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Elirianische Etikette
Autor: Caressia Silverdale

Es war der Tag nach der Begrüssungsfeier für den Captain und sie hatte den Vormittag damit verbracht das aufzuholen, was ihre Vorgängerin versäumt hatte. Die Crewmitglieder waren verpflichtet in regelmäßigen Abständen ein Gespräch mit dem Counselor zu sprechen. Kaum einer verspürte jedoch auf diesem Schiff den Drang das freiwillig zu tun, so musste sie Termine ansetzen und den Leuten nachlaufen, wenn sie nicht eingehalten wurden. Eine der Wenigen, die wirklich ihre Hilfe brauchten, war Adana Lazarus. Sie hatte seit den Ereignissen auf Magrathea mit Panikattacken und Schlaflosigkeit zu kämpfen. Für die Schlafprobleme hatte sie ihr ein leichtes Schlafmittel verordnet. Den Panikattacken war nicht so einfach beizukommen. Adana war an diesem Vormittag ihre letzte Patientin gewesen und so ging sie zur Mittagszeit ins ungewöhnlich leere Diners. Die Counselor ließ sich an der Bar nieder und zückte einen Datenchip. „Ich habe ein Buch für Sie“, erklärte sie an die Frau hinter der Theke gerichtet und reichte der Bartenderin den Chip „Es handelt von der Beziehung zwischen Prinz Charles und Camilla Parker Bowles, bevor sie geheiratet haben.“ Begeistert nahm Rhal das Buch entgegen. „Danke! Dafür dürfen sie sich was wünschen.“ „Ein Glas Kaktusfeigensaft wäre schön und eine Portion Pasta.“ „Klar, welche Soße?“ „Überraschen sie mich!“ gab Caressia zurück. Es war angenehm die Bartenderin um sich zu haben. Sie war erheiternd und hatte weniger Angst davor, dass die Thelepathin ihre Gedanken lesen würde. Als die Twi'Lek den Saft vor ihr abstellte fragte sie leise „Doc sind sie im Dienst?“ „Ja, weshalb?“ fragte diese fragend eine Braue hebend. „Weil's dann gleich Ärger gibt.“ Mit einem Augenrollen wandte sich Silverdale um und erkannte Anderson, der mit finstrer Miene auf sie zusteuerte. Mit einem Blick auf ihre Seidenbluse war auch klar, worum es ging. Sie hasste es diese Uniform zu tragen. Sie fühlte sich immer so eingeengt und wenn sie arbeiten sollte musste sie sich wohl fühlen und das tat sie nur in den seltensten Fällen in einer Uniform. „Doktor“, setzte der Commander an, als er sich neben ihr auf einem der Hocker niedergelassen hatte „ich habe ihnen schon mehrmals gesagt, dass im Dienst ihre Uniform tragen müssen.“ Mit einem Lächeln antwortete sie „Guten Tag Commander, ich freue mich auch sie zu sehen. Wie geht es ihnen?“ „Entschuldigen sie. Ich entnehme ihrer Kleidung, dass sie sich wohl fühlen. Es handelt sich doch mal wieder um ihre geliebte Seide aus der Heimat oder?“ „Allerdings, Commander und sagen wir es so, ich werde meine Uniform tragen, wenn sie endlich einen Telepathen hier an Bord schaffen, der in der Lage ist meine Kraft zu bändigen, wenn irgendetwas mit meinem Kopf passiert, davon abgesehen, wann kommen sie zu ihrem jährlichen Gespräch vorbei? Sie haben die letzten beiden Termine verstreichen lassen.“ Anderson schnaubte „Nun, es war zeitlich nicht möglich“, antwortete er ausweichend. „Das wird sich ja jetzt ändern, nachdem der neue Captain an Bord ist, nicht wahr?“ erwiderte Caressia ihr Mittagessen, das Rhal serviert hatte ignorierend. „Natürlich, ich werde ihnen bescheid geben, sobald ich wieder etwas mehr Luft habe.