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Trophäenjagd
Autor: Garrick Andersson

Seeta Yadeel stand an der Hauptkontrollkonsole im Maschinenraum und nahm einige Feinjustierungen an den unterschiedlichen Schiffssystemen vor. Irgendetwas sagte ihr, dass es in den nächsten Stunden womöglich mehr als sonst darauf ankam, ein perfekt funktionierendes Schiff zur Verfügung zu haben. Als sie kurz von den Anzeigen aufblickte und zur Tür sah, entdeckte sie den Ersten Offizier, der gerade den Maschinenraum betreten hatte und sich nun schnurstracks auf sie zu bewegte. "Der Lulatsch!" schoss es ihr in den Sinn, doch gleichzeitig musste sie sich einmal mehr eingestehen, dass ihr seine Gegenwart inzwischen nicht mehr völlig unangenehm war. Garrick trug eine eifrige Miene zur Schau - nebst dem obligatorischen Datenpadd - wie meistens, wenn er beabsichtigte, irgendein technisches Problem mit ihr diskutieren zu wollen. Irgendwie ließ sie dieser Anblick kurz schmunzeln und sie löste sich von der Konsole. "Kann ich Ihnen helfen, Sir?" Der XO nickte: "Ich denke doch, Commander." Er reichte der Ingenieurin sein Padd: "Ich habe mir Gedanken über eine Verstärkung der Sensorenleistung gemacht, um den Kanzler und sein Team auf Klackon lokalisieren und vielleicht sogar einfach an Bord beamen zu können. Ich erinnerte mich daran, vor einiger Zeit im Engineers Magazine einen Artikel über interpolierende Scanverfahren gelesen zu haben. Es war nicht weiter schwer, ein entsprechendes Programm zu schreiben, aber es müssen aufwendige Rekalibrierungen an der vorderen Sensorphalanx vorgenommen werden, die..." Die Zanderianerin fiel ihm ins Wort: "Sie haben diesen Algorithmus umgesetzt, Sir? Ich habe diesen Artikel auch gelesen und hielt ihn für ein völlig überzogenes Hirngespinst irgendeines..." Sie unterbrach sich und rupfte dem nur noch mäßig überraschten Dänen das Padd aus der Hand, um es eifrig zu studieren. Die Klauen des Lulatsch schienen für diffizile Reparaturarbeiten in Holodecks nur bedingt geeignet, aber programmieren konnten sie offenbar recht ordentlich, musste die Ingenieurin zugeben. Der XO hatte sich sogar schon Gedanken über die Rekalibrierung der Sensorphalanx gemacht - die sie natürlich noch verfeinern musste - aber insgesamt erweckte der Inhalt dieses Padds den Eindruck, eines Tests würdig zu sein. Seeta begab sich zur Sensorenkontrolle und begann mit der Rekalibrierung. Im Stillen zählte sie dabei langsam von 3 abwärts und war gerade bis zur Null gekommen, als Garrick einwarf: "Also, die Gamma-Korrektur sollte aber nur um 0,05% angehoben..." Ein Blitzen aus gelben Augen und ein kurzes gemurmeltes "Naja, es wird wohl auch so funktionieren..." seinerseits später, setzte sie ihre Arbeit fort.


Einige Zeit später erläuterte Garrick in der Beobachtungslounge der übrigen Führungscrew die Umstellung der Sensorenphalanx: "Commander Yadeel und ich hoffen, durch diese Maßnahme den Kanzler und sein Team innerhalb von zwei Stunden auf der Oberfläche lokalisieren zu können. Leider müssen wir dazu bis auf 1500000..." - "1600000!" warf Seeta ein, was ihr einen verärgerten Blick des XOs einbrachte, der aber ansonsten unbeirrt fortfuhr: "...1500000 Kilometer an den Planeten heran. "Sir, es reichen auch 1600000 Kilometer!" ereiferte sich die Ingenieurin nun. Ebbersmann verdrehte kurz die Augen. Was hatte er getan? Womit verdiente er es, sich nicht nur mit einer solch vertrackten Situation, sondern auch noch mit zwei sich ständig über irgendwelche Kleinigkeiten streitenden Crewmitgliedern auseinandersetzen zu müssen? Er hob langsam die Hand: "EINIGEN Sie sich auf eine Entfernung, verstanden? Wir werden in 30 Minuten aufbrechen und dann mit dem Scan starten. Miss Black, Ihr Team soll sich in Bereitschaft halten. Möglicherweise müssen wir den Kanzler und seine Leute mit Gewalt befreien, falls Beamen nicht möglich sein sollte. Mr. Sulik, Ihre Einheiten nehmen Standardverteidigungspositionen rings um die Katana ein. Ich erwarte, dass dieser Einsatz ein Erfolg wird!"


