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From PathfinderWiki
Revision as of 15:48, 18 August 2014 by Seeta (talk)
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Systemlords und Popcorn
Autor: Seeta Yadeel
Anfangssternzeit: 53581.94
Endsternzeit: 53585.35
Anfangsdatum: 31.07.2376 (23.48 Uhr)
Enddatum: 02.08.2376 (05:46 Uhr)

Dalen vertiefte sich ein weiteres Mal in die Daten auf seinem Monitor. Sie waren erschreckend spärlich. 'Wie zum Teufel' dachte er, 'soll ich bloß eine Analyse auf so wenigen Daten aufbauen? Und dann auch noch eine zuverlässige.' Erneut starrte er auf die Daten, die er während der vergangenen drei Stunden gesammelt, bewertet und analysiert hatte. Schließlich stand er frustriert auf, lief ein paar Mal vor seiner Konsole auf und ab und aktivierte seinen Kommunikator dann mit etwas mehr Energie, als hierzu erforderlich gewesen wäre. "Lazarus an Brücke!" sagte er schließlich mit dem für ihn oft so typischen Quäntchen Ungeduld in der Stimme. "Summers hier!" ertönte die Antwort des derzeitigen kommandieren Offizier aus dem kleinen Gerät. Dalen setzte sich wieder an seine Konsole und meinte, mit einem weiteren verärgerten Blick auf die Daten: "Commander, es ist schlichtweg unmöglich auf Grund dieser spärlichen Daten eine Analyse zu erstellen. Ich könnte bestenfalls raten, wohin dieses seltsame Wurmloch führt. Es könnte jeder Ort im Universum sein – inklusive der Erde." Summers blieb still, was Dalen dazu nutzte einen gewagten Vorschlag zu unterbreiten. "Wenn wir den Aufenthaltsort des Captains erfahren wollen, dann muss ich unbedingt Messungen an diesem Tor, von dem das Außenteam berichtet hat durchführen. Es könnte eventuell möglich sein den Zielort durch einen Vergleich der Vertironen am Tor und im Orbit zu extrapolieren – allerdings drängt die Zeit, die Vertironen werden sich in ca. 2 Stunden verflüchtigt haben." Nach einer kurzen Weile war aus dem Kommunikator ein tiefer Seufzer zu hören. "Bitte treffen Sie sich in 10 Minuten mit mir im Besprechungsraum. Bringen Sie Ihre bisherigen Ergebnisse mit. Summers Ende." Dalen nickte, auch wenn Andreas die stumme Bestätigung nicht mehr sehen konnte. Dann trat er hinüber zu seiner Konsole und begann die Ergebnisse für eine Besprechung aufzubereiten.


Pünktlich auf die Minute betrat Dalen den Besprechungsraum. Knapp nickte er den an Bord verbliebenen Führungsoffizieren zu, dann trat er gleich zum in die Wand eingelassenen Monitor. Andreas räusperte sich kurz und trat dann neben ihn. "Ich habe Dr. Lazarus mit der Aufgabe betraut den Aufenthaltsort unseres Außenteams festzustellen." leitete er die Besprechung ein. Dalen nickte dazu. "Leider habe ich bisher nicht feststellen können, wohin das Wurmloch, das der Captain und die anderen benutzt haben führt. Die Daten, die mir zur Verfügung stehen, sind einfach zu gering." brachte Dalen die anderen auf den aktuellen Stand der Dinge. Andreas trat zu seinem Sitz zurück und sah die beiden links und rechts von ihm sitzenden Frauen an. "Der Doktor schlägt vor, das Tor vor Ort zu untersuchen." Sagte der derzeitige Kommandant der Katana. Livia sah erstaunt zum Doktor hin. Dann meldete sie sich zu Wort. "In Anbetracht der Tatsache, dass uns langsam die Führungsoffiziere ausgehen, halte ich es nicht für ratsam, dass noch jemand auf den Planeten beamt solange diese Goa'uld dort herumlaufen." Seeta nickte zustimmend. "Für solche Aufgaben haben wir doch schließlich das Elite-Force-Team." fügte sie ihrem Nicken hinzu. Der Doktor machte erregt einen Schritt auf die beiden Frauen und Andreas zu. "Und wer soll das Team bitte schön führen? Lieutenant Thunders steht uns ja leider derzeit nicht zur Verfügung und zudem verfügt niemand in ihrem Team über die erforderliche wissenschaftliche Expertise." Wieder trat er einen Schritt näher. "Ich sage Ihnen eins," fügte er heftig hinzu, "wenn wir eine reale Chance haben wollen, den Captain und die anderen wiederzufinden, dann muss das Tor vor Ort untersucht werden und es muss schnell untersucht werden, bevor die Vertironen, die unsere derzeit einzige Spur sind, sich verflüchtigt haben. Die Zeit drängt!" sagte er eindringlich, diesmal an Andreas gewandt.

Dieser fühlte sich in seiner Haut sichtlich unwohl. Das erste Mal hatte er die Brücke und damit die Leitung der Katana inne und schon kam ihm ein Großteil der Führungsoffiziere abhanden. Und nun wollte Dalen sich auch noch in Gefahr begeben. Aber wie zum Teufel sollte er die anderen bloß wiederfinden ohne den Doktor in Gefahr zu bringen. Gedankenverloren fuhr er mit seiner linken Hand einige Male über die rechte. "Es wäre mir wirklich lieber, wir könnten warten, bis das Gebiet um das Tor leer ist..." murmelte er. Dalen machte einen weiteren Schritt auf die anderen zu und stand nun fast genau hinter Seetas Stuhl. Die Zanderianerin musste sich umdrehen um dem Tev'Mekanier ins Gesicht sehen zu können. Dalens Gesicht war von einer Heftigkeit gezeichnet war, die dort sonst nicht zu sehen war. Konnte denn niemand sehen, dass dies hier die einzige Möglichkeit war die anderen wiederzufinden? Er hatte keine Angst! "Und in der Zwischenzeit verschwinden die Vertironen, die wir so dringend brauchen! Beamen Sie diese Goa'uld doch von mir aus sonst wohin!" stieß er heftig hervor.

Wie aufs Kommando flogen zwei Köpfe zu Seeta herum. Diese grinste. "Das sollte kein Problem sein." beantwortete die Wahl-Kubanerin die ungestellte Frage. "Wir haben eine klare Erfassung vom Zielgebiet. Wenn Sie wollen, dann können wir sie auf einen anderen Kontinent oder auch wahlweise sonst wohin beamen, wie der Doktor so treffend meint." fügte sie hinzu. Auch auf Summers Gesicht trat ein Grinsen. "Das ist vielleicht nicht so ganz Sternenflottenstandardprozedur, aber schließlich erfordern ungewöhnliche Probleme ungewöhnliche Lösungen. Lassen Sie uns nur beten, dass die Goa'uld nicht beamen können." Damit verließ Andreas gefolgt von den anderen die Beobachtungslounge und nahm wieder seinen Sitz auf der Brücke ein.


Zur selben Zeit saß Tallia lachend Colonel O'Neal gegenüber. Der Mann hatte eine lockere, joviale Art die ihr irgendwie gefiel. Gerade hatte er eine lustige Begebenheit auf dem Planeten R526f4 erzählt, die sie verteufelt an etwas erinnerte, was sie selber einmal mit einem kleinen Ferengie erlebt hatte. Es schien so, als wäre der Unterschied zwischen der Erde des 21. Jahrhunderts und der Erde des 24. Jahrhunderts geringer als sie zunächst gedacht hatte. Genussvoll nahm sie eine weitere Gabel ihrer Penne Al'Arabiata. Dann griff sie wieder zu ihrem Rotweinglas. Lächelnd sagte sie: "Mir ist da vor Jahren etwas ganz ähnliches passiert. Ich befand mich auf Vulkan, was bestimmt der seriöseste Planet des ganzen Universums ist und das Letzte, womit ich rechnete, war mit einem Ferengie eine Auseinandersetzung führen zu müssen..." An dieser Stelle hob O'Neal die Hand um sie zu unterbrechen. "Ferengie? Vulkan?" fragte er mit leicht angehobener Augenbraue. Tallia lachte. Es gab wohl doch den ein oder anderen Unterschied zwischen der Erde des 21. Jahrhunderts und der des 24. Jahrhunderts.


