Cookies help us deliver our services. By using our services, you agree to our use of cookies.
PathfinderWiki
Log in

Log 114

From PathfinderWiki

Hunde, die bellen, beißen doch
Autor: Alexandra Black
Autor: Benjamin Ebbersmann
Autor: Caressia Silverdale

Caressia hatte sich auf der Krankenstation melden müssen, nachdem sie peinlicher Weise beim Empfang zusammengeklappt war. Dr. Maddigan sah sie besorgt an. "Sie sehen blass aus." "Sehr komisch Doktor. Ich konnte mich nicht zwischen puterrot und karmesin entscheiden, weil ich mich so geschämt habe, da habe ich mich für leichenweiss entschieden." "Passiert ihnen das in letzter Zeit öfter?" Sie schnaubte "Nein, nur bei Darven. Den meisten anderen Telepathen denen ich begegne käme es nicht in den Sinn soetwas zu versuchen, noch wären sie in der Lage meine Barrieren so einfach zu durchbrechen." "Ist er denn so viel stärker?" "Ich weiss es nicht so genau, Darven wurde nie nach Sternenflottenmaßstäben gemessen. Ich bin P 14, zumindest war das bei meiner letzten Prüfung so, und somit einer der stärksten Telepathen in Diensten der Sternenflotte." Maddigan hielt inne "Bei ihrer letzten Prüfung?" "Bei meinem Volk kommt es gelegentlich vor, dass man im späteren Lebensverlauf noch einmal seine Kräfte erweitert. Ich war mit P 12 beim Eintritt in die Sternenflotte schon sehr stark." "Und wo würden sie ihren Partner ansiedeln?" "Ich glaube zwischen P 14 und 16." Der Doktor scannte, obwohl er wusste, dass es wenig Sinn machte, den Kopfbereich der Elierianerin. Er hatte sich vorgenommen diese unklaren Gehirnströme dennoch regelmäßig zu messen um etwaige Abweichungen dokumentieren zu können. "Und jetzt verraten sie mir, warum er ihre Barrieren so einfach knacken kann." "Das liegt an den Hochzeitsriten meiner Heimat. Wir vertreten die Ansicht, dass zwischen Partnern keine Geheimnisse stehen sollten und deshalb verbindet man sich so lange, bis man de Barrieren des anderen mühelos umgehen kann." "Verbinden?" "Geistig Doktor, eine körperliche Vereinigung von in meinem Fall mehr als 72 Stunden wäre dann doch etwas zu viel verlangt, finden sie nicht?" erwiderte die Counselor mit einem leichten Lächelen auf den Lippen. "Aber 72 Stunden mit dem Geist eines anderen Menschen verbunden zu sein stelle ich mir auch nicht gerade leicht vor." "Das war es auch nicht, trotzdem sollte ich nicht das Bewusstsein dabei verlieren." Der Doktor betrachtete seine Patientin nachdenklich. "Hm", macht er und versuchte nachzuvollziehen was in dem Moment in dem jemand ungebeten in das Bewusstsein eines anderen eindrang passierte. Plötzlich sah er von seinem Tricorder auf "Caressia ich habe eine Idee. Wären sie zu einem kleinen Experiment bereit?" "Kommt auf das Experiment an." "Ich möchte wissen wie es sich anfühlt, wenn jemand ohne Erlaubnis in den Geist eines anderen vordringt, könnten sie das bei mir tun?" Die Elirianerin schluckte "Doktor, das halte ich für keine gute Idee. Ihre natürlicher Widerstand wäre meinen Fähigkeiten nicht gewachsen. Ich könnte Dinge sehen, die sie nicht mit anderen Teilen möchten." "Sie stehen unter ärztlicher Schweigepflicht oder?" fragte er mit einem zuversichtlichen Lächeln. Wenn er wusste was dabei im Körper vorging konnte er vielleicht auch herausfinden, weshalb seine Patientin neuerdings immer ohnmächtig wurde. Widerstrebend ließ Silverdale sich darauf ein. "Geben sie mir ihre Hände, das hilft", meinte sie und zog ihre Handschuhe aus. Ihre Hände waren weich, wie der Arzt fand, was sie prompt mit einem "Ich benutze eine Creme mit Seidenproteinen", kommentierte. "Ich habe gar nichts gespürt!" sagte er. "Das ist auch ein Gedanke an der Oberfläche. Ich werde jetzt tiefer gehen, nicht erschrecken." Jetzt konnte der Doktor auch spüren, dass er nicht alleine war, obwohl die Counselor langsam in sein Bewusstsein drang spürte er wie sein Herz schneller schlug und ihm ein schummrig wurde. Er fühlte sich müde, kurz bevor man in einen langen Tiefen Schlaf fällt und ganz genau spürte er, dass er in seinen Gedanken nicht alleine war. Ohne den Mund zu bewegen meinte Caressia 'Und, wie fühlen sie sich?' "So als ob ich gleich schlafen müsste", sagte er. Sie nickte und zog sich langsam, Schicht für Schicht aus seinem Unterbewusstsein zurück. Als sie ihre Hände von ihm löste und die Verbindung so beendete wich der Schwindel und auch sein Herzschlag beruhigte sich. "Er macht das nicht so langsam, oder?" "Nein, das tut er nicht." Maddigan nickte und sah nachdenklich auf seine Hände. "Caressia, wäre es möglich, dass sowohl sie als auch der Kanzler eine weitere Erweiterung ihrer telephatischen Fähigkeiten erfahren haben." Sie nickte "Durchaus." "Und sie sehen sich nicht besonders häufig oder?" "Worauf wollen sie hinaus?" "Dass ihr Körper einfach keine Zeit hatte sich sowohl an ihren, als auch seine Kräfteveränderung, zu gewöhnen. Er kommt vermutlich besser damit zurecht, weil er mehr Kontakt mit anderen Telepathen hat, aber sie hatten keine Chance sich darauf einzustellen." Sie sah ihn versonnen an "Warum bin ich darauf nicht selbst bekommen." Der Doktor lächelte, er freute sich eine mögliche Diagnose gefunden zu haben. "Dann würde ich sagen, dass sie mehr Zeit mit dem Kanzler verbringen, dann sperrt ihn der Captain vermutlich auch nicht weg." "Er ist es nicht gewohnt, dass man nicht nach seiner Pfeife tanzt", gab Caressia mit einem amüsierten Blick zurück, ehe sie sich verabschiedete und sich, nachdem sie ihre Uniform gegen eine auberginefarbene Seidentunika und eine schwarze weite Hose getauscht hatte, auf die Suche nach Darven machte. Sie fand ihn schlecht gelaunt in seinem Quartier. "Du hast dich mit dem Captain angelegt, oder?" 'Ein ziemlich unhöflicher Mensch' Sie ließ sich ihm gegenüber nieder. "Darven, wir müssen reden!" "Worüber? Dass du auf dieses Schiff kommst und mich vor meinen Vorgesetzten und Kollegen blamierst, zum Beispiel. Oder vielleicht über dein unmögliches Benehmen! Darven du bist hier nicht zuhause, du musst dich schon an die Richtlinien der Sternenflotte halten." 'Dein Captain hat sich auch hart am Rand der Legalität bewegt.' "Hättest du sie sterben lassen?" Darven schüttelte den Kopf. 'Wie geht es dir?' "Besser", erwiderte sie. "Warum hast du mich als deine Frau bezeichnet?" 'Weil du genau das bist' "Du glaubst also, du seist mir überlegen? Dr. Maddigan meint, dass wir uns nur zu selten sehen. Ich habe vermutlich meine Fähigkeiten weiter ausgebaut und du auch, vermutlich sind wir einfach zu weit auseinander." Er betrachtete sie Nachdenklich und sagte nach einer Weile, das war das erste mal, dass er seine Stimme an diesem Tag gebrauchte "Und was schlägst du vor?" "Wir versuchen es nochmal, langsam." "Was? Eine Verbindung." Sie nickte "Weisst du, früher hast du nicht einfach meine Hand genommen und bist wie ein Dolch in meine Gedanken eingedrungen", sagte sie sanft. Er süffisantes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sie betrachtete. "Und da hast du dir gedacht, du kommst einfach vorbei, während ich mich eigentlich auf eine diplomatische Mission vorbereiten müsste und das dann noch in dieser Unterwäsche. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du versucht mich zu verführen", erklärte er mit einem Blick auf die Unterwäsche, die sich sachte gegen den leichten Seidenstoff abzeichnete. "Sagen wir es ist ein Denkanstoß und willst du behaupten du versuchst das nicht?" "Ich?" erwiderte er unschuldig. "Ja, du weisst, dass ich deine Stimme mag." Caressia neigte sich nach vorne "Und ausserdem auf diese Mission hast du dich aussreichend vorbereitet", wisperte sie. Er rückte etwas näher und legte eine Arm um ihre Taille "Du bist nervös, wie niedlich", stellte er fest. "Sei vorsichtig." "Das hast du damals auch gesagt", erwiderte er und musste an ihre erste gemeinsame Nacht denken. Als ihre Lippen sich schließlich berührten wurde ihr dennoch schwindlig, das Bewusstsein verlor sie jedoch nicht. Der Privatsekretär des Kanzlers hatte sich keine Gedanken gemacht, als er die Türe zum Quartier seines Herrn öffnete. Er hatte gespürt, dass seine Exzellenz gute Laune hatte und hielt den Zeitpunkt für die tägliche Besprechung für gut. Um so mehr war er erstaunt, als er Darven und Caressia eng umschlungen vorfand. 'Nicht jetzt!' sandte der Kanzler, ohne sich von ihr zu lösen. Der Sekretär verstand und zog sich diskret zurück. Er würde der Königin also berichten können, dass die Ehe seiner Exzellenz wieder in Ordnung war. Sie hatte eine Klärung von Caressias Status gewünscht. Es gab also zwei Möglichkeiten, entweder Darven hatte Caressia gezeigt, wo ihr Platz war, oder sie hatte ihre Ebenbürtigkeit bewiesen. Abwesend fuhr Quarden sich durch das schwarz-lilane Haar, als Lady Fildais ihm entgegen kam. Sie gehörte ebenfalls zu Darvens Entourage und bot ein beeindruckendes Bild. Ihre langen Haare waren von einem hellen silbergrau, das mit türkisfarbenen Strähnen durchzogen war. Ihre Augen hatten die Farbe ihrer Haarsträhnen und sie war nicht nur schön, sondern auch eine sehr gute Diplomatin. "Er ist beschäftigt", erklärte Quarden, der seine Faszination für die Lady nur schwer verbergen konnte. "Womit?" fragte Fildais kühl. "Lady Caressia." "Um diese Uhrzeit?" kam mit einem Augenbrauenheben zurück. Sie bekam ein Schulterzucken als Antwort. "Naja bitte, wenn das sein muss. Quarden bringen sie mir bitte das letzte Verhandlungsprotokoll", damit machte sie auf dem Absatz kehrt. Sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war mit disem Schiff zu reisen. Der dickliche Sekretär schnaubte und ging zu seinem Quartier zurück.


