Difference between revisions of "Katana:Sonderlogbuch 581043"
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Revision as of 16:12, 29 March 2014
Prolog
Sternzeit: 58.104,3
Datum: 07.02.2381
Autor: Garrick Andersson
Das Aufblinken der Warnleuchten für die Alarmstufe Gelb ließ Lieutenant Commander Garrick Andersson augenblicklich das Datenpadd, auf welchem er gerade eine Abhandlung über Subrauminstabilitäten studierte, aus der Hand legen. Routinemäßig überwachte er, wie einige der Sekundärsysteme automatisch vom Hauptcomputer der USS Endeavour hochgefahren wurden und Sekunden später einen positiven Bereitschaftsstatus an die Hauptkontrollkonsole meldeten. Zusätzliche Schildgeneratoren sprangen an und das Raumschiff der Nova-Klasse hüllte sich in die schützenden Energiefelder, während Notfallschotts weniger wichtige Zugangsröhren und Korridore abriegelten, damit im Falle eines Hüllenbruchs der Schaden begrenzt bliebe. Was auch immer den gegenwärtigen Alarmzustand ausgelöst haben mochte – die Endeavour konnte nun allem, womit das Universum gedachte, sie zu konfrontieren, ein wenig gelassener entgegen sehen.
„Brücke an Maschinenraum!“ klang es wenig später aus dem Kommsystem. Garrick betätigte seinen Insignienkommunikator, um den Ruf zu beantworten: „Hier Andersson“, erwiderte er knapp, denn er war kein Mensch, der im Ernstfall Zeit mit eigentlich überflüssigen Floskeln vergeudeten wollte. Und ein Ruf von der Kommandozentrale des Schiffes in Verbindung mit Gelbem Alarm klang ganz nach einem Ernstfall. Die Stimme des bolianischen Captains Both erklang: „Garrick, wir vermuten die Anwesenheit eines getarnten Schiffes. Checken Sie die Sensoren; vielleicht gelingt es Ihnen, die Tarnung zu durchdringen!“ – „Aye, Captain“, bestätigte der Däne den Befehl und drehte sich von der Konsole weg: „Bertram, Klang, es gibt Arbeit!“ Seine menschliche Assistentin und der klingonische Ingenieur, der im Rahmen eines Austauschprogramms einige Monate an Bord der Endeavour weilte, kamen herbei. „nuqneH?“ fragte Klang, doch Garrick winkte ab: „Bitte jetzt keinen Sprachunterricht, die Situation könnte ernst sein.“ Der Klingone hatte dem Wunsch des Menschen, ein wenig die Sprache des Kriegervolkes zu lernen, relativ wohlwollend entsprochen, doch ihm war klar, dass im Ernstfall die Kommunikation über Föderationsstandard für alle Beteiligten einfacher wäre. Garrick erklärte knapp die Situation und die drei Offiziere beugten sich anschließend sogleich über die Sensordaten. Da die Klingonen über eine Tarnvorrichtung verfügten, erwies sich Klang als guter Ideengeber und nur wenig später hatten die Ingenieure den ersten Ansatz eines Planes, um das getarnte Schiff, von dessen Existenz sie aufgrund der Daten nunmehr überzeugt waren, ausfindig machen zu können.
Leider würden sie jedoch nie erfahren, ob ihr Plan tatsächlich funktioniert hätte, denn urplötzlich erschütterten mehrere heftige Explosionen das kleine Sternenflottenschiff. Laut heulten die Sirenen der Alarmstufe Rot auf, während entsprechende Indikatoren gleichmäßig zu blinken begannen. Garrick konnte nicht sagen, wie er auf dem Boden gelandet war. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er die Benommenheit abschütteln und sich aufrichten konnte. Klang fluchte hingebungsvoll auf klingonisch, fand aber die Zeit, Lieutenant Bertram auf die Beine zu heben, nachdem er selbst wieder festen Halt gefunden hatte. Die Beleuchtung hatte sich getrübt, doch Garrick war sich unsicher, ob das nun an einem Energieabfall oder am Rauch, der träge durch die technische Abteilung waberte, lag. Er blickte sich um und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. „Bericht!“ rief er laut. Bertram hustete: „Warpantrieb ausgefallen; die Backbordgondel ist aufgerissen! Obere Schilde bei 20%, untere immerhin bei 60. Impulsantrieb einsatzbereit, Waffen ebenso!“ Nicht gut, aber auch noch nicht schlecht. Garrick eilte zur Hauptkontrollkonsole und ordnete an, einige der Sekundärsysteme zuzuschalten. Nur nebenbei registrierte er, dass sich die Endeavour offenbar mit allen ihren eigenen Waffensystemen revanchierte. Captain Both war eigentlich ein Mann, der nicht so leicht in Rage geriet, aber dieser hinterhältige Überfall hatte ihn offenbar gehörig verärgert. Ganz leichtes Mitleid mit den unbekannten Angreifern regte sich im Chefingenieur, denn er wusste, dass Both schon so manche Schlacht erfolgreich ausgefochten hatte.