Eine halbe Stunde später aktivierte Andreas das Interkom. "Summers an Transporterraum 1. Sind Sie bereit?" Beinahe augenblicklich erklang Seetas Antwort. "Ja, Sir. Ich kann sofort damit beginnen die Zielpersonen aus dem Zielgebiet fort zu beamen. Ich werde die Goa’uld dabei jeweils einzeln auf einen anderen Kontinent versetzen und sie dann erfasst halten." Andreas nickte zufrieden. "Ist Doktor Lazarus bereits eingetroffen?" wollte er dann wissen. "Ich bin bereit, Sir. Sobald das Zielgebiet frei ist werde ich mit den Ensigns Bronson und Malone beamen." beantwortete Dalen die Frage indem er näher an das Interkom trat. Auch jetzt noch hörte man seiner Stimme an, dass er Livias Bestehen auf eine bewaffnete Elite-Force Eskorte für übertrieben hielt. Aber er hatte seinen Widerstand hiergegen schnell aufgegeben, als deutlich wurde, dass Andreas ihn keinesfalls alleine auf den Planeten lassen würde. Dieser setzte sich im Captain's chair aufrecht hin. Dann sagte er mit fester Stimme: "Lieutenant Yadeel, beginnen Sie. Sobald das Zielgebiet frei ist beamen Sie den Doktor und seine beiden Begleiter direkt zum Tor. Doktor, Sie halten einen Kanal zu uns offen, wenn es irgendwelche Probleme gibt lasse ich Sie sofort zurückbeamen." "Aye, Sir!" erklang die zweistimmige Antwort aus dem Interkom bevor das Gerät deaktiviert wurde.


Ariell saß im Auto neben Daniel Parker. 'Irgendwie scheine ich von Doktoren, die Daniel heißen verfolgt zu werden!' dachte die Trillhybridin und spielte dabei wieder einmal unbewusst mit dem schmalen Goldreif an ihrem rechten Ringfinger. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit jedoch schnell wieder dem Gespräch, das sie mit dem Wissenschaftler führte zu. "Die Goa’uld sind eine kleine, wurmartige Spezies. Sie werden in einen menschlichen Wirt gegeben, leben fortan in seinem Körper und benutzen den Wirt. Die Persönlichkeit und der Wille des Wirtes gehen dabei unter. Der Geist des Wirtes ist im eigenen Körper gefangen. Alles, was um den herum vorgeht, ist dem Wirt bewusst, er hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Handlungen, die der Goa’uld mit dem Körper des Wirts ausführt." "Aha, es handelt sich also um eine vereinte Spezies." sagte Ariell. Daniel sah sie einen Moment erstaunt an, blickte dann jedoch wieder auf die Straße vor ihm. "Wie meinen Sie das denn?" wollte er dann wissen. Ariell setzte sich in ihrem Sitz ein wenig zurecht und meinte dann: "Das Volk der Trill wird von uns so genannt. Sie bestehen aus einem humanoiden Wirt und einem wurmartigen Symbionten, der etwa so lang ist." sagte sie. Daniel warf einen schnellen Blick auf die Größe, die sie mit ihren Händen andeutete. Dann blickte er wieder auf die Straße, warf einen schnellen Blick in den Rückspiegel und zog den Wagen dann rechts auf den Seitenstreifen. Er stellte den Motor ab und blickte Ariell dann an. "Soll das heißen, dass es ein weiteres Volk gibt, dass als Parasit in den Körpern von Wirten lebt?" Ariell schüttelte entschlossen den Kopf. "Sie verstehen das falsch. Die Trillsymbionten und Trillwirte gehen eine einzigartige Verbindung zueinander ein. Es wird auf Trill als eine große Ehre betrachtet mit einem Symbionten vereinigt zu werden. Beide gewinnen durch die Vereinigung so unendlich viel. Sie verschmelzen zu einem völlig neuen Wesen, das Wesensmerkmale beider erhält, Symbiont und Wirt. Vereinigte Trill sind stets besondere Lebewesen, da der Wirt von der mehrere Leben langen Erfahrungen des Symbionten profitieren kann. " Daniel nickte "Es gibt eine kleine Splittergruppe Goa’uld, die eine ähnliche Verbindung mit dem Wirt eingehen." sagte er mit trauriger Stimme. 'Sha'Re!' dachte er traurig. Er würde seinen Hass auf die Goa’uld wohl niemals ablegen. Ariell legte dem traurig dreinblickenden Mann freundlich die Hand auf den Arm. "Kommen Sie, der Colonel und der Captain warten sicher schon auf uns." Daniel nickte, startete den Motor wieder und nahm die Fahrt zum "La Strada" auf.


Seeta nickte Dalen kurz zu. "Es ist soweit!" sagte sie, kaum drei Minuten nachdem die Verbindung zur Brücke unterbrochen worden war. Dalen trat auf die Transporterplattform, Daniel Bronson und Mercy Malone nahmen Positionen rechts und links von ihm ein. Als alle Mitglieder des Außenteams bereit waren aktivierte Dalen seinen Kommunikator. "Lazarus und Brücke. Wir sind soweit." sagte er, als das Gerät sich mit dem vertrauten Geräusch eingeschaltet hatte. Sofort war aus dem Gerät Andreas Stimme zu hören. "Beginnen Sie!" sagte er. "Und viel Glück!" setzte er noch hinzu, als Seeta schon mit flinken Fingern begonnen hatte den Wissenschaftler und seine zwei Begleiter auf den Planeten zu beamen.


Livia rutschte in ihrem ledernen Sessel zur linken Andreas unruhig hin und her. Wenn das bloß gut ging. Sie sah es nicht gerne, wenn eines der Crewmitglieder sich in eine gefährliche Situation begab. Das galt bereits für das Elite-Force-Team und umso mehr für den schusseligen Doktor, der die wissenschaftliche Abteilung der Katana leitete. Sie wusste, dass sie erst wieder beruhigt sein würde, wenn der Doktor mit seiner Begleitung und auch alle Mitglieder des ursprünglichen Außenteams sich wieder sicher an Bord der Katana befanden und das Schiff diesem feindlichen Ort den Rücken gekehrt hatte. Sicher, die Mission auf der die Katana sich befand war sehr gefährlich, aber trotzdem sah sie es lieber, wenn alle Crewmitglieder an Bord waren, zumindest in relativer Sicherheit. Also drückte sie die Daumen und hörte still und fast ein wenig ängstlich der Kommunikation zu, die durch den offenen Kanal vom Außenteam zur Brücke übertragen wurde.


Auf dem Planeten hatte Dalen sein Wissenschaftskit neben sich auf den Boden gestellt und das Stargate zunächst einem gründlichen Scan unterzogen. Daniel und Mercy standen mit dem Rücken zueinander rechts und links von ihm und sondierten das Gebiet mit den Augen soweit sie sehen konnten. Im Moment war jedoch nichts zu sehen, was eine Bedrohung für das Außenteam darzustellen schien. Beide waren ein wenig erleichtert. Sie hätten sich zwar einem Kampf ohne Zögern gestellt, aber sie waren dennoch erleichtert, dass es nicht erforderlich war den Doktor mit Phasergewehren zu schützen. Dieser steckte den Tricorder weg und richtete ein weißes Gerät, das wie eine Wünschelrute geformt war, jedoch viel kompakter und dicker aussah auf das Sternentor und betrachtete die Anzeige auf dem Gerät stirnrunzelnd. Was zum Teufel sollte er bloß mit diesen Anzeigen anfangen? Die machten doch nicht den geringsten Sinn. Was zum Teufel hatte diese Neutrinokonzentration mit einem künstlichen Wurmloch zu tun? Dalen steckte das Gerät in sein Kit zurück und nahm den Tricorder wieder auf. Er würde die Ergebnisse seines ersten Scans noch einmal gegenprüfen müssen.