“ „Tun sie das, aber lassen sie sich nicht zu viel Zeit, ich bin eine sehr ungeduldige Frau“, gab Caressia mit einem Augenzwinkern zurück. Der Commander bestellte ebenfalls etwas zu trinken, während die Counselor sich ihrer Pasta zuwandte, die mit einer süßlichen Soße von türkiser Farbe verfeinert wurden. Rhal wusste, dass die Elirianerin Vegitarierin war und entsprach gerne ihren Wünschen. Caressia spürte, dass sie beobachtet wurde und Rhal erklärte nachdem sie eine Weile die betreffende Person beobachtet hatte „Er ist hübsch, soll ich ein Rendezvous arrangieren?“ Lachend gab Caressia zurück „Und er könnte mein Sohn sein!“ Ein Schlenker von Rhals Tentakel veranlasste die Counselor zu einem tadelnden „Also wirklich Rhal!“ und beide lachten, während Anderson keinen blassen Schimmer hatte, was so erheiternd gewesen sein mochte. Obwohl die Elirianerin die Muttersprache der Bartenderin nicht beherrschte hatte sie schnell gelernt ihre Körpersprache und ihre Emotionen, zu deuten. Der Kommander verabschiedete sich mit einem „Heute bei ihrem Brückendienst tragen sie gefälligst ihre Uniform Dr. Silverdale!“


Es war Nachmittag, nach Sternenflottenstandartzeit, als Caressia die Brücke betrat um ihren Dienst dort anzutreten. Sie hatte dem Captain, der offensichtlich ein Pflanzenliebhaber war eine Nachtschattenorchidee von ihrem Heimatplaneten geschenkt versuchte das Gefühl gleich von ihrer Uniform erwürgt zu werden zu unterdrücken. Zum ersten mal seit Tagen war sie glücklich darüber keine Seide zu tragen, als Anderson einen Ruf der Flotte auf den Schirm Stellte. Sie sollten einen Diplomaten von Caressias Heimatplaneten zu einem neutralen Treffpunkt bringen, wo dieser sich mit Abgesandten der Klackons, einem Menschengrossen ameisenartigen Volk treffen sollte. Es hatte wohl einige Zwischenfälle gegeben. Der Diplomat war niemand anderes als Darven Silverdale, der Kanzler von Elirian Prime, die rechte Hand der Königin. Nachdem die Übertragung beendet war wandte der Commander sich an Caressia. „Silverdale? Sagen sie Doktor kennen sie den Kanzler.“ „Allerdings“, erwiderte diese kühl „Es handelt sich um meinen Partner.“ „Partner?“ „Wir sind verheiratet Commander, aber sofern wir den anderen als gleich stark betrachten bezeichnen wir ihn nicht als mein Mann oder soetwas, denn das würde implizieren, dass man den anderen als schwächer ansieht“, erklärte Caressia, während bereits Kurs auf einen Rendezvouspunkt mit dem Schiff des Kanzlers gesetzt wurde. „Wäre es möglich, dass man uns wegen ihrer Anwesenheit an Bord ausgesucht hat?“ ließ sich Dr. Lazarus vernehmen. „Das nehme ich an Dalen“, gab die Counselor zurück und setzte hinzu „und weil die Katana ein grosses Schiff ist, das die Klackons beeindrucken wird. Diese Ameisen sind ein stolzes Volk, das bislang vor allem deshalb nicht der Förderation beigetreten ist, weil sie zu viel Schwäche in diesem Bund sehen.“ „Würden sie ein Dossier über dieses Volk verfassen und uns sobald wie möglich genauer darüber informieren.“ Caressia nickte „Soll ich sofort damit anfangen?“ Anderson nickte „Ja und vielleicht eine kleine Einführung in elirianische Ettikette.“