Stirnrunzelnd sah sich Alex Black wieder und wieder die Aufzeichnung des EliteForce-Trainings an. Bei jedem Durchgang lag ihr Augenmerk auf einem anderen Teammitglied. Bei dem gleich folgenden Briefing würde sie auf besonders gut gelungene Manöver ebenso eingehen, wie auf grobe Patzer. Als sie etwa die Hälfte der Aufzeichnung mit Augenmerk auf T'Clea analysiert hatte, ertönte das Türsignal ihres Büros. Sie stoppte die Aufnahme und verdeckte ihre Notizen. "Ja bitte!?" Der Computer kannte dies umgangssprachliche Floskel als Erlaubnis zum Eintreten eines Besuchers und öffnete die Tür. Counselor Silverdale hatte geduldig gewartet und trat nun ein. Alex stand kurz von ihrem Stuhl auf. "Counselor!?", begrüßte sie die Elirianerin mit leichter Verwunderung. "Was kann ich für Sie tun?" Sie deutete auf die Besucherstühle vor dem Schreibtisch, die seit ihrem Dienstantritt auf der Katana nur selten genutzt worden waren. Auch Caressia wollte dies offensichtlich nicht ändern, denn sie lehnte mit einer knappen Geste ab. "Einen Termin für ein Gespräch mit mir vereinbaren...", antwortete die Counselor ohne Umschweife und beobachtete dabei die Reaktion der Lieutenant. Diese wirkte zunächst überrumpelt – war sie im Grunde auch – fing sich aber recht schnell wieder. "Ich dachte mir schon, dass ich mich auf Dauer nicht davor drücken kann...", lächelte Alex etwas verlegen. "Wann schlagen Sie vor, sollten wir uns treffen?" "Je eher desto besser", meinte Caressia. "Wie wäre es in einer halben Stunde?" Sie sah Black forschend an, diese warf einen Blick auf die Uhrzeit. "Schlecht – ich habe gleich ein Team-Briefing, das ein wenig dauern kann." Silverdale zog die Augenbrauen hoch. Sie witterte eine Ausrede, sah aber ein, dass der von ihr vorgeschlagene Termin sehr kurzfristig war. "Danach ist noch die Besprechung der Führungsoffiziere...", überlegte Alex laut, "aber danach hätte ich Zeit – wenn Ihnen das auch Recht ist?" Die Elirianerin dachte kurz nach. "Einverstanden. Dann nach der Besprechung."


Nachdem Lieutenant Black ihre Analyse beendet hatte, schaffte sie es noch eben rechtzeitig zu dem von ihr selbst anberaumten Briefing. Sie wanderte die Stufen hinab zu einem kleinen Podest, von dem aus die Besprechungen hier gewöhnlich geführt wurden. Lange brauchte sie nicht zu warten, dann war Ruhe bei den EliteForce-Mitgliedern eingetroffen und alle hatten sich rasch hingesetzt. "OK, dann können wir loslegen.", begann Black. "Wie Ihr Euch denken könnt, habe ich mir die Trainingsaufzeichnungen genau vorgenommen. Sieht aus, als hätten die Missionen Euch im Allgemeinen ganz gut gelegen, denn bis auf eine sind alle sehr gut verlaufen. Besonders hervorheben möchte ich die hervorragende Arbeit von Chung in Mission 3, bei der Entschärfung der Sprengsätze. Aber ich habe auch nichts Geringeres erwartet. Aber eins nach dem anderen." Mit ein paar Tastendrücken ließ Black die Missionsziele von Mission 1 sowie eine Übersicht des Lageplans auf dem Bildschirm erscheinen. "Die Teams Alpha, Beta und Kappa haben sich hier für den kürzesten Weg entschieden, der zugleich auch etwas einfacher war. Ich kann Euch aber eine gewisse Kritik nicht ersparen. Alle Teams kannten diese Simulation bereits und trotzdem wurde diese arme Geisel hinter dem Tresen jedesmal erschossen... Ich glaube, ich muss niemanden ansehen?" Dennoch wanderte ihr Blick nacheinander zu den drei verantwortlichen: Burgoyne, Galindez und Sato. "Immerhin war besagter armer Teufel die einzige Geisel, die in der Simulation ihr Leben lassen musste... Das macht es aber auch nicht besser – Ziel war unter anderem die 'Befreiung' der Geiseln, nicht deren Ermordung... Die Mission wird von mir angepasst und ich erwarte, dass die Geiseln dann überleben!" Ein paar weitere Tastendrücke und das Display zeigte die entsprechenden Daten der zweiten Mission an. "Mission zwei", verkündete Black. "Unser Sorgenkind... Positiv bis auf einen Einzelfall sind Geiseln nicht einmal verwundet worden. Negativ: Bis auf einen Einzelfall ist auch der Geiselnehmer nicht einmal verwundet worden – von Klärung der Situation mal ganz zu schweigen..." Die Teamleaderin ließ für einen Moment ihren Blick über die vor ihr Sitzenden schweifen. "Gute Arbeit, Liza", fuhr Black schließlich fort. "Sie haben offensichtlich als einzige verstanden, dass ein Ganzkörper-Schild bedeutet, dass man am sinnvollsten auf den Kopf zielen sollte und den Geiselnehmer ausgeschaltet." "Nein Ma'am", antwortete Liza vom Epsilon-Team etwas verlegen. "Ich hatte es zwar versucht, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Tramelle den Treffer landete..." "Nein", korrigierte Black. "Tramelle hat dem Präsidenten das Ohr abgeschossen... Du hast den Geiselnehmer erwischt. Ich habe diese Stelle sehr genau überprüft..." Im Briefing-Room brach Gelächter aus. "Hey Tramelle – dafür musst Du aber ne Runde schmeißen – ich hab den Präsidenten nicht mal gesehen!", gröhlte Vabande aus dem Gamma-Team und auch die anderen konnten sich manchen Kommentar nicht verkneifen. Black wartete ein wenig ab, bis wieder Ruhe eingekehrt war und schaltete derweil zur nächsten Mission weiter. "Zu Mission drei habe ich nichts weiter zu sagen. Wir haben sie zum ersten Mal trainiert und sie ist der Anstoß zu einigen kommenden Simulationen mit Schwerpunkt auf Nahkampf. Ich werde das vorbereiten und beim morgigen Briefing kurz erläutern."