Einige Minuten später wurde Andreas durch Marina DeSoto aus seinen Gedanken gerissen. "Sir, ich scanne auf dem Planeten jetzt eine Lebensform, etwa 3 Meilen vom Tor entfernt... Ich korrigiere, 2 Lebensformen... 3 Lebensformen." Andreas stand aus seinem Stuhl auf und ging hinüber zur Ops. "Bewegen die Lebensformen sich auf den Standort des Doktors zu?" fragte er die junge, blonde Frau. Diese schüttelte schnell den Kopf. "Bisher nicht, Sir." Andreas ging zurück zu seinem Sitz. "Haben Sie das gehört, Außenteam?" fragte er.

Auf dem Planeten antwortete Mercy Mallone. "Ja, Sir. Hier ist weiterhin alles ruhig. Wenn irgendwo jemand auftaucht informiere ich Sie sofort." Daniel Bronson warf einen kurzen Blick über seine Schulter zu Dalen hin. "Doktor, es wäre besser, wenn Sie sich beeilten. Wir könnten bald Besuch bekommen. Offensichtlich verfügen unsere Freunde hier über eine Beamtechnologie. Warum sie nicht gleich hierher transportiert haben, ist mir allerdings schleierhaft."

Dalen brummelte lediglich irgendeine Antwort vor sich hin und nahm einen weiteren Scan vor. Aus seinem Kommunikator ertönte Livias Stimme. "Vielleicht können sie nicht von jedem beliebigen Ort zu jedem anderen beliebigen Ort beamen." mutmaßte die Counselor der Katana. "Ich wette, sie verfügen nur über ein System, das zwei feste Stationen benötigt, ähnlich wie diese Sternentore." spekulierte Seeta. Dalen nickte automatisch. Auch er hielt das durchaus für eine gute Erklärung, warum die ihnen feindlich gesonnenen Soldaten nicht vor ihrer Nase materialisiert waren. "Ich will das Kaffeekränzchen der beiden Damen ja nur ungern unterbrechen..." setzte Andreas an, als er von Marinas Stimme unterbrochen wurde. "Sir, ich scanne jetzt 35 Lebensformen und sie haben gerade angefangen sich auf die Position des Außenteams zuzubewegen."

Auf der Brücke schnellte Andreas erneut aus dem Kommandositz. "Wie lange?" fragte er und lief dabei auch schon auf die Ops zu. Marina kalkulierte die verbleibende Zeit und antwortete dann schnell: "3 Minuten, bei gegenwärtiger Geschwindigkeit." Andreas machte ein sorgenvolles Gesicht. "Doktor?" fragte er.

Dalen klappte seinen Tricorder zusammen und legte das restliche Equipment in sein Kit zurück. "Wir sind soweit." antwortete er. "Ich bin gerade fertig geworden." Er und die anderen stellten sich zum Beamen auf. "Bereit zum beamen!" sagte der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung und gleich darauf verschwanden er und seine beiden Begleiter wieder vom Platz vor dem Sternentor.


Währenddessen beendete Kell gerade die letzten Arbeiten am Generator. Er war angenehm überrascht gewesen, dass Major Carter ihm einen Generator hatte zur Verfügung stellen können, auch wenn er defekt gewesen war. Er war diplomatisch genug gewesen nicht zu erwähnen, dass die Reparaturversuche der menschlichen Wissenschaftler das Gerät beinahe irreparabel beschädigt hatten. Aber jetzt war er wieder so gut wie neu. Mit glänzenden schwarzen Augen sah er hinüber zu Janet Fraiser, einer dunkelhaarigen Ärztin, die ihn bei der Reparatur seit Samantha Carter gegangen war beobachtet hatte. Er versuchte ein Lächeln, was ihm mal wieder nur leidlich gelang. "Ich bin fertig." sagte er zu Janet. Die junge Frau nickte, dann ging sie zur Tür und sagte: "Ich informiere den General. Er wird den Colonel per Handy verständigen." Sie legte ihre Hand auf den Türgriff und wollte gerade gehen, als sie Kells erstaunten Blick bemerkte. "Was ist denn?" wollte sie wissen. "Was ist ein Handy?" fragte Kell, der nun tatsächlich völlig überrascht war, als die Wissenschaftlerin in Lachen ausbrach. Sein ungerührter Gesichtsausdruck brachte das Gelächter der Frau jedoch schnell wieder unter Kontrolle. Sie nahm ihre Hand vom Türgriff und kam wieder einen Schritt näher zu ihm hin. "Woher sollen Sie das auch wissen?" murmelte sie, bevor sie sich räusperte und laut erklärte: "Das ist ein Kommunikationsmittel, das Colonel O'Neal ständig bei sich trägt. "Oh." sagte Kell, dann tippte er auf seinen Kommunikator. "Widar an Arven." sagte er. Von seiner Brust erklang Tallias ruhige Stimme. "Arven hier." sagte sie. "Captain, die Reparatur des Generators ist beendet, wir können jederzeit beginnen." informierte er Tallia. "Gut." erwiderte diese. "Wir stoßen so bald wie möglich wieder zu Ihnen. Arven Ende." Das Gerät deaktivierte sich und Janet trat erneut zur Tür. "Ja, also.... ich werde dann trotzdem mal den General informieren." meinte sie, leicht verwundert und verließ dann doch noch den Raum.


Tallia legte die Gabel genau in dem Moment zur Seite, in dem Daniel und Ariell endlich doch noch das "La Strada" betraten. Jack O'Neill stand auf und klopfte seinem Freund kameradschaftlich auf die Schulter. "Ihr kommt zu spät." meinte er grinsend. "Gerade hat sich der Asgard gemeldet, dass er startklar ist das Tor zu seiner Heimatwelt zu öffnen. Wir wollten gerade aufbrechen." Tallia erhob sich nun ebenfalls. "So ist es." sagte sie ruhig. Jack O'Neill legte einige Scheine auf den Tisch und verließ dann, gefolgt von seinem Freund und Tallia das Restaurant. Ariell warf einen bedauernden Blick auf die Reste der "Penne Al'Arrabiata" und verließ dann mit knurrendem Magen ebenfalls das Restaurant.


Jade betrachtete mit glänzenden Augen die Leinwand vor ihr. Sie war vollkommen in der Geschichte, die sich vor ihren Augen abspielte gefangen. Es bedurfte eines Rippenstoßes von Lavender sie darauf aufmerksam zu machen, dass eine Stimme aus ihrem Kommunikator kam. "Thunders hier." sagte sie, nun wieder ganz Sternenflottenoffizierin. "Bitte finden Sie sich umgehend vor dem Kino ein." sagte die Stimme, die sie schnell als Ariells erkannte. "Wir kommen Sie gleich wieder abholen. Lieutenant Widar hat einen Weg gefunden das Stargate zur Asgardwelt zu öffnen. Needa Ende." Der Kommunikator verstummte und seufzend erhob Jade sich um den Weg zum Ausgang anzutreten. Soviel also zu einem ungestörten Kinofilm.


Währenddessen fand auf der Katana eine weitere Einsatzbesprechung der verbliebenen vier Führungsoffiziere statt. Dalen stand wieder am in die Wand eingelassenen Monitor und erläuterte die dort angezeigten Daten. "Anhand der Position und der Konzentration der Vertironen war es mir ohne größere Probleme möglich die Richtung, in die das Wurmloch führt zu verfolgen. Leider liegen auf der verlängerten Linie seiner Richtung alleine in diesem Sektor 5 Klasse M Planeten, zu denen das Tor potentiell führen könnte. Bei der weiteren Analyse der am Tor gesammelten Daten fiel mir eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Neutrinos auf. Es war klar, dass sie irgendwie mit dem künstlichen Wurmloch zu tun haben mussten. Nachdem ich die Messungen vom Tor mit denen des Orbits verglichen hatte war schließlich klar: Anhand der Verminderungsrate der Konzentration der Neutrinos vom Planeten zum Orbit lässt sich die Entfernung des Ziels von diesem Ort hier feststellen." Seine Augen begannen zu glänzen, was jemandem, der ihn gut kannte vermuten ließ, dass nun ein Knalleffekt folgen würde. "Der Captain und die anderen..." sagte er, wobei er eine kleine Kunstpause vor seinen nächsten Worten machte, "befinden sich zweifelsohne auf der Erde."


