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Difference between revisions of "Katana:Story 5354048"

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Zweistimmigkeiten
Autor: Andreas Summers
Anfangssternzeit: 53540.48
Endsternzeit: 53550.88
Anfangsdatum: 16.07.2376 (19.39 Uhr)
Enddatum: 20.07.2376 (15.00 Uhr)


Schon kurze Zeit später wurden Sheridan und Garibaldi zurück nach Babylon 5 gebeamt, da Cmd. Needa eine sofortige Lagebesprechung der Senioroffiziere einberufen hatte. 10 Minuten nachdem alle Führungsoffiziere von der Besprechung erfahren hatten, saßen alle mit gemischten Gefühlen und besorgten Gesichtern an dem länglichen, Ovalen Konferenztisch im Besprechungs-Raum der Katana.

Ariell betrachtete die glatte Oberfläche des Tisches, die aus einer Art dunklem Glas bestand. Darin sah sie die Gesichter ihrer Offiziere, leicht verzerrt und durch das dunkle Glas getrübt. Es verstärkte in ihren Augen die aktuelle Stimmung und rief ihr ihre eigenen Gefühle ins Bewusstsein zurück. Auf der einen Seite hatte sie schwere Schuldgefühle dem Captain, ihrer Freundin, gegenüber, dass sie es zugelassen hatte, dass man sie entführte. Auf der anderen Seite jedoch empfand sie großen Zorn. Nicht nur den Schatten gegenüber, sondern auch Starfleet und sogar diesem ganzen Paralleluniversum gegenüber. In ihr wuchst langsam aber stetig das Gefühl, dass dieses Universum zwar seine guten Seiten haben mochte, im Allgemeinen aber mehr Unheil verheißen mochte, als ihr und der Föderation lieb sein mochte.


Plötzlich entsann sie sich zurück in die Realität, ins hier und jetzt und bemerkte, dass alle anderen am Tisch aus sie starrten und darauf warteten, bis etwas sagte.

"Die Lage ist sehr ernst und wir müssen so schnell wie möglich handeln. Ich bitte um einen kurzen Lagebericht von jeder Station und wäre anschließend dankbar für Vorschläge, die und weiterhelfen können.

Dr. Bashir ergriff zuerst das Wort: "Auf dem gesamten Schiff gibt es 5 Tote zu vermelden und über 50 leicht bis mittelschwer verletzte Crewmitglieder, die sich bereits in Behandlung befinden und in wenigen Stunden wieder ihren Dienst aufnehmen können. Leider gibt es auch 11 kritische Fälle, deren Überlebenschancen zur Zeit höchst ungewiss sind."

Allen verkrampfte sich der Magen bei der Vorstellung, 5 Crewmitglieder verloren zu haben und vielleicht sogar 11 weitere, wenn diese nicht geheilt werden konnten. Vor allem Ariell Needa bestürzte die Aussage des Doktors, immerhin war SIE zur Zeit für alle Personen an Bord verantwortlich.

Dann fuhr Lt. Yadeel fort: "Commander, das Schiff hat schwere Schäden erlitten. Kaum ein System hat es unbeschadet überstanden. Vor allem den Warpantrieb hat es schwer erwischt. Uns steht maximal ½ Impuls zur Verfügung, wobei ich auch diesen nicht hundertprozentig garantieren kann, da es immer wieder zu Ausfällen in der kompletten Matrix kommt. Meine Leute und ich arbeiten bereits hart an den Reparaturen, dennoch sitzen wir hier eine Weile so gut wie fest. Bis wir wieder komplett Einsatzfähig sind, könnte es durchaus mehrerer Tage dauern. Im Moment läuft alles nur auf Reserve und außer dem Lebenserhaltungssystem läuft fast nichts stabil!"

"Fast alle bis auf 2 Phaserbänke sowie alle Photonentorpedo-Launcher sind offline", ergänzte Lt. Cmd. Summers den Bericht der Cheftechnikerin. "Die Schilde sind runter auf 8 % und das automatische Schild-Regenerations-System hat schwere Schäden davon getragen. Die Kapazität bleibt also vorerst auf diesem Niveau. Ma'am, einen weiteren Angriff der Schatten werden wir wohl nicht überleben, geschweige denn dass wir uns zur Wehr setzen könnten."

Dann schaute Dr. Lazarus, der die ganze Zeit mit einem Padd beschäftigt war, auf und berichtete: "ich konnte zwar einige neue Informationen erhalten, als ich die Angreifer vorhin sondiert habe, jedoch ist es zur Zeit unmöglich, diese Daten auszuwerten, da das Hauptcomouter-System offline ist und die Sensoren ebenfalls schwere Schäden erlitten haben."

"Zwar war uns das bisher unmöglich, jedoch hoffe ich, dass wir mit den neuen Daten die Antriebssignaturen der Schatten-Schiffe erfassen und zurückverfolgen können", ergänzte der Asgard den Bericht von Dr. Lazarus. "Ich habe zur Zeit jedoch wenig Hoffnung, denn bis die Daten vorliegen und wir ein entsprechendes Ortungssystem entwickelt haben, könnte es zu spät sein. Immerhin ist es noch nicht einmal den Minbari möglich, Schatten-Schiffe direkt zu verfolgen. Wieder einmal trifft "Schatten" sehr gut zu", murmelte der Asgrad-Pilot zum Schluss.


Jeder hatte seinen Situationsbericht abgegeben, aber die Situation war schlimmer als Ariell eigentlich erwartet hätte. Die Aussichten auf eine baldige Rettung von Captain Arven schien in unerreichbare Ferne gerückt zu sein. Nicht nur, dass ihre Freundin entführt worden war, es Tote und verletzte an Bord gab und das Schiff praktisch ein Wrack war. Nein, nun hat sich auch noch die Zeit auf die andere Seite gesellt. Die Seite, die ihr Steine in den Weg legte und ein schlimmes Ereignis nach dem anderen hervorrief. Aber so durfte es nicht weitergehen. Sie mussten nun handeln. Je schneller, desto besser.

Wieder bemerkte sie, dass sie von allen angestarrt wurde. Man erwartete von ihr Stärke und Kühle. Überlegtheit, List und Entschlossenheit. Vor allem aber, dass sie handelte. SIE war jetzt der Kommandant des Schiffes.

Sie wusste jedoch auch, dass sie in dieser schweren Situation auf jeden ihrer Kameraden zählen konnte. Immerhin waren sie eine der besten Crews der gesamten Sternenflotte.


"Die Reparatur des Hauptcomputers sowie der Schilde und des Warpantriebs hat nun Priorität. Lt. Yadeel, nehmen sie sich jedes Crewmitglied, das sie brauchen, um diese Prioritäts-Systeme zu reparieren.

Jade, ich bitte sie, 2 Einsatzteams für einen gefährlichen Einsatz bereit zu machen. Nehmen sie ihre besten Leute! Ich habe vor, einen Gegenschlag gegen die Schatten durchzuführen. Dabei will ich nicht von Außen angreifen, sondern sie von Innen treffen. Planen sie eine Rettungsmission für den Captain! Gehen sie mit ihren Teams jegliche Szenarien durch und machen sie sich auf alles gefasst!"

Trotz des ernstes der Situation konnte Ariell bei einigen Crewmitgliedern ein Lächeln erkennen, jedenfalls glaubte sie, welche zu erkennen.