"Computerlogbuch der Katana, Captain Ebbersmann, Nachtrag. Durch den Zwischenfall mit den Kolianern werden wir es nicht rechtzeitig zum vereinbarten Treffpunkt mit den Klackons auf Robentra IV schaffen. Da sich Klackon Prime jedoch nur wenig abseits unseres Kurses befindet, hat sich Kanzler Silverdale bereit erklärt, eine Verlegung des Verhandlungsortes zu arrangieren. Diesem Vorschlag hat die Regierung der Klackons zugestimmt. Ich habe den Kurs der Katana entsprechend ändern lassen." Nachdem Ebbersmann seinen Logbucheintrag beendet hatte, verließ er seinen Bereitschaftsraum um die Besprechung mit den Führungsoffizieren zu leiten.

"Wir werden in wenigen Stunden Klackon Prime erreichen.", eröffnete der Captain die Besprechung. "Dort werden wir den Gesandten Silverdale absetzen und im Orbit warten. Die Regierung von Klackon ist ein wenig xenophob und will uns deshalb nicht auf die Oberfläche des Planeten lassen. Haben sie irgendwelche Fragen?" "Ja Captain, was sollen wir eigentlich bei dieser Mission?", fragte Dalen Lazarus unverhohlen. "So richtig weiß ich das auch nicht, aber die Admiralität hat mir mitgeteilt, dass einer diplomatischen Mission eine größere Würde zuteil wird, wenn ein großes Schlachtschiff sie begleitet. Darüber hinaus möchte die Sternenflotte, dass ich mich an Bord weiter akklimatisiere und mich mit allen Systemen und Abteilungen vertraut mache. Dafür ist eine solche Wartemission bestens geeignet." Nach einer kurzen Pause gab er zudem bekannt: "Darüber hinaus bin ich ermächtigt worden, Ihnen einen zweitägigen Urlaub zu gewähren." Er sah in überraschte Gesichter. "Dies ist selbstverständlich kein Befehl." "Captain, aus dem Datensatz über die Klackons geht hervor, dass diese Fremden nur sehr selten jemanden auf ihren Planeten lassen, sollen wir den Urlaub dann alle an Bord verbringen, die Holodecks werden überbelegt sein?", gab DeSoto zu bedenken und der Captain nickte. "Sehen sie in den Ausführungen einmal unter Sankandiastation nach. Ich habe mir erzählen lassen, dass es dort hochinteressant sein soll." DeSoto sah unter dem besagten Schlagwort nach und Ebbersmann beschrieb: "Es ist nicht nur die größte Station, die Klackon Prime umkreist, sondern auch die erste Plattform, die die Klackons in den Weltraum gebracht haben. Sie hatten damals Hilfe von einer außerirdischen Macht, wir können heute jedoch nicht mehr sagen, wer diese Macht war. Es wird vermutet, dass es entweder die Romulaner waren, die Tholianer oder die Breen, die den Klackons alte romulanische Technologie verkauft haben. Auf jeden Fall hat sich die Sankandiastation in der Zwischenzeit zum größten Trabanten des Planeten entwickelt, sie ist weiterhin der einzige Zugang, den die Klackons zu ihrem Planeten gewähren. Jede Ware und jeder Besucher muss diese Station passieren. Es ist nicht bekannt, wie viele Bewohner die Station zur Zeit bevölkern. Es scheint jedoch eine Art Schmelztiegel vieler Völker und Spezies zu sein." Wenige Minuten später war die Besprechung zu Ende. Black wartete an der Tür kurz auf die Counselor: "Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich noch eben in die EliteForce-Zentrale diese PADDs wegbringen. Danach bin ich sofort bei Ihnen." "Das ist kein Problem. Ich werde Sie erwarten.", bestätigte die Elirianerin und betrat zusammen mit Sulik, Yadeel und Black den Turbolift.

Ramirez wollte als einer der Letzten den Konferenzraum verlassen, da wurde er vom neuen Captain angesprochen: "Es war ein langer Tag Lieutenant Commander, haben Sie schon etwas gegessen?" "Noch nicht, aber ich war gerade auf dem Weg in die Bar." "Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich mitkomme, dann könnten wir gleich einige Details zu ihrem Aufbau des Sicherheitssystems hier an Bord besprechen. Leider habe ich noch nicht die Zeit gefunden, mich mit dem Schiff vertraut zu machen. Und außerdem weiß ich noch nicht einmal, wo hier auf der Katana das beste Essen zu finden ist." "Wir können in die Bar gehen, wenn sie wollen, die Bartenderin ist eine der Talentiertesten ihres Metiers." "Das hört sich gut an." Der neue Captain der Katana nahm seine graue Tasche und hängte sich diese über die Schulter, dann gingen die beiden in Richtung des Turbolifts. "Ich bin nicht umhin gekommen, ihre Personalakte zu lesen und wollte fragen, ob sie wirklich der Sohn von Carlos Ramirez sind. Also ich meine den Schriftsteller von Victors letzte Reise und Leise Wahrheiten?" Manõel nickte. "Er hat unglaublich viel geschrieben, aber Victors letzte Reise war wohl sein größter Erfolg. Es freut mich, dass Sie die Geschichte gelesen haben." Die Schiffsbar war noch nicht besonders frequentiert, ein bolianischer Crewman saß mit einem Fähnrich an einem der Fenster und eine Frau hinter der Bar goss blaue und grüne Flüssigkeiten zusammen. Die Musik, die durch den Raum strömte, erkannte Ebbersmann als ein Stück von Chopin. "Es ist eine sehr schöne Bar.", bemerkte der neue Captain und fügte an: "Vielleicht sollte man noch ein paar Pflanzen hineinstellen, für die Atmosphäre. Ich denke da an kleine Bäume und Ziersträucher" "Ich nehme an, dass dies kein Befehl ist.", sagte die Dame auf der anderen Seite der Bar etwas frech. Der Captain grinste: "Es ist eher eine Art Vorschlag." "Nee, nee, keine großen Pflanzen.", entgegnete die Bartenderin. "Auf Coruscant habe ich mal mit einer Bar voller Pflanzen, kleiner Bäume und Sträucher gearbeitet, es war die Industrial Light and Cocktailsbar. Die Gäste hatten die Angewohnheit immer ihre Drinks in die Pflanzen zu kippen, wenn sie keinen Durst mehr hatten und die allerschlimmsten haben die Töpfe auch als Toilette benutzt und das kann ich in meiner Bar nicht brauchen." Der Captain überlegte kurz: "Vielleicht könnte man wenigstens einige guliuinische Hängekakteen an die Decke hängen." Die Barkeeperin nickte. "Naja, aber nur so lange keine Kanianer hereinkommen, die haben ihren Ausgang am Rüssel." Der Captain streckte seine Hand über den Tresen: "Ich bin Captain Ebbersmann, der neue Captain der Katana." "Ich bin Tu'Ran, also Rhâl Tu'Ran und ich bin die alte Bartenderin dieser wunderschönen Bar, nett Sie kennenzulernen.", erwiderte sie den Gruß des Captains. "Jetzt müssen Sie mir nur noch sagen was Sie zu trinken wollen, Gentlemen." "Ja, also ich möchte einen Roten, einen roten 2077er Pyrenäenwein.", sagte der Sicherheitschef. "Klar, kein Problem und Sie?", gab die Twil'Lek zurück. "Ich möchte einen Orangensaft, frischgepresst, und zwar aus Venezuelanischen Orangen bitte, aus Ostvenezuela, wenn es möglich ist." Dann setzten sich die zwei Offiziere an einen Tisch am Fenster. Wenige Minuten später brachte die Barkeeperin die gewünschten Getränke und zwinkerte den Offizieren dabei zu. Nach einem kurzen Dank ließ sie die Beiden alleine. Ebbersmann nahm etwas aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. "Das ist Schann-Jakoninianische Schokolade, wollen sie ein Stück?" Vorsichtig sagte Ramirez: "Gerne." Es war ein durchsichtiges Säckchen und das, was sich im Inneren befand, sah eher aus wie eine Schokoladentafel, die man aus dem 76 Stock des Hauptquartiers der taktischen Planung der Sternenflotte hatte fallen lassen. Es waren Krümel und einige Stücke von der Größe eines halben Fingerhuts."Sie sollten erstmal vorsichtig eines der kleineren Stücke probieren, es ist ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis."