Jetzt schickte Garrick die ersten Schadenkontrollteams los, um die nötigsten Reparaturen einzuleiten. Die Endeavour schüttelte sich derweil immer mal wieder nach dem einen oder anderen Treffer, doch ihr taktischer Offizier hatte gute Arbeit geleistet und die Tarnvorrichtung des Feindes gleich beim ersten Schuß mehr oder weniger zufällig außer Gefecht gesetzt. Es fiel dem kleinen Forschungsschiff naturgemäß erheblich leichter, sich gegen einen sichtbaren Gegner zu verteidigen.
Doch die Schiffe der Nova-Klasse waren nur bedingt für Kampfeinsätze gedacht und ihr Offensiv- und Defensivpotential dementsprechend unterdimensioniert. Garrick hatte sich auf den Sensoren den feindlichen Raumer angeschaut und war zu dem Schluss gekommen, dass die Endeavour mit ihm möglicherweise ihren Meister gefunden hatte. Das angreifende Schiff war mehr als dreimal so groß und regelrecht waffenstarrend. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Föderationsschiff besiegt war, auch wenn Taktikoffizier und Steuermann wahre Wunder wirkten. Wie um seine Theorie zu unterstreichen, warf eine weitere gewaltige Explosion den Ingenieur erneut zu Boden. Im Sturz bekam Garrick mit, das diverse Konsolen funkensprühend hochgingen. Glücklicherweise konnte er sich dieses Mal abfangen und so eine weitere Benommenheit oder gar Bewusstlosigkeit verhindern. Das Licht im Maschinenraum erlosch und es dauerte eindeutig zu lange, bis die Notenergiegeneratoren reagierten und die Beleuchtung zumindest wieder halbe Stärke erreichte. Hustend rappelte sich Garrick erneut auf. „Maschinenraum an Krankenstation!“ rief er, nachdem er sich kurz umgeschaut, einige verletzte Kameraden erblickt und auf seinen Kommunikator geklopft hatte, „wir haben hier Verletzte!“ Klang und Bertram hatten sich glücklicherweise nur ein paar Beulen eingefangen und checkten bereits die heilgebliebenen Konsolen. Die Frau erbleichte und blickte Garrick mit Entsetzen in den Augen an. Der Chefingenieur hatte seine Assistentin noch nie dermaßen entgeistert gesehen. Es musste etwas Furchtbares geschehen sein. Sie starrte nun ungläubig auf die Statusanzeige, die einen Querschnitt der Endeavour darstellte und Garrick folgte ihrem Blick. Seine Augen wurden unnatürlich groß, doch er fing sich schnell wieder. „Möglicherweise ein Sensorfehler!“ versuchte er, sowohl sich als auch Bertram zu beruhigen, „Maschinenraum an Brücke!“ rief er dann. Es gab keine Antwort. „Andersson an Captain Both!” Nur Stille antwortete ihm und er stellte sich der Erkenntnis, dass es sich wohl nicht um einen Sensorfehler handelte. Seine Ausbildung erinnerte ihn daran, dass er nun etwas unternehmen müsse. Er sagte: „Klang, Konsole 47-alpha. Leiten Sie die Taktik dorthin um und übernehmen Sie die Station!“ Er wirbelte herum und entdeckte Torelli, der gerade aus einer Jefferiesröhre, in der er Wartungsarbeiten ausgeführt hatte, als das Gefecht begann, herauskletterte und ordentlich derangiert aussah: „Torelli, Konsole 47-beta. Steuerung und Navigation dorthin umleiten und übernehmen!“ Der Mensch italienischer Herkunft schaute zwar etwas überrascht, da er nach seinem denkbar unangenehmen Aufenthalt in der engen Röhre auf etwas Erholung gehofft hatte, doch er kam der Aufforderung seines kommandierenden Offiziers sofort nach, auch wenn er nicht um deren Hintergrund wusste. „T’Pan!“ fuhr Garrick unterdessen fort, „Konsole 47-gamma. Kommunikation und Sensoren übernehmen!“ Die Vulkanierin machte sich mit der für ihr Volk typischen Effizienz an die Arbeit. Nun wandte sich der Chefingenieur seiner Assistentin zu: „Bertram, Sie koordinieren die technische Abteilung!“ Die Lieutenant bekam große Augen: „Sir?!“ Doch dafür hatte Garrick jetzt keine Zeit, sondern aktivierte das Interkom: „An alle! Hier spricht Lieutenant Commander Andersson. Wir haben die Decks 1 und 2 verloren. Wir müssen im Moment davon ausgehen, dass die gesamte Brückencrew tot ist.