Die Katana näherte sich dem Planeten auf 1550000 Kilometer und Captain Ebbersmann ordnete an, mit dem Scan zu beginnen. Angespanntes Warten machte sich im Kontrollraum des Sternenflottenschiffes und in den Cockpits der Jäger, welche ihr Mutterschiff an strategischen Stellen flankierten, breit. "Die Klackon-Schiffe im Orbit des Planeten halten ihre Positionen", meldete Manoel Ramirez von der taktischen Konsole. Ebbersmann und Garrick tauschten einen Blick. "Da stimmt doch was nicht, Sir", sprach der Däne aus, was wohl nicht nur die beiden ranghöchsten Offiziere dachten. Ben nickte: "Gelber Alarm! Volle Defensivbereitschaft für alle Einheiten!" ordnete er an. "Wie weit sind wir mit dem Scan, Miss DeSoto?" erkundigte sich der XO nach einer kurzen Pause. "Wir haben 15% der Landmasse des Planeten abgesucht. Bisher keine Spur vom Kanzler oder seinem Team, Sir", antwortete sie prompt.


An Bord der Dariatra musterte Admiral Jonak das nahezu ahnungslose Sternenflottenschiff. Es wirkte fast schon niedlich, wie es seine kleinen Jägerchen um sich scharrte. Als wenn diese Nussschälchen etwas gegen seine Warbirds auszurichten im Stande wären! Eigentlich hätten die Klackons sich dieses kleinen Problems ja annehmen können, andererseits war es schon viel zu lange her, dass ein Romulaner die Ehre gehabt hatte, eine Föderationstrophäe mit ins Imperium zu bringen. Für Jonak stand fest, sich heute in die Liste derer, die eine solche Großtat vollbracht hatten, einzureihen. Er vergewisserte sich, dass seine Warbirds ihre zugewiesenen Positionen eingenommen hatten. Er ließ sich von jedem Subcommander den Status seines Warbirds nochmals bestätigen. Auch wenn es sich nur um ein Sternenflottenschiff handelte, wollte er nicht den Fehler machen, die Föderierten zu unterschätzen. Sie hatten Biß und waren zäh, das hatten sie im Dominion-Krieg bewiesen. Jetzt lehnte er sich in seinem Kommandosessel zurück und legte die Fingerspitzen beider Hände aneinander. Er atmete einmal tief durch. "An alle: Angriffsmuster Pertak-II. Ausführung!" Er beobachtete, wie sich mehrere der Warbirds im Anflug auf die Katana enttarnten und das Schiff unter Feuer nahmen. Der Krieg gegen die Vereinigte Föderation der Planeten hatte soeben begonnen.


"Romulaner!" rief Marina DeSoto noch, bevor sie nach einem neuerlichen Treffer, unter dem sich die Katana schüttelte, schmerzhaft zu Boden ging. "Was bei allen Raumgeistern ist denn in die gefahren?" fluchte Garrick, nachdem er sich in der Mitte des Kontrollraums wiedergefunden und aufgerappelt hatte und zu seinem Sitz zurückwankte. Ben hatte sich in seinem Kommandosessel halten können und bellte nun: "Alle Einheiten: Sperrfeuer Kappa vier, Ausführung! Geschwader: Rollen nach achtern! Neuer Kurs: 180.0! Schadensmeldungen!"