Etwa zur gleichen Zeit hatte Alexandra den Besprechungsraum von Counselor Silverdale erreicht. Sie atmete noch einmal tief durch und betätigte dann das Türsignal. Caressia hatte sich schon fürs Abendessen umgezogen. Sie war gut gelaunt und hoffte, dass dieses Gespräch nicht so gezwungen verlief, wie die letzten Crewgespräche. Als schließlich die Türe aufschwang lächelte sie Lieutenant Black entgegen. "Danke, dass sie sich Zeit dafür nehmen." "Keine Ursache. Ich hätte mich auch nicht so davor drücken sollen.", antwortete Alex und blickte sich kurz in dem Raum um. Er hatte sich seit Velains Weggang bereits sehr verändert. Zu Zeiten der delvianischen Counselor hatte die EliteForce-Leaderin diesen Raum bereits kurz kennengelernt und danach keinen großen Wert darauf gelegt, ihn jemals wieder zu betreten. Sie hatte in ihrer Vergangenheit mehr Zeit im 'Counselor-Revier' verbracht, als ihr lieb war. Die Zeit im SG-Universum war in dieser Hinsicht sehr erholsam gewesen, aber sie hätte wissen müssen, dass sich Gespräche mit einem Counselor nach ihrer Rückkehr nicht völlig vermeiden lassen würden. "Und dabei beisse ich im Regelfall gar nicht", erwiderte Silverdale, während sie ihre Nachtschattenorchidee mit Wasser besprühte. Sie schimmerte in Blautönen, begann aber in rot- und Gelbtöne überzuwechseln. "Die meisten Crewmitglieder kommen nicht gerne her. Ich frage mich immer ob es an mir liegt, oder an meiner Vorgängerin." Alex nickte leicht. "Also ich kann nur für mich sprechen - da liegt es mehr daran, dass ich kein Fan von 'Seelen-Striptease' bin. Das hat also weder mit Ihnen noch mit Ihrer Vorgängerin zu tun..." "Das sind die meisten Menschen nicht. Es geht hier auch nicht darum mir Einblick in die tiefen ihrer Seele zu gewähren, wenn sie das nicht wollen. Tiefenpsychologische Therapie ist bei weitem nicht für jeden geeignet und schon gar nicht bei einem von der Flotte verordneten Dienstgespräch einmal im Jahr", erklärte die Counselor und blickte auf die inzwischen gelbe Blume "Mögen sie gelb?" Der Blick der Lieutenant folgte dem der Counselor zu der Nachtschattenorchidee. Die Frage nach so etwas banalem wie einer Farbe überraschte sie. "Ja", antwortete sie nachdenklich. "Sagt das etwas über mich aus?" "Naja sie kennen doch sicher diese Moodringe und so weiter, die es im 21. Jahrhundert auf der Erde gab, sie wechselten die Farbe je nach Laune, beziehungsweise eher Temperatur des Trägers. Und wenn sie Gelb mögen ist das ein gut, bei mir wäre das gar nicht gut", erläuterte Dr. Silverdale und wies auf die Orchidee. "Mein Volk kennt viele Wege die Stimmung seiner Mitmenschen transparenter zu machen." Alex zog überrascht die Augenbrauen hoch. Sie kannte tatsächlich diese Ringe. Als Kind hatten sie und ihre Schwester sich ständig um eines dieser Exemplare gestritten. Aber schon damals war Alex durchsetzungsfähiger gewesen als Samantha. Inzwischen jedoch befand sich der Ring auf der Erde bei ihrer Schwester, wohlgehütet in einer Schmuckschatulle. "Diese Pflanze spiegelt farblich Ihre Stimmung wider?" Caressia wies einladend auf eine kleine Sitzgruppe "Ja, ausser es sind zu viele Personen im Raum, dann wird sie meistens bunt, vermutlich wird sie gleich halb gelb und halb blau oder soetwas, möchten sie etwas trinken?" "Nein Danke." Die EliteForce-Leaderin folgte der Einladung der Counselor zu der Sitzgruppe und sah die Orchidee weiterhin nachdenklich an. "Aber wenn gelb für Sie nicht gut ist - und diese Pflanze gerade Ihre Stimmung anzeigt... ich kann ein ander Mal wieder kommen..." Alex sah deutlich verwirrt drein. "Die Pflanze hat nur auf ihr Eintreten reagiert, sehen sie, weiter unten wird sie schon wieder blau." "Achso... " Alex schüttelte den Kopf und schob damit symbolisch ihre Verwirrung bei Seite. "Ich habe mich übrigens dazu entschlossen die Aufzeichnungen meiner Vorgängerin nicht zu benutzen, ich bilde mir gerne eine eigene Meinung", zumindest solange man sich nicht über Monate hinweg vor einem Termin drückt fügte sie in Gedanken an Commander Andersson hinzu. "Also, lassen sie uns über ihren Alltag hier auf dem Schiff sprechen. Sind sie gerne hier?" "Verstehe. Nun, ja. Es gefällt mir wirklich gut hier und die Zusammenarbeit mit meinem Team läuft besser, als ich es je erwartet hätte.", antwortete Alex wahrheitsgemäß. "Was hatten sie denn erwartet?" Die Lieutenant seufzte leise. Ja, was hatte sie eigentlich erwartet? "Hm,... ich schätze ich hatte so etwas wie Anlaufschwierigkeiten erwartet. Dass mir die Rückkehr in dieses Universum einfach schwieriger fallen würde. Aber so war es nicht. Ich wurde mit offenen Armen empfangen..." Sie zuckte mit den Schultern. "Haben sie noch Kontakt zu ihren Kollegen beim SG-Kommando?" "Nein - es gibt keine Subraumverbindungen von hier ins SG-Universum. Das funktioniert nur über Boten und meines Wissens ist von hier aus niemand mehr hinüber gereist, seit ich zurück bin. - Aber das wäre auch etwas zu gefährlich." Alex lächelte. Auch wenn die Entfernung zu ihren Freunden und Bekannten in diesem Nachbaruniversum unüberwindlich schien, dachte sie gerne an ihre Zeit dort zurück und wusste, dass man sie nicht vergessen würde. Genausowenig wie sie die Leute dort jemals vergessen würde. "Fehlt ihnen der Kontakt?" fragte die Counselor weiter. Black schien mit sich und der Welt im Reinen und sie war augenscheinlich nicht gefährdet für einen Raumkoller. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Die Counselor war wirklich gut. Sie stellte jedenfalls zielstrebig die Fragen, über die sie sich selbst bis zu deren Beantwortung nicht ganz im Klaren gewesen war. Zumindest kam es ihr so vor. "Ich würde sagen ja und nein. Einerseits vermisse ich diese Leute natürlich schon. Ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht. Sie sind mit mir durch dick und dünn gegangen, wie man so schön sagt. Aber auf der anderen Seite, ist hier genug los um mich davon abzulenken..." Alex zögerte kurz. "Naja, mich abzulenken, überhaupt darüber nachzudenken, dass mir der Kontakt fehlt." Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr der Kontakt ihr wirklich fehlte. "Aber sie haben hier Freunde?" "Hm,... 