Eine gute halbe Stunde später stand das Team von SG1 gemeinsam mit dem Katana-Außenteam vor dem großen Sternentor. Tallia warf einen Blick darauf, während sie hörte, wie Daniel unter Kells Aufsicht anwählte. Der Asgard hätte niemals gesagt, dass er die Arbeit des Wissenschaftlers überprüfte, dennoch kannte Tallia den Asgard inzwischen gut genug um zu spüren, was es mit seinem Interesse an Daniels Arbeit auf sich hatte. Schließlich trat Daniel zurück, ohne dass Kell irgendetwas gesagt hätte. Beide traten nun zum Rest der hier versammelten und beobachteten, wie die Ringe des Stargates sich zu drehen begannen. Schließlich war es so weit. Die Bewegungen am Rad hörten auf und in der Mitte des Rades erschien eine bläulich schimmernde, wabbernde Masse die wie Wasser wirkte aber dennoch nicht zu durchblicken war. Kell trat neben Colonel O'Neal. Die beiden Männer, durchtraten den Ring und verschwanden aus der Sicht der anderen. Ariell bemerkte, wie Tallia neben ihr entschlossen nickte und als Tallia ihren ersten Schritt gemacht hatte, folgte sie ihrer Vorgesetzten und Freundin durch den Ring ins Unbekannte.


Auf der Katana wurde währenddessen in der Lounge noch immer heftig diskutiert. Doktor Lazarus hatte mit seiner Eröffnung tatsächlich den Aufruhr verursacht, den er erwartet hatte. Die verbleibenden zwei Frauen und Männer der Führungsriege der Katana hatten die sich anbietenden Lösungen erörtert und bisher hatte sich keine Lösung gefunden, die die Zustimmung aller auf sich vereinigte. Schließlich verschaffte sich Andreas mit einer energischen Handbewegung wieder Ruhe. "Also," fasste der baumlange Mann zusammen. "wir haben folgende Optionen: Wir können hier im Orbit bleiben und hoffen, dass der Captain und die anderen wieder das Stargate zurück benutzen und versuchen sie den Goa’uld auf dem Planeten vor der Nase wegzubeamen." Livia schüttelte den Kopf energisch. "Wir wissen nicht mal, ob das Außenteam auf der Erde die Möglichkeit hat das Tor wieder hierher zu benutzen. Außerdem müssen wir inzwischen wirklich jeden Moment mit einem Angriff des fremden Schiffes rechnen." Andreas nickte zustimmend. Auch er wollte nicht unbedingt noch im Orbit sein, wenn dieser Heru'ur sein Schiff wieder flottgemacht hatte. Und es konnte nicht mehr lange bis dahin dauern. "Wir hätten noch die Möglichkeit ein weiteres, hochbewaffnetes Elite-Force-Team durch das Tor zu schicken den Captain und das Außenteam zurückzuholen. Das würde die Wartezeit hier im Orbit verkürzen und wir müssen uns nicht darauf verlassen, dass das Außenteam Bewegungsfreiheit hat." Diesmal schüttelte Dalen den Kopf. "Wir haben niemanden, der das Außenteam führen könnte. Und Sie, Commander, gehören nun wirklich auf die Brücke im Moment. Was noch hinzukommt, ist, dass ich den Eindruck hatte, dass man diese Tore von der anderen Seite schließen kann. Wir haben also womöglich gar keine Möglichkeit durchzugehen." Andreas nickte. "Außerdem ist uns gerade erst ein Außenteam verloren gegangen. Das reicht erst mal." fügte er hinzu. "Bleibt noch die Möglichkeit Kurs auf die Erde zu nehmen und den Captain auf herkömmlichem Wege abzuholen. Seeta schüttelte den Kopf. "Das ist noch weniger praktikabel als die anderen Möglichkeiten. Bei Warp 9 würde der Flug über 4 Jahre dauern." Andreas seufzte. "Was nun?" fragte er in die Runde. Er seufzte erneut, als er von den anderen dreien nur betretenes Schweigen erntete. Livia sah schließlich auf. "Wir brauchen eine Möglichkeit das vorhandene künstliche Wurmloch mit der Katana zu benutzen." meinte sie schließlich. Seeta schüttelte schnell den Kopf. "Das Wurmloch ist viel zu eng. Da passt die Katana niemals rein." Andreas sah den Wissenschaftler im Team an. "Gibt es eine Möglichkeit das Wurmloch zu erweitern?" fragte er. Dalen nickte. "Eventuell. Die Voyager hat im Laufe ihrer Reise durch den Deltaquadranten an einer Theorie gearbeitet, die es ermöglichen sollte Mikrowurmlöcher zu erweitern. Die Arbeiten wurden jedoch kurz vor ihrer Vollendung abgebrochen, weil die Voyager mittels des Transwarpnetzwerks der Borg nach Hause kam. Die Ergebnisse sind in unserer Datenbank enthalten." beantwortete er die Frage. Andreas nickte. "Bitte überprüfen Sie die Theorien." Damit stand er auf und verließ gefolgt von den anderen die Lounge.


Jade schritt gemeinsam mit Samantha Carter durch das Stargate. Erneut verspürte sie Eiseskälte auf ihrer Haut, obwohl ihre Haut nicht wirklich kalt wurde. Sie war froh, als sie das andere Stargate durchschritten hatte und wieder normale Verhältnisse herrschten. Sie sah sich um. Sie befand sich in einer Halle, umgeben von zahlreichen Asgard, die in der Hauptsache Kell und Colonel O'Neal umringten, aber auch ihr selber und Sam Carter wurde einiges an Aufmerksamkeit zuteil. Instinktiv machte sie einen Schritt auf Tallia zu, wie stets wachsam. Gerade wandte Kell sich einem anderen Asgard zu und sagte: "Wir benötigen Hilfe unser Raumschiff zu kontaktieren." Jade blendete Kells Stimme aus und konzentrierte sich wieder ganz auf ihre Umgebung.


Ungefähr zur selben in Zeit, in der Kell und Tallia Thor gegenübersaßen fand auf der Katana eine weitere Lagebesprechung statt. Dalen stand einmal mehr am Monitor und erläuterte seine Untersuchungsergebnisse. "Langer Rede, kurzer Sinn: Es ist möglich in das Wurmloch "quer" einzusteigen, es zu erweitern und es auch wieder "quer" zu verlassen. Alles was es uns kosten wird ist eine Veränderung der Deflektorschüssel und einen Torpedo. Ich kann die erforderlichen Änderungen innerhalb einer halben Stunde vornehmen." sagte er schließlich. Andreas nickte zufrieden. "Machen Sie es so!" sagte er. Dann ging er zurück auf die Brücke.


Eine gute halbe Stunde später betraten Kell und Tallia geführt von Thor den Kommunikationsraum der Asgardwelt. Mit unbeweglichem Gesicht zeigte Thor auf den Transmitter, der in einer Ecke des Raumes stand, obwohl nur die Asgard ihn als solchen erkennen konnten. Als Kell jedoch anfing an einem seltsam aussehenden Gerät zu arbeiten, wurde auch Tallia klar, dass es sich um einen Transmitter handeln musste.


