Difference between revisions of "Katana:Story 57766,03"
PathfinderWiki>Admin m (1 revision imported) |
m (1 revision imported) |
(No difference)
|
Revision as of 21:15, 27 August 2018
Back to business
Autor: Seeta Yadeel
Anfangssternzeit: 57766,03
Endsternzeit: 57767,08
Anfangsdatum: 07.10.2380 (08.47 Uhr)
Enddatum: 07.10.2380 (18.03 Uhr)
Eilig strebten Susan Ivanova und Delenn nebeneinander den Gang hinunter. Die Titans hatte vor einer Woche an der Station angelegt, um Vorräte aufzunehmen. Die Rückkehr der völlig zerstörten Whitestar hatte sie veranlaßt, einige Tage länger zu bleiben. Sie fragte sich, um welche neue Bedrohung es sich bei dem Roboter handelte, den man unter den vielen leblosen Körpern zu Tage gefördert hatte. Hier konnte es sich um eine neue Bedrohung für sie alle handeln.
An der Tür zum Turbolift trafen die beiden Frauen auf Präsident Sheridan und Captain Lockley. Während die beiden Frauen aus dem Arboretum kamen, in dem sie sich unterhalten hatten, kamen die beiden anderen von C&C, wo sie sich in einer erhitzten Debatte befunden hatten, als die Ankunft der Katana gemeldet worden war. Wie immer waren John Sheridan und seine Ex-Frau geteilter Meinung über die Hinzuziehung der Flotte aus dem fremden Universum. Während sie der Meinung war, daß man ihnen nach wie vor nicht trauen konnte und man lieber die Sache alleine „unter die Lupe nehmen“ sollte, war er der Meinung, daß es sich um eine Bedrohung von jenseits der Grenzen des eigenen Universums handelte. Er glaubte, daß es nicht schaden konnte, wenn man die Erfahrungen des Schiffes, dessen tägliches Brot es war diese Paralleluniversen zu erforschen nutzte.
Gemeinsam betraten die vier Personen den Lift und ließen sich von ihm zum Landedock bringen, an dem das Shuttle des Sternenflottenschiffs in einigen Minuten andocken würde. Sheridan und seine Frau tauschten einen liebevollen Blick, während Ivanova und Lockley sich eher abweisend musterten. Im vergangenen Jahr hatte sich nicht viel zwischen den beiden geändert – sie mochten sich noch immer nicht.
Einige Minuten später konnten sie dann sehen, wie die seitliche Luke des Shuttles der Katana sich öffnete und zwei Personen hinausstiegen, auch wenn es sich nicht um die beiden Personen handelte, die man erwartet hatte. Delenn überging das Erstaunen und trat lächelnd auf den Minbari in Sternenflottenuniform zu. Sie legte ihre rechte Hand zum traditionellen Gruß an seine Brust und verneigte sich leicht, während er die Geste gleichfalls ausführte. Dann trat sie einen Schritt zurück und wartete nun auf die Vorstellung, die der Minbari vornehmen mußte.
Tannier reichte den drei Erdlingen entsprechend derer Tradition die rechte Hand und stellte dann die Person an seiner Seite vor. „Dies ist Commander Toreen“, gab er an. „Er dient während der Zeit, in der ich das Kommando über die Katana innehaben werde als Erster Offizier“, erklärte er dann. Auf Sheridans Frage, warum Captain Needa nicht an Bord sei stellte er nur fest, daß die Captain im Moment leider nicht „zur Verfügung“ stünde, was ihm von gleich zwei Frauen mißtrauische Blicke einbrachte.
Elisabeth Lockley machte dann jedoch eine einladende Handbewegung. „Darf ich Sie dann zur Besprechnung in den Konferenzraum bitten?“, formulierte sie ihre Aufforderung als Frage. Allgemeines Nicken antwortete ihr, und dann machte sich die Gruppe auf den Weg dorthin. Sie selber ging mit Toreen Akida voran, Sheridan und Ivanova folgten, während Delenn und Tannier sich einige Schritte zurückfallen ließen. Zum ersten Mal, seitdem Tannier seinen Dienst in der Sternenflotte begonnen hatte, trafen die beiden sich. Bei seinem letzten Besuch hatte sich keine Gelegenheit zu einem Gespräch ergeben.