'gute Bekannte' trifft es wohl eher. Wie gesagt, ich komme gut mit meinem Team aus. Aber ich bin nun auch noch nicht so lange an Bord, dass sich eine wirkliche Freundschaft hier hätte entwickeln können." "Liegt es wirklich an der Zeit?" Für einen Moment kehrte Stille ein. "Ich weiß nicht. Oder viel mehr - ich weiß nicht, woran es sonst liegen sollte." "Was machen sie hier in ihrer Freizeit." "Das ist ganz unterschiedlich. Einmal in der Woche treffe ich mich zu einem gemeinsamen Training mit Seeta, also Commander Yadeel. Ansonsten verbringe ich relativ viel Zeit mit meinem Team, bereite Trainingsprogramme vor, mal bin ich in der Schiffsbibliothek, selten mal auf dem Holodeck...", antwortete Alex ehrlich. Ihre Freizeit war meist randvoll mit Aktivitäten. Ablenkung eben. "Ich..." Wieder zögerte sie für einen Moment. Ja, sie hasste Seelenstriptease, aber in diesem Moment fragte sie sich, ob es nicht klüger war, wenn sie Silverdale einfach erzählte, weshalb sie es so verabscheute, zu viel Zeit für sich alleine zu sein und über vergangene Dinge nachzudenken. "Ich muss immer etwas zu tun haben..." "Und das müssen sie weshalb?" Caressia biss sich auf die Zunge, vermutlich war das zu viel. "Lassen sie es mich anders formulieren. Wenn sie so viel machen, warum hat man dann das Gefühl, dass sie sich abgrenzen?" "Also zunächst einmal - ich bin einfach ein aktiver Mensch. Ich konnte noch nie einfach nur rumsitzen.", blockte Alex plötzlich ab. Doch sie merkte augenblicklich an Caressias unvermindert interessiertem Blick, dass sie ihr diese Halbwahrheit nicht abnehmen würde. Zwar war das Wort Langeweile ihr tatsächlich annähernd ein Fremdwort, aber das war nun einmal nicht der Grund, weshalb sie sich ständig neue Beschäftigungen suchte. Sie atmete tief durch und hatte dann ihre Entscheidung getroffen. Sie würde der Counselor vertrauen. "Nennen wir es... 'Erinnerungen' oder 'Geister der Vergangenheit'. Dinge, über die ich nur ungern nachdenke, weil sie mich gefangen nehmen können... Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären soll." "Sie wissen aber, dass Verdrängung nicht auf Dauer hilft. Wenn wir uns unseren Geistern nicht stellen, dann werden sie uns einholen und manchmal wird man dann davon erdrückt." "Ja", Alex nickte. "ich weiß. Es ist auch nicht so, dass ich etwas verdrängen wollte. Also... es geht um einen Zwischenfall vor meinem Aufenthalt im SG-Universum auf der Maryland. Ich habe deswegen auch schon viel Zeit mit ihrem Kollegen dort bei diversen Gesprächen verbracht. Es ist nur - wann immer ich darüber nachdenke, komme ich an einen Punkt, an dem ich mich im Kreis drehe. Es scheint mir alles völlig unlogisch. Es geht mir einfach nicht in den Kopf." Wie zur Bestätigung schüttelte sie verständnislos den Kopf. "Ich schätze, deshalb tue ich einfach alles, damit ich nicht darüber nachdenken muss." "Und was ist es, das sie nicht glauben können?" Caressia hatte es sich inzwischen bequemer gemacht und die Beine auf der Couch angezogen und den Kopf nachdenklich zur Seite gelegt. Die Lieutenant betrachtete ihr Gegenüber kurz fragend. Dann fiel es ihr wieder ein. Caressia hatte zu Beginn ihres Gesprächs davon gesprochen, dass sie die Aufzeichnungen ihrer Vorgängerin nicht zu Rate gezogen hatte. Die normale Crewakte würde sicher auch nur eingeschränkt Auskunft über dieses 'Dilemma' liefern. Woher sollte die Counselor also wissen, was Alex meinte. "Es... war wohl ein Unfall. Mein Verlobter ist bei einem wissenschaftlichen Experiment verschwunden. Von einem Moment auf den anderen war er weg. Ich hab' keine Ahnung von diesem wissenschaftlichen Zeug - klar. Aber ist es nicht unlogisch, wenn jemand verschwindet einfach zu sagen 'Das lag an dem Experiment', ein paar 'Pflichtstunden' darauf zu verwenden, das Ganze irgendwie umzukehren oder was auch immer und ihn dann einfach vermisst zu melden? Das ist doch einfach... ich verstehe das nicht. Und... Wenn man nicht sucht, ist es doch klar, dass man ihn nicht wieder finden kann, oder? Und jetzt ist er eben einfach weg und weil er so lange nicht aufgetaucht ist, soll er jetzt angeblich tot sein..." Die junge Frau schnaubte und nahm aus den Augenwinkeln einen recht heftigen Farbwechsel der Orchidee wahr. Caressia blickte indessen unverholen zur Blume und beobachtete den Farbwechsel einmal durchs Farbspektrum ehe die Blume bei einem Würggrün stehenblieb. Sie sah wieder zu Alex "Ich würde das auch zum Kotzen finden. Die Unterlagen sind nehme ich an unter Verschluss, oder?" Alex zwang sich wieder ruhiger zu atmen, was an der Farbe der Pflanze jedoch nichts ändern konnte. "Nein. Die Dateien sind im wissenschaftlichen Archiv der Sternenflotte frei zugänglich abrufbar. Auch die Berichte dazu sind nicht verschlossen. Der Vorfall ist nur als 'abgeschlosen' markiert." "Abgeschlossen? Wie ist er verschwunden?" "Wie gesagt - von diesen wissenschaftlichen Dingen verstehe ich nicht viel. Er war Wissenschaftsoffizier und hat das Experiment selbst durchgeführt. Dabei ist eben etwas schief gelaufen und er war plötzlich weg. Seine Kollegen die weiter von der Test-Vorrichtung entfernt standen, erzählten, er wäre von einem Moment auf den anderen einfach weg gewesen..." "Sie müssen sich also entscheiden, ob sie es einfach glauben, oder ob sie nachforschen, aber dieser Zwischenzustand wird ihnen nicht gut tun", erwiderte die Counselor und blickte auf die Blume, die immernoch einen ungesunden Grünton aufwies. "Hm", Alex lachte bitter auf. "Glauben? Nein. Das glaube ich ganz sicher nicht - ich meine... ich... meinetwegen ist bei der Sache etwas schief gegangen, aber ich kann einfach nicht glauben dass er tot ist... Ich habe versucht nachzuforschen, aber das ist nicht so einfach, wenn man die einfachsten Grundbegriffe in der Abhandlung nicht versteht..." "Warum bitten sie nicht Dr. Lazarus ihnen behilfich zu sein?" schlug Silverdale vor. "Ich weiß nicht... ich dachte immer, dass das wenig Sinn ergäbe - weil Cole doch auf der Maryland verschwunden ist, und bei ganz anderen Koordinaten. Aber... es wäre vielleicht ein Anfang..." "Aber dann haben sie jemanden der die richtigen Fragen stellt und selbst wenn sie dabei keine neuen Erkenntisse erhalten, können sie sich immer noch sagen, dass sie alles versucht haben." Alex nickte. "Stimmt. Da hätte ich auch mal selbst drauf kommen können..." "Manchmal sind die naheliegensten Dinge, die auf die wir als letztes kommen", dabei dachte Caressia an ihr eigenes Gespräch mit Doktor Maddigan. "Das geht uns allen manchmal so" fügte sie hinzu und lächelte. Die Orchidee wechselte ihre Farbe wieder zurück. Ein Zeichen dafür, dass Alex Anspannung wieder abfiel. "Danke, Counselor. Ich hätte diesem Gespräch wirklich nicht so lange aus dem Weg gehen sollen." "Ich habe doch gesagt, dass ich im Regelfall nicht beisse." "Ich hoffe, ich erwische Sie nicht mal an einem bissigen Tag.", grinste Alex. "Ich habe bisher nur einen meiner Patienten gebissen", gab Caressia zurück. "Ehm", die EliteForce-Leaderin war sich nicht ganz sicher, ob ihr Gegenüber das ernst meinte, aber ihr Gesichtsausdruck sah nicht nach Scherz aus. "OK,... ich gebe mir dann Mühe, Sie nicht herauszufordern." Caressia lächelte belustigt und ihre türkise Tunika wurde noch eine spur heller. "Keine Angst es handelte sich um das Mitglied eines Volkes, die Konflikte noch so austragen. Er hatte Schwierigkeiten sich an der Akademie zurecht zu finden und als er mich gebissen hat, habe ich zurückgebissen. So, ich denke ich habe sie jetzt lange genug aufgehalten. Sagen sie mir doch einfach, wie sie mit ihren Nachforschungen vorankommen." "Gerne. Ich denke, ich werde morgen bei Doktor Lazarus vorbeischauen. Vielen Dank nochmal, Counselor." Die Lieutenant erhob sich und reichte der anderen Frau die Hand. "Viel Glück", sie verließ gemeinsam mit der jungen Frau das Büro und ging zum Turbolift.