Genau zu diesem Zeitpunkt war die Katana in ein bläuliches Licht getaucht. "Die Vertironen-Schicht um unsere Schilde ist jetzt aufgebaut." sagte Dalen gerade. Er drehte sich kurz zu Andreas um. "Wir sind soweit." fügte er hinzu. Andreas spannte sich leicht an, als er sagte: "Lieutenant Yadeel, ist der Deflektor bereit?" Ihm war nicht ganz wohl zumute. Schließlich war die Prozedur, die sie jetzt ausführen wollten noch nicht getestet worden. Sicherlich, in der Theorie sah das Verfahren gut aus... aber ob es in der Praxis auch funktionieren würde? Entschlossen schob er die unangenehmen Gedanken beiseite. Die Katana brauchte ihn jetzt völlig konzentriert. "Hier ist alles bereit, Commander." beantwortete Seeta von der Engineering-Konsole der Brücke aus. Sie wusste, dass Maggie unten im Maschinenraum alles in bester Ordnung halten würde, so dass sie hier oben besser aufgehoben war. Andreas stand auf und nickte entschlossen. "Beginnen Sie!" sagte er zu Dalen. Der Wissenschaftler nickte und gleich darauf schoss ein gebündelter, blauer, rotierender Strahl scheinbar aufs Nichts zu. An einem Punkt, der für das Auge nichts besonderes bot verschwand er, es war, als würde der blaue Strahl vom Schwarz des Weltraums vollständig absorbiert. Dann öffnete sich, ohne Vorwarnung, ein schmales Loch im Raum, das von bläulichweiß schimmernden Ausläufern umgeben war. Andreas schluckte leicht. Mr. Deveraux, fliegen Sie uns rein!" sagte er. Der junge Mann an der Conn nickte und gleich darauf flog die Katana auf das wabernde Loch im Raum zu. Die Spitze des Schiffes tauchte in das Loch ein, der Zwischenraum zwischen dem Rand des Lochs und der blau schimmernden Schicht, die um die Katana gelegt war wurde kleiner und kleiner. Dalen hielt die Luft an, als der Rand des Lochs und der blauschimmernde mit Vertironen angereicherte Schutzschild der Katana aufeinander stießen. Würden die Vertironen wie von ihm beabsichtigt das Wurmloch erweitern? Einige Augenblicke später konnte er erleichtert aufatmen, die Katana glitt weiter durch die Öffnung ins Innere des Wurmlochs, wobei die Öffnung wie ein elastischer Gummi dort nachgab, wo die Katana breiter war als die Öffnung. Als die Katana ganz im Wurmloch verschwunden war schloss die Öffnung sich wieder und der Raum sah wieder so aus wie eh und je.


Tallia saß vor dem von Kell für sie vorbereiteten Transmitter. "Arven an Katana!" sagte sie, nachdem ein Kanal zu dem Planeten in der anderen Galaxie, in deren Orbit die Katana zuletzt gewesen war, geöffnet worden war. Gespannt wartete sie ein Weilchen, als keine Antwort erklang versuchte sie es erneut: "Arven an Katana!" Als wieder keine Antwort zu hören war sah sie Kell fragend an. "Vielleicht empfangen sie uns nicht?" sagte sie. Kell schüttelte unbewegt den Kopf. "Der Transmitterstrahl ist haargenau auf den fraglichen Planeten ausgerichtet. Das System ist mit denen der Katana kompatibel." sagte der Mann, der eigentlich der Navigator der Katana war. Tallia wandte sich wieder zum Transmitter um. "Arven an Katana!" wiederholte sie, diesmal setzte sie jedoch hinzu: "Wir befinden uns auf dem Asgardplaneten in Sicherheit. Wir erwarten Ihre Antwort!" Sie wandte sich erneut zu Kell herum. "Vielleicht empfangen sie uns, haben aber noch keine Möglichkeit zur Antwort gefunden. Die Entfernung übersteigt die Möglichkeiten der Katana." Erneut schüttelte Kell den Kopf. "Der Emitterstrahl stellte ermöglicht eine einfache Zwei-Wege-Kommunikation. Wenn die Katana uns hören würde, dann hätte Lieutenant Yadeel sehr schnell herausgefunden, wie man das eigene Kommunikationssignal auf unserem Emitterstrahl zurücksenden kann." antwortete der Navigator der Katana. Tallia schaute entmutigt. Der Katana war doch hoffentlich nichts passiert, während Captain und erster Offizier nicht an Bord waren? "Geben wir ihnen einfach noch ein paar Minuten." sagte sie zu ihrem Steuermann, während sie sich besorgt zum Transmitter zurückdrehte.


Nick Deveraux war mulmig zumute während er die Katana durch das viel zu enge Wurmloch steuerte. Er hielt einfach auf die Mitte dessen zu, was ihm als viel zu eng erschien und hoffte, dass es sich weiter, sobald es mit der Vertironen-Schicht der Schutzschilde in Kontakt kam, den nötigen Durchmesser bekam. Aber Wohl war ihm bei der ganzen Sache nicht. Was, wenn die Vertironen-Schicht zusammenbrach? Würde das Wurmloch die Katana dann zerquetschen? Der junge Ensign konzentrierte sich lieber wieder voll auf den Sichtschirm vor ihm, anstatt über derart unangenehme Dinge nachzudenken. Seine Konzentration wurde jedoch bald von Dalens Stimme durchbrochen. "Nach meinen Berechnungen müssten wir nun Nahe genug an der Erde sein, um den Rest des Fluges zum System in einigen Minuten zurücklegen zu können. Ich empfehle das Wurmloch jetzt zu verlassen. "Wenn Sie meinen, Doktor!" sagte Andreas leise. Hoffentlich ging das nun folgende Manöver gut. Einen Torpedo in einem Wurmloch abzuschießen um aus ihm frei zubrechen war nichts, was er von sich aus vorgeschlagen hätte. Er wandte sich zu Catherine Earnshaw herum, einer jungen, vielversprechenden Kadettin kurz vor ihrem Abschluss. Sie sollte nach ihrem Abschluss dauerhaft auf der Katana in seiner Abteilung eingesetzt werden. Die junge Frau war bereits jetzt eine kühle Taktikerin und behielt stets die Kontrolle über sich, egal wie gefährlich die Lage auch sein mochte. "Kadett, feuern Sie den Torpedo." sagte er. In Gedanken fügte er: 'Und beten Sie für uns!' hinzu, weil er um den starken Glauben der jungen Frau wusste. Die Frau nickte und sagte mit mehr Zuversicht in der Stimme, als sie tatsächlich empfand, "Aye, Sir!" dann drückte sie den Auslöser des Torpedos. Der Torpedo verließ rotschimmernd den vorderen Torpedoschacht der Katana. Er durchdrang die Schilde und flog weiter, nur haarscharf von den Rändern des Wurmlochs entfernt. Als er einen Abstand von einigen Kilometern zur Katana erreicht hatte, löste das in ihm enthaltene Programm die Detonation aus. Die Katana wackelte leicht, dann schoss sie hinaus in den offenen Raum.


Als die Katana sich wieder aus dem Wurmloch, das sie fast den ganzen Weg zur Erde transportiert hatte befreit hatte warf Tallia beinahe unendlich weit entfernt einen weiteren Blick auf den Transmitter vor ihr. Schließlich drehte sie sich wieder zu Kell herum. "Was wohl mit der Katana passiert ist?" fragte sie sorgenvoll. Kell sah sie wie stets unbewegt an. "Entweder sie wurde zerstört oder sie ist davongeflogen." sagte er. Tallia schüttelte ungewohnt heftig den Kopf. "Die Katana würde uns nicht so schnell aufgeben!" rief sie. Die andere Alternative, die Kell aufgezeigt hatte, wollte sie gar nicht erst in Betracht ziehen. Der Gedanke, all die feinen Leute wären tot, erfüllte sie mit Grauen. Sie war der Captain der Katana. Es war ihre Aufgabe für das Wohlergehen ihrer Leute zu sorgen. Sie wusste nicht, wie sie damit Leben sollte sie alle verloren zu haben. Sie hatte unter dem Tod jedes Einzelnen, den sie unter ihrem Kommando verloren hatte gelitten. Die sonst so beherrschte Frau hatte um jeden Einzelnen von ihnen geweint. Wenn nun alle tot waren.. alle, bis auf die Handvoll Leute, die bei ihr waren... Entschlossen stand sie auf und stellte sich Thor gegenüber. "Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob die Katana noch im Orbit dieses verdammten Planeten ist? Und wohin sie verschwunden ist, wenn sie nicht mehr dort ist?" fragte sie mit entschlossenem Gesichtsausdruck. Sie würde die Katana und ihre Besatzung finden. Und zwar lebendig und wohlauf.