“ Torelli fuhr herum und erbleichte, während Garrick eine kurze Pause machte. „Ich übernehme das Kommando vom Maschinenraum aus. Alle einsatzfähigen Offiziere melden sich umgehend hier! Krankenstation: Schicken Sie Rettungsteams nach Deck 3, dort gibt es schwer beschädigte Bereiche! Deck 4 sofort evakuieren!“ Garrick wusste, dass er sich auf die Crew der Endeavour verlassen konnte, auch wenn er in den Augen der Mitglieder seines Stabes nun eine Mischung aus Angst und Entsetzen erkennen konnte. Er ahnte, dass die meisten Crewmitglieder sich nun so fühlten – und das war mehr als verständlich. Immerhin befand sich der Feind immer noch in der Nähe und der Ingenieur fragte sich, warum man die Endeavour nicht schon längst pulverisiert hatte. Er fügte hinzu: „Solange wir noch an einem Stück sind, werden wir dieses Schiff zusammenhalten und verteidigen. Für diese Situation wurden Sie ausgebildet und ich habe vollstes Vertrauen in Sie alle! Andersson Ende.“ Der neue kommandierende Offizier sah nun seine „Brückencrew“ an. Klang, der Krieger, verstand sofort und berichtete: „Die oberen Phaserbänke sind... na ja, weg. Vordere Torpedorampen zerstört. Untere Phaserbank einsatzbereit, ebenso die hinteren Torpedowerfer. Schilde nur noch achtern und unten, bei 30 Prozent. Der Feind nähert sich von vorne; offenbar wollen sie uns entern. Ich schätze, wir haben nur ein paar Minuten. Allerdings sind ihre vorderen Schilde nur noch bei 15 Prozent. Wir könnten mit unseren Waffen vielleicht durchdringen.“ Der Klingone legte eine entsprechende taktische Darstellung auf einen Bildschirm, der für alle einsehbar war. Torelli fuhr fort: „Impulsantrieb und Manövrierdüsen noch verfügbar. Ich habe einen Fluchtkurs programmiert.“ Garrick nickte, aber er sagte: „Noch nicht, Mr. Torelli. T’Pan?“ Die Vulkanierin antwortete ruhig: „Ich habe einen allgemeinen Notruf abgesetzt, aber noch keine Antwort erhalten. Es befindet sich ein Sonnensystem mit einer Klasse-L-Welt und einem Asteroidengürtel ein halbes Lichtjahr von hier. Dort könnten wir Zuflucht suchen.“ Der dänische Offizier nahm auch diese Information zur Kenntnis. „Bertram?“ – „Schwere Schäden auf allen Decks. Hüllenbrüche auf den Decks 3 bis 6, Notkraftfelder halten noch. Die Backbordwarpgondel ist halb abgerissen, der Warpkern zum Glück noch stabil.“ Garrick seufzte: „Gut, wir machen folgendes. Wir können den Gegnern nicht entkommen, soviel steht fest. Bis zu dem Sonnensystem brauchen wir mit Impuls schlappe zwei Jahre. Daher werden wir diese Bastarde da draußen zur Hölle schicken, bevor sie es mit uns tun.“ Er erntete vor allem von Klang zustimmendes Nicken. T’Pan fragte: „Und wie schaffen wir das, Sir?“ Der kommandierende Offizier lächelte grimmig: „Ganz einfach: Torelli, programmieren Sie eine langsame Rolle um die Querachse, so dass wir unsere Hecktorpedos und die untere Phaserbank in Schussposition bringen. Halten Sie Ihren Fluchtkurs mit Maximumimpuls weiter bereit. Bertram, Sie lassen etwas Plasma aus dem Impulsantrieb ab. Es muss so aussehen, als würde unsere Bewegung durch einen Schaden am Antrieb verursacht. Klang, Sie bereiten einen volle Salve mit allem, was wir noch haben vor. Zielen Sie auf deren Deflektor, möglicherweise ist er ähnlich explosiv wie die Sternenflottenvariante.“ Klang nickte: „Ich empfehle, die Torpedos nicht als Breitseite, sondern nacheinander auf die gleiche Stelle zu zielen. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer durchkommt, ist dann höher.“ Garrick stimmte zu: „Tun Sie das!“ – „Sir...“ merkte Torelli an, „falls Klang Recht hat und einer der Torpedos durchkommt... Wir sind verdammt nah dran...“ – „Deswegen gehen Sie unmittelbar nach Abschuss der Waffen auf Maximalgeschwindigkeit.“ – „Trotzdem sollten wir die Achtersektion sicherheitshalber evakuieren“, schlug T’Pan vor. „Leiten Sie das in die Wege“, segnete Garrick auch diese sinnvolle Ergänzung ab. „Und Bertram: Leiten Sie alles, was wir an Energie entbehren können in die strukturelle Integrität!“
Nur wenige Augenblicke später meldeten alle Bereitschaft. „Andersson an alle: Wir schlagen jetzt zurück. Stellen Sie sich auf weitere Erschütterungen ein!“ Dann nickte er Torelli und Bertram zu.