Am frühen Abend suchte Caressia mit Darven zusammen die Bar auf. Rhál begrüsste die Beiden. "Ich hoffe sie haben Hunger mitgebracht." Die Counselor, die ihre Tunika vom Nachmittag gegen ein türkises Modell getauscht hatte, dessen U-boot-Ausschnitt ihre Schultern halb entblößte, lächelte zum ersten Mal seit Tagen entspannt. "Natürlich, großen sogar, aber zuerst hätten wir gerne schwarzen Wein." Rhál ließ den Blick zwischen Beiden hin und her wandern und lächelte wissend. "Natürlich, und zum Essen habe ich genau das Richtige, darf ich sie Beide überraschen." "Solange es keine Blutzecken sind", scherzte der Kanzler. "Die korrespondieren nicht mit schwarzem Wein", erklärte die Bartenderin und entschwand mit einem verschmitzen Zug um die Lippen. Sie saßen ein ganze Weile da und unterhielten sich ohne ein Wort zu sagen. Gelegentlich lachte einer der Beiden oder Caressia errötete leicht, manchmal schüttelte sie den Kopf und sah ihn mit einem amüsierten Du-bist-unmöglich-Blick an.


"Captain, wir erreichen Klackon Prime in wenigen Minuten.", tönte es aus dem Komsystem. "Ich bin auf dem Weg.", sagte Ebbersmann. "Mister Ramirez, stellen Sie ein repräsentatives Ehrengeleit für den Kanzler zusammen und begleiten Sie ihn zu Transporterraum 3." Der Sicherheitschef nickte als Captain Ebbersmann aufstand und den Raum verließ.

Die Katana hatte einen hohen Orbit um Klackon Prime gewählt. Kanzler Silverdale und seine kleine Delegation waren auf den Planeten gebeamt und der Führungscrew der Katana wurden die Regeln für ihre Anwesenheit im Klackonsystem erläutert: "Ihre Anwesenheit auf dem Planeten ist nicht erwünscht.", erklärte der Offizier der Klackonischen Verteidigungsgeschwader, Tzzirtotsch. "Gestattet wird Ihnen lediglich der Besuch der Sankandiastation und halten Sie Ihre Jägerstaffeln vom Orbit fern, wir wollen schließlich nicht, dass einer Ihrer kleinen Flieger von unseren modernen, orbitalen Verteidigungsstationen vom Himmel gepustet wird." Captain Ebbersmann nickte wobei er kurz eine Grimasse schnitt. "Wir werden unsere Jäger von Ihren wertvollen Verteidigungstationen fern halten." Dann gab er den Befehl die Verbindung zu unterbrechen. "Pinscher.", schimpfte er kurz. "Pinscher?!", fragte DeSoto, die gerade an der Ops stand verwundert. Ebbersmann erklärte: "Pinscher, so nenne ich diese hochnäsigen Spezies und ihre Regierungen. Sie können gerade einmal ein Schiff auf Warp 4 beschleunigen und haben sich vermutlich ausrangierte Klingonendisruptoren für ihre Orbitalverteidigung gekauft und glauben deshalb ein wichtiger Faktor im Machtgefüge der Galaxis darzustellen. Eben geradeso wie diese kleinen Hunde, die am lautesten bellen." Commander Andersson warf dem neuen Captain einen überraschten Blick zu. Dann ergänzte er: "Gerade so wie die Tellarianer, die Ganioden oder Waliovier, die Bezeichnung Pinscher passt sehr gut."


Nur wenige Lichtminuten entfernt.

"Staffelführer an A-20, wir drehen jetzt einen Andorianischen Kreisel, auf mein Zeichen scheren alle aus. Drei Zwei, Eins…Jetzt." Lew Sulik hatte vom Captain die Erlaubnis bekommen, die Staffeln der Katana ein wenig zu trainieren. Etwas mehr Übung im freien Weltraum und zur Abwechslugn mal nicht auf dem Holodeck war eine willkommene Abwechslung. Zu diesem Zweck hatte Lew sich das Asteroidentrümmerfeld rund um den zweiten Mond von Klackon 8 als Trainingsort ausgewählt. Zuerst sollte die Squad einige leichte Formationen fliegen, danach sollte eine Gefechtssimulation folgen. Die Staffel schwenkte nach links und die hinteren zwei Piloten zogen über den Rest der Staffel, der Andorianische Kreisel war geglückt. "Gut gemacht.", lobte der Staffelführer seine Staffel über Interkom. Auf dem Monitor in seinem Cockpit sah er sich die Ausführung des Manövers noch einmal genau an, es war vielleicht kein astreines Bilderbuchmanöver, aber seine Leute hatten ihre Aufgabe zu seiner vollen Zufriedenheit erledigt.


Die Sankandiastation hatte 263 Andockstationen von denen 237 besetzt waren. Nach dem Verlassen der Andockbereiche führten die Gänge ins Innere der Station. Der romulanische Baustil war mancherorts noch zu erkennen. Marina DeSoto, Caressia Silverdale und Adana Lazarus streiften durch die Märkte der Station. Sie hatten sich zu dem vorgeschlagenen Urlaub bzw. der angebotenen Ausflugsmöglichkeit entschlossen. Es gab so viel zu sehen, es war richtiggehend verwirrend. Besonders DeSoto fühlte sich in den verwinkelten Gängen und bei den exotischen Angeboten der Marktstände sehr wohl. Es waren keinesfalls nur Klackons, die hier ihre Waren feil boten. Es war ein unübersichtliches Gewusel von unzähligen Außerirdischen. Viele konnte selbst Marina nicht zuordnen. Von Humanoiden mit vier Tragarmen und doppelköpfigen Schlangenwesen bis hin zu Vulkaniern, Xindi und Klingonen gab es alles auf der Station. An jedem Stand wurden andere Waren angeboten. Besonders die Schmuckstände hatten es den Damen angetan und immer wieder blieb die kleine Gruppe stehen um die Handwerkskunst zu begutachten. Selbst Adana, die sich zu diesem Ausflug nur mühsam hatte überreden lassen, schien die Vielfalt zu genießen, zumindest fielen für einige Stunden die Sorgen ein wenig von ihr ab. Caressia hatte schon vom Moment, da sie die Station betreten hatte, ein seltsames Gefühl, es war kein gutes oder schlechtes Gefühl, mehr eine neblige Vorahnung. Ihre emphatischen Fähigkeiten schienen geschärft und irgendetwas zog sie in die Dunkelheit, wie eine warme Hand, eine Stimme. Sie folgte dem Gefühl und das obwohl sie nicht wusste, wohin sie ging. Ihre beiden Kolleginnen folgten ihr ein wenig ratlos. "Hey Caressia, wohin gehen wir eigentlich genau?", fragte Marina ein wenig ängstlich nach. Es wurde immer düsterer und schmutziger. In diesem Bereich der Station lebten vor allem Flüchtlinge. Viele hielten ihre leeren Blechtassen hin und bettelten um etwas zu Essen. Es war auch deutlich dunkler und dadurch unheimlicher. Zielstrebig ging die Counselor durch die Gänge und durch die Lagerräume, ganz so als ob sie schon einmal hier gewesen wäre. Sie spürte, dass sie ihrem Ziel näher kam. Plötzlich blieb sie stehen und sah, wohin es sie die ganze Zeit gezogen hatte. Zwischen schreienden Kindern, hustenden Greisen und weinenden Müttern saß eine Frau. Sie hatte lange, verfilzte, blonde Haare und trug ein graues Kleid mit roten und orangen Stickereien. Vor Jahren war es sicherlich ein schönes Ballkleid gewesen. Sie stach aus der Gruppe Flüchtlinge hervor und ihre Blicke waren wie Feuer. Sie schien nicht überrascht als Caressia zu ihr hintrat: "Ich habe Euch erwartet.", begrüßte sie die Gruppe. Lazarus und DeSoto sahen einander verwundert an, nur Counselor Silverdale schien das Gefühl zu erwidern. "Setzt Euch, Ihr habt eine lange Reise hinter Euch. Auch ich bin von weit, weit hierher gekommen, von so weit, dass ich mich nicht an mein Zuhause erinnere." Silverdale nickte. Die Frau war sicherlich noch nicht alt, höchstens 40, aber ihre Augen waren trüb und ihre Haut schlaff, sie hatte ohne Zweifel schon viel Leid gesehen. "Die Götter haben mich trotzdem reich beschenkt." Sie sah Marina DeSoto in die Augen, dass es ihr heiß und kalt über den Rücken lief. Dann streichelte sie der Lieutenant über Haar und Wange. "Dass ich das noch erleben darf, Dir doch noch zu begegnen." Marina sah betreten auf den Boden und wusste weder, was sie sagen, noch was sie denken sollte. "Ein Erdenkind, den Göttern sei Dank.", sagte die Fremde und Tränen liefen ihr über die Wange. "Ich habe früher nicht an die 13. Kolonie geglaubt, nicht geglaubt, dass die Götter einen Plan haben. Ich war eine Opernsängerin an der kolonialen Oper von Picon, bevor der Planet einfach…. Aber Du bist ein Wunder meine Tochter." Jetzt war die Lieutenant vollkommen verwirrt. "Das Camalla schmeckt so bitter, es schmeckt nicht.", sagte die Frau und verzog das Gesicht, dann und leckte ein schwarzes Pulver von einem kleinen Teller. Sie glaubte, dass es sich dabei um irgendeine Droge handeln musste. "Gib mir deine Hand.", forderte die Fremde dann die Counselor auf. Marina und Caressia sahen einander etwas verunsichert an. Caressia musste die Gedanken der OPS-Offizierin nicht lesen, um zu wissen, was sie sagen wollte. Trotzdem streckte die Counselor ihre Hand hin. Sorgfältig nahm die Fremde diese und sah sie an ohne die Hand wirklich zu sehen. "Du bist eine Geistheilerin und Du hörst den Ruf des Schicksals. Dein Weg ist rein und klar, aber nimm Dich in Acht vor dem Ehrgeiz Deiner Feinde. Die Götter segnen Dich, Dich, Deine Familie und Deine Kinder." Seltsam berührt und gerührt nahm Caressia ihre Hand wieder zu sich. Dann wollte die Fremde die Hand Adanas, die das ganze mehr als eine Art der Unterhaltung, denn als Wirklichkeit sah. Langsam fühlte sie, wie eine Panikwelle durch ihre Glieder jagte und ihr der Schweiß auf die Stirn stieg. Noch hatte sie die Hand der Fremden nicht gereicht. Sie hatte einen eindeutigen Fluchtreflex, doch da hatte die Fremde ihre Hand schon ergriffen. Zuerst wollte Adana ihre Hand wieder wegziehen, doch die Angst verflog mit der Berührung. Sie fühlte sich seltsam sicher. "Große Schmerzen, Verlust, Ihre Seele ist verletzt, wie ein Loch, etwas Verlorenes.", stöhnte die Fremde mehr als dass sie sprach und ihr liefen die Tränen aus den Augen. "Es ist nicht Schuld, nicht deine Schuld, das Leben ist… Du bist gesehen, die Götter sehen dein Leid und deinen Weg und dein Leben. Du musst vertrauen, Vertrauen haben, sie haben auf dich gewartet und eine große Rolle wird Dir zuteil" Sie redete sich weiter in Trance. "Ein Turm, ein hoher Turm, er fällt und er muss fallen. Sonst werden sie ihr giftiges Netz spannen."