Jedoch nicht bei Jade Thunders. Bei ihr bildeten sich leichte Falten auf der Stirn bei dem Gedanken, Ihre Leute loszuschicken. Ihr ging es jedoch weniger um den Gefahrengrad dieses gefährlich-tollkühnen Einsatzes, sondern eher um die jüngsten Leistungen ihrer Leute, welche alles andere als zufriedenstellend waren. Außerdem wusste sie nicht so recht, wie sie die Teams darauf vorbereiten sollte. Sie alle an Bord wussten viel zu wenig über die Schatten. Wie soll ich Szenarien durchgehen, wenn ich nicht weiß, was uns erwartet? Fragte sie sich innerlich. Dennoch besann sie sich auf ihre hervorragende Ausbildung und überwand den Zweifel. Sie war fest entschlossen, ihr Team bis zu diesem Zeitpunkt fit zu machen. Sie würden den Captain retten. Sie bestätigte die Anweisung des Commanders: "Aye Sir, wir werden bereit sein!"

"Gibt es weitere Vorschläge und Empfehlungen, die und behilflich sein können", fragte Ariell Needa in die Runde.

"Ich empfehle, die restlichen Crewmitglieder umgehend von Babylon 5 hochzubeamen. Ich denke nicht, dass das zur Zeit mit all seinen zwielichtigen Gestalten ein sicherer Ort für uns ist. Außerdem sollte bis auf weiteres ein Besuchsrecht für alle Crewmitglieder verhängt werden", meldete sich Andreas Summers auf die Frage hin zu Wort.

Etwas aufgebracht fiel ihm die Cheftechnikerin ins Wort: "Commander, ich denke, dass das doch etwas übertrieben wäre. Außerdem würde ich gern weiter über den Erwerb der Komponenten für die Transdimensionale Kommunikationsstation verhandeln. Damit könnten wir Starfleet kontakten und Unterstützung anfordern. Mr. G'Kar hat bereits angeboten, uns kostenlos zu helfen, er...."

Sie konnte den Satz nicht beenden, denn Cmd. Needa warf bereits ein: "Nein, ich stimme Mr. Summers zu. Bis auf weiteres betritt kein Crewmitglied Babylon 5, außer ich erlaube es ausdrücklich! Die Kommunikationsstation muss warten. Ich weiß, dass sie fasziniert von diesem Gerät sind, wie wir alle hier, jedoch kennen wir zur Zeit nicht die Absichten dieses G'kars. Außerdem würden mindestens 2 Wochen vergehen, bis Unterstützung hier eintreffen würde. Wobei wir noch nicht mal eine Funktionsgarantie für das Gerät haben. Wir müssen zuerst den Captain finden und befreien. Und dazu können wir es uns nicht leisten, dringend benötigte Crew und Ressourcen an diese Station zu verschwenden, die und zur Zeit nicht weiterbringt.

"Aye Sir!" bestätigte Seeta Yadeel etwas brummig. Jedoch sah sie die Situation durchaus ein und auch sie wollte den Captain retten. Aber sie war auch fasziniert von dieser Kommunikationsstation und wollte unbedingt ihrer Familie auf der Erde die positive Nachricht von der Beendigung ihrer Mission berichten.

Als es stiller wurde, fügte Andreas Summers seiner ersten Empfehlung eine weitere hinzu: "Mit ihrer Erlaubnis würde ich gerne eine Untersuchung einleiten, was die Entführung des Captains betrifft. Es muss einen Zusammenhang zwischen der Entführung und den seltsamen Energieverlusten seit dem ersten Angriff der Schatten geben. Ich erhoffe mir, von einer Untersuchung, auch vom Quartier des Captains, wo dieser entführt wurde, weitere Spuren für die Ziele der Schatten zu finden."

"Ja, tun sie das", sagte Ariell und freute sich, vielleicht noch einen Weg zur Lösung des Geheimnisses gefunden zu haben.

"Außerdem würde ich gern Dr. Lazarus bei der Untersuchung hinzuziehen. Sein Fachwissen bei Sensor-Sondierungen im mikro-zellularen Bereich wird sicher behilflich sein!"

"Bis zur Reparatur des Hauptcomputer-Systems kann er mit ihnen zusammenarbeiten."

Dr. Lazarus zuckte fast auf, als er bemerkte, dass über ihn geredet wurde. Die ganze Zeit war er in Gedanken versunken. Gerade noch rechtzeitig begriff er den Zusammenhang und bestätigte die Anweisung mit einem knappen "Aye".

"Ich empfehle, dass wir nochmals in Kontakt mit Captain Sheridan und seiner Crew von Babylon 5 treten. Sie stammen aus diesem Universum und wissen sicherlich mehr über die Schatten als wir. Außerdem sollten wir ihr freundliches Angebot annehmen, uns zu helfen", warf Bashir in die Runde. "Und zur Zeit sind wir regelrecht aufgeschmissen, wenn wir auf uns allein gestellt sind."

"Es mag ja gut gemeint sein, jedoch kann ich ihr Angebot nicht annehmen. Und hierbei handelt es sich um Befehle von Starfleet", legte Commander Needa ein. "Wir haben praktisch erst mit offiziellen Kontakten angefangen. Wir können nicht diese fremden bitten, uns bei Konflikten zu helfen. Jedenfalls noch nicht zum gegenwärtigen Anfang dieser Kontaktaufnahme."

"Aber als sie uns neulich anboten, uns Ersatzteile zur Verfügung zu stellen, als das erste Schiff der Schatten angriff, haben wir das auch angenommen", warf Jade Thunders plötzlich ein.

"Ja, aber das war auf rein neutraler Ebene. JETZT befinden wir uns mitten in einem Konflikt mit den Schatten und wir können nicht diese Leute mitreinziehen. Das würde eine Kettenreaktion mit unabsehbaren Folgen nach sich ziehen. Wir würden sie in einen Krieg verwickeln, der sie eigentlich nichts angeht." "Aber das pure Fragen nach Informationen wird sie kaum in einen Krieg hineinziehen", hakte Bashir erneut nach.

"Nein, das ist durchaus möglich und deswegen setzen sie sich bitte nach dieser Konferenz mit Captain Sheridan in Verbindung und versuchen so viele Informationen zu gewinnen, wie möglich. Jedoch dürfen wir sie zur Zeit nicht als Mittel zum Zweck missbrauchen", sagte Ariell leicht angespannt.


Nach etwa 10 Sekunden der Stille beschloss Ariell, die Konferenz zu beenden. Es war ihr zwar irgendwie unangenehm, ihren Kameraden, teilweise sogar Freunden, zu widersprechen und diesen Befehlen geben zu müssen. Jedoch war sie jetzt der Commander des Schiffes und war immer noch Starfleet gegenüber höher verpflichtet. Dafür musste sie manchmal auch schweren Herzens eine finstere Miene von ihren Kollegen einstecken. Das gehörte zum Beruf.

"Ich denke, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir werden dieser negativen Lage so schnell wie möglich ein Ende setzen", versuchte sie allen Mut zuzusprechen. "Seeta, ich würde gern unter vier Augen mit ihnen in 15 Minuten im Bereitschaftsraum des Captains mit ihnen reden. Und damit ist die Konferenz beendet. Wegtreten."

Alle standen auf und verließen den Raum. Seeta Yadeel, jedoch blickte sich noch mal fragend um, bevor sie durch die Tür trat. Was würde Cmd. Needa wohl von ihr wollen?