„Sieht so aus, als fressen sie die Täuschung“, knurrte Klang zufrieden, während die Endeavour Plasma aus ihrem Impulsantrieb freisetzte und um die Querachse zu rollen begann. „Sie haben jedenfalls gestoppt“, fügte T’Pan hinzu. Garrick nickte: „So weit, so gut. Klang, geben Sie uns einen 5-Sekunden-Countdown, bevor Sie feuern!“ Der Klingone nickte und freute sich ganz offensichtlich über den Kampf. Die Anspannung im Maschinenraum der Endeavour wurde greifbar. Plötzlich schallte die Stimme des Kriegers durch den Raum und alle hielten den Atem an: „vagh...“ Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf Garricks Gesicht, als er die klingonischen Zahlen vernahm, „loS... wej...“ – „Alle Mann auf Aufschlag vorbereiten!“ rief Garrick dazwischen, während Klang fortfuhr: „cha’...“ Die Anwesenden suchten nach Halt. „wa’... pagh!“ Die Endeavour schüttelte sich leicht, als ihr verbliebender Phaser feuerte und drei Torpedos aus der Achterrampe schossen. „ENERGIE!“ rief Garrick, doch Torelli hatte die entsprechende Taste bereits im gleichen Augenblick gedrückt. Das Nova-Klasse-Schiff sprang vorwärts, während die Augen aller auf den feindlichen Raumer gerichtet waren. Dessen Besatzung erkannte ihren Fehler, sich dem vermeintlich bereits geschlagenen Schiff genähert zu haben, zu spät. Sowohl der Phaserstrahl als auch die Torpedos trafen. Und die Crew der Endeavour hatte Glück: Bereits der erste Torpedo ließ die vorderen Schilde zusammenbrechen, sodass der zweite Torpedo ungehindert auf den Deflektor traf. Die resultierende Explosion riss ein großes Loch in die Hülle und war doch nicht stark genug, den dritten Torpedo von seiner Bahn abzulenken. Dieser jagte tief in das Innere des waidwunden Angreifers – und detonierte in unmittelbarer Nähe des Antriebskerns. Ein greller Lichtblitz überlud den Monitor im Maschinenraum der Endeavour und die Sternenflottenoffiziere wandten sich ob der plötzlichen Helligkeit ab. Dann traf die Schockwelle der Deflektorexplosion das fliehende Föderationsschiff, dicht gefolgt von der ungleich stärkeren Druckwelle der Kernexplosion des feindlichen Raumers – die ausserdem einige Hüllenfragmente jenes Schiffes mit sich führte.
Zum dritten Mal an diesem Tag musste sich Garrick vom Boden des Maschineraums aufrappeln. Manchmal konnte einem die künstliche Gravitation schon den Tag verderben, dachte er sarkastisch, doch im Großen und Ganzen war er froh, dass zumindest ein Teil des Schiffes – seines Schiffes – noch zusammenhielt und ihm die Gelegenheit gab, wieder auf die Beine zu kommen. Eine ungewohnte Stille umgab ihn nach dem Lärm neuerlich explodierender Konsolen. Nur leises Zirpen einiger Computerinterfaces, gelegentliches Husten sich ebenfalls wieder aufrichtender Besatzungsmitglieder und das Rauschen des Lebenserhaltungssystems, welches angestrengt versuchte, den Rauch aus der Schiffsatmosphäre zu filtern, waren zu hören. Das Licht hatte sich nochmals getrübt und dieses Mal würde Garrick vergeblich auf das Anspringen von Notgeneratoren warten. Der Ingenieur blickte sich im Halbdunkel um und seufzte. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich sein gepflegter Maschinenraum in etwas verwandelt, das Florida nach einem Hurrikan aus der Zeit vor den Wetterkontrollsystemen nicht unähnlich sah.
Garrick schaute auf den kleinen Monitor, der nun vor sich hin glühende Trümmer zeigte. Er knurrte grimmig: „Der Gegner wurde zur Hölle geschickt...“ Torelli erwiderte ebenso grimmig und erschöpft: „So lautete Ihr Befehl, Captain.“ Der Chefingenieur warf ihm ob der ungewohnten Anrede einen überraschten Blick zu, sagte aber nur: „Bericht...“, denn sein Kopf brummte wie ein Schwarm klingonischer Bienen. Offensichtlich hatte er ihn sich doch irgendwo angeschlagen. Er wartete jedoch keine Antwort ab, denn jetzt entdeckte er Klang, der vor seiner Konsole lag, die zu denen gehörte, welche beim Auftreffen der Schockwellen explodiert waren. „Klang!“ rief er, eilte zu dem Krieger und fiel förmlich neben ihm auf die Knie. „Medizinisches Team in den Maschinenraum!“ rief er in seinen Kommunikator, doch der Klingone winkte nur matt ab. Er lächelte sogar. „Qapla’. batlh bISuv. Sto’vo’kor vI’el.“ Dann brachen seine Augen. Garrick schluckte schwer, während ein Medotechniker ebenfalls neben dem gefallenen Krieger niederkniete und ihn mit einem Tricorder scannte. Doch er schüttelte den Kopf und klappte das kleine Gerät langsam zu. Das scharfkantige Teil der Konsole 47-alpha, das in Klangs Brust steckte, hatte zu großen Schaden angerichtet. Garrick entsann sich an das Todesritual der Klingonen, legte langsam die Hände an Klangs Augen, öffnete sie weit, warf seinen Kopf in den Nacken und stieß ein – hoffentlich – ehrenvoll klingendes Heulen aus.