„Wie sieht es mit Deinem zweiten Auftrag aus?“, wollte sie wissen, und spielte damit auf seine Aufgabe an, zu klären, ob es in anderen Paralleluniversen Minbari-Seelen gab. Tannier blieb kurz stehen und vergrößerte so den Abstand zwischen den beiden Minbari und den anderen. Er nickte kaum wahrnehmbar, als er sich wieder in Bewegung setzte. „Ich habe in einem Paralleluniversum, aus dem unsere Counselor stammt, jemanden gefunden, auf den das Triluminarium ansprach. Leider ließ die Situation keine genaueren Untersuchungen zu. Ich wäre gerne länger geblieben, um der Sache auf den Grund zu gehen“, erklärte er. Nun blieb Delenn einen Moment stehen, einziges äußeres Zeichen ihres Erstaunens.
Als sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte, meinte sie leise: „Wir sprechen später darüber“, denn Lockley und Toreen hatten den Aufzug erreicht, der sie in die Nähe des Konferenzraums befördern würde. Das, was sie mit Tannier zu besprechen hatte ging keinen Nicht-Minbari etwas an, und so würde sie später näheres von ihm hören.
Etwas trübsinnig starrte Seeta Yadeel auf die Kerze auf ihrem Tisch. Sie hatte Ariell Needa zu Ehren das traditionelle zanderianische Totenzeremoniell durchgeführt. Sie hatte sich Erleichterung davon erhofft, jedoch bisher keine darin gefunden. Nicht zum ersten Mal in ihrem Leben fand sie in ihrem Glauben keinen Trost.
Die vergangene Woche, die die Katana für den Flug von Trill nach Babylon 5 benötigt hatte, hatte sie um eine Freundin getrauert. Sie hatte gehofft, in der Tatsache, daß Ariells Erinnerungen in Geodis weiterleben würden, falls der Symbiont überlebte, Trost zu finden. Bisher hatte sich dieser Trost jedoch nicht eingestellt. Vielleicht, weil ungewiß war, ob der Symbiont überlebt hatte. Sie würde sich nach ihrer Heimkehr in jedem Falle danach erkundigen. Sie war unsicher, ob sie Auskunft erhalten würde, da es auf Trill eine Art von Gesetz gab, das es verbat, daß ein neuer Wirt das Leben des alten Wirts wieder aufnahm, aber vielleicht war es dennoch möglich, die simple Auskunft zu erhalten.
Mit einem kleinen Seufzer löschte sie die Kerze vor ihr. Manchmal kam es ihr so vor, als wäre sie der letzte Mohikaner. Alle, die einmal mit ihr den Dienst angetreten hatten waren auf die ein oder andere Art und Weise fortgegangen.
Tallia Arven hatte den Dienst in der Flotte quittiert, weil sie mit den Vorkommnissen auf Romulus nicht hatte umgehen können, Julian Bashir hatte das Schiff verlassen müssen, um bei seiner kranken Frau bleiben zu können, Jade Thunders und Livia McGregor hatten ihren Karrieren eine neue Wendung gegeben und Kell Widar war zu seinem Volk zurückgekehrt.
Automatisch wanderte ihr Blick hinüber zu dem Bild, das noch immer auf der Kommode stand. Auch wenn sie die Beziehung vor einiger Zeit beendet hatte, hatte sie es bisher nicht geschafft, das Bild von seinem angestammten Platz zu nehmen. Liebevoll wanderte ihr Blick über einen dunkelbraunen Haarschopf, der stets etwas zerzaust wirkte. Sie war häufig versucht gewesen, ihn anzurufen, hatte es aber jedes Mal sein lassen. Sie war sicher, daß er dabei war, sich ein neues Leben aufzubauen, und sie wollte verdammt sein, wenn sie ihm dabei im Weg stand.