Tallia öffnete ganz langsam die Augen. Jedoch konnte sie nur wenig erkennen. Eigentlich konnte sie zunächst gar nichts sehen. Sie glaubte in einem völlig dunklen Raum zu sein, ohne eine Lichtquelle irgendeiner Art. Sie hatte unheimlich starke Kopfschmerzen und konnte sich kaum bewegen. Jeder Knochen, jedes Gelenk fühlte sich an, wie wenn es bei der kleinsten Bewegung brechen würde. Sie entschloss sich, zunächst in ihrer Position zu verharren und neue Gedanken zu fassen.

Langsam löste sich der metaphorische Nebel in ihrem Gehirn auf und sie krächzte mit trockener Stimme: "Computer, Licht!" Jedoch geschah auf diesen Befehl hin nichts. Sie versuchte sich zu erinnern, wo sie eigentlich war. Langsam fielen ihr Bruchstücke der jüngsten Ereignisse ein. Ein Kampf, eine Injektion, seltsame Wesen, Dunkelheit.

Sie war entführt worden. Vom einen Moment zum anderen war sie wieder vollkommen bei sich, auch ihre Schmerzen ließen langsam, aber sicher nach und sie konnte sich langsam wieder bewegen.

Ihre Gedanken rasten. Mittlerweile hatten sich ihre Augen auch an die Dunkelheit gewöhnt und sie musste feststellen, dass der Raum gar nicht vollkommen dunkel war. An zwei Wänden konnte sie zwei extrem kleine Lichtspender entdecken. Diese konnten den Raum natürlich bei weitem nicht genug erhellen, damit sie wirklich etwas erkennen konnte. Sie hob ihre Hände und sah sie eigentlich nur als schemenhafte Gebilde in der Luft.

Wo befand sie sich? Wer waren die Angreifer mit ihrem seltsamen Aussehen? Und was wollte man von ihr? Waren diese seltsamen Wesen vielleicht die Schatten, die ihnen nun schon mehr als genug Ärger bereitet hatten?

Sie versucht aufzustehen, was ihr aber nicht sofort gelang. Schließlich hatte sie es doch geschafft, nach etlichen Versuchen. Sie ging in dem kleinen dunklen Raum umher und versuchte seine Größe abzuschätzen, sowie eine Tür zu finden. Sie kam zu dem Ergebnis, dass der Raum etwa 3 mal 3 Meter groß sein musste. Eine Tür war aber nicht zu entdecken. Die Wände waren zwar extrem rau, jedoch an jeder Stelle gleich gemustert mit der gleichen Oberflächenhöhe. Eine Furche, die den Einschluss einer Tür vermuten ließe, war absolut nicht zu finden Die Wände fühlten sich eigenartig an. Glatte und metallische Facetten wie aus geschliffenes Titan, jedoch mit rauen Erhebungen und Versenkungen, die sich im Millimeter-Bereich verliefen. Fast wie ein Kristall, bestehend aus Titan mit vielen Facetten. Außerdem waren die Wände pechschwarz. Deswegen wurde das Licht der kleinen Leuchtkörper nicht wirklich reflektiert.

Dies musste ein Schiff der Schatten sein!


Seeta stieg in den Turbolift ein und atmete tief durch. "Brücke." Als sich der Turbolift in Bewegung setzte fing sie wieder an nachzudenken. Was wollte Cmdr. Needa von ihr? Im Grunde wusste sie es, jedoch hoffte sie zutiefst, dass es um ein anderes Thema ging. Normalerweise konnte der Commander nicht wissen, dass sie Informationen aus der Zukunft besaß. Woher auch? Jedoch konnte es nur um ihr Wissen gehen, dieses Universum sowie die Zukunft betreffend. Sie konnte keine detaillierten Informationen preisgeben. Sie hatte es bei ihrer Ehre, bei ihrer Familie geschworen.

Wenn sie eingreifen würde, wäre das vielleicht das Ende vieler Leben, vielleicht sogar das Ende dieses und der anderen Universen.

Als der Lift anhielt und seine Türen öffnete, riss es Seeta praktisch aus ihren Gedanken. sie marschierte geradewegs in den Raum des Captains. Auf der Brücke herrschte reges Chaos. Überall waren gerissene Leitungen zu sehen. Zerborstene Terminals und geöffnete Abdeckungen. Dazu kam die Notbeleuchtung und der rote Alarm. Es erinnerte sie irgendwie an das Innere eines Borgschiffes. Überall waren Techniker zu sehen, die damit beschäftigt waren, zumindest die gröbsten Schäden zu beseitigen.

Seeta wäre am liebsten rübergegangen, um ihren Kameraden und Freunden zu helfen. Ihr wäre alles lieber gewesen, als das bevorstehende Gespräch mit Ariell Needa. Für einen Moment überlegte sie ernsthaft, ob sie nicht eine Ausrede finden könnte.

Kaum hatte sie sich jedoch bei diesem Gedankengang erwischt, drückte sie auch schon den Türmelder zum Bereitschaftsraum des Captains.

"Herein", ließ sich im Innern des Raumes vernehmen und die Tür sprang auf. Wider Seetas Erwarten, herrschte im Bereitschaftsraum des Captains kein solches Chaos wie auf der Brücke der Katana. Mit ernster Mine und einem eher aufgelegten Lächeln saß Cmd. Needa hinter dem Schreibtisch und deutete Lt. Yadeel an, sich zu setzen.

"Danke, dass sie gekommen sind. Ich weiß, dass mehr als genug Arbeit auf sie wartet, jedoch muss ich mit ihnen sprechen."

Seeta schluckte, sie wusste was jetzt kommen würde.

"Sie wissen offenbar mehr über dieses Universum, als alle anderen an Bord. Ja sogar mehr, als die Bewohner dieses Universums selbst. Ich bitte sie, mir davon zu berichten. Unsere Leben, auch das des Captains hängen von unseren nächsten Schritten ab. Ohne weitere Informationen sind mir jedoch die Hände gebunden."

Das war nun genau das, was Seeta erwartet hatte, sie jedoch nicht hören wollte. Sie hatte sich ihrer Familie, ihrer Ehre und ihrem Ehrenkodex der Gilde gegenüber verpflichtet. Auf der anderen Seite gab es natürlich auch die Loyalität zu Starfleet und ihrem Captain gegenüber. Sie durfte jedoch nichts tun oder sagen, was sie später bereuen würde, sie konnte nicht. "Commander, ich verstehe durchaus ihre Lage und ihre Situation im Speziellen, jedoch kann ich ihnen keine Informationen geben. Ich bitte sie, das zu respektieren und auch zu verstehen. Ich habe darauf geschworen, mein Wissen nicht preiszugeben."

Die Mine von Ariell wurde noch ernster, wenn nicht sogar leicht finster. "Was wäre so schlimm daran? Sie haben wahrscheinlich die einzigsten Informationen darüber, was die Schatten wo mit dem Captain anstellen werden."

"Woher wollen sie das wissen? Ich bin nicht allwissend und habe auch keine Kristallkugel", sagte Seeta Yadeel. Sie hoffte, dass sie das Thema damit vielleicht beenden könnte. Aber woher bloß sollte sie das wissen?