"Bericht!" verlangte zu dieser Zeit Andreas an Bord der Katana. "Alle Systeme arbeiten einwandfrei!" rief Seeta von der Engineering-Konsole hinüber und Catherine Earnshaw fügte hinzu: "Auch hier alles in Ordnung, Sir." Andreas atmete erleichtert auf. Das Kunststück war gelungen. Die Katana hatte sich durch ein viel zu enges Wurmloch gezwängt ohne Schaden zu nehmen. Er trat zu Nick Deveraux an der Con und warf einen Blick auf den Bildschirm, der nichts als ruhigen Raum zeigte, in dem die Katana bewegungslos ruhte. "Setzen Sie Kurs auf die Erde, Mr. Deveraux. Warp 9!" sagte er. Nick berührte die ihm so vertrauten Tasten, dass er sie im Schlaf hätte bedienen können. "Kurs gesetzt, Sir." bestätigte er, seinerseits ebenfalls froh wieder im Normalraum zu sein, den Befehl seines derzeitigen Captains. Der ging zurück zu seinem Sessel, setzte sich nieder und sagte: "Energie." Die Warpgondeln der Katana glühten hellblau auf, dann verschwand die Katana in einem gleißenden Blitz und erneut blieb der stille Raum zurück.


Thor sah zu dieser Zeit zu Kell hinüber. Der jüngere der beiden Asgard nickte unmerklich, zum Zeichen, dass Tallias Frage ruhig beantwortet werden könne. Thor sah Tallia aus glänzenden, schwarzen Augen unbewegt an. "Wir könnten ein Raumschiff mit einer Untersuchung beauftragen oder den Planeten anwählen, wenn Sie mir die Anwahldaten nennen könnten." bemerkte er. Tallia sah kurz zur Decke hinauf, dann heftete sich ihr Blick wieder auf Thor. "Das kann ich leider nicht. Ich habe keine Ahnung wo dieser ver... wo dieser Planet sich befindet. Und die Anwahldaten kenne ich auch nicht." meinte sie dann. Jack O'Neill, der bis zu diesem Zeitpunkt stumm zugehört hatte blickte auf. "Würden die Einwahldaten von der Erde aus helfen?" fragte er in den Raum. Thor wandte sich bedächtig zum Colonel um. "Es würde Zeit in Anspruch nehmen." beantwortete er die Frage vage. Tallia nickte energisch. "Machen wir es so!" rief sie erfreut und wandte sich auch schon Daniel zu, um den Wissenschaftler des Stargateteams von der Erde auszuquetschen.


Einige Minuten später meldete Nick Deveraux: "Sir, wir befinden uns jetzt unmittelbar vor dem Erdsystem." Andreas stand aus seinem Sessel auf und trat einige Schritte näher an den Sichtschirm. "Können Sie die Erde bereits scannen, Mr. Lazarus?" fragte er dann. Dalens Antwort kam prompt. "Ja, Commander. Im Orbit befinden sich einige Spionage-Satelliten. Abgesehen davon könnten wir beinahe in unserer eigenen Zeit und unserem eigenen Universum sein. Andreas wirbelte zu Dalen herum. "In unserer eigenen Zeit?" fragte er entsetzt. Der Doktor hatte wirklich eine Angewohnheit mittelgroße Bomben quasi im Nebensatz platzen zu lassen. Andreas hoffte, den Captain und Commander Needa möglichst bald wieder zu finden, damit er nicht auf Dauer die Eröffnungen des Doktors zu verdauen haben musste. Dalen nickte indes ernsthaft und antwortete völlig ungerührt: "Ich hatte inzwischen Gelegenheit die Zeit anhand der relativen Entfernung der Erde zum Mittelpunkt der Galaxie zu bestimmen. Wir befinden uns im Jahr 2002, Erdkalender. Das bedeutet, dass wir im Vergleich zu dem Paralleluniversum, in dem wir uns zuletzt befanden nochmals 260 Jahre weiter in die Vergangenheit gereist sind." Andreas ließ sich entsetzt in seinen Sessel sinken. Wieso mussten solche Dinge bloß passieren, wenn er zum ersten Mal das Kommando hatte. Soviel Pech hatte selbst Janeway nicht auf ihrem Jungfernflug mit der Voyager gehabt. Sie war wenigstens nur durch den Raum und nicht auch noch durch die Zeit geschleudert worden.

Andreas stand erneut aus seinem Sessel auf und trat zum Steuermann. Es nutzte ja alles nichts. Bevor die Crew der Katana sich Gedanken darüber machen konnte, wie sie dieses Paralleluniversum hier verlassen konnte, mussten der Captain, Commander Needa, Lieutenant Thunders und ihr Team sowie Mr. Widar wieder an Bord. "Steuermann, setzten Sie Kurs auf die Erde. Sehen Sie zu, dass wir nicht ins Visier dieser Spionage-Satelliten gelangen. Ich will nicht auch noch einen Zwischenfall auf der Erde des 21. Jahrhunderts verursachen. Halber Impuls voraus." sagte er dann mit fester Stimme. Nick Deveraux bestätigte den Befehl mit einem "Aye, Sir!", dann flog die Katana wieder auf die Erde zu.


Schließlich schwenkte das schlanke, weiße Schiff unbeobachtet von den vielen Satteliten in einen hohen Orbit um die Erde ein. Diesmal blieb Andreas gelassen in seinem Sessel sitzen. "Katana an Captain Arven!" sagte er, kaum dass er den Kanal geöffnet hatte. Er wartete einige Sekunden, dann wiederholte er seine Anfrage: "Katana an Captain Arven!" Als erneut keine Antwort erklang sagte er: "Katana an Außenteam. Melden Sie sich." sagte er. 'Wenn Sie können!' setzte nicht nur er gedanklich hinzu. Erneut erklang keine Antwort. Andreas schloss den Kanal wieder und sah seine Brückenbesatzung an. "Ideen?" fragte er. Er erntete kollektives Kopfschütteln. "Irgendwas auf den Scannern?" fragte er in Richtung des Doktors. Dalen überprüfte seine Anzeigen. "Es gibt eine leicht erhöhte Anzahl von Gravitonen am Ausläufer eines Berges namens Cheyenne Mountain. Es könnten Rückstände eines kürzlich benutzten künstlichen Wurmlochs sein. Sie scheinen aus einem in dem Berg beherbergten Komplex zu stammen." Diese Neuigkeit machte Andreas nun doch hellhörig. Mit einigen schnellen Schritten überquerte er die Brücke, bis er direkt vor der Konsole des leitenden Wissenschaftlers stand. "Lebenszeichen im Komplex, die zum Außenteam gehören könnten? Vielleicht ein Asgard oder ein Trill?" fragte er. Dalen konsultierte erneut seine Anzeigen, bediente einige Tasten und sah dann wieder zu Andreas hin. "Das kann ich nicht sagen. Der Komplex besitzt einen natürlichen Scanschutz durch das Magnizit, das im Gestein über ihm enthalten ist. Ich kann nicht scannen, was in dem Gebäude im Berg ist. Würden die Gravitonen nicht durch die Tür austreten, hätte ich den Komplex überhaupt nicht bemerkt." Andreas trat neben den Doktor und sah ebenfalls auf die Anzeigen. "Lagebesprechung in einer Stunde in der Beobachtungslounge. Ich bin bis dahin im Bereitschaftsraum des Captains." sagte er, dann verließ er die Brücke.


