verliebt, und berührte die Seele so, wie jemand den Körper der Person, die er liebte, berührte. Auch wenn der Däne nicht verstand, wovon sie sang, berührte dieses Lied und die Art, wie seine Freundin es darbot, etwas in ihm. Der Text schien sie irgendwie zu ergreifen, und sie legte einiges an Ausdruckskraft in ihre Stimme. Sie war so mit dem Umräumen beschäftigt, dass sie ihn gar nicht bemerkt hatte. Jetzt blickte sie zur Tür. "Wie lang stehst Du schon da?", erkundigte sie sich. "Oh", antwortete er, "lange genug, um Deinen Anblick und Deine Stimme zu genießen! Du singst wunderschön!" Sie errötete leicht. "Danke!" - "Wovon handelte das Lied?", wollte er wissen. "Es ist ein altes Volkslied. Es geht um ein Liebespaar, das sich unter einem Baum kennenlernt. Sie kommen immer wieder hierher und schließen unter dem Baum den Bund. In der dritten Strophe ist die Frau tot, aber der Mann kehrt immer noch zu dem Baum zurück, weil er sich seiner Frau dann näher fühlt", erklärte sie. "Meine Großmutter hat es uns oft vorgesungen, als wir noch kleine Kinder waren. Ich mag es, zu singen", fügte sie dann noch an. Er nickte, und schien dann über etwas nachzudenken. "Bin gleich wieder da, lauf nicht weg!", meinte er und verschwand aus ihrem Quartier. Erstaunt sah sie ihm nach, dann zuckte sie kurz die Schultern. Wenig später öffnete sich die Tür und Garrick trat erneut ein. In seiner Hand hielt er dieses Mal eine kleine Rolle, die er auf den Couchtisch legte und dort entrollte. "Ein aufrollbares Keyboard?", fragte Seeta überrascht, "Du kannst Klavier spielen?" Jetzt war es an Garrick, ein wenig verlegen drein zu schauen. Er zuckte leicht die Schultern: "Ich muss Dich warnen, es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich das zum letzten Mal gemacht habe. Als Junge hatte ich eine Zeitlang Klavierunterricht. Hast Du vielleicht die Noten zu dem Lied, das Du eben gesungen hast, in der Datenbank?" Eifrig eilte die Zanderianerin zu ihrem Computerterminal und stellte eine entsprechende Suchanfrage. Wenig später kehrte sie zufrieden mit einem Datenpadd zurück und reichte es dem Dänen, der daraufhin die Notenzeilen studierte. Er kratzte sich kurz am Kopf und meinte dann schulterzuckend: "Sieht auch nicht schwieriger aus, als 'Für Elise'..." Der erste Versuch des XO klang ziemlich holprig und Seeta musterte ihn grinsend. Doch der Däne biss sich durch und schon der vierte Versuch war durchaus brauchbar. "Wollen wirs mal gemeinsam probieren?", fragte Garrick schließlich. Seeta nickte lächelnd. "Okay... Ich versuche mal ein kleines Vorspiel, wenn Du magst?", schlug er daraufhin vor. Sie schlang kurz ihre Arme um ihn und schnurrte neckisch: "Ich mag Deine Vorspiele doch immer..." Garrick grinste, improvisierte dann ein wenig aus den ersten drei Liedzeilen und nickte seiner Freundin schließlich den Einsatz zu.


Einige Tage später erreichte die Katana das Quintos-System. "Standardorbit, Mr. Lucas!" befahl Ebbersmann. "Sir, ein Schiff wird in der Umlaufbahn angezeigt", meldete DeSoto. Garrick fing einen hilfesuchenden Blick der Ops-Offizierin auf und schaute kurz auf seinen Monitor. Er verstand Marina. Man hatte schon die Überbringer weniger schlechter Nachrichten getötet. "Ein Ferengi-Schiff der Marauder-Klasse, Sir," sagte er. Benjamin knurrte: "Was machen die denn auf einmal hier?! Irgendwelche Lebenszeichen auf der Oberfläche?" DeSoto nickte: "Ja, Sir. Die Mitglieder der Forschungsexpedition auf dem südlichen Kontinent...“ - sie zögerte etwas - „...und eine Gruppe von mindestens 20 Ferengi auf dem nördlichen Kontinent. In unmittelbarer Nähe des Gate, Sir", ergänzte sie. Garrick runzelte die Stirn: "Vermutlich haben sie das Wurmloch geortet, als wir seinerzeit Quintos besucht haben, um den Spiegel zu bergen, Sir. Dieser Planet befindet sich ja quasi in deren Hinterhof..." Ebbersmann blickte mit finsterer Miene auf den Hauptschirm, der das Ferengi-Schiff, wie es über dem Planeten schwebte, zeigte. "Besprechung. In 10 Minuten!" ordnete er an.

"Vorschläge?" erkundigte sich Ebbersmann. "Schiffe der Marauder-Klasse sind uns waffentechnisch unterlegen. Es würde kein Spaziergang, aber wir sollten mit ihnen fertig werden, Captain", gab Manoel Ramirez seine Lageeinschätzung ab. Seeta stimmte zu: "Es ist ein Leichtes, das Gate und das DHD mit dem Transporter zu erfassen und hoch zu beamen. Nehmen wir es doch einfach mit!" Garrick warf seiner Freundin einen nur gelinde überraschten Blick zu. Sie hatte ein Talent für pragmatische Lösungen. Trotzdem musste er widersprechen: "Sir, nach allem was wir wissen, erhebt niemand Anspruch auf diese Welt. Insofern könnten wir uns ihre Ressourcen einfach so aneignen. Aber die Ferengi-Allianz ist der direkte Nachbar. Eine solche Vorgehensweise würde den bilateralen Beziehungen zwischen Föderation und Ferenginar sicher schaden. Zumal in diesem Fall der Grundsatz gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." - "Brücke an Captain Ebbersmann", unterbrach DeSotos Stimme über die Kom das Gespräch. "Was gibt es, Lieutenant?" erkundigte sich Ben. "Sir, die Ferengi rufen uns. Sie wollen, dass wir unsere Anwesenheit hier erklären." Dem Kommandanten war deutlich anzusehen, dass es ihm erheblich lieber gewesen wäre, sich einer vereinten Armada aus Romulanern, Klingonen, Cardassianern, Breen und dem Dominion zu stellen, als mit einem Ferengi-Daimon zu verhandeln. "Wir sind unterwegs", knurrte er.