"Sie stammen aus diesem Universum. Soviel ist klar. Ich wusste bereits zu beginn dieser Mission, dass sie aus einem Paralleluniversum kommen, jedoch wusste ich nicht, aus welchem. Aber sie haben seit dem ersten zusammentreffen mit dem Schatten-Schiff mit großem Wissen seine Herkunft betreffend geglänzt. Das hat mich neugierig gemacht. Ich habe mich auf Babylon 5 umgehört. Ich habe sowohl mit Lennier von den Minbari als auch mit Captain Sheridan geredet. Zwar haben die mir nichts genaues sagen können oder wollen, jedoch haben sie mir bestätigt, dass sie ziemlich viel wissen, dafür, dass sie angeblich noch nicht hier waren. Dinge, die sich Lennier selbst nicht erklären konnte, auf die er jedoch nicht weiter eingehen wollte."

In Lt. Yadeel stieg purer Zorn auf. Wie konnte Cmd. Needa ihr nachspionieren? Was geht es sie an, mit wem sie worüber redet? Wie konnte sie das bloß tun? Aber wie sollte sie sich jetzt verhalten? Die Wahrheit sagen? Immerhin reichte es, dass sie sich dem Captain anvertraute und ihre Freundin Jade davon wusste. Je mehr Leute alles wussten, desto gefährlicher wurde es. Allerdings blieb ihr keine Wahl. "Ich bzw. meine Vorfahren kommen aus der Zukunft dieses Universums."


Tallia tastete an ihrem Gürtel entlang. Sie konnte weder einen Phaser noch einen Tricorder dort finden. "Das wäre wohl auch zu einfach gewesen", murmelte sie vor sich hin. Sie tastete an ihrem Körper entlang und bemerkte schließlich, dass man ihr den Kommunikator auf der Brust nicht weggenommen hatte. Sie musste es wohl "nur" für ein Schmuckstück gehalten haben. Doch so groß ihre Freude auch im ersten Moment war, sie wurde gleich wieder getrübt, als sie überlegte, wie weit sie wohl von der Katana weg sein mochte. Der Kommunikator würde ihr hier nichts nützen.

Jedoch konnte sie nicht anders als es zu versuchen: "Captain Tallia Arven an Katana!"

Schon das leise Knacken und Zirpen deutete darauf hin, dass sie damit keinen Erfolg erzielen würde. Sie stellte die Hoffnung ein, auf diese Weise von hier weg zu kommen.

Kurzerhand fasste sie einen neuen Gedanken und schritt zu einer Wand. Sie rief, so laut sie konnte und versuchte an die Wand zu hämmern, jedoch musste sie feststellen, dass dieses seltsame Material, aus der die Wand bestand, sehr massiv und scharf war. Sie zog sich an 4 Stellen Schnittwunden zu, die zum Glück jedoch nicht sehr tief waren. Also beschränkte sie sich auf das laute Rufen: "Hier spricht Tallia Arven, Captain des Föderationsraumschiffes U.S.S. Katana, NCC 1776. Ich verlange, dass man mit mir redet und mir sagt, weshalb ich hier bin!"

Sie rief viele Minuten lang, in der Hoffnung, dass man sich erbarmte und mit ihr redete. Doch nach etwa einer Stunde merkte sie, dass ihr Hals völlig trocken war und sie heiser wurde. Frustriert setzte sie sich in eine Ecke des dunklen Raumes um zu warten....


Andreas Summers betrat das Quartier des Captains. Es herrschte ein furchtbares Chaos darin, Alle persönlichen Dinge des Captains lagen zerstreut auf dem Boden. Umgeworfene Sessel, Tische und Regale. Es muss einen schrecklichen Kampf gegeben haben.

Plötzlich ging die Tür hinter dem Lt. Cmd. auf und Dr. Lazarus kam herein. "Ah, da sind sie ja", entgegnete Summers mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

"Ja, ich habe nur noch diesen Tricorder speziell für die Aufgabe im sub-atomaren Scan modifiziert", meinte der Doktor nur und hob seinen Tricorder.

"Also dann, lassen sie uns beginnen!"

Jeder der beiden nahm sich zunächst einen kleinen Teil des Raumes vor. Man erhoffte sich, Rest-Spuren der Schatten zu finden und so mehr über sie und vielleicht sogar ihre Ziele erfahren.

Eine lange Zeit geschah nichts. Immer wieder veränderten die beiden die Frequenzmuster und passten sie gegenseitig an.

"Ich scanne jetzt im Bereich von 107,258 Terrahertz", vermeldete Summers. "107,268 Terrahertz." "107,299 Terrahertz."

Plötzlich rief Andreas aufgeregt: "Dalen, kommen sie schnell rüber. Ich denke, das hier sollten sie sehen!"

Dr. Dalen Lazarus eilte zur anderen Seite des Raums, wo Andreas Summers vor einem umgeworfenen Regal kniete. Er blickte auf den Tricorder des Sicherheitschefs, konnte jedoch nichts außergewöhnliches erkennen. "Was soll da sein? Ich sehe nichts!"

"Nein, nicht auf dem Tricorder. Sehen sie mal auf das Regal!"

Tatsächlich. An einer Stange des Metall-Regals war ein schwarzes Flackern zu erkennen. Fast wie schwarzes Licht, das flackerte und waberte...sollte es so etwas geben. Es war eher vergleichbar mit dem Aussehen eines schwarzen Loches oder eines Risses, nur sehr sehr klein und unwirklicher. Das ganze musste durch den Frequenzbereich des Tricorders sichtbar geworden sein. Aber was genau ist das?

Der Sicherheitschef holte eine Art Zange hervor und versuchte den ominösen Fleck zu ergreifen. Es gelang ihm sogar. Der wabernde Fleck, der eher wie eine Quelle von schwarzem Licht aussah, ließ sich tatsächlich ergreifen. Andreas packte das etwas in einen Spezialbehälter und schaltete seinen Tricorder ab. Vom einen auf den anderen Moment wurde der seltsame Fleck unsichtbar. Der Behälter erschien leer. Dann richtete Dalen seinen Tricorder, den er zuvor der Frequenz von Andreas angepasst hatte, auf den Behälter und plötzlich war das flackernde, schwarze Ding wieder zu sehen.

"Ich denke, sie gehen damit besser ins Labor und examinieren es genauestens!" Mit diesen Worten reichte Summers den Behälter rüber zu Dr. Lazarus, der ihn eiligst entgegennahm und damit aus dem Quartier des Captains ging.

Andreas untersuchte noch weiterhin den Raum und probierte noch einige Sequenzen durch, jedoch fand er nichts mehr! Er entschloss sich, dem Doktor zu folgen. Er wollte unbedingt wissen was das war und in welchem Zusammenhang es mit der Entführung des Captains stand.

Etwa eine halbe Stunde traf Summers nach Doktor Lazarus in Labor 2 ein. Dort fand er einen sich stark konzentrierenden Dalen Lazarus vor, der sich über ein Lasermikroskop der Klasse 6 beugte.

Lt. Cmd. Summers trat an den Doktor heran und betrachtete den Monitor, auf dem die Ergebnisse des Mikroskops zu sehen waren. "Gibt es etwas neues?"

Dalen sah abrupt von dem Mikroskop auf. "Und ob! Ich vermute, dass es sich bei diesem Fleck um ein Stück genetischen Materials der Schatten handelt. Der Captain muss es irgendwie geschafft haben, den Eindringlingen ein bisschen ihrer Haut abzuschürfen."