Jonaks zufriedene Miene versteinerte etwas, als die erste Angriffswelle der Warbirds weder den Jägern, noch der Katana ein schnelles Ende bereitet hatte. Stattdessen trafen überraschend viele Energiestrahlen und Torpedos der Föderationsschiffe ihr Ziel. Offenbar hatte der alte Hase dort im Kommandosessel das Pertak-II-Manöver schnell durchschaut - und diesem Schiff stand Technologie zur Verfügung, die dem romulanischen Geheimdienst bisher nicht bekannt war. Für die Sensoren der Katana war es nun ein Leichtes, die getroffenen Warbirds ausfindig zu machen, und so musste Jonak diese Einheiten zunächst aus dem Kampfgeschehen zurückziehen, bis sie ihre Position nicht mehr durch Strahlungslecks oder sonstige Schäden verrieten. Trotzdem würde schon die schiere Übermacht der romulanischen Einheiten diesen Kampf entscheiden.


Benjamin nutzte die kurze Atempause, welche die romulanischen Einheiten seinem Schiff offenbar gönnten. „Rufen Sie die Achte Flotte! Melden Sie den unprovozierten Angriff auf uns! Wir benötigen Unterstützung! Vorschläge?“ Seeta Yadeel kochte innerlich. Sie hatte das Schiff nach dem vorangegangenen kurzen Scharmützel eben wieder auf Vordermann gebracht, und nun schossen irgendwelche dahergelaufenen Romulaner es einfach so wieder zu Klump. Die Nachfrage des Captains, die sie über den Komkanal zur Brücke, der standardmäßig bei Rotem Alarm geöffnet wurde, mitbekommen hatte, gab ihr die willkommene Gelegenheit, endlich einmal eines ihrer privaten Projekte auf seine Praxistauglichkeit zu testen – und nebenbei den Romulanern eine ordentliche Lektion zu erteilen. „Hier Yadeel, Sir. Ich habe mit der Möglichkeit experimentiert, unsere Quantentorpedos mit dem zylonischen Computervirus zu bestücken. Mit Ihrer Erlaubnis könnte ich den entsprechenden Code in die Steuerungscomputer der Torpedos laden. Möglicherweise richtet der Virus an Bord der romulanischen Schiffe ähnliche Schäden an, wie an unseren Systemen.“ Auf der Brücke warf Benjamin seinem XO einen kurzen fragenden Blick zu: „Zylonischer Computervirus?“ Garrick blieb angesichts weiterer feindlicher Treffer nicht wirklich viel Zeit, lange zu überlegen, und so zuckte er andeutungsweise mit den Schultern: „Ich habe darüber etwas in den Logbüchern der Katana gelesen, Sir. Angesichts der momentanen Lage sollten wir einfach alles ausprobieren, das Hilfe verspricht.“ Der Captain nickte kurz und befahl dann: „In Ordnung, Miss Yadeel, programmieren Sie einige Torpedos um! Mr. Ramirez, erfassen Sie den nächsten Warbird. Testen wir diesen Virus!“


Jonak nahm zufrieden zur Kenntnis, dass die Schutzschilde der Katana und ihrer kleinen Jäger unter dem Dauerbeschuss der Warbirds zunehmend schwächer wurden. Mittlerweile gelangen den Feinden außerdem nur noch gelegentliche Glückstreffer. Jetzt nahm das Sternenflottenschiff mit der T'Shara offensichtlich einen der angeschlagenen Warbirds aufs Korn. Vier Quantentorpedos jagten dem romulanischen Schiff entgegen. Jonak maß diesem Vorgang jedoch keine allzu große Bedeutung bei – bis auf der T'Shara und zwei weiteren Warbirds, welche ebenfalls von den Torpedos der Katana getroffen worden waren, urplötzlich ein allgemeines Systemversagen einzusetzen schien.


Garrick zog zufrieden eine Augenbraue hoch. „Sieht so aus, als funktionierten unsere neuen Torpedos“, stellte er fest. Benjamin nickte grimmig. Durch die drei ausgeschalteten Warbirds hatte sich seinem kleinen Geschwader ein Fluchtweg eröffnet, den er nun zu nutzen gedachte.