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Drohgebärden
Autor: Seeta Yadeel

„Vorschläge, meine Damen und Herren?“ Benjamin sah seine Führungsoffiziere an. „Eine Rettungsaktion macht nur Sinn, wenn wir herausfinden, wo Kanzler Silverdale und seine Delegation festgehalten werden“, meinte Alex fast sofort. Die Elite-Force-Leaderin hatte bereits während Benjamin die übrigen über die neuesten Entwicklungen aufklärte die diversen Optionen abgewogen. Entweder man verhandelte oder man versuchte den Kanzler auf die harte Tour rauszuholen – und sie und ihr Team waren definitiv für letzteres zuständig. Benjamin sah hinüber zu Lazarus und Yadeel, die nebeneinander in ihren Sitzen saßen. Die beiden Offiziere tauschten einen Blick. Viel mehr brauchten sie nach all den gemeinsamen Jahren nicht mehr. „Ich könnte die Sensoren mit Sicherheit umprogrammieren, so daß wir damit den Aufenthaltsort der Delegation ermitteln könnten. Allerdings wird der Umbau einiges an Zeit in Anspruch nehmen“, erklärte die Chefingenieurin. Der Tev’Mekanier neben ihr führte ihren Gedanken fort. „Und auch die Abtastung eines so großen Objektes wie Klackon Prime wird vermutlich auch viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir müssen Quadratkilometer für Quadratkilometer abtasten, da es sich um eine sehr feine Differenzierung handeln würde“, erklärte er. „Sir, Sie wissen, daß es nicht Politik der Föderation ist, mit Entführern zu verhandeln“, warf Garrick nun ein. Benjamin nickte grimmig. Ihm mißfiel es auch, sich von den Klackons mit dem Leben der Geiseln erpressen zu lassen. Caressia hatte schweigend zugehört. „Captain, so wie ich es sehe, müssen wir die Geiseln befreien. Das geht nur, wenn wir ihren Aufenthaltsort ermitteln können. Und dazu benötigen wir Zeit. Und gerade diese Zeit könnten uns die Verhandlungen mit den Klackons einbringen“, gab sie ihre eigene Einschätzung ab, die von allgemeinem Nicken der übrigen Anwesenden bestätigt wurde. Auch Ben war geneigt, ihr zuzustimmen. „Wir machen es so. Mr. Lucas, setzen Sie den Kurs zurück zur Sankandia-Station fort. Miss DeSoto, ich will eine Verbindung zur politischen Führung von Klackon Prime, wenn wir dort angekommen sind“, ordnete er an. Eilig erhoben sich die Anwesenden aus ihren Sitzen. „Aye, Sir, wird sofort erledigt“, bestätigte Tomm den Befehl seines Vorgesetzten, der noch immer in seinem Sessel saß. „Lassen Sie sich Zeit, Mr. Lucas. Immerhin sollen diese Verhandlungen uns nur die Zeit verschaffen, die wir benötigen“, meinte der nun, während er langsam aus seinem Sessel am Kopfende des Tisches aufstand. Der ein oder andere verwirrte Blick antwortete ihm. „Das gilt nicht für Sie, Miss Yadeel und Miss Black. Die Sensoren und das Elite-Force-Team wollen vorbereitet sein“, meinte Benjamin dann, was dazu führte, daß die beiden Frauen eilig aus dem Raum wuselten während der Rest der Belegschaft eher gemütlich zurück auf die angrenzende Brücke trat.


General Wi’mmer sah sein Gegenüber aus seinen aus zahlreichen Einzelaugen zusammengesetzten Facettenauge an. Er hielt die Allianz, die er für sein Volk geschlossen hatte für vorteilhaft. Die fremde Spezies war technisch weit entwickelt und sein System hielt Ressourcen, die die Fremden brauchten. Er wiederum brauchte Raum für seine Expansionspläne. Raum, den er nicht hatte, weil sich die Föderation dort breit machte, wo er mit seinem Volk hinwollte.

Er selber hätte sich an Stelle der Fremden einfach genommen, was er brauchte, aber das war angeblich nicht die Art der Fremden. Er aber wußte, daß dies nichts als hohle Worte waren. Sie brauchten nicht nur die Ressourcen, sie brauchten den Standortvorteil, den Klackon und seine Welten hielten. Hier war ein idealer Anfangspunkt für eine Invasion in den Raum der Föderation, die Dank des Krieges, den sie bis vor einigen Jahren geführt hatten geschwächt war. Viele wichtige Welten der Föderation befanden sich von hier aus in Schlagdistanz. Von hier aus war es leicht möglich bis ins Herz vorzustoßen.

Was auch immer die Fremden bewegen mochte, dort einzufallen, ihm und seinem Volk bot sich hier die Möglichkeit die Früchte der Arbeit der Fremden zu ernten. Für ihre Mithilfe war ihnen genügend Raum zur Expansion zugesagt worden und er glaubte, daß die Fremden Wort halten würden, denn es ging ihnen nicht um die Planeten an sich, da war er sich sicher.