"Faszinierend", entgegnete Andreas. "Ich schätze, wir haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, wie wir unsere Freunde aufspüren können. Untersuchen sie bitte weiterhin dieses Stück "Haut", ich werde sehen, ob ich den seltsamen Energieabzügen auf die Spur kommen kann!"

"Ich hatte nichts anderes vor. Ich hoffe, wir können mehr über die Schatten erfahren, indem ich diesen zellularen Rest examiniere."


Jade Thunders stand im Trainingsraum vor 3 Teams á 4 Mitgliedern. Um genau zu sein, waren es IHRE Teams. Sie hatte nun die undankbare Aufgabe, diese Spezialtruppen auf das Unbekannte vorzubereiten. Und das bei den schlechten Ergebnissen, die sie in jüngster Zeit erzielt hatten. Sie atmete tief durch und aktivierte dann ein großes Display in der Wand des Trainingsraums.

"Bitte richten sie ihre Aufmerksamkeit jetzt auf diesen Monitor. Er zeigt uns alle Daten, die wir zur Zeit über die Schatten besitzen. Es sind nicht viele, das müsste jedem klar sein. Deshalb müssen wir doppelt und dreifach trainieren und uns auf die kommende Mission vorbereiten. Nach den neusten Ergebnissen, die durch Dr. Lazarus und Lt. Cmd. Summers entdeckt wurden, wissen wir, dass die Schatten lichtempfindliche Wesen sind. Wir sollten also immer darauf achten, dass wir genug Licht um uns haben. Leider lassen die neusten Erkenntnisse vermuten, dass die Schatten absolut immun gegen unsere Phaser sind. Uns bekannte Waffen werden voraussichtlich keine oder nur geringe Wirkung zeigen. Wir werden deshalb den Nahkampf einsetzen und diesen in den kommenden Stunden und Tagen hart trainieren."

Jade sah durch die Reihe. Einige der Teams hatten ein ernstes und konzentriertes Gesicht. Jedoch nur einige. Der Rest starrte wie entgeistert auf den Bildschirm oder wirkten ganz verdattert. Das gefiel Jade überhaupt nicht. Diese Leute mussten alles geben, wenn es darauf ankam, jedoch musste sie noch einige Zeit an ihnen arbeiten, bis es soweit war.

Sie beschloss, keine Zeit zu vergeuden.

"Wir werden bereits jetzt anfangen, Simulationen durchzuführen. Da wir nicht genau wissen, wie die Schatten auf Licht reagieren, oder wie sie kämpfen, werden wir mehrere spekulative und alternative Szenarien durchgehen. Team 1 und 2, sie stellen die Schatten dar, Team 3, sie mimen die Einsatzgruppe, die auf einem Schattenschiff agieren werden."

Sie beschloss, gar nicht erst auf Fragen einzugehen, sondern wandte sich direkt an den Computer: "Computer, Programm thunders13alpha aktivieren."

Der Trainingsraum verwandelte sich plötzlich in eine von Dunkelheit umgebene, große Anlage. In dem Trainingsraum, der auch als Holo-Raum konstruiert war, herrschte plötzlich Verwirrung. Es dauerte einige Sekunden, bis alle begriffen, was sie zu tun hatten. Team 1 und 2 versteckten sich in den Gängen des dunklen Komplexes und das 3. Team nahm Formation ein und koordinierte sich direkt. Jade, die alles hinter einer Wand beobachten konnte, war zufrieden. Sie sah, dass ihre Teams plötzlich voll konzentriert und ernsthaft an die Sache gingen. Vielleicht würde das doch noch etwas werden.


Seeta erzählte Ariell Needa die ganze Geschichte ihrer Herkunft sowie ihrer Vorfahren. Sie erzählte jedoch nicht, was sie über die Schatten und die Zukunft wusste.

Ariell bemerkte, dass sich Seeta Yadeel um ihre eigentliche Frage herumredete und wollte nochmals versuchen, Seeta dazu zu überreden, ihr alle relevanten Informationen zu geben, die ihnen in dieser ernsten Situation weiterhelfen würden. Sie wusste, was es bedeutete, wenn versucht wird, einem zu etwas zu drängen, das man aber keinesfalls tun oder sagen kann, weil man einer höheren Loyalität verpflichtet ist. In Seetas Fall war diese Loyalität höher als die Starfleet gegenüber. Dennoch war sie leicht verärgert, dass sich Seeta so stur gab. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass diese paar Worte Welten aus ihren Angeln heben konnten. Es war nur wichtig den Captain zu retten.

Gerade als der Commander zu einem neuen Versuch ansetzen wollte, ertönte die Stimme von Dr. Lazarus durch das Interkom. "Commander, wir haben mittlerweile Spuren gefunden und eine Möglichkeit entdeckt, die Schatten besser oder gar überhaupt richtig zu erfassen. Lt. Widar und Lt. Cmd. Summers arbeiten gerade auf der Brücke daran, die Sensoren zu modifizieren, um so eine evtl. Erfassung der Antriebssignaturen der Schatten zu ermöglichen. Leider stehen wir erst am Beginn der Analysen."

"Sehr gut", sagte Cmd. Needa und bedachte Seeta Yadeel beiläufig mit einem ernsten Blick. "Bitte halten sie mich auf dem Laufenden!"

"Aye Commander." Das Interkom wurde geschlossen.

Ariell wandte sich wieder dem Lt. zu, der nervös auf der anderen Seite des Schreibtisches saß. "Nun gut, ich denke nicht, dass ich sie zu einer Kooperation zwingen kann. Das will ich auch gar nicht. Deshalb dürfen sie wegtreten."

"Danke Commander." Seeta stand erleichtert auf und verließ den Raum.

Ariell drehte sich in ihrem Stuhl dem Fenster entgegen, das sich direkt hinter ihr befand. Zwar hatte sie nun neue Hoffnung, dass das neue Sensor-Verfahren sie weiterbringen würde, jedoch fühlte sie sich sehr schuldig. Sie glaubte fest, Seeta zu hart angegriffen zu haben. Sie hatte während des Gesprächs mit Seeta ihren ganzen Zorn auf sie projiziert, weil sie nicht helfen wollte. Aber in Wirklichkeit galt ihr Zorn nicht Seeta. Just in dem Moment ertönte der Türmelder und holte Ariell aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und deutete an, hereinzutreten.

In der Tür stand Julian Bashir und sein Gesicht deutete darauf hin, dass er nicht die besten Nachrichten zu überbringen hatte.

"Ich habe gerade mit Captain Sheridan von Babylon 5 geredet. Leider konnten sie uns nicht weiterhelfen, was die Ortung oder gar Verfolgung dieser Schiffe betrifft. Jedoch vermuten sie, dass sie zu einem ihrer nahe gelegenen Stützpunkte fliegen werden. Leider wissen sie auch nicht genau, wo dieser sein soll. Sie bedauerten uns in dieser Beziehung nicht weiterhelfen zu können, aber sie boten nochmals an, uns mit all ihren Schiffen zu unterstützen. Ariell, ich bitte sie, sich dieses Angebot noch einmal gut zu überlegen! Es wäre eine Chance für uns und da Die Menschen dieses Universums sowie die Minbari sowieso Krieg gegen die Schatten führen, wird es wohl keinen Unterschied machen."