Eine Stunde später stand Seeta mit ihrem Rücken zum großen Tisch im Bereitschaftsraum und sah stumm aus dem großen Panoramafenster. Unter ihr drehte sich die Erde vorbei, das blau des Atlantischen Ozean leuchtete bis hierher herauf. Wehmütig sah sie, wie Kuba, ihre paradiesische Insel vorbeizog. Wie sehr wünschte sie sich jetzt auf die Hazienda hinunterzubeamen, zum Strand zu laufen und ihre Füße im warmen Sand zu vergraben. 'Dadja!' dachte sie traurig. Wie schön wäre es doch jetzt, ihren Vater in die Arme zu nehmen. Er wurde langsam älter, die Jahre waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Schnell drehte sie sich vom Fenster weg. Dort unten gab es keinen Dadja, ihr Vater war noch geboren, nicht mal Großmutter Dureena, die Matriarchin der Familie Yadeel war geboren.

Seeta setzte sich neben Livia McGregor in einen der zahlreichen freien Sessel. Die beiden schwarzhaarigen, hellhäutigen Frauen gaben ein nettes Gespann ab, rein äußerlich unterschieden sie sich lediglich durch die beulenartige Form, die Seetas Stirn hatte. Innerlich wurde der Kontrast zwischen den beiden jedoch deutlicher, da Seeta doch wesentlich heftiger war und sich nach wie vor stark an die Traditionen ihres Volkes gebunden fühlte, auch wenn sie häufig gegen eben jene Traditionen aufbegehrte. Als das zanderianische Volk nur noch aus einer Handvoll Frauen und Männer bestanden hatte, war es sicherlich nötig gewesen, Maßnahmen zum Fortbestand zu treffen, aber heute, wo ihr Volk wieder aus beinahe 100.000 Männern und Frauen bestand, waren diese Maßnahmen, die irgendwann zu Traditionen geworden waren, ihrer Meinung nach völlig überflüssig geworden. Aber dennoch würde sie Cariad heiraten, wenn es an der Zeit war. Nur, wie viel Zeit würde sie sich noch erkaufen können? Aber hier, auf der Katana, war sie zunächst mal sicher vor den Heiratsplänen ihrer Eltern. Aber was sollte nur werden, wenn die Katana zur Erde zurückkehrte? So gerne sie Cariad mochte, heiraten wolle sie ihn deshalb nicht. Sie wollte, ebenso wie alle ihre Freunde und Freundinnen nur aus Liebe heiraten. Das war der einzige Grund für sie, den Bund der Steine einzugehen.

Glücklicherweise wurde sie in diesem Moment von ihrer persönlichen Misere abgelenkt. Die Tür schob sich zischend auseinander und Dalen, den Seeta insgeheim manchmal respektlos "Schneckenkopf" bei sich selber nannte, trat ein. Er nickte den beiden Frauen reserviert zu und setzte sich dann den beiden Frauen gegenüber. Seeta wäre nie so dreist gewesen, ihn offen mit diesem Namen zu bekleiden, dazu wusste sie zu sehr, wie erniedrigend es sein konnte, einen Spitznamen zu erhalten, der auf den körperlichen Unterschied zu den anderen Anwesenden hinwiesen. Sie hatte ihrem Mitspieler Tommy den Spitznamen "Beulchen" den er ihr verpasst hatte nie verzeihen können, auch wenn der Junge den Spitznamen sicher nicht dazu gedacht hatte ihr weh zu tun. Jahre später hatte er ihr einmal erzählt, dass er ihre ungewöhnlich geformte Stirn interessant fand und ihr deshalb diesen Spitznamen verpasst hatte. Wenn der arme gewusst hätte, wie sehr sie den Namen gehasst hatte, wäre er sicher vor Scham im Boden versunken. Und so behielt sie Dalens insgeheime Betitelung für sich selber, auch wenn sein Kopf sie stark an das Schneckenhaus der gemeinen Dilgar-Schnecke erinnerte.

Erneut öffnete sich die Tür und diesmal trat Andreas hindurch. Er nahm, nun schon routiniert, im Sessel an der Stirnseite des Tisches Platz und sah die drei anderen versammelten Leute an. "Nun, wie sieht es aus?" wollte er wissen. Auch jetzt erntete er nicht mehr als kollektives Schweigen der anderen Anwesenden.

Schließlich räusperte Dalen sich und sagte: "Es bleibt dabei, ich kann nicht feststellen, ob der Captain und das Außenteam sich in dem fraglichen Komplex befinden. Nichts zu machen. Das Galazit schirmt den Komplex perfekt vor unseren Scannern ab." Andreas seufzte. "Das bedeutet dann wohl, dass wir ein Außenteam in den Komplex bringen müssen." sagte er. "Können wir in den Komplex beamen?" fragte er in Richtung der Chefingenieurin. Diese schüttelte schnell den Kopf. "Nein, auf gar keinen Fall. Der Transporterstrahl würde von den Felsen abprallen und sich in alle Richtungen verteilen. Und was das heißt, das brauche ich hier wohl niemandem zu erklären." sagte sie bedauernd.

Livia schüttelte sich innerlich. So wollte wohl niemand sterben. Völlig sinnlos, nur weil ein Transporterstrahl sich auflöste. Die Counselor wollte einen anderen Ansatz in die Diskussion einbringen. "Vielleicht ist es möglich mit den Menschen, die im Inneren dieses Komplexes sind Kontakt aufzunehmen. Wir könnten fragen, ob der Captain bei ihnen ist."

Andreas schüttelte den Kopf. "Wir wissen doch praktisch nichts über diese Gesellschaft. Vielleicht sind sie uns feindlich gesonnen. Wenn wir Pech haben werden wir als Spione an die Wand gestellt und erschossen, bevor uns auch nur eine Frage gestellt wird. Außerdem würden wir damit womöglich die Entwicklung dieser Erde beeinflussen. Auch bei dieser Rettungsmission gilt es, die erste Direktive einzuhalten. Die Menschen dieser Epoche sind noch nicht in der Lage Warpflüge durchzuführen und wir wollen doch alle keinen Besuch von der temporalen Ermittlungsbehörde haben, oder?"

Das wollte natürlich niemand. "Bleibt nur ein Team, das in den Komplex eindringt und einmal innen nach den Vermissten scannt." bemerkte Livia, auch wenn ihr eine solche gewalttätige Lösung gehörig gegen den Strich ging. Seeta nickte. "Das Außenteam durch die Tür zu bringen, wenn die Wachen, die es sicher geben wird, erst mal weg sind, sollte kein Problem sein. Das Schloss bekommen wir schon auf."

Andreas seufzte verhalten. Auch ihm wäre eine diplomatische Lösung lieber. Aber wie die herbeiführen, ohne die Entwicklung der Menschen zu beeinflussen? Sie konnten kaum hingehen und sagen: "Hallo! Wir kommen aus einem Paralleluniversum, aus der Zukunft. Haben Sie vielleicht unser Außenteam gesehen? Wir vermissen es schon eine ganze Weile und vermuten, dass es vielleicht hier sein könnte." Das würde die Entwicklung der Erde hier sicherlich entscheidend beeinflussen. Nun war guter Rat teuer.

"Wir wissen einfach zu wenig über diese Erde im Allgemeinen und diesen Komplex im Besonderen. Wir brauchen mehr Informationen, bevor wir unser weiteres Vorgehen entscheiden können." Seufzend sah er die verbleibenden Offiziere an. "Counselor, bitte versuchen Sie über diese Erde herauszufinden, was es nur herauszufinden gibt. Benützen Sie dazu die Radiokanäle der Erde. Miss Yadeel, Doktor Lazarus. Ich will alles wissen, was er nur über diesen verdammten Berg und seinen Inhalt zu wissen gibt. Holen Sie sich Ihre Informationen vor Ort, wenn unsere Scanner nicht weiterhelfen. Bitte halten Sie mich informiert." Damit stand Andreas auf um wieder auf die Brücke zurückzukehren.


"Vorsicht!" tuschelte Seeta eine halbe Stunde später in Dalens Ohr. Die komplett in schwarz gekleidete Zanderianerin zog Dalen mit sich tiefer in das Gebüsch hinter ihnen beiden. Als der Wissenschaftler sie leicht verärgert ansah, deutete sie stumm auf den bewaffneten Wachposten, der nur wenige Schritte an ihnen vorbeiging. Dalen sah sie erschrocken an. Er hatte in der Dunkelheit den Mann nicht ausmachen können, bis Seeta auf ihn gezeigt hatte. Als sie sicher war, dass der Wachtposten weg war, zog sie Dalen zu ihrem vorherigen Standort zurück, von dem aus sie einen guten Ausblick auf das Tor des Komplexes hatten.