Lieutenant Panaki meldete sich über den Staffelfunk: "Rot 4 an Staffelführer, ich habe hier etwas Seltsames. In Gitter 7977 Phi Alpha Phi, eine ungewöhnliche hohe Konzentration an Chronotonpartikeln." Lew schaltete sich den besagten Bereich auf die Sensorik. Die Chronotonpartikelrate war fast 20mal höher als gewöhnlich. "Entweder wir haben eine Chronotonanomalie oder ein schlecht getarntes Schiff.", kommentierte Sulik. Es war schon immer die Art des Piloten gewesen, ein wenig risikofreudiger zu sein als die meisten seiner Kollegen. Also teilte er seiner Staffel mit: "Wir gehen uns das genauer ansehen, normale Rautenformation, ich übernehme die Spitze." In Rautenformation jagte das A-20 durch das Asteroidenfeld. Schon nach wenigen Kilometern wurde klar, dass es sich bei den Partikeln nicht um eine Chronotonanomalie handelte. "Es ist definitiv ein getarntes Schiff.", sagte Sulik über den Funk als er plötzlich von einem unbekannten Jäger geschnitten wurde. "Verdammte …", entfuhr es dem Staffelführer. "Hier ist das Klackonianische Schwarmwachtsgeschwader Gerrtzasch, Sie befinden sich in militärischem Sperrgebiet. Ziehen Sie sich zurück oder wir werden das Feuer eröffnen." Auf den Scannern sah Sulik, dass es lediglich 4 klackonianische Jäger waren, die plötzlich hinter einem der Asteroiden aufgetaucht waren. Wie die Schmeißfliegen hatten sich diese Insekten in ihre Formation gedrängelt und umkreisten die Jäger seiner Staffel. Lew machte sich jedoch keine Sorgen darüber, wie die Piloten mit dieser Stresssituation umgehen würden. "Staffel, geordnete Keilformation, wir fliegen zum Schiff zurück!", ordnete er trotzdem an. Doch in genau diesem Moment schien es bei einem der Jäger Probleme zu geben, denn Rot 5 scherte ein gutes Stück zu weit aus. "Rot 5, kehren sie unverzüglich in die Formation zurück!!", befahl Sulik mit Nachdruck. "Die haben mich mit ihren Zielsuchern erfasst, die knallen uns ab!", röhrte es aus dem Interkom. "Rot 5, machen Sie keinen Blödsinn, kommen Sie in die Formation zurück.", befahl Sulik ein wenig hilflos, obwohl auch er bemerkt hatte, dass die Klackons nicht nur Verstärkung bekommen hatten, sondern auch ihre Waffen scharf schalteten. Von Natur aus fühlte er sich nicht wohl im Zielsucher feindlicher Raumjäger. Sein Scanner zeigte an, dass die Klackonjäger versuchten, zwei seiner Flügelleute in die Nähe der dichteren Trümmerfelder und auf größere Felsbrocken zu drängen. "Staffelführer ich bitte um Feuererlaubnis.", schallte es ihm panisch aus dem Komsystem entgegen. "Keine Feuerfreigabe, ich wiederhole, Sie haben keine Feuererlaubnis.", erwiderte er sehr deutlich, wenn es hier zu einem Gefecht kommen sollte, dann wollte er zumindest nicht, dass seine Jäger den ersten Schuss abgaben. Doch die fremden Jäger waren sehr dreist und aufdringlich und die Bitten von Rot 6 wurden heftiger: "Verdammte Scheiße, diese Drecks…" Dann sah er auf dem Scanner, wie Rot 6 einen der großen Asteroiden streifte und schwer beschädigt wurde. "Rot 1 an Rot 6 wie ist ihr Zustand?" Doch Rot 6 antwortete nicht. Lew wurde wütend. Diese aggressiven Manöver waren schon vorher hart an der Grenze gewesen, das hier ging aber eindeutig zu weit. Er war seiner Staffel verpflichtet und nicht bereit, sie einfach auf dem Präsentierteller zu lassen, nochmals Lew schaute auf den Scanner. Rot 6 war nicht mehr manövrierfähig und verlor jede Menge Plasma. Vermutlich hatte Todeki das Bewusstsein verloren. "Sulik an Katana, wir haben einen Notfall.", versuchte er das Mutterschiff zu erreichen, doch die Frequenzen wurden von den Klackons und der Strahlung der Asteroiden blockiert. Schon schienen auch Rot 4 und 7 in Bedrängnis zu kommen, als er durch den Staffelfunk die Feuerfreigabe erteilte: "Staffelführer an alle, Feuer frei, ich wiederhole, Sie haben Feuererlaubnis, zielen Sie auf deren Antriebs- und Waffensysteme, versuchen Sie deren Jäger nicht zu sehr zu malträtieren."