"Ich denke, dass ich mich bei unserer Konferenz vorhin klar genug ausgedrückt habe! Wir können diese Leute nicht in unseren Konflikt mit reinziehen. Es geht hierbei nicht darum, dass es für sie auf den einen Kampf nicht ankommt, sondern um die Prinzipien der Föderation." Kaum hatte Ariell Needa diese Worte über ihre Lippen gebracht, bereute sie sie fast schon wieder. Womit hat sie es verdient heute allen Personen, die sie mochte, contra zu geben uns sich durchzusetzen?

Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte, ertönte erneut das Interkom.

"Krankenstation an Dr. Bashir. Kommen sie bitte so schnell wie möglich auf die Krankenstation. Es geht um ihre Frau und ihr Kind!"

Bashir stand sofort auf und rannte bestürzt aus dem Raum, er wartete gar nicht erst, was Cmd. Needa ihm zu sagen hatte oder ob sie ihn gehen lassen würde. Er ging einfach.

Ariell machte sich darum aber keine Gedanken mehr. Sie war so erschrocken von dieser dringenden Meldung, dass sie es genauso getan hätte, wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre. Sie ging besorgt aus dem Raum und machte sich auf den Weg zur Krankenstation.


Tallia Arven saß noch immer in ihrer Ecke. Es mochten etwa 4 Stunden her sein, seit sie aufgewacht war. Immer und immer wieder rekonstruierte sie die letzten Sekunden vor ihrer Bewusstlosigkeit. Oder waren es doch Minuten? Alles ging so schrecklich schnell. Diese seltsam aussehenden Wesen erschienen plötzlich in ihrem Quartier und griffen sie an. Sie versuchte sich zu wehren, teilweise mit Erfolg, aber letztenendes nicht erfolgreich genug. Eines dieser verschwommenen, unwirklichen, spinnenartigen Wesen packte sie und injizierte ihr etwas. Daraufhin verlor sie das Bewusstsein. Waren das überhaupt Spinnen? Sie machten ihrem Namen alle Ehre. Sie waren wahrhaftig nicht mehr als Schatten. Man konnte sie nicht wirklich erkennen, geschweige denn einer Spezies mehr oder weniger zuordnen.

Während sie sich immer mehr die Bilder der seltsamen hörte sie plötzlich Geräusche hinter einer der Wände. Was war das wohl? Kam man, um sie zu töten? "Nein, wenn man mich töten wollte, hätte man sich diese Umstände ersparen können. Ich muss lebend für sie viel mehr von Bedeutung sein. Das heißt, dass ich bis auf weiteres sicher bin" dachte sie bei sich.

Auf einmal konnte sie schemenhaft erkennen, wie sich eine Tür aus der Wand abhob und dann zur Seite glitt. Sie sah in einen langen Korridor, etwa 2 m breit. Die Wände bestanden aus dem gleichen Material wie ihre Zelle. Alle 2 Meter konnte sie hoch oben an den Wänden links und rechts wieder die kleinen Leuchtkörper erkennen, die nicht wirklich viel von dem Korridor zeigten. Sie konnte gerade genug erkennen, um nicht gegen die nächste Wand zu laufen.

"Folgen sie uns!" ertönte eine Stimme aus dem Nichts. Es war mehr wie ein Echo. Genauso unwirklich wie die Schatten selbst. Sie brauchte eine Weile bis sie bemerkte, dass die Stimme nicht gesprochen wurde, sondern ihr telepatisch übermittelt wurde.

Aber wem sollte sie jetzt folgen? Sie sah niemanden. Doch, bei ganz genauem Hinsehen sah sie trotz der Dunkelheit überall zwei Schatten, die in den Korridor hineinliefen. Oder schwebten sie hinein? Tallia beschloss nichts zu riskieren und folgte den Gestalten. Sie konnte zwar nicht viel erkennen, doch sie konnte sich bereits ein Bild von der unheimlichen Größe dieses Komplexes machen. Nach etwa 1 Minute Gehweg kam sie in einen Raum, in dem einige Monitore, Steuerelemente und Leuchtindikatoren zu sehen waren. Sie blickte sich um, was ihr in diesem Raum leichter viel, dank der vielen Lichter in den Terminals. Sie musste sich auf einer Brücke befinden, denn auf einem kleinen Wandschirm sah sie das All. Das wiederum hieß, sie befand sich noch immer auf einem Schiff.

Die Dunkelheit war ziemlich ernüchternd. Die Brücke der Katana bei Notbeleuchtung war sogar um ein Vielfaches heller als die Brücke dieses Schiffes und sie vermutete, dass das Schiff zur Zeit sicherlich keine Notbeleuchtung aktiviert hatte.

"Ich bin der Befehlshaber dieses Schiffes. Sie werden mir jede meiner Fragen beantworten oder sie und ihr Universum sind dem Untergang geweiht."

Eine anmutige Gestalt ließ sich vor Tallia zu erkennen geben. Sie sah genauso undeutlich aus, wie die anderen Schatten, die sie bisher gesehen hatte, jedoch ein gutes Stück größer.

Sie bekam es bei diesen hallenden Worten ein wenig mit der Angst zu tun. Sie war nun für viele Leben verantwortlich. Oder waren es doch nur leere Drohungen? Was wollten die Schatten von ihr?


Julian Bashir lahm regelrecht in die Krankenstation gestürzt und entdeckte auch schon seine liebe Frau Solis, die schweißgebadet auf einer Liege lag. "Was ist mit ihr?" fuhr der Doktor den Pfleger aufgeregt an.

"Ähm wir...ich...ähm wissen es nicht. Sie hat starkes....Fieber und ihr Puls rast förmlich." Der Pfleger stammelte hilflos herum und übergab den medizinischen Tricorder in seiner Hand an Dr. Bashir. Kaum hatte er diesen in den Händen führte er einen ausführlichen Medo-Scan durch. Er sondierte ihren gesamten Körper mehrfach mit allen möglichen Einstellung. Nach ca. 15 Minuten beendete er alle Scans und konnte bereits eine Diagnose stellen: "Sie leidet an der seltenen mallorganischen Grippe. Ihr und dem Kind bleiben wahrscheinlich weniger als 48 Stunden." Er drehte sich um und bemerkte, dass Ariell mittlerweile auf der Krankenstation eingetroffen war.

"Ist das heilbar?" fragte sie vorsichtig. In Julians Augen zeichneten sich bereits die ersten Tränen ab und Ariell befürchtete die Antwort schon.

"Ja, das....das ist es. Doch ich kann hier auf dem Schiff nichts für sie tun. Sie könnte nur im Föderationsraum geheilt werden. Das Heilserum wird nur bei Vulkan hergestellt. Und es muss spätestens 52 Stunden nach der Infektion verabreicht werden." Erschüttert ließ sich Julian auf einen nahen Hocker fallen als er über seine eigenen Worte nachdachte. So konnte es einfach nicht enden! Sie würde sterben. Er konnte es nicht verhindern, er konnte sie nicht rechtzeitig heilen.

"Diese Grippe befällt nur schwangere Frauen und wirkt tödlich auf Mutter und Kind, wenn das Serum nicht rechtzeitig verabreicht wird. Im Föderationsraum wurde diese Grippe bereits vollkommen ausgerottet, aber ich befürchte, Solis Bashir hat sie sich gestern auf Babylon 5 eingefangen. Dort gibt es sehr viele Außerirdische, die sie an Bord der Station gebracht haben könnten. Und schwangere Frauen findet man dort wahrscheinlich so gut wie nie. Es muss ein großer...Zufall gewesen sein, dass sie gerade einem Infektionsträger begegnet ist." Der Pfleger hielt es für angebracht diese Informationen zu erzählen, denn Bashir saß abwesend und niedergeschmettert auf seinem Sitz und Ariell Needa blickte sich fragend um.