Sie und Lazarus waren die einzigen, die von der Ursprungsbesatzung noch da waren, und manchmal fühlte sie sich deshalb unheimlich alt. Manchmal wollte sie deshalb einfach alles aufgeben. Zurück auf die Erde gehen zu ihrer Familie. Sich für einen Lehrstuhl auf der Akademie bewerben, sich endlich niederlassen. Ihre Beziehung zu ihren Schwestern und ihrer Mutter hatte sich in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. Es gab keinen Grund mehr, sich von der Erde fernzuhalten. Sie hatte die Aufgabe, das Datenstäbchen nach Babylon 5 zu schaffen, seinerzeit als willkommenen Grund zur Flucht genutzt. Nun gab es keinen Grund mehr zur Flucht.
Aber die Katana war immer noch ein feines Schiff mit einer feinen Crew. Sie fühlte sich hier wohl. Sie wußte, daß das trostlose Gefühl wieder vergehen würde. Im Leben folgte auf Regen stets irgendwann Sonnenschein. Energisch entschied sie, daß sie genug Trübsal geblasen hatte. Es war an der Zeit, sich selber wieder aufzusammeln und auf die Beine zu stellen.
Die Zanderianerin stand vom Boden auf, auf dem sie gekniet hatte und zog die Uniform glatt. Sie würde die Gelegenheit nutzen die Station zu erkunden. Sie verfügte noch immer über ihre Identicard, die sie bei ihrem ersten Besuch hier erhalten hatte. Sie durchquerte ihr Quartier und verließ es, mal wieder ohne groß darauf zu achten, wohin sie ging, was dazu führte, daß sie auf dem Flur beinahe mit jemandem kollidierte.
Lew Sulik wich ihr lachend gerade so noch aus. „Du willst mich wohl schon wieder von den Füßen holen?“, scherzte er. Sie wurde zuerst rot, grinste dann jedoch und meinte: „Später vielleicht“, und wollte schon weitergehen, als ihr eine andere Idee kam. Sie drehte sich wieder zu Lew herum und fragte: „Warst Du schon auf der Station?“
Er schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich habe gerade vor einer halben Minute meine Identicard entgegengenommen. Ich wollte sehen, ob einer von den Jungs mitkommt“, meinte er. Sie winkte ihn Richtung Turbolift. „Du hast eine Begleitung gefunden. Ich zeige Dir von der Station, was ich schon kenne. Und danach erkunden wir gemeinsam den Rest“, schlug sie vor. Er zuckte mit den Schultern und folgte ihr dann.
„Was wissen wir denn bisher über den Vorfall?“, wollte Tannier wissen, nachdem Sheridan einen kurzen Abriß der Geschehnisse gegeben hatte, der dazu geführt hatte, daß er sich an die Sternenflotte gewandt hatte.
Elisabeth Lockley erhob sich und schaltete einen Monitor ein. Darauf erschien ein Bild eines Roboters, dessen Konstruktionsart Tannier völlig fremd war. „Wir haben das Ding untersuchen lassen. Es ist weiter entwickelt als alles, das wir hier kennen. In seine Arme sind diverse Waffen und Gerätschaften integriert, die er jeweils austauschen kann. Wir haben aus seinem Körper diverse Projektile entfernt. Er hat mindestens unter Dauerfeuer von 5 PPGs gestanden, bevor er zusammenbrach. Einen wirklich verwundbaren Punkt haben wir nicht gefunden“, erklärte sie.
„Der Flugschreiber des Schiffes wurde bereits ausgewertet. Der letzte Planet, den sie anliefen war Bulgur III. Er befindet sich am äußeren Rand des uns bekannten Territoriums“, ergänzte Delenn. „Ist Ihnen so ein Organismus auf Ihren Reisen bereits begegnet?“, wollte John Sheridan wissen.
Toreen Akida warf einen Blick auf den Monitor, der noch immer das Bild des Roboters zeigte. Er tauschte einen kurzen Blick mit Tannier. Zuerst hatte er vermutet, daß es sich möglicherweise um einen Borg handelte, aber diese Bauweise war ihm völlig fremd.
Schließlich meinte er: „Nein, wir sind so etwas bisher nicht begegnet. Es bietet sich an bei der Untersuchung des Vorfalls auf Bulgur III zu beginnen.“ Tannier nickte. Er war mit Akida einer Meinung.