„Sir...“ legte ihm Bertram ein paar Augenblicke später sanft die Hand auf die Schulter, woraufhin Garrick sich langsam erhob und seinen Blick vom toten Gefährten auf seine Assistentin richtete: „Was gibt es?“ Die junge Frau reichte ihm ein Padd: „Der vorläufige Schadensbericht, Sir.“ Der kommandierende Offizier warf nur einen kurzen Blick darauf: „Leiten Sie die Reparaturen ein, Lieutenant.“ Bertram nickte, doch bevor sie sich zum Gehen wenden konnte, fügte Garrick hinzu: „Nachdem Sie die Platzwunde an Ihrer Stirn behandelt lassen haben. Und... Gute Arbeit!“ Sie nickte und brachte sogar ein dankbares Lächeln zustande, bevor sie sich an den Medotechniker wandte, der eben noch Klangs Tod diagnostiziert hatte. Garrick trat nun zu Torelli und T’Pan. „Unser Impulsantrieb ist nun tatsächlich hinüber“, bemerkte der Italiener, „soll ich mich darum kümmern?“ – „Nein, sorgen Sie mit Hilfe der Manövrierdüsen dafür, dass wir nicht mit weiteren Trümmerteilen kollidieren.“ Torelli nickte bestätigend. T’Pan meldete dann: „Die USS Esperanza hat auf unseren Notruf reagiert. Sie wird in ungefähr 23 Stunden eintreffen. Ich habe ihnen mitgeteilt, dass zumindest im Moment die akute Gefahr vorüber zu sein scheint.“ Garrick nickte erleichtert: „Das sind die ersten guten Nachrichten heute. Halten Sie trotzdem die Augen auf. Ich glaube zwar nicht, dass sich noch mehr unfreundliches Gesindel hier aufhält, aber man kann nie wissen. Und... versuchen Sie herauszufinden, um wen es sich bei den Angreifern überhaupt gehandelt hat und ob es eventuell Überlebende gibt, die Hilfe benötigen.“ – „Sir?“ fragte T’Pan nach. Irgendwie erschien es ihr unlogisch, jetzt denen zu helfen, die sie so hinterrücks angegriffen hatten. Garrick straffte seine Gestalt: „Wir sind noch immer Offiziere der Sternenflotte und keine Mörder. Falls dort noch jemand Hilfe braucht, werden wir sie gewähren, sofern es uns in unserer gegenwärtigen Verfassung möglich ist.“ – „Aye, Captain“, nickte die Vulkanierin daraufhin.
„Krankenstation an Andersson!“ erklang es wenig später aus Garricks Kommunikator, als er gerade dabei war, einige Trümmerteile von der ausgefallenen Hauptkontrollkonsole zu räumen. „Ich höre, Doktor“, bestätigte er, und ahnte schon, was auf ihn zukam. „Ich habe hier die aktuelle Verlustliste, Sir. Wir haben bisher 17 Tote, allerdings werden einschließlich der Brückencrew und der Besatzungsmitglieder auf den Decks 2 und 3 noch 40 Mann vermisst. Wir konnten 23 Personen von Deck 3 und 4 evakuieren. 49 Crewmitglieder sind verletzt, 12 davon schwer.“ Garrick schloss kurz die Augen. Mit rauer Stimme antwortete er: „Bitte lassen Sie mir die Liste zukommen, Doktor. Koordinieren Sie die Suche nach den Vermissten bitte mit Lieutenant T’Pan.“ – „Verstanden, Sir.“ Langsam verstand Garrick, warum sich ein Captain häufiger in seinen Bereitschaftsraum zurückzog. Auch er hätte jetzt gut einen Moment in einem stillen Zufluchtsort gebrauchen können. Doch er sah, wie gewissenhaft seine Crew sich an die Aufräumarbeiten machte, dass er diesen Gedanken schnell wieder verdrängte.
„Bertram?“ Die Ingenieurin kroch aus einer Wartungsluke am Warpkern und sah Garrick erschöpft an: „Sir?“ – „Ich möchte mir die Schäden auf Deck... den oberen Decks gerne ansehen. Begleiten Sie mich?“ – „Sicher, Sir“, antwortete die junge Frau. Gemeinsam stiegen sie in einen Turbolift, der sie ruckelnd bis auf Deck 4 brachte. „Zugangsschacht 3 ist noch begehbar“, schlug Bertram vor und die Offiziere kletterten ein Deck nach oben. Als Garrick die Zugangsluke auf Deck 3 öffnete, stockte ihm der Atem, obwohl er sich auf einen derartigen Anblick eigentlich vorbereitet hatte. Der Korridor vor ihm war leer, die Wände und der Teppich rußgeschwärzt von der Explosion, die zwei komplette Decks von der Oberseite des Nova-Klasse-Schiffes gesprengt hatte. Nach oben hatte er freien Blick auf die weißen Sterne. Langsam kroch er aus der Luke und er fragte sich, ob dies das Ende dieser Endeavour war.