Womit hatten sie das nun wieder verdient? Es gab schon genug Probleme, doch dies war mit Abstand eines der schlimmsten. Und alles sah so aus, als müsste Solis Bashir und das Kind, das diese unter ihrem Herzen trägt sterben.

"Lässt sich das Heilmittel nicht auch hier in diesem Universum herstellen?" fragte Ariell und neue Hoffnung entflammte in ihr. Der Pfleger zog sie beiseite, außer Hörweite von Julian. "Die Medizin dieses Universums ist bei weitem nicht so fortgeschritten wie unsere. Es ist ein kompliziertes Verfahren für die Herstellung dieser Medizin notwendig und hier schlicht unmöglich. Und wenn wir das Mittel hier hätten, es würde viele Monate der intensiven Pflege bedürfen. so schnell die Infektion auch geschehen mag, der Heilungsprozess ist extrem langwierig."

Ariell ließ den Kopf hängen und empfand tiefe Sorge. Sie ging zu Julian rüber und versuchte, ihm Trost zu spenden, jedoch erfolglos.

Etwa 10 Minuten später traf die Counselor Livia Macgregor auf der Krankenstation ein und nahm sich direkt Dr. Bashir an. Nachdem sie über die Situation ausführlich informiert worden war, kam ihr plötzlich eine Idee.

"Wäre es nicht möglich, Solis in Cryostase zu versetzen und in den Föderationsraum zu transportieren?"

Schnell gab der Pfleger einige Daten in ein Terminal ein und sagte dann aufgeregt: "Das wäre durchaus eine Möglichkeit Solis zu retten. Durch die Cryostase verlangsamt sich der Erreger auf 1/10 seiner normalen Aktivität. Das heißt, dass Solis auf diese Weise noch 480 stunden blieben, also 20 Tage! Bei einer durchschnittlichen Warpgeschwindigkeit von 9,5 könnte man in 16 Tagen bei Vulkan sein. Ja, auf diese Weise wäre eine Rettung möglich."

Voller Erwartung hatten alle dem Pfleger zugehört und sogar in Julians Augen zeigte sich neue Hoffnung. Eins war jedoch klar, die Katana konnte nicht zurückfliegen und ein Shuttle wäre zu langsam, außerdem wäre dieser weite Weg zu gefährlich. Aber was nun?


Andreas Summers stand an der taktischen Konsole auf der Brücke und führte die letzten Modifikationen des Sensor-Systems durch. Er begann das Schiff von oben bis unten zu scannen als ihm auf der Brücke plötzlich eine seltsame Anzeige auffiel. Er fixierte den Scan-Fokus und bemerkte, dass die ungewöhnliche Anzeige von seiner Konsole ausging. Er zückte den Tricorder und stellte ihn auf die gleiche Terrahertz-Frequenz wie bereits zuvor und richtete ihn auf die Konsole.

Was er dann sah, verschlug ihm fast die Sprache. Auf seiner Konsole wurde wieder ein wabernder, schwarzer Fleck sichtbar. Dieses Mal jedoch hatte der Fleck eher die Form eines Insektes oder einer Spinne. Außerdem war dieser hier um einiges Größer, als der im Quartier des Captains. Das Insekt schien jedoch auf die Tricorder-Strahlung zu reagieren. Es sprang von der Konsole und kabbelte auf der Brücke umher. Als der Lt. Cmd. dem schwarzen Insekt mit dem Tricorder folgte, wurden auf der gesamten Brücke viele dieser Tiere sichtbar.

Als sich Lt. Widar umdrehte und das sah zögerte er nicht und klopfte auf seinen Insignienkommunikator. "Computer, Eindringlingsalarm! Die Brücke hermetisch abriegeln!"

"Bestätig." Ertönte eine neutrale Computerstimme und auf dem Schiff heulten erneut die Alarmsirenen auf.

Andreas Summer öffnete einen Kom-Kanal zu Lt. Thunders. "Brücke an Thunders, ich schlage vor, sie beamen sich mit einem ihrer Teams und einer Spezialausrüstung auf die Brücke! Wir haben hier ungebetene Gäste."

Als Jade Thunders mit 2 ihrer Leute auf Brücke materialisierten, konnte sie ihren Augen kaum glauben. Auf der gesamten Brücke wuselten etwa 25 der verschwommen wirkenden Insekten umher. Mittlerweile brauchte man die Tricorder nicht mehr, Lt. Widar hatte die internen Sensoren so eingestellt, dass sie die gleiche Strahlung auf der gleichen Frequenz wie der Tricorder emittierten.

"Normale Phaser nützen hier nichts" ließ Summers verlauten, der diesen noch immer in der Hand hielt. "Ich bitte sie, außerdem eines dieser Wesen zu fangen. Dr. Lazarus würde ein lebendes Exemplar bestimmt gefallen."

Mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht bestätigte Thunders "Aye Sir".

sie und ihre 2 Teammitglieder zückten Phasergewehre und justierten sie auf maximale Stufe. Es stellte sich heraus, dass 3 Treffer pro Insekt erst genügten, um sie zu dematerialisieren. Als nur noch eines der seltsamen Viecher übrig war ließ sich Jade Thunders einen Spezialbehälter auf die Brücke beamen und fing das Wesen geschickt ein.

"Sehr gut, bringen sie das bitte direkt an Dr. Lazarus zur genauen Examinierung!" sagte Summers. "Computer, Eindringlingsalarm beenden und Brücke entriegeln." Mit einem Nicken verschwand die Team-Leiterin mit ihren 2 Kameraden im Turbolift.

Andreas scannte noch mehrmals das gesamte Schiff, konnte jedoch keine weiteren Insekten entdecken. Dann überprüfte er den Zustand des Energieflusses zu den Waffensystemen. Als er erstaunt die Daten ablas, öffnete er einen Kanal zu Dr. Lazarus. "Dalen, Lt. Thunders bringt ihnen gleich ein kleines Präsent von der Brücke mit. Aber Vorsicht, es bewegt sich noch." Diese Worte konnte er sich nicht verkneifen und fuhr dann fort. "Diese Wesen - Lt. Thunders wird ihnen alles berichten - scheinen sich von der Energie unserer Hauptsysteme ernährt zu haben. Die unbekannten Energieabfälle sind damit geklärt. Bitte melden sie alle neuen Erkenntnisse umgehend auf die Brücke weiter. Summer Ende."


Nachdem Commander Needa, Dr. Bashir, Counselor Macgregor und der Pfleger eine halbe stunde ratlos und betroffen auf der Krankenstation um die tödlich erkrankte Solis Bashir, die durch Medikamente beruhigt wurde, standen, kam dem Doktor plötzlich eine Idee.

"Ma'am, die Minbari fliegen morgen mit 2 Whitestars nach Deep Space Nine um diplomatische Beziehungen mit der Föderation aufzunehmen! Sie sind schnell genug! Wenn ich mit einem Shuttle in einem ihrer Whitestars mitfliege, wäre es möglich sicher und vor allem rechtzeitig in den Föderationsraum zu gelangen. Von Deep Space Nine aus mache ich mich mit dem Shuttle auf den Weg nach Vulkan, um für meine geliebte Frau das Heilmittel zu bekommen!"