Am nächsten Tag in der Offiziersmesse stand Caressia vor ihren Kollegen und referierte über die Klackons. „Die Klackons sind ein ameisenartiges Volk, das bis zu 2, 45 m groß wird und in Kasten eingeteilt ist. Aus ihrer Mitte wählen die Kastenvorsteher einen Herrscher oder eine Herrscherin. Das Matriachat wurde erst im Zuge einer Revolution vor etwa 200 Jahren abgeschafft. Sie leben vor allem nach dem Recht des Stärkeren, wobei sich, was früher häufig in Duellen ausgtragen wurde, heute eher auf verbalen Schlagabtausch reduziert hat. Kanzler Silverdale nimmt auf Wunsch der Föderation mit den Klackons Verhandlungen auf, da einige Handelsrouten der Föderation von den Klackons beansprucht werden und der Botschafter des Volkes auf der Erde ermordet wurde. Derzeit könnte man das Verhältnis der Föderation zu diesem Volk also bestenfalls als gespannt bezeichnen“, damit schloss sie ihren Bericht, da sie weitere Fakten, in einem Datenhandout zusammengefasst, an die andere Offiziere bereits weitergegeben hatte. Mit der elirianischen Ettikette war es da schon schwieriger. Sie beschränkte sich darauf zu erklären, dass ein Elirianier nie die Gedanken seines Gegenübers lesen würde, solange er es nicht für lebensnotwendig erachtete oder den Befehl dazu hatte. Was sie nich erklärte war, dass diese Regelung für den Kanzler nicht golt, da er im Regelfall befahl was zu lesen war in den Köpfen anderer und was nicht, zumindest was den Umgang mit anderen Völkern betraf. Das verschwieg sie und die Tatsache, dass diese Regeln ohnehin für Verheiratete nicht golten.


Caressia knöpfte widerstrebend die letzten Knöpfe ihrer Uniform zu. Darven hatte es nicht für nötig gehalten sie zu kontaktieren. Sie war ungehalten, wollte es aber nicht zeigen. Wie selbstverständlich war sie zum Empfangskomitee für den Kanzler und seinen Stab abkommandiert worden und hatte sich, nur wenige Tage, nachdem der neue Captain an Bord gekommen war, in eine Situation manöviert, die ihr nicht behagte. Sie wusste nicht, wie Darven sich fühlte, weil sie zu stolz war um mit ihm Kontakt aufzunehmen. Sie wusste nicht, ob er ihre Schwester, Lysilla, mitbringen würde. Sie war eine ausgezeichnete Diplomatin und arbeitete seit Jahren in Diensten der Regierung und sie wusste nicht, ob er nicht doch beschlossen hatte sie als seine Frau zu betrachten. So stand sie also flankiert von Commander Anderson und dem Captain an diesem Tag im Transporterraum, wo sie die Delegation erwarteten. Nachdem das leise Geräsch des beamens veragannen war und die Gäste sich materialisiert hatten, erkannte die Counselor schnell, dass ihre Schwester sich nicht unter den Neunankömmlingen befand. Genau genommen kannte sie nur Darvens Privatsekretär. Er lächelte und sagte ohne Worte, dass nur sie es hören konnte, während er der Begrüssung des Captains mit halber Aufmerksamkeit folgte 'Du hast dich gar nicht gemeldet. Ich dachte es würde dich freuen mich so schnell wieder zu sehen' ' Ich bin mir nicht sicher ob ich es gut finde, dass ein Schiff wie die Katana dein Taxi spielen muss ' erwiderte sie trocken. Sein Lächeln wurde noch ein Spur breiter, als er dem Captain die Hand schüttelte. ' Zieh deine Handschuhe aus' forderte er beiläufig, während er noch einige Worte mit Commander Anderson wechselte. Sie kam seiner Bitte nach. Sachte ergriff er schließlich auch ihre Hand und erschrocken sah sie ihm in die Augen, als sie spürte, wie sein Geist abermals tief in ihr Bewusstsein eindrang. ' nicht ' war alles was sie in Gedanken noch hervorbrachte, ehe sie ohnmächtig in seine Arme sank, wie schon damals in der Akademie. „Machen sie sich keine Sorgen Captain, das ist völlig normal“, beruhigte der Kanzler den Captain. „Meine Frau ist sehr anfällig bei Tiefenscans“, erklärte er und nahm sie auf die Arme.