Drei Wochen später...
Die USS Endeavour hatte an der McKinley-Station angedockt, damit die Schäden repariert werden konnten, welche die Möglichkeiten der Raumschiffcrew überstiegen. Der Einbau von mehr als zweieinhalb neuen Decks und einer neuen linken Warpgondel würde noch mehrere Monate benötigen. Garrick hatte sich langsam daran gewöhnt, das Schiff zu kommandieren. Mit Dr. Jenkins und Counselor Bachra gab es zwar noch zwei weitere Lieutenant Commander an Bord, doch beide machten mehr als deutlich, dass sie dem Chefingenieur den Job nicht wirklich abnehmen wollten. Nach dem Überbringen von 50 Todesnachrichten konnte es aber kaum noch eine Aufgabe geben, die einen Kommandanten vor größere Probleme stellte, sodass Garrick es schließlich fürs Erste akzeptiert hatte. Für heute hatte Admiral Potony den Dänen zu sich gebeten. Garrick hoffte, dass der Sinn des Besuches darin bestand, ihn mit der neuen Führungscrew der Endeavour bekannt zu machen und so betrat er relativ gut gelaunt das Büro des Admirals. Der Ingenieur sollte nicht enttäuscht werden, denn ein Andorianer in der Uniform eines Captains leistete dem Admiral bereits Gesellschaft. „Ah, Mr. Andersson!“ erhob sich Potony und reichte Garrick seine Hand, die dieser auch freundlich schüttelte. „Das ist Captain Pran“, stellte der Admiral dann vor. „Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen, Captain.“ Garrick sah dem Andorianer offen in die Augen und reichte dem höherrangigen Offizier ebenfalls die Hand. „Geht mir genauso, Commander Andersson“, antwortete Pran. Admiral Potony bot auch Garrick einen Stuhl an und nachdem sich die drei Offiziere wieder gesetzt hatten, ergriff er das Wort: „Captain Pran wird das Kommando über die Endeavour übernehmen.“ Der Chefingenieur bemühte sich, nicht zu erfreut auszusehen, als er sagte: „Das sind sehr gute Nachrichten. Das Schiff braucht einen Captain und ich freue mich schon darauf, wenn ich mich wieder voll und ganz meinen Maschinen widmen kann.“ Potony schmunzelte, während Pran ganz leicht besorgt zu ihm blickte. „Das wird nicht möglich sein, Garrick, wir brauchen Sie an anderer Stelle“, widersprach der Admiral, woraufhin Garricks Miene langsam in sich zusammenfiel. „Ich würde ungern die Endeavour zu diesem Zeitpunkt verlassen, Sir.“ – „Davon kann auch keine Rede sein. Gerade jetzt, wo fast der gesamte Führungsstab verloren ist, benötigt Captain Pran ein bekanntes Gesicht als Bindeglied zur Crew.“ Garrick musterte den Admiral und kniff leicht die Augen zusammen: „Sie sprechen von den Aufgaben eines Ersten Offiziers, Sir?“ – „Allerdings, Mr. Andersson. Ich kann mir unter den gegebenen Umständen keinen besseren Kandidaten für den Job vorstellen“, erwiderte Potony. Der Chefingenieur seufzte: „Bei allem Respekt, Admiral, Captain: Ich bin Ingenieur. Ich wollte immer Ingenieur sein.“ Der Admiral lächelte: „Das weiß ich. Aber zum einen sind Sie qualifiziert für den Job, denn Sie haben die entsprechende Brückenoffiziersprüfungen abgelegt. Und bei dem jüngsten Zwischenfall haben Sie mehr als bewiesen, dass Sie auch in heiklen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und in der Lage sind, ein Schiff zu führen. Die Besatzung der Endeavour hält große Stücke auf Sie. Ihre Leute werden sich so schon an einige neue Gesichter gewöhnen müssen, ohne, dass wir auch noch einen fremden XO an Bord bringen.“ Garrick wirkte nicht sehr glücklich, sodass Pran sich einmischte: „Es wäre wirklich eine große Hilfe für mich, wenn meine neue Rechte Hand mit der Crew so sehr vertraut wäre, wie Sie, Commander.“ – „Selbstverständlich würden wir dann auch jenen halben Rangpin an Ihrem Kragen durch ein volles Modell ersetzen, Garrick“, ergänzte Potony. Der Chefingenieur der Endeavour kannte den Admiral gut genug, um schmunzelnd erwidern zu dürfen: „Sir, warum habe ich gerade den Eindruck, dass Sie mich kaufen wollen? Sie versuchen schon, seit ich auf der Akademie war, mir eine Kommandolaufbahn aufzuschwatzen.“ Der Admiral lehnte sich mit völlig unschuldigem Gesichtsausdruck zurück: „Ich war immer der Ansicht, dass in Ihnen mehr als nur ein guter Ingenieur steckt. Sie haben eindeutig Kommandoqualitäten und es wäre eine Schande, dieses Potential ungenutzt zu lassen. Gerade unter diesen Umständen.“ Der Ingenieur seufzte erneut: „Ich würde wenn möglich gerne ein wenig über dieses Angebot nachdenken, Admiral. Und ich möchte ein Mitspracherecht bei der Wahl eines neuen Chefingenieurs, sollte ich mich entschließen, den Posten anzutreten.