Überrascht sah Ariell Needa Dr. Bashir an. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Die Katana kann nicht diese lange Zeit ohne einen Doktor auskommen. Außerdem war es ein gefährliches Unterfangen, obwohl das Shuttle in einem von zwei Whitestars mitfliegen würde. Aber eigentlich hatte sie keine Wahl. Es ging um die Frau von Julian, die sie mittlerweile auch in ihr Herz geschlossen hatte.

Bevor sie sich endgültig entschieden hatte fügte Julian noch hinzu: "Commander, ich möchte außerdem offiziell meinen Dienst auf der Katana niederlegen. Auch wenn wir es schaffen in den Föderationsraum rechtzeitig zurückzukommen und Solis das Heilmittel zu verabreichen, so bedarf es einer monatelangen Pflege bis zur völligen Genesung. Ich habe keine andere Wahl. Ich muss bei meiner Solis bleiben."

Needa und Macgregor starrten fassungslos auf Julian Bashir. Sie wussten selbst, dass er keine Wahl hatte und hätten wahrscheinlich genauso entschieden, jedoch kam es irgendwie überraschend. Dieser Rücktrittsgesuch machte es Ariell nicht gerade leichter. Sie überlegte kurz und wandte sich dann an Julian: "Ja natürlich. Sie haben die Erlaubnis. Wir werden sie alle vermissen! Versetzen sie Solis so schnell wie möglich in Cryostase und treffen sie alle Vorbereitungen für ihre Abreise. Wir werden wohl mit dem MHN auskommen müssen, bis wir von Starfleet einen neuen Arzt zugeteilt bekommen, was sich hier nicht gerade als leicht erweisen wird."

Kaum hatte sie das gesagt, ertönte von der Brücke her der Eindringlingsalarm. Sie ergriff noch mal den Arm von Julian Bashir, lächelte in mitfühlend und gleichzeitig aufmunternd an und verließ dann die Krankenstation. "Danke" sagte Julian betrübt hinterher und stand dann auf um alle Vorbereitungen für die Cryostase zu treffen. Livia Macgregor sah in Besorgt an und beschloss, noch eine Weile bei ihm zu bleiben.


bei Cmd. Needa traf gerade auf der Brücke ein, als Lt. Thunders diese verließ mit dem gefüllten Behälter in der Hand. Mit einem verwirrten Blick sah sie sich auf der Brücke um bis sie Andreas Summers an der taktischen Konsole über die jüngsten Ereignisse aufklärte. Sie berichtete ihrerseits alle Anwesenden von den Plänen des Doktors. Man vereinbarte, dass man ihn offiziell um 15 Uhr am darauffolgenden Tag zu verabschieden würde.

Auf dem gesamten Schiff kehrte langsam wieder eine gewisse Art von Ordnung und Normalität ein, wenn auch das Schiff noch antriebslos im All hing und noch viele Schäden hatte. Jeder arbeitete mit Hochdruck und einem hohen Maß an Konzentration.

Auf der Brücke waren mittlerweile 3 Stunden seit dem Insektengewusel vergangen und Lt. Widar versuchte noch immer die Sensoren anzugleichen und nach der Antriebssignatur der Schattenschiffe zu scannen, die sie angegriffen und den Captain entführt hatten. Plötzlich sah er ein ihm unbekanntes Frequenzmuster. Das musste es sein! Das musste die Antriebssignatur der Schattenschiffe sein! "Cmd. Needa, ich glaube, ich habe die Signatur gefunden. Ich weiß nicht genau wie, oder weshalb es möglich ist, dass sie nach einer solch langen Zeit noch sichtbar ist. Aber auf der anderen Seite wissen wir auch nicht viel über die Schatten im Allgemeinen. Die Spur ist sogar so stark, dass sie bis in den Subraum reicht. Falls sie ein Sprungtor benutzt haben, könnten wir ihnen rein theoretisch auch dort folgen!"

Erfreut sah Ariell auf. "Das sind zur Abwechslung mal gute Neuigkeiten. Sehr gut Mr. Widar. Wie lange dauert es noch, bis wir losfliegen können?"

"Laut den jüngsten Stationsberichten des Maschinenraums noch etwa 55 Stunden, bis der Warpantrieb wieder online geht und die größten Schäden repariert sind."

Der Commander verzog das Gesicht. "Na schön. Wird die Spur bis dahin noch sichtbar sein?"

"Alles deutet darauf hin. Die Spur ist ziemlich stark und baut sich nur sehr sehr langsam ab. Sie müssen einen sehr ungewöhnlichen Antrieb haben. Jedoch befürchte ich auch, dass er um ein Vielfaches leistungsfähiger ist als unserer."


Punkt 15 Uhr des nächsten Tages standen alle Führungsoffiziere und die, die nicht ganz dringend benötigt wurden vor Shuttle-Hangar 2 um den Doktor der Katana ehrenvoll zu verabschieden. Solis befand sich bereits an Bord des Shuttles in einer speziell installierten Cryo-Kammer. Das Shuttle wartete nur wenige Meter hinter der Hangartür auf seine Abreise. An Bord befand sich außerdem ein Pilot, der danach im Föderationsraum andere Aufgaben wahrnehmen wollte.

Links und rechts entlang des Ganges standen die Offiziere verharrt in der Hab-Acht-Stellung und salutierten, als der Doktor an ihnen vorbeischritt. Am Ende des Ganges stand Cmd. Needa vor der Tür und wartete mit einem sanften Lächeln.

Zwar fühlte sich der Doktor gerührt von der ehrenvollen Verabschiedung aber war zu betrübt über die jüngsten Ereignisse um seine schwangere Frau.

"Dr. Julian Bashir. Hiermit befreie ich sie auf ihren eigenen Wunsch hin vom Dienst auf der U.S.S. Katana. Leider hatten ich und alle anderen an Bord nicht lange die Gelegenheit, mit ihnen zusammenzuarbeiten, jedoch haben sie sich schon in der kurzen Zeit als vertrauenswürdiges, zuverlässiges und wertvolles Mitglied dieser Crew erwiesen. Ich denke, ich spreche im Namen aller an Bord, wenn ich sage, dass wir sie sehr vermissen werden. Ich wünsche ihnen für die Zukunft viel Glück und ich hoffe, dass Solis schnellstens wieder gesund wird. Leider kann es noch eine Weile dauern, bis wir eine Kommunikation mit Starfleet einrichten können, deshalb möchte ich sie bitten, diesen Isolinearen Chip an das Sternenflottenhauptquartier weiterzuleiten. Er enthält höchstvertrauliche Daten unserer bisherigen Mission. Auf wiedersehen Doktor und nochmals viel Glück."

Mit diesen Worten übergab Cmd. Needa den Chip an Dr. Julian Bashir und trat mit einem bestätigenden, zuversichtlichen Nicken zur Seite, woraufhin sich das Hangarschott öffnete und den Weg zum Shuttle freigab. Der Doktor blickte noch einmal zurück und trat dann durch das Schott. Er würde so bald wie es der Katana möglich war, einen Botschaft in dieses Universum zurückschicken, ob er sein Ziel erreicht hatte und wie es um Solis und sein Kind stand.

Kurze Zeit später verließ ein Shuttle den Hangar Nr. 2 und flog 2 Whitestars entgegen, um dann in Richtung Föderationsraum zu fliegen.....