Sheridan nickte. Auch er hielt die Vorgehensweise für sinnvoll. „Die Whitestar XVII wird Sie begleiten“, ordnete er an. Das Schiff verfügte über eine hervorragende Crew und der Kapitän hatte sich mehrfach bewährt. Er war sicher, daß die Chancen gut standen, daß die beiden Crews etwas herausfinden würden.
Ivanova meldete sich zu Wort. „Ich würde Sie gerne mit der Titans begleiten, wir haben jedoch einen anderen Auftrag erhalten. Sehen Sie sich auf Bulgur III vor. Der Ort ist ein Schmugglernest. Neugierig herumfragende Fremde sind dort nicht gerne gesehen“, klärte sie auf. Akida nickte, für Tannier war die Information nichts neues. Der Planet war weit bekannt für seinen üblen Ruf.
Der Minbari erhob sich aus seinem Sessel. Im Grunde genommen war alles gesagt. Es galt nun die Vorbereitungen für den Abflug zu treffen und an die Arbeit zu gehen. „Mr. Toreen, bitte beraumen Sie ein Briefing für heute Abend 18 Uhr an“, wies er seinen neuen Ersten Offizier an. Der nickte und verließ dann gemeinsam mit Sheridan, Ivanova und Lockley den Raum. Die beiden Minbari blieben alleine zurück.
Delenn hakte sich bei Tannier unter und meinte freundlich: „Eines der Restaurants auf dem Zokkalo bereitet einen passablen Flarn zu. Bestimmt hast Du lange auf diese Speise verzichten müssen. Und danach kannst Du mir in meinem Quartier von der Minbari-Seele erzählen“
Der derzeitige Captain der Katana nickte und ließ sich dann von der Frau an seiner Seite aus dem Raum geleiten.
Lew und Seeta bummelten über den geschäftigen Zokkalo. Hier brummte das Leben so richtig, wie man auf der Erde sagte. Händler boten ihre Waren feil und es wimmelte nur so von den exotischsten Lebenformen. Der Staffel-Führer hatte sogar einige kleine Souvenirs erstanden. Auf die Zanderianerin, die sich nicht zum ersten Mal hier befand, wirkte der Ort nicht mehr ganz so aufregend. Aber auch sie konnte sich dem besonderen Flair des geschäftigsten Platzes auf der Station nicht ganz entziehen. Sie erinnerte ich genau, wie sie mit Ariell Needa um Ersatzteile gefeiltscht hatte bei ihrem ersten Besuch hier.
Die Augen des Staffelführers wanderten unternehmungslustig herum. Nach dem, was man ihm erzählt hatte, war dies ein perfekter Ort für Abenteuer. Er drehte sich zu Seeta um und fragte: „Wo ist jetzt dieser Sektor Braun, von dem mir Kincaid erzählt hat?“ Die Zanderianerin sah ihren Begleiter belustigt an. Sie würde mit Maggie ein Wörtchen über ihr loses Mundwerk wechseln müssen, denn sie hielt es nicht für besonders schlau dem eher draufgängerischen Mann vom braunen Sektor zu erzählen.
„Was willst Du denn dort?“, fragte sie, statt die Frage zu beantworten. Der Pilot stupste sie mit dem Ellbogen in die Rippen und meinte: „Nun komm schon!“, denn er hatte genau mitbekommen, daß sie die Antwort auf seine Frage schuldig geblieben war.
Sie schmunzelte nur, schlug den Weg Richtung Aufzug ein und winkte ihm ihr zu folgen. Über das Gesicht des Mannes zog sich ein Grinsen, dann folgte er ihr schnellen Schrittes.
Tannier und Delenn knieten auf dem Boden des Gästequartieres, das Delenn und Sheridan bewohnten, während ihres Aufenthaltes auf der Station. Vom Präsidenten war weit und breit nichts zu sehen, Tannier ging davon aus, daß er seiner Frau und ihrem Gast genügend Raum für ein privates Gespräch „unter Minbari“ bieten wollte, wie er wohl formuliert hätte.
„Nun erzähl einmal genauer, mein Freund“, forderte die Frau, die seit geraumer Zeit ein Hybrid zwischen einem Menschen und einem Minbari war, den Captain der Katana auf. Dieser überlegte kurz, wie er es stets tat und begann dann mit seiner Erzählung.