“ Potony tauschte einen Blick mit Pran und die beiden nickten dann unisono. „Die Reparaturen an der Endeavour werden ja noch einige Zeit dauern. Reichen Ihnen zwei Wochen?“ erkundigte sich Potony. Garrick nickte: „Das ist sicher lange genug, vielen Dank, Sir.“ – „Gut. In jedem Fall wäre es hilfreich, wenn Sie zumindest bis zu Ihrer endgültigen Entscheidung Captain Pran als kommissarischer XO zur Seite stünden.“ Der Ingenieur nickte: „Das mache ich selbstverständlich gerne, Admiral. Wann werden wir Sie an Bord begrüßen dürfen, Captain?“ Der Andorianer antwortete: „Ich hatte gehofft, dass wir gleich die Gelegenheit zu einem Rundgang durch das Schiff nutzen könnten, Commander. Eine offizielle Kommandoübergabe im Rahmen einer kleinen Feier- und Gedenkstunde planen wir für den Abschluss der Reparaturen.“ Garrick hielt dies ebenfalls für eine gute Idee und da zunächst keine weiteren Punkte zu besprechen waren, machten sich der neue Captain und der von ihm favorisierte Erste Offizier auf den Rückweg zu ihrem Schiff.
„Lieutenant Bertram?“ Garrick betrat nach seinem Rundgang mit Captain Pran den Maschinenraum der Endeavour, der bereits wieder in den Normalzustand versetzt worden war. Noch wurden sämtliche Brückenfunktionen von hier gesteuert, doch angedockt an der McKinley-Station waren die meisten dieser Konsolen unbesetzt, da nicht benötigt. „Ah, Commander! Wir werden Sie doch hoffentlich wieder häufiger hier sehen, jetzt, wo wir einen neuen Captain an Bord haben?“ gab sie ihrem Wunsch Ausdruck, bald die Last der Verantwortung für den Maschinenraum wieder in die Hände des Chefingenieurs zurückgeben zu dürfen. Garrick verzog leicht das Gesicht, dann bedeutete er ihr, ihn in das Büro des Chefingenieurs zu begleiten. Schon aus lauter Gewohnheit nahm Bertram hinter dem Schreibtisch Platz, bevor sie wie von der Tarantel gestochen mit hochrotem Kopf wieder aufsprang: „Ich... ähh... tut mir Leid, Sir...“ stammelte sie. Garrick lachte leise und meinte beruhigend: „Ich sehe, dass Sie sich mit dem Platz dort schon recht gut angefreundet haben.“ Die junge Frau wiegte langsam den Kopf: „Es ist sehr viel Arbeit, recht anstrengend und man trägt eine hohe Verantwortung. Aber es macht durchaus Spaß, Sir, obwohl ich froh bin, den Stuhl nur für Sie warm halten zu müssen.“ Der designierte Erste Offizier kratzte sich leicht am Kopf: „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, Susan.“ Die Lieutenant lächelte erfreut über das Lob und Garrick beschloß, umgehend zum Punkt zu kommen: „Man hat mir angeboten, Erster Offizier der Endeavour unter Captain Pran zu werden. Wenn ich das Angebot annehme, würde das bedeuten, dass das Schiff einen neuen Chefingenieur benötigt. Ich habe mir ein Mitspracherecht in dieser Sache ausbedungen und ich würde die Verantwortung für meinen Maschinenraum nur jemandem übertragen, dem ich voll und ganz vertraue. Sie wären die einzige Person, die mir in den Sinn kommt, und Sie haben gezeigt, dass Sie dazu in der Lage sind.“ Leicht verblüfft ließ sich Bertram nun in den Sessel hinter dem Schreibtisch sinken. „Ich bin mir nicht sicher, Sir... Ich meine, viele an Bord sind davon ausgegangen, dass man Ihnen das Kommando über die Endeavour überträgt, und ich denke, dass die meisten nun froh darüber sein würden, unter Ihnen als Erstem Offizier zu dienen. Was würden Sie machen, wenn ich Ihr Angebot ablehnte?“ – „Nun ja... Es wäre ein gewichtiges Argument dafür, den Posten des XO nicht anzutreten. Sie wissen, wie eigen ich mit meinen Maschinen bin, nicht wahr?“ Sie nickte: „Ich würde gerne ein wenig darüber nachdenken, Sir.“ Garrick lächelte: „Kein Problem. Wir haben insgesamt zwei Wochen.“
Mehrere Wochen später waren die Reparaturen beendet. In einer bewegenden Zeremonie, die von Lieutenant Commander Garrick Andersson, dem Chefingenieur und Interims-Captain der Endeavour, geleitet wurde, gedachte man ein weiteres Mal der zahlreichen Opfer des Gefechts. Dann übergab Garrick das Kommando offiziell an Captain Pran, welcher nach seiner Antrittsrede zunächst Garrick zum Commander und neuen Ersten Offizier beförderte, dann Lieutenant Susan Bertram in den Rang des Lieutenant Commanders erhob und zur neuen Chefingenieurin ernannte und abschliessend weiteren Besatzungsmitgliedern offiziell ihre neuen leitenden Posten übergab.