Auf der Brücke der Katana sahen sich Commander Andersson und Captain Ebbersmann die Scannerdaten an, die das A-20 gerade noch an die Ops übermittelt hatte. "Was immer es ist, es ist nicht besonders gut getarnt.", sagte Ebbersmann beim Anblick der Daten. "Das schließt die Romulaner aus.", ergänzte der Commander. "Computer, erstelle eine holographische Ansicht des Scannerausschnitts Gamma 2.", sagte Ebbersmann und auf dem kleinen Projektor erschien ein kleiner Ausschnitt eines Asteroidenfeldes. "Markiere die Stelle der erhöhten Chronotonkonzentration.", spezifizierte der Captain und ein gelblich grünes Feld wurde eingeblendet. "Hmmm" Ebbersmann murmelte etwas Unverständliches. "Es sieht tatsächlich nach einem Schiff aus, die Frage ist nur welches Schiff und weshalb die Klackons nicht wollen, dass wir es sehen." "Computerabgleich; wieviele Schiffe oder Schiffstypen könnten ein solches Feld emittieren.", fragte der Commander. "27.897 bekannte Schiffsarten oder Schiffsklassen.", gab der Computer zurück. "Gut, vielleicht können wir die Auswahl ein wenig einschränken.", schlug der zu den beiden Offizieren geeilte Lieutenant Commander Lazarus vor. "Computer, entferne alle Schiffsarten, die von Spezies benutzt werden, mit denen die Klackons keinen Kontakt hatten." Der Computer gab die neue Zahl bekannt: "Verbleibende Zahl der Möglichkeiten 5892." "Immerhin ein Fortschritt.", kommentierte Dalen. "Gut, Computer entferne alle Schiffsarten, die gewöhnlich mit Tarnsystemen ausgerüstet sind und alle Schiffstypen der Sternenflotte.", gab Captain Ebbersmann ein. "Verbleibende Möglichkeiten 28." "Sehr gut, zeige alle verbleibenden Möglichkeiten.", befahl Commander Andersson als plötzlich der Fähnrich an der Taktik meldete: "Es sieht so aus, als sei das A-20 in ein Feuergefecht mit den Klackons verwickelt worden. Außerdem hat Klackon Prime gerade den Planetaren Verteidigungsfall ausgelöst und ihre Planetare Verteidigung auf uns ausgerichtet." Ebbersmann schüttelte den Kopf. "Nicht schon wieder. Gelber Alarm! Bringen Sie uns aus dem Orbit, beamen Sie unser gesamtes Personal von der Orbitalstation wieder an Bord und setzten Sie Kurs in Richtung Klackon 8!", befahl er routiniert. "Da schuldet mir wohl jemand beim Sternenflottengeheimdienst eine Entschuldigung.", schimpfte er dann.


Lieutenant Black wollte gerade zur Nachbesprechung des heutigen Trainings ansetzen, als der gelbe Alarm ausgelöst wurde. Dieses Signal versetzte alle in Bereitschaft und rief sie quasi zur Brücke. Das EF-Team brauchte sich gar nicht mehr fertig zu machen, denn nach dem Training vor wenigen Minuten waren die meisten noch in fast vollständiger Montur. "Dann verschieben wir das.", kommentierte Alex knapp und machte sich im Laufschritt auf den Weg zum nächsten Turbolift. Sicherheitschef Ramirez stand bereits im Lift, als Alex sich zu ihm gesellte. "Ich hoffe Ihr heutiges Training ist besser gelaufen als das letzte?", fragte er nach einer kurzen Begrüßung. "Ich meine nur, falls Kanzler Silverdale gerettet werden muss…", fügte er rasch mit einem unschuldigen Grinsen hinterher. Auch Alex musste grinsen. "Keine Sorge. Alle Geiseln haben überlebt – und außerdem habe ich vollstes Vertrauen in mein Team." Ramirez nickte amüsiert. Im Grunde hegte auch er keine Zweifel, dass das EF-Team, sollte es zum Einsatz kommen, seine Arbeit gut machen würde. Ein vermasseltes Training konnte es immer mal geben. Aber besser die Pannen traten bei solchen ‚Generalproben’ auf, als bei richtigen Missionen. Als die beiden die Brücke erreichten, hatten sie die Scherze bereits bei Seite geschoben und machten sich ein Bild von der aktuellen Situation.


Auf der Orbitalstation standen Caressia, Marina und Adana noch immer bei der Fremden. Ihr Zweifel hatte sich nach und nach verflüchtigt. Die Fremde in Trance hatte sie in ihren Bann gezogen. "Welcher Turm?" fragte die Counselor nach: "Und was für ein Netz?" Doch eigentlich waren diese Fragen unnötig, denn sie sah das Netz und den Turm vor sich als stünde sie direkt davor. Sie hatte die Augen fest geschlossen, sie verstand plötzlich weshalb sie hier war, wieso und was ihr Weg war, als plötzlich der Kontakt abbrach, das Netz, der Turm und die Erkenntnisse verschwammen, es wurde ihr wieder kalt, es wurde wieder schwarz und als sie die Augen wieder aufschlug stand sie in einem der Transporterräume der Katana.


"Sternenflottenschiff Katana, Ihr Schiff wird von den Verteidigungstruppen Klackons beschlagnahmt. Sie werden ihre Schilde senken und von unseren Truppen geentert.", schallte es durch das Komsystem. "Schalten Sie diesen Mist ab!", befahl Ebbersmann. "Der Pinscher beisst.", kommentierte Lucas bissig. "Die Klackons haben ihre halbe Flotte aufsteigen lassen.", kam die Information von der Taktik. "Es sind bisher 28 Klackonkreuzer, 73 Fregatten, 188 Zerstörer und mehrere Hundert Patrouillenschiffe." Ebbersmann strich sich über das Kinn und setzte sich auf den Captainssessel. "Öffnen sie einen Kanal zu Mister Sulik.", ordnete er an.. "Unsere Signale werden gestört, die Klackons haben vermutlich das ganze System mit Scramblern verseucht." Commander Andersson setzte sich genau neben den Captain und begutachtete die aktuelle Lage auf seinem kleinen Monitor. "Wie lange noch bis wir bei unseren Jägern sind?", fragte der Captain ungeduldig. "Noch zwei Minuten.", sagte Tomm Lucas, der die Navigation übernommen hatte. " haser bereithalten, es kann sein, dass wir unsere Jungs da herausschießen müssen.", sagte Ebbersmann. Er hatte solche Situationen schon öfters erlebt, doch wenn es um das Leben seiner Crewmen ging, so gab es keine Routine. Er wollte niemals Kollegen verlieren, aber auf der ersten richtigen Mission wäre es doppelt schlimm. Er war fraglos bereit, für seine Mannschaft durchs Feuer zu gehen. Auf dem Schirm erschien die Staffel und sie drohten von über 70 feindlichen Jägern in die Zange genommen zu werden. "Zielen sie auf die gegnerischen Staffelführer, mit etwas Glück zieht sich das feindliche Geschwader dann zurück." Aus der Unterseite der Katana jagten drei Phaserstrahlen in Richtung der Klackonjäger, die aus der Bahn geworfen wurden und ins Trudeln gerieten. Die restlichen Jäger verstanden schnell, dass das Spiel nun vorbei war und zogen sich in das Asteroidenfeld zurück. "Captain, ich habe Staffelführer Sulik auf Kanal 3." "Auf die Lautsprecher." "Sulik an Katana, schön, dass Ihr auch mal kommt. Wir haben einen Ausfall, Rot 6, Todeki Kobayashi reagiert nicht auf Funksprüche. Sonst haben wir 26 gegnerische Jäger manövrierunfähig geschossen und selbst nur kleine Schäden davon getragen." Ebbersmann nickte und verzog kurz das Gesicht. "Alle Jäger, die beschädigt wurden landen unverzüglich, der Rest wird sich zusammen mit der Katana auf die Suche nach Rot 6 machen, wir lassen niemanden zurück. Aber wir müssen uns beeilen, die gesamte Klackonianische Flotte ist auf dem Weg hierher." Just in diesem Moment stürzte die wenige Minuten vorher an Bord gebeamte Caressia Silverdale auf die Brücke: "Ist der Kanzler an Bord?", frage sie ganz außer Atem. "Im Moment müssen wir uns um einen verschollenen Piloten kümmern, der Kanzler ist noch auf dem Planeten. Wir werden ihn gleich als Nächsten abholen, obwohl ich nicht glaube, dass die Klackons einem unbewaffneten Diplomaten der Föderation etwas antun würden." Lieutenant DeSoto, die soeben die OPS übernommen hatte, nachdem sie zusammen mit Caressia aus dem Turbolift gekommen war, meldete: "Wir haben den Jäger Rot 6 und ein schwaches Lebenszeichen." "Sofort auf die Krankenstation beamen und den Jäger in die Shuttelrampe ziehen." In diesem Moment erschütterte eine Entladung das Schiff. "Die Klackons schießen auf uns." "Das war aber ein heftiger Einschlag für Phaser der Klasse 2.", sagte Andersson. "Schadensbericht.", forderte Ebbersmann. "Keine Schäden, aber unsere Schilde sind runter auf 87%." Der Captain prustete. "Feuer erwidern, Angriffsmuster Sierra 3, dann bringen Sie uns mit Warp 8 hier raus.", befahl der Captain und ging zur Taktikkonsole. Er ließ die Waffen vom Computer analysieren. "Es sind Breendisruptoren! Das hatte ich befürchtet.", sagte Ebbersmann.