Aus grüngelblich schimmernden Augen sah sie den Wissenschaftler an. "Gute Augen, gute Ohren." sagte sie zu Dalen. "Zander Prime war eine Wüstenwelt. Bevor mein Volk lernte, in Steinbauten zu leben, war es nachtaktiv. Das führte im Laufe der Jahrhunderte zu guten Augen, Ohren und Geruchssinn. Dafür sind wir ziemlich lichtempfindlich. Ohne spezielle Augentropfen könnte ich einen Blick auf den Warpkern nicht ertragen."

Dalen nickte stumm. Eigentlich hätte ihm schon früher klar sein müssen, dass die gelben Augen mit den geschlitzten Pupillen, die an die Augen einer Tev'Mekanischen Toula-Eule erinnerten, außergewöhnlich gut sein mussten.

"Lassen Sie uns anfangen!" sagte er leise und legte das Wissenschaftskit, das er bisher in der Hand getragen hatte auf den Boden. Er öffnete es behände und begann den vor Ihm liegenden Berg zu scannen. "So wie ich es sagte." flüsterte er nach einer kurzen Weile befriedigt. "Der Berg vor uns ist voller Galazit. Kein Wunder, dass wir keine Werte aus dem Berg bekommen."

Seeta sah auf die auf dem Tricorder angezeigten Werte und nickte. "Da ist mit dem Transporter nichts zu machen." fühlte auch sie sich bestätigt. "Wie sieht es mit dem Tor aus?" fragte sie, ebenso flüsternd.

Dalen schwenkte den Tricorder hinüber zum Tor. "Nichts besonderes. Dicker Stahl. Soweit ich in den Berg hinein scannen kann kein Anzeichen von unserem Außenteam. Unglücklicherweise wendet der Weg sich nach einigen Metern nach rechts. Wegen des davor liegenden Galazits kann ich nicht weiter scannen. Aber wir könnten ohne Probleme durch das Tor beamen." Seeta nickte erneut zustimmend, auch wenn sie innerlich fast ein wenig enttäuscht war, dass sie ihre Fähigkeiten beim Knacken von Schlössern nicht würde anwenden können und wahrscheinlich war es auch besser so. Es genügte, dass Jade sie bei ihrem kleinen "Hobby" überrascht hatte und nun davon wusste. "Aber wie sollen wir das anstellen? Wir bräuchten eine Art Relaisstation, hier auf dem Boden in unmittelbarer Nähe." flüsterte sie. "Ein Shuttle?" fragte Dalen. Seeta wackelte abwägend mit dem Kopf. "Ich glaube nicht." meinte sie schließlich. "Es müsste in ungefährer Nähe zum Komplex landen, einige hundert Meter, bestenfalls. So was würde sicher nicht unbemerkt bleiben." Dalen nickte nachdenklich. Dann meinte er: "Preisfrage: Was ließe sich als Relaisstation verwenden?" Eine Weile blieb es ruhig, während der beide vor sich hinstarrten. "Transportverstärker?" schlug Seeta schließlich vage vor. Dalen zog unschlüssig die Schultern hoch. "Das gehört in Ihren Arbeitsbereich." meinte schließlich. Erneut wackelte Seeta abwägend mit ihrem Kopf hin und her. "Das Prinzip ist das gleiche. Es käme auf eine Reihe von Modifikationen und Tests an." Dalen zuckte erneut die Schultern und drehte sich einmal um die Achse, während er seine Umgebung einem Scan unterzog. "Bäume, Büsche, Felsen, nichts weiter ungewöhnliches." meinte er dann. Als er seine Drehung vollendet hatte schloss er den Tricorder wieder und legte ihn zurück in sein Kit. "Ich glaube wir sind hier fertige, Lieutenant." sagte er dann, bevor er seinen Kommunikator aktivierte um zurück auf die Katana im Orbit zu beamen.


Früh am nächsten Morgen standen Tallia, Ariell, Jade und Kell Thor in dessen Büro gegenüber. Thor sah die blonde Frau, die ihn um mehr als einen Kopf überragte ungerührt an. "Wir haben uns entschlossen, Ihnen ein Schiff zur Verfügung zu stellen, das Sie zu dem fraglichen Planeten bringen wird. Ich selber werde das Kommando über das Schiff führen. Wir werden versuchen herauszufinden, wo Ihr Schiff sich befindet. Sollte es uns das nicht möglich sein, werden wir Sie zur Erde bringen und dort absetzen. Kell Widar wird in diesem Fall mit uns hierher zurückkommen, es kommt nicht in Frage, dass er hier bei uns bleibt. Für Ihre Begleitung werden wir das Tor zur Erde öffnen. Sie sollen dorthin zurückkehren, woher sie kamen." führte er die Pläne der Asgard aus. Tallia nickte zustimmend. Für sie war die Hauptsache, die Katana wohlbehalten wiederzufinden. "Wann brechen wir auf?" wollte sie wissen. Ihr konnte es nicht schnell genug gehen. "Sofort! Ich habe veranlasst, dass Ihr, wie hieß es noch? Elite Force Team? Uns an Bord des Schiffes trifft." sagte Thor und verließ, gefolgt von den anderen den Raum.


Seeta quälte sich zur selben Zeit, jedoch beinahe unendlich weit entfernt, aus ihrem Bett. Sie hasste den frühen Morgen. Sie war jemand, der abends putzmunter war und morgens hundemüde aus dem Bett krabbelte. Wie so oft hatte sie den Weckruf des Computers für etwa 30 Minuten überhört, was sie jetzt wieder mal mit Eile würde ausbaden müssen. Wieso schaffte sie es bloß nie rechtzeitig aus dem Bett zu kommen. Sie wankte hinüber zum Replikator. "Kaffee, schwarz!" bestellte sie ihr übliches Frühstück. Sie pflegte nie zu Frühstücken, einfach weil sie morgens nie die Zeit dazu hatte. Das hatte den Vorteil, morgens eine Menge Zeit zu sparen, aber den Nachteil, dass sie so daran gewöhnt war, dass sie selbst dann morgens keinen Bissen hinunter bekam, wenn sie frei hatte und eigentlich in aller Ruhe hätte frühstücken können.

Gierig spülte sie ihren ersten Schluck Kaffee hinunter. ‚Lebensmanna!‘ dachte sie wieder mal, dann stellte sie die Tasse auf den Tisch und wankte hinüber ins Bad. Sie wusste genau, wenn sie ihr Gesicht erst mal mit Wasser in Berührung gebracht hatte, würde sie sich besser fühlen.

Und so war es dann auch. Als sie einige Minuten später zu ihrer Kaffeetasse zurückkehrte, inzwischen gewaschen, gekämmt und mit frisch geputzten Zähnen, fühlte sie sich wieder wie ein Mensch, pardon, eine Zanderianerin.

Sie nahm einen weiteren Schluck ihres heißgeliebten Kaffees und spurtete nun schon fast hinüber zu dem Stuhl, über den sie am Abend ihre Uniform achtlos geworfen hatte. Ihre Nachtsachen flogen in hohem Bogen auf das Bett und schon war sie in ihre Uniform geschlüpft.

Barfuss kehrte sie ein weiteres Mal zurück zu ihrem Kaffee und leerte die Tasse in einem einzigen, langen Zug. Sie stellte sie zurück in den Replikator und flitzte zu ihrem Bett, wo die Schuhe unordentlich umgekippt lagen. Sie fischte frische Socken aus einer Schublade neben dem Bett, streifte sie und die Schuhe über und stürzte 10 Minuten nachdem sie aus dem Bett gekrabbelt war eilig aus dem Zimmer, in der Hoffnung nicht zu spät zu einer weiteren Besprechung in der Beobachtungslounge zu kommen.