„Es ist jetzt etwas mehr als ein Jahr her, da traten wir in das Universum ein, aus dem unsere Counselor stammt. Es wird als „Farscape-Universum“ bezeichnet, aus welchem Grund auch immer.
Wir trafen dort auf sehr feindliche Verhältnisse. Bei einem Angriff auf unser Schiff gelang es uns, einen der Angreifer gefangenzunehmen, einen Menschen.
Ich habe das Triluminarium benutzt, um herauszufinden, ob in ihm eine Minbari-Seele lebt. Und so war es tatsächlich.
Leider sahen wir uns weiteren Anfeindungen ausgesetzt, in deren Verlauf wir sogar zeitweise die Kontrolle über die Katana verloren. Glücklicherweise gelang es uns schließlich, die Kontrolle zurückzuerlangen.
Die Captain ließ dann einen Kurs heimwärts setzen, da es hier offensichtlich keine Verbündeten für die Föderation gebe.“
Delenn hatte der Erzählung Tanniers schweigend zugehört. Einige Momente, nachdem er geendet hatte, sagte sie: „Wir müssen diesem Hinweis nachgehen. Es ist unsere Pflicht als Angehörige der religiösen Kaste.“
Tannier nickte. Er empfand ähnlich wie die Frau ihm gegenüber, die einige Minuten in ihre Gedanken versunken dasaß.
„Könntest Du Dir vorstellen, Deinen Posten in der Sternenflotte aufzugeben, um eine derartige Untersuchung zu leiten? Ich könnte mir niemanden vorstellen, der qualifizierter wäre als Du. Ich glaube sogar, daß eine Untersuchung ohne Deine Mithilfe zum Scheitern verurteilt wäre“, fragte sie Tannier dann.
Auch hier dachte der Minbari wie Delenn. Er schüttelte dann jedoch den Kopf. „Das ist im Moment nicht möglich. Die Katana hat gerade ihren Captain verloren“, erklärte er, was ihm von Delenn einen fragenden Blick einbrachte.
„Ariell ist tot“, erklärte er der ehemaligen Botschafterin auf Babylon 5.
Delenn zuckte zusammen. Sie hatte die Abwesenheit des Captains der Katana merkwürdig gefunden, damit jedoch nicht gerechnet. Tannier fuhr fort, ohne auf eine Erwiderung seines Gegenübers zu warten.
„Wenn ich jetzt von Bord gehe, dann ist das Schiff führungslos, und das, während eine wichtige und schwierige Mission bevorsteht. Ich muß damit warten, bis sie vorüber ist“, gab er seinen Wunsch an.
Delenn war bereit, diesen zu respektieren. Es hatte jetzt mehr als ein Jahr gewartet, es würde noch einige Tage länger warten können.
„Gut,“, entschied sie dann, „aber wenn ihr auf dem Rückweg wieder hier anlegt, dann bleibst Du hier und gehst auf die andere Mission. Die Katana kann dann heimkehren und ihre Führungsprobleme im eigenen Universum regeln.“
Tannier nickte zustimmend, dann erhob er sich gemeinsam mit Delenn und machte die traditionelle Verbeugung, als er vor ihr stand. Dann verließ er ihr Quartier. Es war Zeit für das Briefing an Bord.
Einige Minuten später sah Tannier sich irritiert im Besprechungsraum der Katana um. Seine Führungsoffiziere waren nicht vollständig versammelt, wie er es verlangt hatte. Er warf einen kurzen Blick zu Lieutenant Commander Akida, der nur mit den Schultern zuckte und dann vom Computer verlangte zu wissen: „Wo befinden sich Commander Yadeel und Lieutenant Sulik?“
Der Rechner beantwortete ihm die Frage mit einem beinahe lapidar klingenden: „Commander Yadeel und Lieutenant Sulik befinden sich an Bord der Raumstation Babylon 5.“ Wie auf Kommando schwangen die Augenpaare aller Anwesenden hinüber zum Panoramafenster, hinter dem die Raumstation zu sehen war.
Tannier aktivierte ein wenig verärgert seinen Kommunikator. „Tannier an Yadeel und Sulik“, verlangte er. Die Antwort bestand in einem undefinierbaren Geräuschemischmasch, in das sich gelegentliche Schreie und Stöhnen mischten. Es dauerte eine Weile, bis ein „Yadeel hier“, zu hören war. Der Atem der Zanderianerin ging schwer, das war deutlich zu hören.