Ca. 2 Jahre später...
Die Endeavour hatte soeben an Deep Space Nine angedockt. Garrick saß neben Captain Pran auf dem Sitz des Ersten Offiziers; ein Ort, an dem er sich im Verlauf der letzten beiden Jahre immer heimischer gefühlt hatte. Nun blickte er seinen kommandierenden Offizier an: „Tja, da wären wir also.“ Der Andorianer nickte und die beiden Männer erhoben sich. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie noch zur Luftschleuse begleite, Nummer Eins?“ Der Mensch schulterte seine Reisetasche mit den wenigen persönlichen Gegenständen, die er lieber selbst transportierte, und lächelte erfreut: „Es wäre mir eine Ehre, Sir.“ Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Garrick dann von der anwesenden Brückenbesatzung; ein wenig traurig, dass der Führungsstab und damit seine engsten Kollegen offenbar alle gerade frei hatten. Er betrat hinter Captain Pran die Turboliftkapsel und der kommandierende Offizier sagte: „Deck 5.“ Nach einer kurzen Pause meinte Garrick: „Sie werden mit der Endeavour direkt weiterfliegen, Sir?“ – „Ja“, nickte der Captain, „das Hauptquartier gönnt uns leider keine Atempause. Und wir müssen Ihre Nachfolgerin ja noch auf Betazed abholen.“ Nach dieser kurzen Konversation erreichte der Lift bereits sein Ziel und die Tür glitt auf. Wie gewohnt wollte Garrick seinem Captain den Vortritt lassen, doch dieser machte eine einladende Handbewegung: „Nach Ihnen, Nummer Eins. Ich bestehe darauf!“ musste er noch hinzusetzen, als er den zweifelnden Blick des Menschen bemerkte. Daraufhin zuckte Garrick andeutungsweise mit den Schultern, murmelte ein „Aye, Sir!“, trat in den Korridor und blieb wie vom Donner gerührt stehen. Links und rechts an den Wänden des Korridors in Richtung Luftschleuse standen sie alle. Lieutenant Torelli war der Erste und rief nun laut und vernehmlich: „Achtung, stillgestanden!“ Während die Besatzungsmitglieder Haltung annahmen, schluckte Garrick ein paar Mal schwer. „Das ist zuviel der Ehre...“ murmelte er überwältigt. „Nicht im Geringsten“, widersprach Pran. Der Erste Offizier räusperte sich und brachte dann ein „Rühren!“ heraus, woraufhin sich die Anwesenden entspannten und ihre Augen auf ihn richteten. Dies würde der schönste und zugleich schwierigste Gang seines bisherigen Lebens werden, soviel war sicher, dachte Garrick. Langsam schritt er durch das Ehrenspalier, wobei er sich von jedem Crewmitglied mit einem kurzen Blick und dankbarem Nicken verabschiedete. Genau vor der noch verschlossenen Luftschleuse stand mit auf dem Rücken verschränkten Armen Lieutenant Commander Susan Bertram. Er reichte der jungen Frau die Hand zum Abschied, doch dann entschied er sich anders und umarmte seine ehemalige Assistentin. „Halten Sie mir den Kahn zusammen, ok?“ sagte er. „Das mache ich doch immer, Sir!“ erwiderte sie schmunzelnd. Dann drehte Garrick sich noch einmal zu den anderen um: „Ich danke Ihnen allen, dass Sie gekommen sind. Es war mir eine Ehre und ein Vergnügen, mit Ihnen auf diesem Schiff zu dienen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und... Auf Wiedersehen!“ Dann wandte er sich Captain Pran zu und nahm Haltung an: „Bitte um Erlaubnis, von Bord gehen zu dürfen, Captain!“ – „Erlaubnis erteilt... Nummer Eins! Auf Wiedersehen!“ Während sich Captain und Erster Offizier ebenfalls noch einmal die Hand reichten, trat Susan zu den Kontrollen der Luftschleuse und öffnete diese. Garrick ließ seinen Blick ein letztes Mal durch den Korridor des Schiffes gleiten, auf dem er neun Jahre lang gedient hatte, und betrat dann die ehemalige cardassianische Raumstation.