Sein Sekretär meldete sich bei ihm. „General, der Captain der U.S.S. Katana fordert ein Gespräch mit Ihnen“, gab er bekannt.

Sein Besucher stand aus seinem Sessel auf. „Es wäre sehr unklug, wenn Ebbersmann mich hier bei Ihnen sehen würde“, meinte er und blieb scheinbar auf seine Entlassung wartend stehen. Wi’mmer wußte, daß dies jedoch nur aufgesetztes Verhalten war. Der Gast fühlte sich dem Klackon überlegen. Der General hatte aber nicht vor, es ausgerechnet jetzt zu einem offenen Konflikt kommen zu lassen, und so spielte er mit. Er machte die bei seinem Volk übliche seitwärtsbewegung seines Rumpfes und entließ den Fremden damit. Dann wandte er sich dem Bildschirm und seinem Sekretär zu.

„Stellen Sie ihn durch“, meinte er, während er sich bereits in seinen Sessel zurücksinken ließ.


Ebbersmann musterte sein Gegenüber unbewegt. Der Klackon wirkte wie alle anderen auch. Eine Unterscheidung war ihm unmöglich. „General“, begann er, ordentlich vor seinem Sitz aufgestellt. Seine Körperhaltung drückte Stärke und Selbstvertrauen aus. „Ich muß protestieren. Nicht nur, daß Sie die Katana beschossen haben, zudem haben Sie noch eine diplomatische Delegation ihrer Bewegungsfreiheit beraubt.“

Der Klackon machte eine Art schnarrendes Geräusch, als er sich in seinem Sitz vorbeugte. Aus undeutbaren Facettenaugen sah er Ebbermann an, dessen für ihn fremdes Gesicht ihm auf seinem audiovisuellen Gerät entgegensah. "Captain, es ist Ihnen sicherlich klar, daß wir jedes Recht hatten, auf Ihre Flieger und die Katana zu feuern. Sie befinden sich in unserem Hoheitsbereich und Ihnen wurde ein genauer Operationsraum zugewiesen, den Ihre Flieger verletzt haben“, konterte der General.

Ebbersmann verschränkte die Arme hinter dem Rücken. „Ich wage zu widersprechen. Und es rechtfertig auch nicht die Behandlung unseres diplomatischen Personals“, hielt er dagegen. Wi’mmer konterte sofort. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, gab er an.

Ebbersmann verzog noch immer keine Miene. „Ich verlange die Freilassung des Kanzlers und seiner Delegation“, gab er an. Erneut ein schnarrendes Geräusch, während der General sich wieder zurücklehnte. „Wir können über alles reden. Ich kontaktiere Sie in einer Stunde wegen eines entsprechenden Termins. Wi’mmer Ende.“

Irritiert sah Benjamin auf den schwarzen Sichtschirm in der Mitte der Brücke der Katana. Hatte nicht er Zeit herausschinden wollen durch die Aufnahme von Verhandlungen? Er wollte einen Besen samt Stiel verspeisen, wenn der General nicht gerade genau das selbe getan hatte.


Admiral Jonak saß in der Zwischenzeit auf der Brücke seines getarnten Warbirds. Der Planet lag zwischen seinem Schiff und der Katana. Er brauchte jedoch nicht auf der selben Seite des Planeten zu sein, um genau zu wissen, was dort vor sich ging. Rund um das Schiff der Sovereign-Klasse befand sich eine Reihe der neuesten Warbirds. Allesamt waren sie während der letzten Züge des Dominionkrieges vom Stapel gelaufen. Eigentlich hatten sie im Krieg an der Seite der Föderation und der Klingonen kämpfen sollen, nun sollten sie jedoch anderweitig zum Einsatz kommen. Der neugebildete Senat hatte entschieden, daß es an der Zeit war, weiter zu expandieren. Gerade jetzt schien der Zeitpunkt ideal. Die Föderation war noch immer angeschlagen und vergeudete Ressourcen auf die Erkundung der neuentdeckten anderen Universen. Es war wie eine Aufforderung zur Invasion. Ihm oblag nun die Aufgabe, eine Flotte in den Raum der Föderation zu führen und das erste System von vielen zu erobern. „Wie lange noch?“, fragte er den Captain der Dariatra, von der aus er die Operation leiten würde. „Das letzte Schiff trifft in 15 Stunden hier ein“, erklärte dieser. „Wir starten sobald wir komplett sind“, erklärte Jonak, dann stand er auf, um sich in sein Quartier zurückzuziehen. „Oh, und bei unserem Aufbruch muß die Katana neutralisiert werden. Leiten Sie alles notwendige in die Wege“, ordnete er in der Tür an. Dann war er weg.