„Commander, wir warten hier auf Sie und Mr. Sulik. Es war eine Besprechung anberaumt“, sagte Tannier so neutral, wie es ihm eben möglich war. Diesmal antwortete Lews Stimme. „Das ist uns durchaus bewußt, Sir, wir sind jedoch hier etwas“, eine kleine Pause entstand, in der zuerst ein Schrei und dann ein Fluch zu hören waren „eingespannt“, wurde der Satz dann beendet.
Das Geräusch von splitterndem Glas war durch die Kommunikationsverbindung zu hören. „Was tun die da?“, konnte Tomm Lucas sich nicht verkneifen zu fragen. „Es hört sich fast nach einer Schlägerei an“, antwortete Frank Lincoln von der anderen Seite des Tischs.
Diesmal antwortete Seeta, die Tomms Frage vernommen hatte. „Mr. Sulik und ich hatten hier eine Meinungsverschiedenheit mit einigen der Bewohnern, die etwas aus dem Ruder gelaufen ist“, bestätigte sie Franks Vermutung.
Tannier wurde es an dieser Stelle entschieden zu bunt. Er tippte auf seinen Kommunikator, woraufhin der Schlachtenlärm verstummte, nur um das Gerät gleich wieder zu aktivieren. „Tannier an Transporterraum. Erfassen Sie Commander Yadeel und Lieutenant Sulik und beamen Sie die beiden an Bord. Und sagen Sie ihnen, sie sollten ihre Hintern gefälligst zur Besprechung bewegen“, verlangte er, dann schaltete er das Gerät sofort wieder ab.
Im Transporterraum stieg kurz darauf ein grinsender Sulik die Stufen von der Plattform hinab. Die ihm folgende Chefingenieurin fand den gesamten Vorfall weniger lustig. Gemeinsam eilten sie aus dem Transporterraum und den Korridor entlang Richtung Turbolift.
„Daß Du nicht einmal Deine blöde Klappe halten kannst“, mokierte sie sich, was er mit einem: „Das sagt hier die richtige“, retounierte. „Ich erinnere mich genau, daß Du dem Typen mit dem Bart gesagt hast, wo er sich seinen schmierigen Blick hinstecken kann“, setzte er hinzu.
Sie dachte nicht mal dran nachzugeben. „Na und? Wenn ich mich recht entsinne, hast Du ihn anschließend beleidigt“, meckerte sie. Er grinste nur. Er hatte sich inzwischen an ihre kleinen Nörgeleien gewöhnt und wußte, daß sie nur glücklich war, wenn sie was zu meckern hatte und es eigentlich nie so meinte.
„Ich konnte doch nicht zulassen, daß er Dich Puppe nennt. Wo Du doch gar keine bist“, bemerkte er, was sie zu einem Schnauben veranlaßte. „Red Dich doch nicht raus, Du warst doch auf Ärger aus“, gab sie zurück. Glücklicherweise enthob ihn der gerade ankommende Turbolift einer Antwort. Er trat durch die Türen durch und beendete das Geplänkel mit einem: „Brücke!“
Weniger als eine halbe Stunde später war die Besprechung beendet. Es war sowieso nicht allzuviel gewesen, was Tannier und Toreen hatten mitteilen können. Es würde wie immer ausgesprochen ungewiß und sicherlich auch gefährlich werden. Aber das kannte man ja bereits. „Mr. Lucas, erbitten Sie Startfreigabe von der Station und informieren Sie unser Begleitschiff, wir brechen sofort auf“, ordnete Toreen Akida an.
Der Kadett am Steuer nickte und bestätigte mit einem „Aye, Sir“, während er bereits alles Notwendige in die Wege leitete. Er war froh, daß es weiterging. Ein Schiff war zum fliegen da, und nicht um vor einer Raumstation zu liegen.
Wenig später drehte die Katana ab und näherte sich dem Hyperraumsprungtor, das blau aufleuchtete und das Sternenflottenschiff dann verschlang. Die Katana war wieder auf dem Weg in ein neues Abenteuer.